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Definitionen: Bildung und Kompetenz

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Einleitung

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Für diejenigen, die gerne Diskussionen um Begriffe und Definitionen führen, habe ich hier diese Seite eingerichtet, auf der auch diskutiert werden darf. Dort dürft ihr euch austoben. :-) Also, ums nochmal ganz deutlich zu sagen: Im Folgenden liefere ich die Definitionen, die wir für die opco-Session als gesetzt annehmen. Aber letztlich erscheint mir das auch gar nicht so wichtig zu sein für die Fragen, die wir dort besprechen.

In der Medienpädagogik herrscht zurzeit eine Art babylonische Sprachverwirrung: Was ist Medienkompetenz? Was unterscheidet Medienkompetenz von Medienbildung? Wie stehen beide im Verhältnis zum Begriff Medienerziehung? Ach ja, nicht zu vergessen, dass man auch Medienpädagogik von Mediendidaktik unterscheidet. Was sind eigentlich Medien? :-) Weitere Begriffe in diesem Kontext sind z.B. Wissen, Fertigkeiten, Fähigkeiten (siehe z.B. den Blogbeitrag von Gabi Reimann). Wir könnten uns wochenlang mit der Abgrenzung dieser Begriffe befassen. (siehe auch den Blogbeitrag von Benjamin Jörissen)

Definition: Kompetenz

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Nach Weinert (2001) sind Kompetenzen die bei Individuen verfügbaren oder durch sie erlernbaren kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten, um bestimmte Probleme zu lösen, sowie die damit verbundenen motivationalen, volitionalen und sozialen Bereitschaften und Fähigkeiten, um die Problemlösungen in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu können. [1]

An dieser Definition fällt auf, dass sie sehr stark auf Problemlösefähigkeit abzielt (und dabei neben den kognitiven auch die motivationalen, volitionalen und sozialen Aspekte mit einschließt).

Kompetenz wird gerne aufgeteilt in Fachkompetenz, Methodenkompetenz, Sozialkompetenz und Personalkompetenz. Öfter werden auch Begriffe wie "Schlüsselqualifikationen" oder "social skills" verwendet, wenn man von bereichsübergreifenden, allgemeinen Kompetenzen spricht.

Definition: Bildung

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Hartmut von Hentig zitiert in seinem berühmten Werk "Bildung. Ein Essay"[2] auf S. 38f die Brockhaus Enzyklopädie von 1987: "Bildung sei die Anregung aller Kräfte eines Menschen, damit diese sich über die Aneignung der Welt in wechselseitiger Ver- und Beschränkung harmonisch-proportionierlich entfalten und zu einer sich selbst bestimmenden Individualität oder Persönlichkeit führen, die in ihrer Idealität und Einzigartigkeit die Menschheit bereichere." Eine sehr schöne Definition, wie ich finde. Zumal daran auch deutlich wird, dass Bildung sowohl Prozess als auch Produkt ist.

Einige Probleme mit den Begriffen

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Kompetenzen werden mit Operationalisierbarkeit und Messbarkeit assoziiert. Zunächst gilt: Kompetenz kann man nicht messen, sondern nur Performanz (und dann auf die dahinter liegende Kompetenz schließen). Mittlerweile hat der Kompetenzbegriff die empirische didaktische Forschung "vergiftet". Es werden "Instrumente zur Erhebung spezifischer Kompetenzen" konstruiert (frühere Namen: Test, Fragebogen) und die einzelnen Items (früher: Aufgaben) verschiedenen Kompetenzstufen zugeordnet (früher: Schwierigkeitsgrad). Diese Kritik ist selbstverständlich überzogen. Die Übertreibung ist in diesem Fall ein Stilmittel, um die Tendenz deutlicher hervortreten zu lassen: Kompetenzmessung ist seit PISA eine empirische Forschungsmode. Sie wird von anderen Moden abgelöst werden. Klar ist aber auch: Es ist eine politisch gewollte Mode. Für Kompetenzmessung gibt es jede Menge Geld (z.B. vom BMBF). Wer also aus Drittmitteln gefördert werden will, sollte tunlichst von Kompetenzen sprechen.

Bildung hingegen hat den Ruf, schwieriger greifbar und nicht operationalisierbar zu sein, daher auch nicht überprüfbar.

Wenn man mal von dieser Forschungskritik absieht und eine pragmatische Haltung einnimmt, dann ist folgende Haltung vernünftig: Selbstverständlich sind sowohl die Begriffe Bildung als auch Kompetenz wichtig. Schließlich wollen wir weder gebildete, aber inkompetente (d.h. mitunter handlungsunfähige) Mitmenschen haben, noch wollen wir kompetente, aber ungebildete (d.h. z.B. kulturell-historisch unkritische) Mitmenschen haben. Vielleicht könnte man Kompetenz auch als Teil von Bildung begreifen.

Letztlich ist dies aber eine recht theoretische Diskussion. Die genaue Abgrenzung der Begriffe sei den Medienpädagoginnen und Medienpädagogen vorbehalten. Praktische Konsequenzen hat eine solche Diskussion aber z.B. dann, wenn Curricula (Bildungsstandards? Kompetenzstandards?) konstruiert werden. Was sollen Schülerinnen und Schüler eigentlich lernen?

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Literaturreferenzen

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  1. Weinert, F. E. (2001). Vergleichende Leistungsmessung in Schulen - eine umstrittene Selbstverständlichkeit. In F. E. Weinert (Hrsg.), Leistungsmessung in Schulen. Weinheim und Basel: Beltz-Verlag.
  2. von Hentig, H. (2004). Bildung. Ein Essay. Weinheim und Basel: Beltz-Verlag.