Hallo da draußen! Bearbeiten

Hier präsentiere ich also meine intellektuellen Ergüsse aus dem GP-Seminar bei Herrn Kratky und hoffe, dass ich medientechnisch a bissl was dazu lerne, nachdem unser Dozent im Hype der Blogs etc. völlig aufgeht ;-) und getreu dem Motto "wenn wir nicht expandieren, sterben wir", wie der alte Römer zu sagen pflegte ...

I. Heterogenität Bearbeiten

Zusammenfassung: Heterogenität als Dilemma für Bildungseinrichtungen (N. Wenning)==

Einleitung: Bearbeiten

  • didaktisches Problem mit geschichtlicher Tradition
  • in neuerer Zeit: institutionelles Problem, der Umgang mit sprachl.-kultureller Vielfalt führt zu Diskriminierung
  • durch Schulleistuingstest auf internationaler Ebene ist das Thema weiter ins Blickfeld gerückt

Inhalte des Textes:

- Heterogenität = ein altes Phänomen, Die Kehrseite ist Homogenität, Heterogenität ist auch auf anderen Ebenen als Didaktik und  
  Schulorganisation vorhanden, die diese wierderum beeinflussen

1. Die "Entdeckung" der Heterogenität Bearbeiten

  • verstärkte Wahrnehmung des Problems durch die alte Frage nach dem didaktischen Umgang (Petersen, Montessori, Volksschule mit Einheitsklassen im 19. Jhdt.), die Frage nach der besonderen Förderung bestimmter Gruppen (Migranten, Hochbegabte, ...)und durch internationale Erfahrungen
  • PISA, TIMMSS und IGLU gelten als Anlässe für die Wahrnehmung

2. Zum Begriff Heterogenität Bearbeiten

- Synonyme: Differenz, Exklusion, Verschiedenheit, Ungleichheit, ... lösen verschiedene Diskussionen aus
- Heterogenität bedeutet im engeren Sinne: "verschiedene Geburt" (aus dem Griechischen)
                         im weiteren Sinne: ungleichartig, anders geartet, fremdstoffig (laut Duden)
- Heterogenität ist ein relativer Begriff, ein Zustand dessen Kriterium die Ungleichheit ist
- Heterogenität und Homogenität gehören zusammen, ihre Grundlage ist die Vergleichbarkeit
- Synonyme für Homogenität: Integration, Inklusion, Einheitlichkeit, Gleichheit, ...
- die Begriffe beinhalten zugeschriebene Eigenschaften, die nicht objektiv sind und hergestellt werden
- die Begriffe sind nur zeitlich begrenzt gültig, es handelt sich um Zustandsbeschreibungen, durch Veränderungen kann Heterogenität 
  bzw. Homogenität hergestellt werden, die Gleichheit bzw. Ungleichheit bezieht sich auf einen bestimmten Maßstab und kann (durch ihn) 
  hergestellt oder vergrößert werden
- Heterogenität ist also ein relativer Begriff, der zusammen mit dem Begriff der Homogenität durch Vergleichsoperationen hergestellt 
  wird und wandelbar ist


II. Leistungsbeurteilung Bearbeiten

Zusammenfassung Leistungsbeurteilung und Bezugsnormen (Textquelle s. Referenten): Es werden im allgemeinen drei Bezugsnormen unterschieden, die als Vergleichsmaßstab bei der Beurteilung einer individuellen Leistung Verwendung finden: - Soziale Bezugsnorm: Leistung wird im Vergleich zu Leistungen der anderen Kinder einer Lerngruppe betrachtet. Die soziale Bezugsnorm gibt Hinweise auf überdauernde Kompetenzunterschiede, allerdings eben nur auf die eine Bezugsgruppe. - Individuelle Bezugsnorm: Leistungsbewertung basiert auf vorangegangenen Leistungen. Diese Norm bietet vor allem Vorteile für leistungsschwächere Schüler, es besteht aber die Gefahr, dass stabile Leistungsunterscheide ausgeblendet werden. - Sachliche BEzugsnorm: Man bezieht sich auf einen inhaltlich verankerten Leistungsstandard und orientiert sich an Mindestkompetenzen.


III. Kindorientierung Bearbeiten

Erste Gedanken zu Kindorientierung: Der Lehrer sollte auf die Bedürfnisse seiner Schüler eingehen können, die Kinder ernst nehmen, jedes Kind als vollwertigen Menschen mit eigener Meinung und eigenem Standpunkt ansehen. Im Unterricht spiegelt sich dies in einer kindgerchten Auswahl der Themen und Themenformulierungen, sie sollten Kindbezug aufweisen und die Interessen der Kinder ansprechen. Der Lehrer sollte stets für Rückfragen offen sein und auch den Kindern Raum zur Mitbestimmung ihres "Lernplanes" einräumen. Der Lehrer muss nicht alles wissen, er kann auch Kinder als Experten im Unterricht einsetzen.

Realisierungsmöglichkeiten zur Integration von Kind- und Sachorientierung Sachorientierung = Unterrichtsthemen werden sachgerecht behandelt und sollen beim Schüler zu Sachverstand und zu einer sachlichen Einstellung führen. Lange standen sich Sach- und Kindorientierung gegenüber, seit den 70er Jahren aber werden beide als sich ergänzende Momente betrachtet. Realisierungsmöglichkeiten finden sich z.B. bei Einsiedler, Köhnlein und Kahlert. (Zusammenfassung s. Folie aus dem Seminar)

IV. Konstruktivistischer Lernbegriff Bearbeiten

(Quellen s. Angaben der Referenten) Der Konstruktivismus ist zunächst eine erkenntniskritische Theorie, der davon ausgeht, dass sich jeder Mensch eine individuelle Repräsentation der Welt schafft. Die konstruktivistische Didaktik geht daher von einer Selbstorganisation des Wissens aus, dadurch wird der Lernprozess relativ, individuell und unvorhersagbar. Die Aufgabe des Lehrers ist es, anregende Umgebungen zu schaffen und die Spannungen zwischen der Wirklichkeitskonstruktion des Lernenden und derjenigen, die wissenschaftlich und gesellschaftlich als konsensfähig gilt zu überbrücken. Der Wissenserwerb des einzelnen ist immer abghängig von Vorwissen, Wahrnehmung, Handlungskontext und Affektlage. Wissenserwerb verläuft in Stadien und kann nur gelenkt, nicht aber gesteuert werden. Am besten werden Wissensinhalte behalten, wenn sie vielvältig vernetzt werden. Dadurch ist Wissen auch etwas dynamisches. Am effektivsten erwächst Wissen aus Problemlösesituationen. Aus dem konstruktivistischen Lernbegriff geht das Konzept des Lernen durch Lehren hervor (80er Jahre). Die Schüler entwickeln im Umgang mit Problemen Lösungsstrategien und erwerben so Problemlösekompetenz. Der interaktionistische Konstruktivismus wird von Kersten Reich vertreten, der die drei Phasen Rekonstruieren - Konstruieren - und Dekonstruieren beschreibt. Alle drei Aspekte sind stets an die Handlungen des Lernenden geknüpft, Lernen ist daher stets am effektivsten, wenn die Lernern ihren Lernprozess selbst steuern können, dies erfordert aber eine gewisse Methodenkompetenz, die zunächst erworben werden muss. Anmerkung meinerseits: Im Unterricht ist wohl eine gemäßigte Position zu vertreten, die zwar konstruktivistische Ansätze berücksichtigt, die sich aber, insbesondere im Blick auf schwächere Schüler, keineswegs auf allein diese Theorie stützen darf. Ähnliche Ansätze wie den Konstruktivismus findet man vor allem bei den Reformpädagogen, allen voran Maria Montessori. Neuerdings wird vor allem im E-Learning-Bereich auf den Konstruktivismus gesetzt (wofür diese Seite ja wohl das beste Beispiel sein dürfte).


V. Soziales Lernen Bearbeiten

Zum Bereich des sozialen Lernens gehört, wenn man darunter auch die verschiedenen Sozialformen des Unterrichts fasst, auch der Frontalunterricht. Der Frontalunterricht ist lehrerzentriert. Wissensinhalte werden den Schüler präsentiert, die diese weitgehend ohne eigenes Entdeckern oder ähnliches aufzunehmen haben. Zwar war der Frontalunterricht lange verpönt, da er gerade im Hinblick auf Theorien des Konstruktivismus oder im engeren Sinne des sozialen Lernens als sozialpsychologischer Ansatz veraltet erschien. Jedoch muss man bedenken, dass bei entsprechender Qualität der Frontalunterricht durchaus effektiv, ökonomisch und manchmal auch unumgänglich ist. Der Lehrer darf aber nicht durch einen die Schüler einschläfernden und in die passive Rolle zwingenden Dauermonolog über seine methodische Inkompetenz hinwegzutäuschen versuchen. Auch Frontalunterricht muss gut geplant und vorbereitet sein. Oft bietet er sich im Wechsel zu Gruppenformen an, da in lehrerzentrierten Phasen Fragen geklärt und ein gleicher Wissenstand gesichert werden kann (vgl. Gruppenpuzzle oder Lernen anch dem Prinzip des Wechselseitigemn Lehrens und Lernens). Für den Unterricht eignet sich wohl am besten Abwechslung in den Sozialformen, um die Motivation aufrecht zu erhalten und die Kontrolle der Lernzuwächse zu sichern.


VI. Grundlegende Bildung Bearbeiten

(Literatur s. Referentin)

Grundlegung von Bildung:

- in anderen Ländern kennt man den Begriff der Bildung kaum oder gar nicht - er wird vor allem im Hinblick auf das Verständnis des pädagogischen Auftrags der Grundschule diskutiert - historisch war Humboldt Vorreiter des Bildungsbegriffs: der Mensch soll möglichst viel von der Welt begreifen und so eng wie möglich mit sich verbinden - weiteren wichtigen Einfluss nahm Klafki - zur bildung gehört Sach- und Fachwissen, aber auch die Fähigkeit zur Selbstbestimmung, Mitbestimmungs- und Solidaritätsfähigkeit

Grundlegende Bildung in der Grundschule:

- historische gesehen war die Grundschule gedacht als Ort der sozialen Integration von Kindern aus unterschiedlichen Schichten und zum Ausgleich unterschiedlicher Lernvoraussetzungen durch gemeinsame Bildung - diese Ziele aber sind in der heutigen Zeit zunehemend schwerer zu erreichen durch die wachsende Heterogenität, es ergibt sich eine Spannungsverhältnis zwischen Bereichreung und zusätzlichen Lernchancen und mangelnder Erreichung der Mindestziele - die Beschränkung auf Mindestziele allerdings bremst die besondere Förderung starker Schüler, es besteht nach wie vor das Recht auf Individualität - zieldifferenziertes Lernen wiederum steht aber dem Grundsatz der gemeinsamen Grundbildung gegenüber - Allgemeinbildung nimmt ihren Anfang in der Grundschule: frühzeitige Spezialisierung wird vermieden, es wird elementar in die anerkannten geistigen Grundrichtungen eingeführt, nach Klafki sollen auch allgemeine Probleme der Gegenwart behandelt werden - die Grundschule muss einen guten Start für alle Schüler ermöglichen, grundlegende Bildung bezieht sich also auch auf motivationale Komponenten der Persönlichkeitsentwicklung


VII. Jungen Bearbeiten

Hier findet ihr die Links zu den Texten, die wir im Kurs bearbeitet haben:

"Mehr Lehrer in die Grundschule?!": http://www.klett.de/sixcms/media.php/273/KTD_36_23.pdf

"Männer, bitte melden!": http://www.focus.de/schule/lernen/bildung-maenner-bitte-melden_aid_231646.html

"Mangelware Mann": http://www.sueddeutsche.de/jobkarriere/artikel/738/162290/print.html

Außerdem findet ihr über die Seite des Grundschulpädagogiklehrstuhls unserer Uni noch ein paar interessante Artikel zu diesem Thema.