Wikiversity:Fellow-Programm Freies Wissen/Einreichungen/Public Sector Knowledge Sharing/Abschlussbericht

Fellow-Programm Freies Wissen - Abschlussbericht

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I. Infos​ ​zum​ ​eigenen​ ​Forschungsvorhaben​ ​

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A. Zusammenfassung und Ergebnisse​

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Ich habe mich in meinem Forschungsprojekt mit dem Verhalten des ‚knowledge sharing‘ und der Motivation zu diesem Verhalten im deutschen öffentlichen Sektor beschäftigt. Hierzu wurde eine Befragung konzipiert und eine Stichprobe aus einem deutschen online-Panel webbasiert befragt. Zielstellung war es innerhalb des Fellowprogramms diese Datenerhebung durchzuführen, die erhobenen Daten auszuwerten und als Forschungspapiere auf Konferenzen zu präsentieren. Diese Ziele wurden erreicht. Auf Basis der erhobenen Daten konnten zwei Artikel geschrieben werden. Ein Artikel stellt eine theoretische Typologie zum Wissensteilverhalten auf und ordnet die befragten öffentlich Beschäftigten in dieses Konzept ein. Daraus können Konsequenzen für das Design von Wissensmanagementsystemen im öffentlichen Sektor gezogen werden. Dieser Artikel ist bereits zur Publikation bei einem deutschen Journal im Bereich der Verwaltungsforschung eingereicht und wird voraussichtlich bis Ende 2018 publiziert. Weil eine offene Publikation hier nicht möglich ist, ist die Veröffentlichung als pre-print-Version geplant, sobald der Review-Prozess abgeschlossen ist. Ein zweiter Artikel beschäftigt sich mit der Entwicklung einer Skala zur Messung von ‚knowledge sharing motivation‘. Dieser wurde bereits auf einer internationalen Konferenz präsentiert und eine überarbeitete Fassung soll im Herbst erneut auf einer Konferenz diskutiert werden. Bis Ende des Jahres ist eine Fertigstellung insoweit geplant, als das der Artikel bei einem Journal eingereicht werden kann. Dabei ist eine open-access-Publikation bei einem englischsprachigen Journal geplant. Der Datensatz, auf dem beide Auswertungen beruhen, soll sodann in einem Repositorium veröffentlicht werden. Neben diesen inhaltlichen Zielen meines Forschungsprojekts, hatte ich mir für das Fellowprogramm vorgenommen selbst offene Wissenschaft auszuprobieren und mich dafür einzusetzen, diese an meiner Universität und in meiner Fachdisziplin zu verbreiten. Ich habe hierzu begonnen einen Blog zu schreiben, der sich mit offener Verwaltungsforschung im Allgemeinen, aber vor allem auch mit meinen Reflektionen und Abwägungsprozessen während des Fellowprogramms beschäftigt. Ich habe beim Schreiben der Blogbeiträge persönlich noch einmal sehr viel über offene Wissenschaft hinzugelernt und mir zu meinem zuvor etwas naiven und pauschalen Befürworten dieses Konzepts ein differenzierteres Urteil bilden können. In Bezug auf das eigene Ausprobieren offener Wissenschaft hat mich das Fellowprogramm ermutigt, bisher geschlossen veröffentlichte Artikel als post-print open access zu publizieren. Außerdem werde ich meine erhobenen Daten in ein Repositorium übergeben. Hier hat mir das Fellowprogramm vor allem geholfen, zu entscheiden, welche Form der Datenveröffentlichung die geeignete ist. Ich wollte innerhalb meines Forschungsprojektes ursprünglich ein offenes Forschungstagebuch führen. Diese Idee habe ich aber verworfen. Zum einen bestanden Bedenken meiner Promotionsbetreuer, zum anderen habe ich festgestellt, dass mir schlicht die Zeit fehlt. Ich möchte mich von dieser Idee dennoch nicht ganz verabschieden und versuche meine Arbeitsroutinen insofern zu verändern, als dass das Führen eines Forschungstagebuchs keinen deutlichen höheren Zeitbedarf erfordert. Das Ziel Offene Wissenschaft weiter zu verbreiten, habe ich zum Teil erfüllen können. Ich konnte einige Veranstaltungsformate an meiner Universität anstoßen und die Idee auf Konferenzen diskutieren.

