Benutzer:Cethegus/Philosophie/Systematischer Ansatz

Man unterscheidet in der Philosophie die verschiedenen Kerngebiete, die Disziplinen und die Strömungen.

Kerngebiete Bearbeiten

w:Logik (als die Wissenschaft vom richtigen Schlussfolgern),

die w:Ethik (als die Wissenschaft vom guten Leben und richtigen Handeln) und die w:Metaphysik (als die Wissenschaft von den grundlegenden Strukturen der Wirklichkeit).

Weitere Grunddisziplinen sind die Erkenntnis- und w:Wissenschaftstheorie, die sich mit den Möglichkeiten des Erkenntnisgewinns im Allgemeinen sowie speziell mit den Erkenntnisweisen und konzeptionellen Problemen der unterschiedlichen Einzelwissenschaften beschäftigen.

Disziplinen Bearbeiten

· Logik · Metaphysik · Ontologie · Philosophie des Geistes · Erkenntnistheorie · Wissenschaftstheorie · Sprachphilosophie · Ästhetik · Ethik · Staatsphilosophie · Rechtsphilosophie · Sozialphilosophie · Anthropologie · Religionsphilosophie · Geschichtsphilosophie · Kulturphilosophie

Strömungen: Idealismus und Realismus, Empirismus und Rationalismus, Analytische und kontinentale Philosophie

Analytische Philosophie · Empirismus · Existenzphilosophie · Hermeneutik · Deutscher Idealismus · Kantianismus · Konstruktivismus · Kritische Theorie · Kritischer Rationalismus · Kritizismus · Lebensphilosophie · Marxismus · Materialismus · Naturalismus · Neuhegelianismus · Neuscholastik · Phänomenologie · Poststrukturalismus · Positivismus · Pragmatismus · Rationalismus · Realismus · Relativismus · Skeptizismus · Strukturalismus · Utilitarismus

Kerngebiete Bearbeiten

Logik Bearbeiten

Ethik Bearbeiten

Evolutionäre Ethik ist recht biologistisch und scheint mir nicht akzeptabel. Weder normativ noch im Sinne, dass ich Genen eine Absicht zuschreiben wollte.

Erkenntnistheorie Bearbeiten

Kant unterscheidet analytische Urteile, bloßes Auseinandernehmen eines Begriffs, wie Philosoph (ein Philosoph ist ein Mensch) oder Hund (ein Hund ist ein Tier) und synthetische Urteile mit Hinzufügung von etwas im Begriff noch nicht Enthaltenen (diese Birne ist reif). - Seine Frage ist nun, ob synthetische Urteile ohne Rückgriff auf Erfahrung, also a priori möglich sind. Sie sind möglich, da etwa die Aussage fünf und neun sind vierzehn etwas enthält, was in fünf und neun noch nicht enthalten ist, es muss dafür gerechnet werden, das ist mehr als der Begriffsinhalt.

Möglich sind apriorische mathematische Urteile, weil es für die Mathematik keiner Empirie bedarf. Sie gilt unabhängig von der Erfahrung.

Nachdem Kant mit der "Entdeckung" des Dinges an sich Beseitigung der Metaphysik als Wissenschaft den Naturwissenschaften freien Raum gegeben hatte, den sie so weit nutzten, dass die Anschauungsformen Raum und Zeit sowie die Kategorien Ursache und Wirkung in ihnen nur noch begrenzt anwendbar sind, bemühte sich Hegel um die Aufhebung der Spaltung von an sich und für uns[1], indem er den absoluten Geist (er)fand, der an und für sich ist. Darüber gewann er Raum für eine von den Begrenzungen der formalen Logik freie Geistes- und Sozialwissenschaft, insbesondere seine Geschichtsphilosophie.

"Auffällig und erkennbar ist in diesen interdisziplinären Bezügen der erkenntnistheoretischen Aspekte hinsichtlich einer letztendlichen und darin absoluten Wahrheit, dass in den jeweiligen idealistischen Deutungen eine umfassende Übereinstimmung zumindest möglich scheint, während in den realistischen Deutungen die einzelnen Disziplinen und ihre jeweiligen Erkenntnistheorien und auch Erkenntnisse unüberbrückbar voneinander getrennt und widersprüchlich bleiben."

