Benutzer:Nevena Acimovic:
IKK-3 Ich studiere Interkulturelle Kommunikation .


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Benutzer:Nevena Acimovic:


Einleitung

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Im Rahmen des Seminars "Save yourself - Unser kleines Ich in der großen transkulturellen/internationalisierten/globalisierten Welt” haben wir uns im Projekt mit dem Thema Migration und Identitätsarbeit beschäftigt. Dabei soll vor allem Bezug zu dem deutschen Sozialpsychologe Keupp Heiner genommen werden, der sich mit dem Einfluss gesellschaftlicher Wandlungsprozesse auf das Individuum beschäftig hat. Relevant für uns war das Thema “Fragmente oder Einheit? Wie heute Identität geschaffen wird?”. Das Ziel dieser Arbeit, dass wir durch Begriffserklärungen und Interviews erreichen wollen, ist zu beweisen, dass es zu einer Identitätskrise bei immigrierten Jugendlichen kommen kann.

Hypothese

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Migration im Jugendalter verursacht eine Identitätskrise.

Begriffserklärung

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Migration

Der Begriff der Migration bezieht sich auf die dauerhafte oder kurzfristige Ein- oder Auswanderungen, die freiwillig oder gezwungen sein können, innerhalb eines Landes oder im internationalen Rahmen, von individuellen Wanderungen bis Gruppen- bzw. Massenwanderungen. (vgl. Treibel 2011,S.20). In unserer Arbeit stehen die dauerhafte, internationale Wanderungen im Vordergrund. Im Zusammenhang mit der Definition der Migration sind die junge Migranten im engeren Sinne die Kinder und Jugendliche, die sich dauerhaft in einem anderen als ihrem Geburtsland befinden. (vgl. Walburg Christian, 2014).

Identität

„Identität“ kann als innere Selbstthematierung des Subjekts verstanden werden, das sich Antworten auf folgende Fragen zu geben versucht: „Wer bin ich? Was will ich, was kann ich sein? Wo ist mein Platz in der Gesellschaft?“ (Bauman 1995:54) Im allgemeinen Sinn bezeichnet man Identität als “die einzigartige Kombination von persönlichen, verwechselbaren Daten des Individuums” (Oerter Montada 2008, S.303). Nach Keupp drückt sich eine gelungene Identität durch Bildern aus, die ein Individuum über sich selbst hat und über das Äußere. Keupp beschriebt Identität als Prozess, was im Folgenden genauer erklärt wird.

Identitätsarbeit nach Keupp („Patchwork“)