B. Beitrag zu Offener Wissenschaft

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Mein Forschungsprojekt leistet mehrere Beiträge zu offener Wissenschaft. Inhaltlich sind meine Erkenntnisse zum ‚knowledge sharing‘ am Arbeitsplatz und der Motivation für dieses Verhalten sehr ähnlich zum betreiben offener Wissenschaft. Diese Übertragung habe ich in einem Blogbeitrag dargestellt und möchte sie noch weiter intensivieren, um so beispielsweise dazu beizutragen Erkenntnisse darüber zu erlangen, welche Anreize zur Förderung für offene Wissenschaft sinnvoll sind. Zum anderen fördert auch mein Blog offene Wissenschaft. Diesen sehe ich als ein starkes Endprodukt meines Projektes im Fellowprogramm und möchte diesen auch darüber hinaus weiterführen. Bisher gibt es im deutschsprachigen Raum niemanden, der oder die sich öffentlich mit offener Wissenschaft in der Verwaltungsforschung auseinandersetzt. Ich habe daher sowohl versucht instruktiv Informationen zur Verfügung zu stellen, als auch meine Entscheidungsprozesse, beispielsweise zur Veröffentlichung von Forschungsdaten, dargelegt. Ich hoffe, dass dies als Gedankenanstoß für meine FachkollegInnen dienen kann. Zudem habe ich mich bemüht, auch außerhalb des Blogs, eine Debatte über offene Wissenschaft sowohl an meiner Institution (Diskussionsrunde mit Doktorandinnen an Graduiertenschule, geplantes Themenheft des Uni-Magazins) als auch in der Fachgemeinschaft anzustoßen (Diskussionspanel bei Tagung).

II. Zusammenarbeit​ ​mit​ ​Fellows​ ​sowie​ ​Mentorinnen​ ​und​ ​Mentoren​

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A. Zusammenarbeit​ ​mit​ ​​Mentorin

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Ich habe mich mit meiner Mentorin mindestens einmal im Monat ausgetauscht. Meist geschah dies mit Skypegesprächen, aber auch schriftlich in Mails oder in Dokumenten, zum Beispiel zu Meilensteinen. Zusätzlich zur Begleitung durch das Fellowprogramm haben wir gemeinsam auch einen Workshop innerhalb einer Veranstaltung im Fellowprogramm geplant und übernommen. Die Kommunikation mit meiner Mentorin war für mich stets sehr hilfreich und ich hoffe, dass der Kontakt auch über das Programm hinaus bestehen bleibt. Sie hat mir dabei immer wieder Ideen geliefert, was ich im Themenbereich offene Wissenschaft noch stärker überdenken könne, und gleichzeitig viele Hinweise über diesen Fokus hinaus gegeben, die mir sicher auf meinem weiteren beruflichen Weg helfen. Zudem hat sie meinen Blick für fachlich bedingte Differenzen, nicht nur zum Thema offene Wissenschaft, sehr erweitert. Ich hätte mir nichts weiter gewünscht, ganz im Gegenteil war ich sehr froh, dass meine Mentorin sich sehr gut in mein Zeitbudget einfühlen konnte und keine Forderungen gestellt hat, die ich nicht hätte erfüllen können.