"Zumindest erfüllt die in der Quantenphysik gefundene mathematische Wellenfunktion, die sich in der empirischen Anwendung hervorragend bewährt hat, in der Interpretation alles andere als die gewünschte realistische Lösung, bei der ein Quantenobjekt in Raum und Zeit stets sicher und eindeutig als solches erkannt und bestimmt werden kann. Die Wellenfunktion liefert nur Wahrscheinlichkeiten für das Erscheinen eines Quantenobjektes und ermöglicht darin die idealistische Interpretation.

Maturana und Varela sprechen im Gegensatz zu Vollmer in ihrem Schlusskapitel die weitere Evolution speziell des menschlichen Seins in Hinblick auf das ethische Verhalten an und deuten letztlich ihre evolutionäre Erkenntnistheorie ganz in dieser Richtung (Maturana/Varela, S. 263). Darin bringen sie auch die Religionen ins Spiel. Über deren Erkenntnistheorien wäre hinsichtlich eines interdisziplinären Bezuges besonders die negative Theologie zu berücksichtigen, die dem Neuplatonismus und darüber den antiken Wurzeln des Idealismus sehr nahe steht. Speziell bei Meister Eckhart werden dem Göttlichen, Jenseitigen in dieser negativen Theologie nicht nur alle weltlichen Eigenschaften sowie die Personalität abgesprochen, sondern wie dem neuplatonischen Einen sogar das (in Raum und Zeit getrennte) Sein. Die erkenntnistheoretische Hauptfrage wird hier ganz im Sinne von Kant und eines Idealismus beantwortet, nicht dagegen im Sinne der positiven Theologie eines Realismus. Das jenseitige Eine ist nach Meister Eckhart „das verborgene Dunkel der ewigen Gottheit und ist unerkannt und ward nie erkannt und wird nie erkannt werden“ (Predigt 23 nach der Quint-Zählung). In der neuplatonischen Deutung stellt die Gotteserkenntnis im Sohn-Sein bei Meister Eckhart in dieser Weise nichts anderes als eine religiös-philosophische Erkenntnistheorie dar (siehe „Gottesgeburt in der Seele“ bei Meister Eckhart). Nur diese strikt negative Theologie steht darüber hinaus nicht im Widerspruch zu Kants Religionskritik, sondern bestätigt diese vielmehr."

zitiert aus „Evolutionäre Erkenntnistheorie“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 22. Februar 2010, 17:43 UTC. URL: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Evolution%C3%A4re_Erkenntnistheorie&oldid=71017879 (Abgerufen: 8. März 2010, 09:25 UTC)

Wissenschaftstheorie Bearbeiten

Metaphysik Bearbeiten

Anmerkungen Bearbeiten

  1. Ein Hauptgesichtspunkt der kritischen Philosophie ist, daß, ehe daran gegangen werde, Gott, das Wesen der Dinge usf. zu erkennen, das Erkenntnisvermögen selbst vorher zu untersuchen sei, ob es solches zu leisten fähig sei; man müsse das Instrument vorher kennenlernen, ehe man die Arbeit unternehme, die vermittels desselben zustande kommen soll; wenn es unzureichend sei, würde sonst alle Mühe vergebens verschwendet sein. – Dieser Gedanke hat so plausibel geschienen, daß er die größte Bewunderung und Zustimmung erweckt und das Erkennen aus seinem Interesse für die Gegenstände und dem Geschäfte mit denselben auf sich selbst, auf das Formelle, [54] zurückgeführt hat. Will man sich jedoch nicht mit Worten täuschen, so ist leicht zu sehen, daß wohl andere Instrumente sich auf sonstige Weise etwa untersuchen und beurteilen lassen als durch das Vornehmen der eigentümlichen Arbeit, der sie bestimmt sind. Aber die Untersuchung des Erkennens kann nicht anders als erkennend geschehen; bei diesem sogenannten Werkzeuge heißt dasselbe untersuchen nichts anderes, als es erkennen. Erkennenwollen aber, ehe man erkenne, ist ebenso ungereimt als der weise Vorsatz jenes Scholastikus, schwimmen zu lernen, ehe er sich ins Wasser wage. (Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse, §10)