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Identitätsarbeit hat zwei Dimensionen: subjektive „Innen” und gesellschaftliche „Außen” und hat als Ziel die Passung zwischen die zwei zu erreichen. Diese Verknüpfungsprozess ist die Identitätsarbeit und Keupp benutzt dabei auch ein Metapher vom ,,Patchwork”. Kohärenz ist das Gefühl, dass es im Leben ein Zusammenhang und Sinn gibt und dass nicht alles einem Schicksal unterworfen ist. Wenn man einen Blick in die Geschichte richtet, lässt sich schliessen, dass man normalerweise auf die Schnittmuster der damals dominierten „Leitkultur” immer wieder zurückgegriffen hat. Darüber hinaus ist es verständlich, dass die Identitätsarbeit keine wichtige Diskussionsfrage war. In der Postmoderne kommt es zu einem gesellschaftlichen Umbruch. Der Mensch als eine Individuum ist ein Zentrum der Welt, ein Angelpunkt geworden und ist nicht mehr bereit zu akzeptieren, dass sein innerer Zusammenhang von einer äußeren Instanz abhängig ist. Die „Leitkultur” verliert an Bedeutung. Eine Behausung muss man durch eine kreative Selbstorganisation schaffen. Eine radikale Meinung ist die von Vielem Flusses (1994), der sogar denkt, dass wir auf stabile Häuser ganz verzichten und uns mit einem Zelt und leichten Gepäck auf Abenteuer einlassen sollten. Nach Keupp erleben das viele Menschen als Verlust, als Unbehaustheit, als Unübersichtlichkeit, als Orientierungslosigkeit und Diffusität. Die Gefühle des Kontrollverlustes und wachsende Risiken des Misslingens sind auf steigende Freiheiten und mehrere neue Chancen zurückzuführen. Wir können also sagen, dass nichts mehr selbstverständlich ist und könnte immer anders sein, je nach dem wie es im unseren Bewusstsein erfolgt. Deswegen verändern sich die Bilder, die für eine erfolgreiche Identitätsarbeit beigebracht werden. Für eine erfolgreiche Identitätsarbeit ist vor allem die Anerkennung sehr wichtig. Anerkennung bedeutet hier das Gefühl der Zugehörigkeit in einer Gruppe (Gemeinschaft, Gesellschaft), die dann auch schützt und die Versuche ermutigt, eigene Möglichkeiten zu entdecken, Chancen zu nutzen usw. Selbst für das früher erwähntes Kohärenzgefühl ist die Anerkennung wichtig, aber außerdem auch allgemein eine Gemeinschaft, wo die Ermutigung, Realitätsprüfung, Anerkennung und Zugehörigkeit als wichtige Eigenschaften eingesehen sind. Im Prinzip kann man sagen, dass das Wichtigste ist “ohne Angst verschieden sein zu können”, was auch das größte Problem sein kann und deswegen spielt dabei die Gemeinschaft (das Äußere) eine große Rolle. Wichtig sind eigentlich ganz verschiedene Prozesse, die im Alltag stattfinden. Das sind zum Beispiel Partnerauswahl, Freizeitgestaltung, Vereine und Hobbys, Freundeskreis usw. Es geht sogar um Kleinigkeiten, die Welt bedeuten können. Für die Kohärenz ist es ganz entscheidend, dass wir von Freunden umkreist sind bzw. einen Kreis von den Leuten bilden, denen wir vertrauen können, um diese sichere äußere Anerkennung zu ermöglichen bzw. auch das Gefühl der Zugehörigkeit. Da es in dieser Arbeit um Jugendlichen geht, ist es wichtig zu erwähnen, dass die Identitätskonstruktion keine Entwicklungsaufgabe der Adoleszenz ist, sonders ein biographisch offener Prozess bzw. kein Endergebnis und kann ständig geändert werden. Keupp beschriebt auch zwei Varianten des Scheiterns. Als erstes kann zu dem ,,individuellen Verzicht kommen, sich weiterhin um eine akzeptierte Passung von Innerem und Äußerem zu schaffen.” Ein anderes Problem ist die „kollektive “Schiefheilung” in der Suche nach einem selbnsreflexiven Lebenssinn zugunsten der Übernahme ideologischer Prothesen (z.B. Rassismus, esoterischer, religiöser oder politischer Fundamentalismus) aufgegeben wird.” (Keupp, Patchwork Identität)

Identitätskrise

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„Identitäten sind hochkomplexe, spannungsgeladene, widersprüchliche symbolische Gebilde – und nur der, der behauptet, er habe eine einfache, eindeutige, klare Identität – der hat ein Identitätsproblem“ (Baier 1985, S. 19).

„Was nützt es dem Menschen, wenn er die Welt kennenlernt, aber nicht sich selbst? (Erikson 1956)”

