VdF Kongress Jena 2009
Wissenskonstruktion mit partizipativen Tools
         

ABSTRACT zum Atelier "Der Einsatz von Wikis in der Oberstufe" von Michael Kratky und Johannes Guttenberger:
Das praxisorientierte Atelier gliedert sich in drei Abschnitte: Zunächst werden die Teilnehmer mit den relevanten Begriffen und Definitionen für gemeinsame Wissenskonstruktion und für partizipatives Arbeiten mit Web 2.0-Tools vertraut gemacht („kollektive“ Wissenskonstruktion, Open Source, Emergenz, Wikis etc.). In einer zweiten Phase werden die technischen Potentiale von Wikis anhand von fremdsprachendidaktischen Beispielen aus Wikipedia sowie von unterrichtspraktischen Projekten aus Wikiversity exemplifiziert. Im dritten Teil des Ateliers legen die Teilnehmer eigene Benutzerseiten an und erstellen gemeinsam Wikis.


Theorie: Zentrale Begriffe für gemeinsame Wissenskonstruktion und partizipatives Arbeiten

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Vorstellen relevanter Begriffe und einige Bemerkungen dazu/ kurze Erläuterung.
Auf diese Begriffe wird im Laufe des Ateliers immer wieder zurückgegriffen, wenn vom Schulunterricht oder Web 2.0-Tools (Wikis) die Rede ist.

Methode: Powerpoint-Präsentation (an die Wand projiziert) ? Vorteile liegen auf der Hand. Kl Nachteil: Wenn wir immer wieder auf diese Begriffe zurückkommen, wäre es gar nicht schlecht, wenn wir sie immer griffbereit (vor Augen) hätten, vllt auf einer 2. Projektionsfläche, einem Tageslichtprojektor, auf Zetteln, Plakaten, ... ?

Wissensgesellschaft

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Der schon inflationär gebrauchte Begriff der Wissensgesellschaft hat andere Gesellschaftskonzepte wie Industriegesellschaft oder Dienstleistungsgesellschaft vorrangig durch die extrem schnellen technologischen Entwicklungen in den Bereichen Informationsverarbeitung, Medien und Kommunikation abgelöst. Der aus den 1960er und 1970er Jahren stammende Terminus kann heute zusammenfassend als Charakterisierungsmerkmal für eine Gesellschaft gesehen werden, in der Arbeit und Kapital zugunsten der Ressource Wissen entscheidend an Bedeutung verlieren. Die Wissensgesellschaft bezieht sich vorrangig auf die rasante Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologien, auf Innovationen, die durch Generierung und Nutzung von Wissen ökonomisch gewinnbringend eingesetzt werden, auf den Stellenwert des Bildungsbegriffs und Bildungsreformen sowie auf die zunehmende Bedeutung wissensbasierter Tätigkeiten, die sich in der hohen Nachfrage nach Experten widerspiegelt. Die Wissensökonomie differenziert dabei deutlich zwischen Daten, Informationen und Wissen. Daten als Zahlen oder Zeichen generieren erst durch ihre Interpretation und Kontextualisierung Informationen. Werden Informationen schließlich analysiert, interpretiert und somit mit persönlichen Erfahrungen und Werten in Verbindung gebracht, kann von Wissen gesprochen werden. Es müssen also zur Generierung von Wissen Verknüpfungen von Informationen hergestellt werden, die durch den sozialen Prozess der Interaktion und Kommunikation bedingt werden. Dieser Prozess stellt sich natürlich wesentlich komplexer dar als die rein technische Versorgung mit Daten und Informationen. Das durch Interaktion oft emergent entstandene Wissen ist nicht mehr konstant feststehende Wahrheit, sondern eine sich kontinuierlich verändernde Ressource, die sozial validiert wird. Diese kontinuierliche Veränderung geschieht in einem sehr hohen Tempo, dessen Ursache mitunter systemimmanent in verbesserten Strukturen der Informationstechnologie, wie zum Beispiel der Wikipedia und deren Schwesterprodukten, liegt. Neben kognitivistischen und behavioristischen Lernparadigmen, die in bestimmen Feldern sicherlich ihre Berechtigung haben, rückt hier auch eine andere lerntheoretische Perspektive ins Blickfeld: Lernen in der Wissensgesellschaft bezieht sich nicht mehr nur noch auf eine Art Transfer, sondern berücksichtigt kooperative, kreative und konstruktivistische Potentiale. Bildungsinstitutionen sind dabei angehalten, neben der eigentlichen Ausbildung ihren Absolventen die Methoden mit auf den Weg zu geben, die diese zum life-long-learning befähigen.