B. Austausch mit anderen Fellows

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Im Kreis der anderen Fellows habe ich mich mit meiner Co-Mentee am stärksten ausgetauscht. Es war ein sehr gutes Konzept die monatlichen Jour-Fixe mit meiner Mentorin auch immer mit einer Gesprächsrunde mit beiden Mentees zu verknüpfen. Sporadisch hatte ich auch mit anderen ausgewählten Fellows Kontakt, vor allem per E-Mail, wenn ein konkretes Anliegen vorlag. Zudem existierte zu Beginn des Programms ein reger Austausch über Slack, der aber leider nur auf einen Teil der Fellows beschränkt war und über die Programmlaufzeit auch eingeschlafen ist. Ich glaube, dass persönliche Treffen, im Rahmen eines (Berliner) Stammtischs oder ähnliches schön gewesen wären. Hier würde ich mir wünschen, dass von Seiten des Wikimedia-Teams noch mehr initiiert wird. Ich würde mir wünschen, dass der Kontakt zumindest zu einigen Fellows erhalten bleibt. Eventuell bietet es sich hier an, den angesprochenen Stammtisch zu initiieren, bei dem sich dann aktuelle und ehemalige Fellows beteiligen könnten.

III. Kommunikation​ ​und​ ​Vernetzung​ ​

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A. Kommunikationsaktivitäten​ ​mit​ ​Bezug​ ​zum​ ​Fellow-Programm

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Wie oben beschrieben, habe ich auf einem Blog einige Instrumente von Open Science vorgestellt und meine eigenen Abwägungen zu verschiedenen Themen dargestellt. Ich habe und werde außerdem in kurzen Input-Vorträgen offene Wissenschaft im Rahmen von verschiedenen Veranstaltungsformaten vorstellen.

B. Weitergabe von Wissen

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Ich habe eine Diskussionsrunde an der Graduiertenschule der Uni Potsdam über offene Wissenschaft von und für Doktoranden angestoßen, die am 19.7. stattfinden wird und die ich moderieren werde. Außerdem bin ich aktuell in Absprachen zur Organisation eines Open-Science-Workshops für Doktoranden an meiner Fakultät. Ich habe zudem Open-Science-Themenheft des Potsdamer Universitätsmagazins angeregt, dass im kommenden Semester erscheinen wird. Im Zuge der Auswertung des Publikationsfonds an meiner Universität habe ich mich zudem für eine Ausweitung stark gemacht, da die Mittelvergabe bisher auf reine OA-Zeitschriften beschränkt ist. Der Versuch offenes Forschen und ‚public outreach‘ als kann-Kriterium in einer Berufungskommission einzubringen, ist jedoch ins Leere gelaufen. Zudem konnte ich ein Diskussionspanel bei einer nationalen Konferenz in meinem Fachbereich anstoßen, bei der im Mai Nachwuchswissenschaftler offene Wissenschaft diskutiert haben. Bei internationalen Konferenzen habe ich mit einigen Journal-Herausgebern in Bezug auf deren open access-Strategie sprechen können und versucht einige NachwuchswissenschaftlerInnen für das Thema zu sensibilisieren. a) Gut funktioniert hat: mögliche Ausrichter von Veranstaltungen an Uni (z.B. Graduiertenschule) oder auf Fachkonferenzen einfach ansprechen – diese sind in der Regel froh über Themenwünsche und übernehmen dann auch einen großen Teil der Orga. Die (spontane) Zuarbeit von Wikimedia war toll. Meine Mentorin hatte gute Ideen für eine Panelsession bei einer Fachkonferenz, die ich auch zum Teil umsetzen konnte. b) Mehr Unterstützung: keine.

C. Neue Kontakte oder Austauschmöglichkeiten

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Bei unserer Diskussion zu offener Wissenschaft bei einer Fachkonferenz habe ich einige Mitstreiter finden können, die sich schon (mit einigen Themen) offener Wissenschaft beschäftigt haben. Bei internationalen Konferenzen konnte ich zudem Herausgeber kennen lernen, die eine stärkere open-access-Strategie verfolgen (wollen). Bei Fortbildungen (bspw. zum Forschungsdatenmanagement) habe ich Akteure aus dem Bereich der offenen Wissenschaft, auch über meine Fachgruppe hinaus, kennengelernt und konnte diese unter anderem für die von mir initiierte Veranstaltung an der Potsdamer Graduiertenschule gewinnen.