Eine identitätsfindung kann sich auch krisenhaft vollziehen. Diese Krise wird nicht als Psychische Erkrankung gehalten, sondern als eine Normale Phase die im Lebenszyklus vorgesehen ist. Es gibt unterschiedliche Verlaufsformen dieser Krise, oft kann es auch unauffällig verlaufen ohne Symptome hervorzubringen. Es können auch „innere“ Krisen sein dass sich durch Verunsicherungen des Selbstwerts, Stimmungslabilität oder Einsamkeitsgefühlen zeigen. In diesem Fall könnte es zu einer „Depersonalisation“ führen. Dies ist ein subjektiver Fremdheitseindruck in Bezug auf die eigene Person. Möglich ist auch eine „Äußere“ Krise, was sich in Konflikte mit Leuten aus der eigenen Umwelt (Eltern, Lehrer, Freunde etc.) bzw. durch „Normen Verstoßen“ äußern. In diesem Fall handelt es sich nicht um „Depersonalisation“, sondern „Derealisation“, was Fremd- und Unwirklichkeitserleben in Bezug auf die Außenwelt bezeichnet. Aber was passiert wen man diese Krise nicht löst? Nach Erikson kommt es zu „eine Zersplitterung des Selbstbildes…, einen Verlust der Mitte, ein Gefühl von Verwirrung und in schweren Fällen die Furcht von völliger Auflösung“ (1956, S. 154) Wie schon gesagt, ist für eine erfolgreiche Identitätsarbeit die Anerkennung für das Individuum sehr wichtig, weil Jeder sich seine kulturelle Welt aufbaut, die erträglich sein kann nur wenn es nicht alleine seine kulturelle Welt ist. Fondamental ist es homogene soziale Räume zu haben, die man mit anderen teilt und mit ihnen gemeinsam hat. Migration könnte einen „Bruch“ verursachen, es könnte zum Gefühl von Verunsicherungen des Selbstwerts kommen bzw. zum Gefühl zwischen zwei Kulturen zu stehen; so wie es im Fall von jungen Migranten kommt, die zwischen zwei Kulturen heranwachsen: die Herkunftskultur zuhause mit der eigenen Familie und die Ankunftskultur (außerhalb) in der sie leben. Also müssen sie tagtäglich mit verschiedenen Wertvorstellungen leben und versuchen sich der jeweiligen Umgebung anpassen zu können. So kommt es, meisten, auf „einer Vielseitigkeit innerhalb der Person selbst“ (Keupp, Patchwork Identität.) und so könnte es auch zu einer Identitätskrise kommen, wen es keine Anpassung zwischen das „Vielseitige Innere“ und das gesellschaftliche „Außen“ gibt.

Interviews

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Proband 1 - männlich, 40 Jahre

1. Mit wie vielen Jahren sind sie hierhergekommen?

Ich war 12! Es wäre besser wen wir uns duzen!

2. Kein Problem! Aus welchem Land kommst du?

Italien

3. Wie war für dich der Prozess der Migration? Warst du verwirrt?

Ja, nicht nur verwirrt! Ich hatte auch Angst, weil meine Eltern nicht lesen und schreiben konnten oder besser gesagt…nicht können und…naja…ich hatte viele Verantwortungen und wusste selber nicht die Sprache. Also es ist keine schöne Erfahrung gewesen!

4. Ist es eine freiwillige Migration gewesen oder eher nicht?

Nein ich wollte nicht… ich war glücklich im Dorf mit meinen Freunden und…ja hier war es anders und ich musste schnell wachsen, ich durfte nicht mehr ein Kind sein.

5. Wie war es am Anfang?

Ich musste alles selber erledigen, Papiere, Schule…meine Eltern waren zwar immer dabei aber…ich war alleine!

6. Hattest du am Anfang Schwierigkeiten?

Auf jeden Fall! Mit der Sprache!

7. Gab es etwas Besonderes das fremd oder komisch für dich war?

Ehm…ahahah ja! Die Straßen waren sauber!

8. Ok, was meinst du damit?

Ahahah ja, im Dorf wo ich geboren bin, in Italien…wirft jeder alles am Boden und…es ist das erste was mir hier in Deutschland aufgefallen ist und…ehm…es war fremd…und komisch!

9. Hattest du gleich am Anfang Kontakte mit Deutschen deines Alters?

Ja, wir hatten als Nachbarn eine Deutsche Familie, die zwei Zwillinge hatten in mein Alter. Einer davon, Fabian, ist mein bester Freund…ich frage mich immer noch wie, aber…wir konnten uns schon immer gut verstehen! ahahah

10. In welche Schule bist du am Anfang gegangen? Waren vorwiegend Deutsche in deiner Klasse?

Schule an der Neuschwansteinstraße! Also die aktuelle Werner-von-Siemens-Grundschule in Hochzoll. Viele Nannten sie auch „die Italienische Schule“, weil es dort viele Italienische Lehrer und Klassen gab. In Meiner Klasse gab es zum Beispiel nur Italiener.

11. Aber es war keine Italienische Schule oder?

Nein, es war eine ganz normale Grundschule. Exakt weiß ich nicht wie die Sache lief, ich kann mich nur erinnern, dass es viele Klassen mit nur Italienische Schülern gab und Italienische Lehrer.

