Benutzer:Philipp Bednar/Wikipediaanalyse (WS 2017)

Universität Wien
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Aufgabenstellung Anhand eines beliebigen Wikipedia-Artikels soll unter Verwendung der nachstehenden Werkzeuge eine Artikelanalyse erstellt werden. Dieser soll die statistischen Eckdaten, die Entwicklung des Artikels und die dabei erfolgten Diskussionen berücksichtigen. Die Aufgabenstellung kann auch ein Vergleich zwischen zwei Artikeln sein, die Betrachtung der statistischen Eckdaten der Artikel, die Entwicklung der Artikel und die dabei erfolgten Diskussionen müssen dann entsprechen vergleichend erfolgen.

Um eventuelle Kontroversen zu illustrieren, zieht man am besten einen Artikel heran, von dem man annimmt, dass er umstritten ist. Die Eckpunkte von Kontroversen sind in den allermeisten Fällen auf den dazugehörigen Diskussionsseiten (und allfällig vorhandenen Archiven) zu finden.

Hintergrund

Im Gegensatz zur Arbeit in klassischen Enzyklopädien, in der die jeweiligen Fachbereich in der Verantwortung eines Redakteurs steht, ist das Zustandekommen eines einzelnen Lemmas in Wikipedia eine Gemeinschaftsarbeit, welche über viele Jahre hinweg zum jeweils sichtbaren Ergebnis führt.

Je nachdem, in welchem Bereich dieses Lemma fällt, ist auch der Bearbeitungsverlauf sehr unterschiedlich. Das Zustandekommen selbst wird, wie jede einzelne Bearbeitung in Wikipedia, in der Verlaufsgeschichte aufgezeichnet und wird somit öffentlich sichtbar. Somit auch alle inhaltlichen und somit auch ideologischen Kontroversen.

Es wird in einer Kontroverse auch vielfach die Person hinterfragt, welche sich an dieser Kontroverse beteiligt, denn nicht immer ist die Person, welche hinter einem Benutzernamen steckt, jene, die man erwartet. Oft sind User mit Zweit- oder Dritt-Accounts aktiv, die Sockenpuppen genannt werden. Das Thema "Sockenpuppen" ist durchaus ein Problem. Wenn man die Aktivitäten einer einzelnen Person analysiert, kann man oft feststellen, dass man auf einen Account trifft, der relativ neu ist und/oder ausschließlich in einem bestimmten Bereich aktiv ist. Diese Accounts werden dann als "Single Purpose Accounts" bezeichnet. Am besten kann man das anhand der jeweiligen Benutzerbeiträge feststellen.

Analyse Wikipediaartikel

Um einen Artikel zu analysieren gibt es mehrere Methoden:

  1. Prüfung der Diskussionseite (auch verschobene oder gelöschte Beiträge)
    Jede Seite in Wikipedia hat automatisch auch eine Diskussionsseite. Ob das nun eine Benutzerseite ist oder eine Artikelseite.
  2. Prüfung der Artikelseite anhand der Bearbeitungsgeschichte selbst.
  3. Verwendung diverser Tools
Statistik-Tool, sehr umfangreich
Versionsgeschichte des Artikels (Löschungen, Wiederherstellungen, Editwar?)
Kontroversen ergründen anhand der Diskussionsseiten, Analyse derselben.
Beispiel einer gelungenen Analyse
Darin wird der inhaltliche Teil für den Leser sehr informativ aufgebaut. Einerseits wird Bezug auf den Artikel selbst genommen, andererseits auch auf das Zustandekommen und die zeitlichen Hintergründe - welche sich auch in der Diskussion niederschlägt. Die Struktur wurde ehemals in einer anderen Lehrveranstaltung erarbeitet und hat sich als zielführend erwiesen. Diese Struktur kann so von euch verwendet werden - soferne es der Aufgabenstellung entspricht.

Córdoba 1978

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Córdoba 1978 --Philipp Bednar (Diskussion) 00:12, 13. Okt. 2017 (CEST)

Der Artikel

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Der Artikel bearbeitet überwiegend ein 90 minütiges Fußspallspiel im Rahmen der Fußball-Weltmeisterschaft 1978 in Argentinien zwischen Österreich und Deutschland. Bei diesem denkwürdigen Spiel in Cordoba besiegte Österreich die Bundesrepublik Deutschland 3:2. Beide Mannschaften schieden aus dem Bewerb aus, aber in Österreich spricht man bis heute vom "Wunder von Cordoba". Der Sieg über Deutschland, obwohl fast 40 Jahre her, ist in Österreich auch Nicht-Fußballfans ein Begriff. Prägend war vor allem die Radio-Liveübertragung von Sportreporter Edi Finger sen., der mit dem Jubelschrei "I wer' narrisch" für einen bis heute denkwürdigen, vielzitierten und parteiischen Kommentar gesorgt hat. Der Artikel ist dank 10-teiligen Inhaltsverzeichnis, zwei Tabellen und großen Infografik sowohl übersichtlich als auch optisch ansprechend gegliedert. Vier Weblinks und fünf Einzelnachweise bilden die Recherchenachweise für den Wikipedia-Eintrag.

Die Artikel-Historie

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Obwohl das Ereignis des Fußballspiels nur rund 90 Minuten gedauert hat und das Endergebnisse keinen Interpretationsspielraum zulässt, beleuchtet die Artikel-Historie mit 430 Bearbeitungen, dass es seit der dem Ersteintrag im Juni 2004 doch einiges an Bearbeitungspotenzial und Bearbeitungswillen gab. Insgesamt haben 246 verschiedene Autoren die 430 Bearbeitungen durchgeführt, dabei lagen durchschnittlich 11,3 Tage zwischen den Artikeländerungen. Auffällig: Der User Sascha Brück hat den Artikel erstveröffentlicht, hat mit 3.186 Bytes auch am drittmeisten Content spendiert, aber nur 1,2 Prozent der Änderungen gemacht. Hingegen hat User Scherben mit 30 Änderungen (7%) die meisten Modifikationen durchgeführt, aber nur 191 Bytes beigetragen. Content-Kaiser war User Ureinwohner, der mit 13 Bearbeitungen 4.060 Bytes beigesteuert hat. Aus der Jahresübersicht lässt sich herauslesen, dass vor allem die Jahre 2006, 2007 und 2008 die mit abstand stärksten Bearbeitungsjahre waren. Seit 2015 finden nur mehr moderate Bearbeitungen auf gleichbleibendem Niveau statt. Durchschnittlich wurden pro Jahr knapp über 30 Änderungen durchgeführt und in den letzten 60 Tagen wurde der Artikel rund 6.500 mal aufgerufen. Seit der Erstveröffentlichung ist der Artikel von 3.186 Bytes auf 14.693 gewachsen und hat sich damit fast verfünffacht binnen 14 Jahren.

Die Artikel-Diskussionen

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Wie emotional aufgeladen ein Fußballergebnis sein kann, ist bereits in einer Diskussion von 2006 ersichtlich, wo darüber gesprochen wird, ob Wunder oder Schmach von Cordoba nicht Artikel-Titel tauglich wäre. Bereits nach wenigen Posts läuft es auf eine etwas tieferen Ebene mit den Bezeichnungen Ösi und Piefke hinaus. Ebenfalls diskutiert wurde die generelle Bedeutung von dem Spiel und den verschiedenen Deutungen in Österreich und Deutschland. Während das Spiel in Österreich als eine echte Heldentat wahrgenommen wird (Wunder) - obwohl beide Mannschaften die WM verlassen mussten - ist das Spiel in Deutschland bei weiten nicht so bedeutungsvoll einzustufen. Die Diskussion endet damit, dass es die Länderrivalität offensichtlich eher einseitig ist. Und der Sieg Österreichs der erste nach 47 Jahren über Deutschland war. Wie weit die 47 Jahre stimmen, zweifelt User greg an, der jedoch berichtigt wird, da es sich bei dem von ihm zitierte Spiel um andere Rahmenbedingungen handelte und die 47 Jahre offensichtlich korrekt sind. Ebenfalls Diskussionsstoff liefert das Thema Ernsthaftigkeit beim Zitieren des Radiokommentators und dessen Mundart/Idiom/Dialekt, die aber eigentlich ohne echtem Ergebnis bleibt. Insgesamt gibt es 19 Diskussionspunkte, wobei aber nur die gut die Hälfte der Themen tatsächlich von verschiedenen Usern kommentiert wurden.

Der Artikel zeigt auf charmante Art und Weise, dass auch ein weltgeschichtlich eher unwichtiges Ereignis wie ein Fußballspiel zwischen Nachbarländern, auch knapp 40 Jahre später, für ausreichend Diskussionsstoff sorgt und immer wieder ein Update wert zu sein scheint.


Gegenlesen

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Sehr gute Analyse und eine schöne detailreiche Auflistung der Artikel-Historie. Mir persönlich (als Nicht-Fußballfan) fehlt eine einfache kurze Erklärung, warum dieses Spiel denn als Heldentat der Österreicher gesehen wird. Da hätte ich mir eine kurze Zusammenfassung des Spiels gewünscht. Aber nachdem das ja eine Analyse sein soll, und die aus meiner Sicht fehlerfrei gelungen ist, passt alles wunderbar. --Tizian Karl Ballweber (Diskussion) 14:14, 5. Nov. 2017 (CET)

sehr gute Analyse, danke für das Gegenlesen, lG --Arno G.  Disk  11:50, 27. Oktober 2024 (CET)