Hier schließt nun die Frage an, inwiefern die Schule und speziell der Französischunterricht, der auf den „schleichenden Motivationsverslust“ (Nieweler 2006: 53) und auf die Konkurrenzstellung zu Englisch als lingua franca irgendwie reagieren muss, eine Art win-win-Situation schaffen kann, indem sowohl eine Perspektive für das Fach als auch hinsichtlich der veränderten ökonomischen und gesellschaftspolitischen Situation eröffnet wird. Wie kann zudem die schwerpunktmäßige Auslegung der Handlungsorientierung als Grundprinzip eines neokommunikativen Fremdsprachenunterrichts (vgl. Nieweler 2006: 44) „im Sinne eines effizienten, motivierenden, inhaltlich gehaltvollen und zugleich schülerorientierten Unterrichts“ (ebda: 12) umgesetzt werden? Eine Möglichkeit hierzu bietet der LdL-Unterricht in Kombination mit dem Einsatz von Wikis.

Netzwerke/Netzwerkstruktur

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Vernetztes, kooperatives Denken und Arbeiten entspricht den Forderungen der pädagogischen Psychologie. Die auf den Unterricht applizierte Netzwerkstruktur beschränkt sich indes aber nicht nur auf den kognitiven Aspekt der Vernetzung, sondern fokussiert auch auf die Empathie und emotionale Vernetzung des Lerners mit seinen Mitlernern und der gesamten Umwelt. Dabei gewinnt die Fähigkeit, sich in andere Personen hineinzuversetzen einen wichtigen Stellenwert. Damit ein gemeinsamer Wissenskonstruktionsprozess möglich wird, müssen einige Strukturen beachtet werden:

  • Sitzordnung im Kreis: die Schüler stehen alle in direktem visuellen Kontakt. So kann zum Beispiel allein durch die Impulse von Mimiken und Gestiken eine Interaktion provoziert werden.
  • Gewöhnung der Lerner an ressourcenorientiertes Arbeiten: Wenn sie bei der Lösung einer Aufgabe auf Probleme stoßen, soll die Nachfrage bei den Mitschülern automatisiert werden.
  • Gewöhnung der Lerner an die „Reaktionsschwelle“ und die „Inkubation,“ d.h. zum Beispiel geduldiges Abwarten, bis ein angesprochener Schüler antwortet.
  • Gewöhnung der Lerner an die auf Emergenz von Lösungen hin organisierte Interaktion.
  • Organisationsfunktion des Lehrers: Er gibt Impulse, interveniert beim Abdriften vom Thema, fragt bei Unklarheiten und zur Vertiefung gezielt nach. Er organisiert also die Vernetzung der Schüler.