12. Wie und mit wem hast du deine Freizeit verbracht?

Fußball!!! Ahahah mein Hobby… ich war immer mit meinen Klassenfreunden und Fabian unterwegs…oft am Coca-Cola Spielplatz.

13. Fühlst du dich integriert?

Heute? Ja!

14. Hast du was dafür getan oder ist es ein spontaner Prozess gewesen und hattest du Schwierigkeiten?

Meine Freunde haben viel Geduld gehabt!!! ich wollte einer vom Team sein! So spontan ist es nicht gewesen, ich habe mir die Mühe gegeben, ich wollte wie die andere sein, ich wollte verstehen und mich selbst sein ohne das mich jemand wie Fremd anstarrte.

15. Hast du dich verstanden und angenommen gefühlt oder hattest du Probleme im sozialen?

Angenommen…ja! Ich glaube ich habe Glück gehabt Leute wie Fabian und Simon kennengelernt zu haben. Wie gesagt…die hatten viel Geduld, die haben mich immer korrigiert bei Sprachfehler und so… ich hatte das Gefühl wichtig zu sein für die beiden und das Ganze gab mir Motivation mich zu verbessern.

16. War das innerfamiliäre Leben kompatibel mit deinem außerfamiliären Leben?

Nein, zwei verschiedene Welten! Tradition war für meinen Vater alles und vieles konnte er nicht einsehen…jetzt…auch nicht!! Ahahahah

17. Hat dir deine Familie geholfen bei deiner Integration?

Nein, also nicht absichtlich, aber nein…ich musste z.B im Italienischen Sing-kurs mitmachen…dann gab es noch die italienische Kirche…Italienische Events usw.… ich fand es ok aber nicht ganz gut für meine Integration.

18. Gibt es manchmal den Wunsch in das Herkunftsland zurück zu gehen?

Jetzt? NEIN, auf keinen Fall…ich habe hier viele Fremde Sachen kennengelernt, aber nicht schlimmere Sachen! Ich glaube jetzt, im Nachhinein, dass es eine gute Entscheidung war, die meine Eltern getroffen haben.

19. Hat sich dein Selbstbild durch Migration verändert?

Ja, ich habe die Seiten von mir selbst, die ich nicht kannte, kennengelernt. Und bin dadurch auch stärker geworden.

20. Bist du zufrieden mit dem was du erreicht hast?

mmm…ja Eigentlich schon!


Proband 2 - weiblich, 36 Jahre

1. Mit wie vielen Jahren sind sie hierhergekommen?

15!

2. Aus welchem Land kommen Sie?

Rumänien

3. Wie war für Sie die Migration? Waren Sie verwirrt?

Ja ein bisschen verwirrt, Angst… aber ich war glücklich. Es war für mich etwas Neues!

4. Ist es eine freiwillige Migration gewesen oder eher nicht?

Meine Eltern haben die Entscheidung ohne meine Meinung getroffen, aber ich war nicht dagegen, also…ich wusste nicht ob es ok war oder nicht…es war mir ein bisschen egal.

5. Wie war es am Anfang?

Oh sehr schwierig!

6. Was war denn so Schwierig?

Alles! Die Sprache, die Leute…alles! Vieles im Alltag, wie Straßenbahn nehmen und zur Schule alleine Hinfahren, war für einige selbstverständlich, aber nicht für mich! Und ich musste alles alleine verstehen.

7. Gab es etwas Besonderes das fremd oder komisch für Sie war?

Ja, Vieles, aber nichts Besonderes was mir jetzt einfällt!

8. Hatten Sie gleich am Anfang Kontakte mit Deutschen Ihres Alters?

Ja auch, aber vor allem Rumänische Kinder!

9. In welche Schule sind Sie am Anfang gegangen? Waren vorwiegend Deutsche in deiner Klasse?

Löweneckschule in Oberhausen, ja es waren viele Deutsche Schüler in meiner Klasse.

10. Wie und mit wem Haben sie ihre Freizeit verbracht?

Ich hatte Klavier Stunden 3 mahl in der Woche und auch Deutschkurse nachmittags in der Schule. Wen ich mahl frei hatte, dann war ich am Spielplatz mit meiner Cousine und meiner kleinen Schwester, aber auch nicht viel…mein Vater war ziemlich streng!

