Benutzer:H.-P.Haack/Entwicklung der Psychiatrie/Kraepelin 1899.2.

Datei:1899 E. Kraepelin Dementia praecox.JPG
Erstdruck (1899) der Unterscheidung von
Dementia praecox und mansich-depressivem Irresein


[38] Kraepelin, E.: Psychiatrie. Ein Lehrbuch für Studirende und Aerzte. Sechste, vollständig umgearbeitete Auflage. 2 Bde. Leipzig: J. A. Barth 1899, S. 137.

Noch in der 5. Auflage seines Lehrbuchs von 1896 hatte Kraeplin mit Dementia praecox nur die Hebephrenie bezeichnet. Bereits drei Jahre später, in der 6. Auflage subsumierte der Forscher unter Dementia praecox die hebephrenen, katatonen und paranoiden Psychosen.[1]

Hauptmerkmal war der Ausgang in eigenartig Schwächezustände.[2] Dieser Verlauf grenzte die Dementia praecox grundlegend vom manisch-depressiven Irresein ab, das eine gute Prognose hatte.

Nach 1911 wurden die Dementia praecox Schizophrenie genannt und mit dem manisch-depressiven Irresein als endogene Psychosen zusammengefasst. Die Kategorien Endogen versus Exogen hatte P. J. Möbius angeregt.

Vor Kraepelin waren Verlaufsuntersuchungen kaum durchgeführt worden.[3] Seine nosologische Trennung zwischen Dementia praecox (der Gruppe der Schizophrenien) und dem manisch-depressiven Irresein (den affektiven Störungen) wurde international akzeptiert und bestimmt die psychiatrische Systemtik bis in die Gegenwart.[4]

  1. 1911 fügte E. Bleuler als vierte Verlaufsform die Schizophrenia simplex hinzu und fasste diese vier Krankheitsbilder als ’’Die Gruppe der Schizophrenien“ zusammen.
  2. Residualzustände mit kognitiven Defiziten und dynamischer Entleerung.
  3. Schott, Heinz und Rainer Tölle: Geschichte der Psychiatrie. München: Beck 2006, S. 333.
  4. a. a. O. S. 334


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