Gehirnmetapher

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Im Zentrum der Gehirnmetapher steht nicht nur der Ertrag der rein kognitiven Vernetzung in Form von Synergien und Emergenzen, sondern auch der gezielte Aufbau einer sozial-emotionalen Vernetzung. Die Anordnung des Klassenverbundes als neuronales Netz, gepaart mit der LdL-Grundstruktur (Lerner unterrichten sich selbst), impliziert den schrittweisen Aufbau von empathischen Kompetenzen. Die Schüler müssen, sowohl bei der Moderation verschiedener Unterrichtsphasen die Wissenskonstruktion durch gezieltes Nachfragen, durch Blickkontakt und die Reaktion darauf, also durch Einfühlungsvermögen, lenken als auch bei der Vorbereitung ihrer Präsentationen sich in ihrer Mitlerner hineindenken und den Ertrag hiervon didaktisch umsetzen. Damit wird erzielt, dass Schüler durch ihr häufiges Interagieren lernen, Situationen aus der Perspektive anderer zu sehen. Wenn ein Schüler zudem [bei der Präsentation oder Moderation] Anerkennung durch andere erfährt, ist mit Steigerungen seines Selbstwertgefühls zu rechnen.

Empathie

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Die Empathie in Form einer Netzsensibilität ist also Voraussetzung für das Gelingen der gemeinsamen Wissenskonstruktion. Die die Fähigkeit zur Empathie fördernde Organisationsform „Gehirn“ ist also auf soziale Interaktion in Form von intensiver, themengebundener Kommunikation ausgelegt. Die neuronale Netzwerkarchitektur erweist sich dabei als die natürliche, prosoziale Arbeitsform schlechthin, in deren Kontext Wissenskonstruktion in einem gemeinsamen, konnektionistischen, kooperativen Rahmen stattfindet. Der Aufbau von sozialen Kompetenzen ist in diesem Zusammenhang zugleich Ziel, Wirkung und Voraussetzung der kooperativen Lernform „Gehirn“. Dazu gehören zum Beispiel die Fähigkeiten, „anderen zuzuhören, sachangemessene Fragen zu stellen, Anerkennungen auszusprechen, Konflikte konstruktiv zu bewältigen (…)“ Überdies sei an dieser Stelle auf den für die Lernmotivation förderlichen sozialen Kontext zwischenmenschlicher Beziehungen hingewiesen, wonach Gleichaltrige den größten Einfluss auf die Motivation zum Lernen ausüben können. Allerdings scheint die Motivation ein Faktor zu sein, der sich nicht von der Organisationsform allein beeinflussen lässt. Es kommt zuvorderst auf die Inhalte an.

Exemplifizierung: didaktische Methode "Lernen durch Lehren" (LdL)

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Wie gemeinsame Wissenskonstruktion und partizipatives Arbeiten im Schulunterricht aussehen kann.

Methode: Video vom Leistungskurs Französisch 2006/08: Die Organe der UNO werden gemeinsam erarbeitet und ihre Funktionen erschlossen, sowie bewertet.

Dazu muss der FLV-Player (http://flv-player-2025.de.joosoft.com/) auf den Rechner in Jena geladen werden. IST ERLEDIGT!--Michaelk 12:19, 25. Mär. 2009 (CET)

Exemplizifierung: Potentiale von Wikis

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Wie Web2.0 -Tools, insbesondere Wikis zur gemeinsamen Wissenskonstruktion und partizipativem Arbeiten eingesetzt werden können.

Methode: Wir zeigen den Teilnehmer per Beamer-Projektion verschiedenen Seiten im Web, auf der Wissenskonstruktion stattfindet oder stattgefunden hat, und erläutern dies. Möglicherweise haben auch einzelne Teilnehmer Erfahrungen mit Wikipedia oder anderen "Projekten". Vielleicht können diese Teilnehmer kurzerhand selbst diese Seiten kurz vorstellen.

Begriffsdefinition "Wiki"

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  • Ein Wiki ist eine Internetseite, an der jeder frei mitgestalten kann. Die Seite kann direkt im Browser mit wenigen Vorkenntnissen über die Wikisyntax editiert werden. Wikis ermöglichen es verschiedenen Autoren, gemeinschaftlich an Texten zu arbeiten. Ziel eines Wikis ist es im Allgemeinen, die Erfahrung und den Wissensschatz der Autoren kollaborativ in Texten auszudrücken.

Wikipedia-Artikel: Handlungsorientierter Fremdsprachenunterricht

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  • Handlungsorientierter Fremdsprachenunterricht
  • Versionsgeschichte, Diskussionsseite, Bearbeiten-Modus):
  • Partizipation mehrerer Artikelschreiber und gemeinsames Aushandeln einer Lösung..
  • Das Format (gemeinsame Wissenskonstruktion mit einfachen, demokratischen, kostenlosen Tools wie der Wiki-Technik) erscheint uns als sehr brauchbar für den pädagogischen Einsatz.
  • Es zeigt sich, dass die Wikipedia auch für die Wissenschaft, zum Beispiel als Ort der Selbstpräsentation, immer attraktiver wird. Das zunehmende wissenschaftliche Engagement erklärt sich wahrscheinlich aber hauptsächlich dadurch, dass Wissenschaftler und Professoren die Potentiale vernetzter, partizipativer Wissenskonstruktion langsam erkennen und ausschöpfen wollen. Gleichzeitig kann durch die open source Philosophie ein weiterer Effekt angemerkt werden:
  • Die Einmaligkeit der Wikipedia liegt darin, dass man durch die Offenheit des Systems auch anonym Wissen einbringen kann, ohne zuerst bürokratische Hürden überwunden oder sich in der Fachpresse als „Wissenschaftler“ etabliert haben zu müssen. Die oftmals zitierten Nachteile (mutwillige oder durch fehlende Qualifikation bedingte Verbreitung von Falschinformationen, Vandalismus, fehlende Quellen) werden nach unserer Meinung durch die Vorteile aufgewogen: Wissen, das sonst nie an die Öffentlichkeit gekommen wäre (hidden knowledge), kann publiziert werden, der Prozess läuft schnell ab und das Ergebnis ist sofort global nutzbar, Information können demnach auch sofort global geprüft, verifiziert, falsifiziert werden. Dies eröffnet auch Perspektiven für die Experten-Laien-Kommunikation

Beispiele aus ZUM Wiki

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Kurzdiskussion: Potentiale von Wikis

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  • Bitte überlegen Sie sich mit Ihrem Nachbarn, welche Potentiale Sie beim Einsatz von Wikis in der Schule sehen!
  • kurzes Vorstellen der Ergebnisse und kleine Diskussion

Unterrichtsdokumentation

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  • Bereitstellen von weiterführenden Informationen seitens des Lehrers (Links zur Wikipedia, Bilder, zusätzliche Erläuterungen)
  • genutzt v.a. zur Wiederholung vor einer Schulaufgabe, je nach Interesse
  • mögliche Erweiterung: Schüler könnten die entsprechende Diskussionsseite nutzen, um den Unterricht zu reflektieren, kommentieren, und um Wünsche und Verbesserungen einzubringen.

Verlauf des UNO-Projektes und des Senegal-Projektes

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  • Schüler des Kurses haben eine erste Idee, ein UNO/Senegal-Projekt zu gründen.

Möglichkeit für die Schüler, selbst "Kinder" (=Projekte) in die Welt setzen zu können und nicht nur den "Kinder des Lehrers" folgen zu müssen. Gewisse Verantwortung und Bindung an Projekte. Entfaltungsspielraum für Schüler, Umsetzen des Projektes nach eigenen Ideen und Vorstellungen. Wikiversity/das Internet als Angebot an die Schüler/an alle erkennen, als Chance, die man nutzen kann.

  • Wiki-Seiten werden erstellt und das Ikubez kontaktiert.

Erlernen und Reflektieren von Vorgehensweisen, wie man eine Idee in die Tat umsetzt: eine Idee möglichst unverzüglich in die Tat umsetzen, um Dynamik und Begeisterung zu wahren. Exploratives Verhalten zeigen, sich trauen, offensiv vorgehen, Wagnisse eingehen, einfach ausprobieren.

  • Das Projekt vor den Mitarbeitern/der Klasse vorstellen und bewerben. Weitere Ideen und Mitarbeiter werden gesucht.

Herausarbeiten der positiven Seiten eines Vorhabens, selbstbewusstes und begeisterungsfähiges Auftreten und Präsentieren einer Idee. Eine gewisse Überzeugungskraft und dennoch Sensibilität für die Kritik/Verbesserungsvorschläge des Publikums. Ein Projekt möglichst attraktiv machen. Eigene Reflexion.

  • Kontaktbriefe zu Ikubez/in den Senegal schlagen fehl. Zweifel an Klein-UNO werden laut.

Durchhaltevermögen und Hartnäckigkeit sind gefragt. Mit Enttäuschungen und Rückschlägen umgehen lernen. Abwägen, ob sich der Aufwand lohnen kann. Zusammenarbeit im Team, gegenseitiges Aufmuntern und Anspornen. Evtl (Neu-)Zusammenstellen einer Art Führungsgruppe. Intensive Kommunikation und Abstimmung, Empathie.

  • Gemeinsame Diskussion in der UNO. Kontakt mit Leuten aus dem Senegal.

Miteinbinden und Motivieren von Leuten aus dem Senegal/Mitschülern. Attraktivität ausstrahlen. Gute Kommunikation, Erkennen der Wünsche und Bedürfnisse der anderen. Schnelle Reaktionen. Trotz Erfolgen weiteres Verbessern des Projektes. Rückschläge und Unschärfen aushalten ......

  • Metareflexionen, z.B. anhand eines Portfolio

Facharbeitsseiten

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  • ähnlich wie diese Seite zur Stoffsammlung und Kommunikation mit Lehrer und Ansprechpartnern gedacht.
  • insgesamt kaum genutzt, vllt weil in diesem Bereich einfach kein Bedarf vorhanden war, begrenzter Einsatzbereich (auch eine Erkenntnis!)

Wichtige Eindrücke und verinnerlichte Vorgehensweisen auf einen Blick

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  • mutig exploratives Verhalten wagen
  • kreativ Projekte entwickeln und Probleme lösen
  • optimistisch denken und Vorteile erkennen
  • eine Idee in konkrete Praxis umsetzen (Handlungswissen aufbauen)
  • zunehmend selbstständig und eigenverantwortlich handeln
  • sich dauerhaft engagieren und Schwierigkeiten und Unschärfen aushalten
  • wechselseitig mit Mitschülern, Lehrern und Außenstehenden kommunizieren
  • kooperativ sein und hierarchische Hindernisse vermeiden
  • zügig vorgehen und rasch reagieren
  • Projekte und Theorien selbstbewusst, angemessen und attraktiv präsentieren und bewerben, Aufmerksamkeit erregen
  • andere Leute konstruktiv miteinbinden
  • Sensibilität für neuronale Netze (=Netzsensibilität) entwickeln
  • für alle sinnvolle Projektziele aufzeigen
  • eigene und fremde Ressourcen erkennen und einsetzen
  • mehr Informationen und schülergerechtere Informationen
  • ständiger Zugriff möglich
  • Zusammenarbeit wie im späteren Leben

LdL + Web2.0: Wissensmetabolismus im Klassenzimmer

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Wie sich Schulunterricht (LdL) und Web-2.0 -Tools (Wikis) ergänzen: ein Beitrag aus Jeanpols Blog

Resume: Seit dem Aufkommen des Internets wusste ich: in Zukunft werden die Schüler Informationen aus der Aussenwelt holen und intensiv im Klassenzimmer interagieren (LdL), um aus Informationen Wissen zu schaffen. Und jetzt ist es soweit!

1. LdL: mit Informationen Wissen konstruieren

Im Gegensatz zu Referaten oder Präsentationen wird bei “Lernen durch Lehren” der Stoff von den Schülern so aufbereitet, dass er den Mitschülern vermittelt wird. Die aus den Unterrichtsmaterialien entnommenen Informationen sollen nicht nur vorgestellt, sondern sie sollen in der Klasse durch intensive Reflexionen und Interaktionen zu (Handlungs-) Wissen umgeformt werden (Wissensmetabolismus).