11. Fühlen Sie sich integriert?

Ja, ich glaube schon!

12. Haben Sie was dafür getan oder ist es ein spontaner Prozess gewesen und hatten Sie Schwierigkeiten?

Es ist nicht spontan gewesen, ich glaube das es nicht möglich gewesen wäre ohne die Sprache. Umso mehr ich die Sprache beherrschte, desto besser ging es im Alltag. Also würde ich antworten mit… ja, ich habe was dafür getan…ich habe Deutsch gelernt.

13. Haben Sie Sich verstanden und angenommen gefühlt oder hatten Sie Probleme im sozialen?

Nein, ich hatte Schwierigkeiten im Soziale…wie gesagt, die Sprache ist sehr wichtig, Kindere verstehen nicht immer was anders ist und wen man nichts versteht, dann kann man auch nicht verstanden werden. Und das war kein schönes Gefühl!

14. Nicht Verstanden zu werden?

Ja…sich nicht angenommen zu fühlen

15. War das innerfamiliäre Leben kompatibel mit deinem außerfamiliären Leben?

Ehm…ich weiß nicht…nicht so…mein Vater wollte sich eher der Deutschen Kultur anpassen, er war und ist begeistert über dem Lebensstil. Meine Mutter nicht so, sie hat sich nicht so gut integriert wie wir. Deswegen war es eine komische Situation zuhause.

16. Hat dir deine Familie geholfen bei deiner Integration?

Ich habe nie mit meinen Eltern über meine Schwierigkeiten gesprochen, sie hatten selber Gedanken worüber sie sich kümmern mussten. Mein Vater erwartete viel von uns Töchtern, im Leben, in der Schule etc. meine Mutter nicht, sie war Passiv, ich glaube, weil sie hoffte das es doch zurück nach Rumänien ging.

17. Gibt es manchmal den Wunsch in das Herkunftsland zurück zu gehen?

Jetzt nicht aber damals, jeden Tag!

18. Hat sich Ihr Selbstbild durch Migration Verändert?

Ich weiß nicht ob ich heute eine Ahnung habe von meinem Selbstbild. Ich habe eine wundervolle Familie, einen guten Job, sehr gute Freund…aber wer ich jetzt bin, dass weiß ich nicht!

19. Sind sie zufrieden mit dem was Sie erreicht haben?

Ja! Auf jeden Fall!


Proband 3 - weiblich, 32 Jahre

1. Mit wie vielen Jahren sind sie hierhergekommen?

14!

2. Aus welchem Land sind kommen Sie?

Italien

3. Wie war für Sie die Migration? Waren Sie verwirrt?

Nein, ich wusste zwar nicht was auf mich zu kommt aber ich war schon darauf vorbereitet.

4. Ist es eine freiwillige Migration gewesen oder eher nicht?

Uns ist es nicht so schwierig gefallen! meine Eltern hatten mit uns schon seit langem gesprochen das es die Idee gab nach Deutschland zu kommen und haben es immer wieder erwähnt. Wo es dann so weit war, waren wir fast neugierig zu wissen wie es hier ist. Also eher freiwillig.

5. Wie war es am Anfang? Hatten sie Schwierigkeiten?

Nein am Anfang nicht, alles war neu und ich bin ein sehr Positiver Mensch. Es war ein bisschen schwierig mit der Sprache in der Schule. Oh, die einzigen Schwierigkeiten die ich hatte und hasste, waren die mit Leuten die zu mir kamen für Infos! Also…mmm…es passiert doch jedem, dass man angehalten wird für Infos und ich habe die immer so panisch angeschaut und habe versucht zu erklären das ich kein Deutsch konnte. Und deren Blick…es war schlimm für mich!

6. Wie haben Sie sich in solchen Fällen gefüllt?

Nicht gut…ein niemand…

7. Gab es etwas Besonderes das fremd oder komisch für Sie war?

Das Leergut, ich fand es echt komisch!

8. Hatten Sie gleich am Anfang Kontakte mit Deutschen Ihres Alters?

Ja mit Deutschen, Italiener, Türken usw.… bin Temperamentvoll!

9. In welche Schule sind sie am Anfang gegangen? Waren vorwiegend Deutsche in deiner Klasse?

In die Löweneckschule, eigentlich waren es nur 4!