D. Erfahrungen mit den Wikimedia-Projekten

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Bisher keine, ich habe mir allerdings fest vorgenommen, selbst mal einige Wikipedia-Einträge zu überarbeiten/zu erstellen. Bisher fehlte mir hierzu leider die Zeit.

E. Vernetzungsmöglichkeiten nach Abschluss des Programms

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Wie oben bereits genannt, würde ich mich über einen regelmäßigen Stammtisch freuen. Auch könnte ich mir vorstellen, an weiteren Webinaren, die für den neuen Jahrgang angeboten werden, teilzunehmen. Außerdem planen meine Mentorin, Co-Mentee und ich ein gemeinsames Artikelprojekt als Ergebnis unserer Diskussionen zum Begriff der Forschungsdaten und den Konsequenzen für das Forschungsdatenmanagement in verschiedenen Disziplinen.

IV.​ ​Förderung​ ​von​ ​Offener​ ​Wissenschaft​

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A. Neue Initiativen zur Förderung Offener Wissenschaft

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Initiativen noch nicht, es wird aber meines Erachtens nach stärker darüber gesprochen. Von den kommenden geplanten Veranstaltungen erhoffe ich mir noch mehr Interesse.

B. Möglichkeiten zu Initiativen zur Förderung Offener Wissenschaften

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Ich habe mir vorgenommen das Thema noch stärker in die Lehre zu bringen und möchte bei kommenden gemeinschaftlichen Forschungsprojekten mich dafür einsetzen, dass zumindest einige Elemente offener Wissenschaft umgesetzt werden.

C. Gesteigertes Interesse im Umfeld

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Das kann ich nicht sagen, versuche aber darauf hin zu wirken.

D. Nutzen des Fellowprogramm für Anwendung von Prinzipien offener Wissenschaft

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Ohne das Fellowprogramm hätte ich wahrscheinlich nicht den Mut gehabt, schon innerhalb meiner Promotion Forschungsdaten zu veröffentlichen. Auch fordere ich seitdem Open Access stärker ein und suche mir aktiv Wege, wie ich eine beschränkte Publikation um einen post- oder pre-print ergänzen kann. Mein ursprüngliches Vorhaben ein Forschungstagebuch zu führen, habe ich nicht erreicht. Das Vorhaben ist in meinem Umfeld nicht auf große Gegenliebe gestoßen und ich habe dieses auch zeitlich nicht geschafft. Ich habe jedoch einige Entscheidungsprozesse auf meinem Blog darstellen können. Hier möchte ich in Zukunft versuchen meine Arbeitsroutinen entsprechend anzupassen, sodass mir ein regelmäßiges Berichten zum Stand der Forschung leichter fällt. Ich möchte außerdem, auch angestoßen durch Diskussionen innerhalb des Fellowprogramms, mein nächstes Forschungsprojekt gern prä-registrieren.

V.​ ​Mein persönliches Gesamtfazit​

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Das Fellowprogramm hat mir geholfen mich stärker, auch kritisch, mit offener Wissenschaft auseinanderzusetzen. Ich habe in den Fortbildungsformaten, aber auch den Gesprächen mit meiner Mentorin und anderen Fellows, fiel über verschiedene Instrumente offener Wissenschaft gelernt. Auch hat mich das Programm stärker für die Differenzen zwischen einzelnen Disziplinen und die resultierenden unterschiedlichen Möglichkeiten im Bereich offener Wissenschaft sensibilisiert. Ich habe jedoch auch gemerkt, dass mich das Erreichen meiner (inhaltlichen) Ziele, die Aktivitäten im Bereich offener Wissenschaft und die zahlreichen Aktivitäten im Fellowprogramm teilweise auch zeitlich überfordert haben. Meine Mentorin hat mir hierbei jedoch auch immer wieder beim Priorisieren geholfen. Mein Fazit ist daher: das Fellowprogramm kann bleiben wie es ist, den MentorInnen kommt aber eine große Verantwortung zu, den Fellows zu helfen sich zu fokussieren und erreichbare Ziele zu stecken.