2. Das Problem bis vor einer Woche

Mit LdL hatte ich also die eine Seite des Problems gelöst: die Schüler blieben nicht Rezipienten der Informationen, sondern sie wurden zu Mitkonstrukteuren von Wissen. Allerdings stellte sich ein anderes Problem: die Schüler waren bei ihrer Wissenskonstruktion auf die Informationen angewiesen, die ich ihnen zur Verfügung stellte. War ich beispielsweise der Meinung, dass die Behandlung der Renaissance für die Schüler wichtige Einsichten bringt (epochaler Paradigmenwechsel mit zahlreichen Parallelen zur heutigen Epoche), so teilte ich Texte aus, deren Informationsgehalt naturgemäß sehr begrenzt war (Blätter, Bücher). Es war für die Schüler unmöglich, wenn sie beispielsweise auf den Begriff “Humanismus” stießen, mehr Informationen zu erhalten, als die im Text vorhanden. Es frurstrierte die Schüler, die tiefer einsteigen wollten. Andere wiederum waren von meinen Texten überfordert. Ferner war ich sehr auf den Vorgang der Informationsverarbeitung fixiert und verlangte absolute Disziplin, was gelegentlich zu Konflikten führte.

3. Die Lösung

Mein Wunsch war immer, dass die Schüler vom Klassenzimmer aus jederzeit Informationen aus dem Netz holen können, insbesondere wenn sie ihre LdL-Sequenzen vorbereiten. Wenn es darum geht, dass Schüler Wissen konstruieren, dann brauchen sie mehr und schneller Informationen/Bausteine, als die, die ich ihnen per Papier liefern kann. Ich weiß nicht, warum ich immer auf Laptops fixiert war. Der Computerraum tut es auch. Jetzt bin ich in jeder Stunden drinnen und die Schüler habe jederzeit Internetzugang. Und der Ablauf ist folgender: - Vorbereitung der LdL-Sequenz mit Hilfe des Internets: Die Schüler bekommen von mir einen kleinen Abschnitt (z.B. aus der Geschichte) zur Vorbereitung. Wenn im Text Personen oder Begriffe enthalten sind, die sie nicht kennen, recherchieren sie (meist Wikipedia). Im Hinblick auf die spätere LdL-Sequenz laden sie in ihre Wikiseite Materialien (Grafiken, Fotos, Links, Lückentexte, Fragen zum Text). So zum Beispiel: Dennis Eberlein - Durchführung der LdL-Sequenz Wenn die Gruppe ihre LdL-Sequenz durchführt, kann sie zum einen per Beamer ständig auf Internet- Infos und Veranschaulichungen klicken, ferner kann sie Arbeitsaufträge erteilen, die sie bereits in ihre Seiten hochgeladen haben, oder sie können ihre Mitschüler bitten, in ihren eigenen Wikiseiten Arbeitsaufträge zu erledigen.

4. Arbeitsklima völlig verändert

Zwar habe ich bisher nur zwei Stunden im Computerraum verbracht, aber ich sehe die großen Klima-Veränderungen, die durch die Kombination LdL + Web 2.0 eingeleitet werden können. So herrschte endlich im Klassenraum die Atmosphäre, die ich mir immer gewünscht habe: die Schüler gehen zu ihrem Computer, arbeiten entspannt und zielbezogen, stehen auf und gehen zu einem Mitschüler, um ihn fachbezogen zu fragen, all das auf französisch (meine Forderung). Die störanfälligen Zentralphasen (alle müssen zuhören und mitmachen) werden stark reduziert zugunsten der dezentralen Arbeit und konzentrieren sich hauptsächlich auf die LdL-Sequenzen. Fazit Dass die Kombination LdL + Web2.0 einen hohen Mehrwert bringt, davon bin ich überzeugt. Insbesondere das Klassenklima muss dadurch noch stark verbessert werden. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.

Praxisteil

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Das Wichtigste über die Wiki-Technik (Kurzeinführung)


Bearbeiten einer Seite

 
Seite bearbeiten
 
Absatz bearbeiten
  • Entweder: kannst du über den Button "Seite bearbeiten" oben auf jeder Seite die ganze Seite bearbeiten, also z.B. Text einfügen. Nach Klick auf den Button erscheint ein Editierfenster mit dem gesamten Inhalt der Seite in so genannter Wiki-Syntax – normaler Text mit Formatierungsanweisungen.


    Oder (einfacher): du benutzst die "Bearbeiten"-Buttons, die im Verlauf der Seite rechts neben jeder Überschrift stehen. Durch Klick auf diese kannst du die Abschnitte der Seite jeweils einzeln bearbeiten.


 
Symbolleiste
  • Über dem sich öffnenden Editierfenster findest du die Bearbeitungswerkzeugleiste mit elf Schaltflächen. Sie enthält die am häufigsten benötigten Anweisungen/Befehle der Wiki-Syntax, z.B. um einen Text zu unterstreichen, fett oder kursiv zu machen oder einen Link zu setzen. (Alle weiteren Anweisungen/Befehle sind in der Übersicht "Textgestaltung" zusammengefasst.)
 
Textfeld


  • Nachdem du die Seite bearbeitet hast, solltest du mit dem Button "Vorschau zeigen" nochmal nachprüfen, ob alles passt, ehe du auf den Button "Seite speichern" klickst.



Beiträge auf Diskussionsseiten solltest du unterschreiben, damit man den Überblick über die einzelnen Beiträge behält !!

Dazu klickst du einfach in der Bearbeitungswerkzeugleiste das entsprechende Symbol an:  .
Oder du gibst die Zeichen -- ~~~~ im Editierfenster ein, was dann beim Speichern automatisch in "-- Benutzername 15:56, 26. Jan. 2008 (CET)" umgewandelt wird.


Unterseite erstellen

Eine Unterseite von einer (Ober-)Seite erstellst du, indem du in der Adressleiste des Browsers nach der Adresse der Oberseite einen Schrägstrich/Slash "/" setzt, gefolgt vom Namen der Unterseite. Also z.B. http://de.wikiversity.org/wiki/Benutzer:Gujoh/Unterseitenname. 2. Möglichkeit: im Editierfenster einen entsprechenden Link erstellen, z.B. [[Benutzer:Gujoh/Unterseitenname]] und diesen dann nach Speichern der Seite anklicken.
Es erscheint dann ein Editierfenster, in dem du den Inhalt der neuen Unterseite eingeben kannst. Beachte bitte, dass es bei Links auf Groß- und Kleinschreibung ankommt.
Für alles weitere könnten die folgenden Links dir weiterhelfen. Oder du wendest dich einfach schnell an mich oder die ständig erreichbare Cafeteria.

Arbeitsauftrag

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Die Workshopteilnehmer richten mit Hilfe der Referenten Benutzerseiten (bei ZUM-Wiki oder Wikiversity) ein:

  • Sie verfassen eine Kurzpräsentation zu Ihrer Person.
  • Sie tragen sich in die Teilnehmerliste ein und verlinken Ihre User-Seite.
  • Sie formulieren einen Kommentar zu den bisherigen Eindrücken vom VdF-Kongress auf Ihrer Benutzerseite.
  • Sie kommentieren mindestens einen der Kommentare eines anderen Workshopteilnehmers (Diskussionsfunktion, Signatur etc.)

Teilnehmerliste

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Schlussplenum

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Feedback

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Mitgebloggt: http://www.france-blog.info/allgemein/vdf-kongress-in-jenawissenskonstruktion-mit-partizipativen-tools/ Abschlussdiskussion Wissenskonstruktion mit partizipativen Tools

Au moins pour nous, le Congress a été très intéressant, un succès!