10. Wie und mit wem Haben sie ihre Freizeit verbracht?

Mit Schulkameraden und hier in Deutschland habe ich das Eishockey entdeckt, ich Spiele immer noch!

11. Fühlen Sie sich integriert?

Ja

12. Haben Sie was dafür getan oder ist es ein spontaner Prozess gewesen und hatten Sie Schwierigkeiten?

Ich weiß nicht, ich habe alles dafür gegeben um Viele Freunde zu haben und mich integriert zu fühlen.Ich hab immer wieder versucht… Es ist mir zwar leichtgefallen und hatte keine Schwierigkeiten, vielleicht dank meines Charakters, aber komplett spontan…vielleicht doch nicht… schwer war es, ganz ehrlich…

13. Haben Sie Sich verstanden und angenommen gefühlt oder hatten Sie Probleme im sozialen?

Im allgemeinem kann ich sagen das ich mich angenommen gefühlt habe. Es gab zwar sehr oft Situationen in dem ich mich Fremd gefühlt habe und Probleme hatte, doch ich habe mir nicht immer ein Kopf darübergemacht. Auch wenn es manchmal schwierig war!

14. War das innerfamiliäre Leben kompatibel mit deinem außerfamiliären Leben?

Nein, Zuhause nur Italienisch und Italienisches Leben und außerhalb…die Welt!

15. Hat dir deine Familie geholfen bei deiner Integration?

Sie sind mir nicht im Weg gegangen wen es um Entscheidungen ging, aber direkt geholfen…eigentlich nicht.

16. Gibt es manchmal den Wunsch in das Herkunftsland zurück zu gehen?

Ja, vielleicht eines Tages…als Rentnerin…aber nur wen es in Italien besser läuft als jetzt.

17. Hat sich Ihr Selbstbild durch Migration Verändert?

Schon, aber nicht viel, weil ich mir immer die Mühe gegeben hab gleich zu bleiben…ich zu bleiben und das war sehr schwer für mich am Anfang, ich musste viel daran denken, ich wollte nicht anders sein als ich bin… wenn Sie mich verstehen…

18. Sind sie zufrieden mit dem was Sie erreicht haben? Ja!

Verglich mit anderen Autoren

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Richtiger gesagt, Vergleich mit einem Autor und zwar mit Christian Walburg, der sich ei­ni­ger­ma­ßen in seinem Buch ,,Migration und Jugenddelinquenz” mit diesem Thema beschäftigt hat. Sein Projekt geht zwar in verschiedener Richtung, aber einige Punkte waren für uns interessant. Patchwork von Keupp war etwas abstrakter, jedoch stehen im Folgenden konkrete Aspekte des Alltagslebens, die bei der Identitätsarbeit helfen können oder sie eben verhindern können: Für Jugendliche ist es viel gemütlicher, wenn sie wissen, dass sie einer Gruppe gehören, mehr als für Erwachsene. Jeder von uns hat es erlebt durch “Phasen” in der Pubertät. Diese nähere soziale Umfeld der Jugendlichen speilt eine wichtige Rolle, weil es dadurch über Normen und Verhaltensmuster gelernt wird. Damit im Zusammenhang stehen Freizeitpräferenzen, die sich in Lebensstil ausbilden. Dabei ist auch wichtig zu wissen, ob man mit Einheimlichen Zeit verbringt, was bei der Integration helfen kann oder dagegen nur mit den Leuten gleicher Herkunft. ,,Während man einerseits von besonders engen familiären Bildungen in Migrantenfamilien ausgeht, wird andererseits auf besondere Belastungen hingewiesen, denen Familien mit Migrationserfahrung ausgesetzt seien.” (Walburg, 2014. S. 205). Dabei ist ein Erziehungsstil von besonderem Interesse. Es wird ein Beispiel für Jugendliche türkischer Herkunft genommen. Sie unterscheiden sich von einheimlicher Mitschülern vor allem in der Zustimmung zu traditionellen und religiösen Auffassungen. Außerdem ist die Schule die wichtigste Institution der Aufnahmegesellschaft und die Hauptaufgabe der Schule ist dann die Teilhabechancen für junge Migranten anzugleichen.

