Benutzer:O.tacke/2019/Flipped-Classroom-TUBS/Methodeneinsatz/Aktives Plenum

Studierende lösen im Vorlesungssaal/Seminarraum kollaborativ Probleme, indem ein/e Studierende/r den Diskussionsprozess moderiert und die Ergebnisse festhält, aber selbst nicht an der Problemlösung beteiligt ist. Der/die Lehrende greift nur dann aktiv ein, wenn der Diskussionsprozess ins Stocken gerät, Fehler unbemerkt bleiben, sich die Diskussion zu weit vom Thema entfernt oder es zu unruhig wird.

  • Studierende erwerben prozessbezogene Kompetenzen: Sie lösen Probleme selbstständig, sie argumentieren und begründen, und sie lernen die korrekte Verwendung der Fachsprache.
  • Das aktive Plenum zielt ab auf die Erhöhung der Selbstständigkeit und des Selbstvertrauens der Studierenden in die eigene Problemlösefähigkeit.

Vorgehen

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  • In der Sitzung gibt der/die Lehrende eine Problemstellung vor, etwa eine Aufgabe zum Rechnen, eine Fallstudie oder eine kontroverse Frage, zu der Stellung bezogen werden kann.
  • Ein/e Studierende/r leitet die Diskussion der Gesamtgruppe, nimmt Anregungen aus dem Plenum auf, hält die (Zwischen-)Ergebnisse an der Tafel fest und stellt ggf. Rückfragen.
  • Der/die Lehrende platziert sich außerhalb des Blickfelds des Plenums und hält sich währenddessen weitestgehend zurück. Er greift nur regulierend in den Diskussionsprozess ein.
  • Der/die Lehrende muss abschließend für eine geeignete Sicherung der Ergebnisse sorgen und gegebenenfalls den „roten Faden“ der kollaborativen Phase aufzeigen!

Hinweise

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Um die Studierenden aus der für Vorlesungen üblichen rezipierenden Haltung zu lösen, sollte vor der Anwendung der Aktives-Plenum-Methode ggf. mithilfe anderer Methoden eine Atmosphäre der aktiven Mitarbeit erzeugt werden.

Die zu bearbeitende Problemstellung sollte so komplex sein, dass sie nicht bereits in der Einzel- oder Partnerarbeit gelöst werden kann. Einzel- und Partnerarbeit dienen eher der kognitiven Vorbereitung auf die Plenumsdiskussion.

Dass die Plenumsdiskussion weitestmöglich in den Händen der Studierenden liegt, kann der/die Lehrende auch dadurch unterstreichen, dass er/sie sich währenddessen außerhalb des Blickfelds der Studierenden aufhält. So lässt sich vermeiden, dass Studierende nach einem Diskussionsbeitrag versuchen, durch Blickkontakt Aufschluss über die Qualität ihres Beitrags zu erlangen.

Falls erforderlich sollte der/die Lehrende nicht nur die Plenumsdiskussion durch inhaltliche, sondern auch den/die Diskussionsleiter/in durch methodische Hinweise unterstützen (z. B. auf Wortmeldungen, schriftlich festzuhaltende Beiträge etc.).

Je nach Komplexität der Problemstellung empfiehlt es sich, Phasen des aktiven Plenums mit kurzen Vortragsphasen des/der Lehrenden abwechseln zu lassen.

Varianten

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  • In Veranstaltungen mit sehr vielen Studierenden bietet es sich an, die kollaborative Phase von zwei Studierenden leiten zu lassen: Eine/r moderiert die Diskussion, der/die andere hält die Beiträge an der Tafel fest. So gerät der Diskussionsprozess während der Schreibphasen nicht ins Stocken.
  • Nach der Schilderung der Problemstellung können bewusst Zwischenphasen eingebaut werden, etwa zunächst einige Minuten zum Nachdenken für jeden, Austausch mit den Sitznachbarn oder in Kleingruppen.
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