Neben verschiedenen individuellen Eigenschaften, Voraussetzungen, Wünschen, Ziele, Kompetenzen, Gewohnheiten usw. die unserem Alltag Struktur und Bedeutung geben (unsere innere Welt), sind die Lebenssituationen, in den wir uns befinden können (äußere Welt) auch sehr wichtig. Diese Lebenssituationen sind nach Keupp, wie schon erwähnt wurde, neben dem Selbstbild für unsere Identitätsarbeit entscheidend. Genauso für unsere Identitätskrise, die möglich ist. Migration ist eine von Lebenssituationen, die einen sehr starken Einfluss auf Identität haben kann. Wir haben drei Interviews mit den Erwachsenen, die im Jugendalter emigriert sind durchgeführt es lässt sich das Folgende schießen. Zwei von drei Befragten hatten eine Art von Identitätskrise gehabt. Das heißt natürlich nicht, dass jede/r Migrant/in eine Identitätskrise haben wird, wie wir bei dem ersten Proband sehen können, aber es besteht ein größeres Risiko. Konkreter gesagt - es besteht ein Risiko darin, dass man sich in einer ganz neuen Gesellschaft (Gemeinschaft) nicht befinden wird (keine Anerkennung). Wenn wir die Keupp’s Theorie schon kennen, ist es eigentlich logisch zu schlissen, dass es bei Migration schwieriger ist, eine Kohärenz zu schaffen. Es ist leichter eine Verknüpfung von „Innen” und „Außen” zu schaffen, wein „Außen” teilweise “bekannt” ist, aber durch Migration wird es schwer, weil man die Welt der Einheitlichen nicht oder nicht gut kennen kann. Man fühlt sich nicht anerkannt oder weißt überhaupt nicht, ob er anerkannt ist, wie wir teilweise bei der zweiten Probandin sehen können, man traut sich nicht “ohne Angst verschieden zu sein” und bei “verschieden” wird jetzt nicht gemeint, dass man unbedingt extrem anders sein muss, sondern einfach im Sinne “ich bin ich und du bist du, wir sind nicht gleich”. Bei der zweiten Probandin könnte man sagen, dass sie immer noch nicht sicher sagen kann, ob sie glücklich war oder Angst hatte und sich isoliert gefüllt hat. Man kann sich auch im negativen Sinne verschieden fühlen und dadurch eine Identitätskrise haben. Generell war für alle Probanden die Sprache ein Problem, für eine mehr, für andere weniger.

Schlusswort

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Kurz gesagt- es kann durch Migration zu einer Identitätskrise kommen. Das gilt für Erwachsene (Identitätsarbeit ist kein Endprozess), aber besonders für die Jugendliche, weil diese Phase der Identitätsarbeit sehr wichtig für ganze Identität ist. Jugendliche werden „leichter getroffen’’, weil sie noch am Anfang der Identitätsarbeit stehen. Zwei von drei Befragten hatten eine Art Identitätskrise und daraus schließen wir, dass unsere Hypothese belegt werden kann. Jedoch hatte die erste Probandin keine größere Probleme und deswegen darf man diese Hypothese nicht verallgemeinern. Abschließend kann man sagen, dass die Studie für richtigere Ergebnisse weiter eingegrenzt sein muss.

Keupp, Heiner (2007): Identitätsarbeit heute. klassische und aktuelle Perspektiven der Identitätsforschung, Frankfurt am Main, Suhrkamp, S.310;

Walburg, Christian(2014): Migration und Jugenddelinquenzmodells, Münster, Waxmann, S.335;

Internetquelle: Keupp, Heiner u.a.(1999): Identitätskonstruktionen. Das Patchwork der Identitäten in der Spätmoderne, Reinbek. http://www.soziologie.phil.uni-erlangen.de/system/files/20.01.14_das_patchwork_der_identitaet_der_zweiten_moderne.pdf

Internetquelle: Keupp, Heiner(22.09.2003): Identitätskonstruktion. Vortrag bei der 5. bundesweiten Fachtagung zur Erlebnispädagogik in Magdeburg. http://www.ipp-muenchen.de/texte/identitaetskonstruktion.pdf

Benutzer:Nevena Acimovic: