Benutzer:Stefanie Jahn/Wikipediaanalyse (WS 2020)
Aufgabenstellung Anhand eines beliebigen Wikipedia-Artikels soll unter Verwendung der nachstehenden Werkzeuge eine Artikelanalyse erstellt werden. Dieser soll die statistischen Eckdaten, die Entwicklung des Artikels und die dabei erfolgten Diskussionen berücksichtigen. Die Aufgabenstellung kann auch ein Vergleich zwischen zwei Artikeln sein, die Betrachtung der statistischen Eckdaten der Artikel, die Entwicklung der Artikel und die dabei erfolgten Diskussionen müssen dann entsprechen vergleichend erfolgen.
Um eventuelle Kontroversen zu illustrieren, zieht man am besten einen Artikel heran, von dem man annimmt, dass er umstritten ist. Die Eckpunkte von Kontroversen sind in den allermeisten Fällen auf den dazugehörigen Diskussionsseiten (und allfällig vorhandenen Archiven) zu finden.
Hintergrund
Im Gegensatz zur Arbeit in klassischen Enzyklopädien, in der die jeweiligen Fachbereich in der Verantwortung eines Redakteurs steht, ist das Zustandekommen eines einzelnen Lemmas in Wikipedia eine Gemeinschaftsarbeit, welche über viele Jahre hinweg zum jeweils sichtbaren Ergebnis führt.
Je nachdem, in welchem Bereich dieses Lemma fällt, ist auch der Bearbeitungsverlauf sehr unterschiedlich. Das Zustandekommen selbst wird, wie jede einzelne Bearbeitung in Wikipedia, in der Verlaufsgeschichte aufgezeichnet und wird somit öffentlich sichtbar. Somit auch alle inhaltlichen und somit auch ideologischen Kontroversen.
- Es wird in einer Kontroverse auch vielfach die Person hinterfragt, welche sich an dieser Kontroverse beteiligt, denn nicht immer ist die Person, welche hinter einem Benutzernamen steckt, jene, die man erwartet. Oft sind User mit Zweit- oder Dritt-Accounts aktiv, die Sockenpuppen genannt werden. Das Thema "Sockenpuppen" ist durchaus ein Problem. Wenn man die Aktivitäten einer einzelnen Person analysiert, kann man oft feststellen, dass man auf einen Account trifft, der relativ neu ist und/oder ausschließlich in einem bestimmten Bereich aktiv ist. Diese Accounts werden dann als "Single Purpose Accounts" bezeichnet. Am besten kann man das anhand der jeweiligen Benutzerbeiträge feststellen.
Analyse eines Wikipediaartikels
Um einen Artikel zu analysieren gibt es mehrere Methoden:
- nicht vergessen: bei deutschsprachigen Artikeln bei Projekt "de.wikipedia.org" eintragen
- ist sehr umfangreich
- Prüfung der Versionsgeschichte einer Artikelseite (mit Klick auf Karteireiter Artikel dann auf Karteireiter Versionsgeschichte):
- gab es Löschungen, Wiederherstellungen, Vandalismus oder gar einen Editwar?
- Kontroversen ergründen anhand der Diskussionsseiten, Analyse derselben.
- Prüfung der Diskussionsseite:
- Jede Seite in Wikipedia hat automatisch auch eine Diskussionsseite. Ob das nun eine Benutzerseite ist oder eine Artikelseite.
- Beachte dabei auch mögliche Archive der Diskussion
- Beachte auch zusätzlich, ob auf der Diskussionsseite oben ein Banner mit einem Hinweis eingetragen ist (z.B.: "Dieser Artikel wurde zum Löschen vorgeschlagen"). Diese Hinweisbanner beinhalten oft einen Link zu einer entsprechenden ausgelagerten Diskussion.
- Prüfung der Versionsgeschichte der Diskussion (mit Klick auf Karteireiter Diskussionsseite dann auf Karteireiter Versionsgeschichte)
- erfolgt die Diskussion sachlich oder emotional
- wurden Teile der Diskussion sogar gelöscht? (wird in der Versiongeschichte grau angezeigt und kann nicht zum Vergleich aufgerufen werden)
Woraus sollte eine Analyse bestehen
- Inhalt:
- Kurze Erklärung, worum es beim Thema geht
- bzw. worum es beim Artikel nicht geht
- Qualität, Umfang
- Artikelstatistik
- Entwicklung des Artikels
- Schaue in die Versionsgeschichte des Artikels und
- auch in die Versionsgeschichte der Diskussion
- beachte auch mögliche Archive
- wann war der erste Edit?
- wer hat (wenn klar feststellbar) den Artikel überwiegend geprägt ?
- lag er lange brach und kam dann plötzlich viel hinzu?
- war er einmal groß und wurde er wieder kleiner?
- oder wurde er kontinuierlich ausgebaut ?
- gibt es Diskussionen über aktuelle (z.B. politische) Anlässe, die gar nichts mit dem eigentlichen Artikel zu tun haben?
- gibt es Streitereien - wenn ja, worum haben sich die Autoren gestritten?
- Gab es Editwars? (Autoren haben sich gegenseitig die Inhalte zurückgesetzt)
- Gabe es einmal sogar einen Löschantrag (zu sehen anhand eines Banners auf der Diskussionsseite samt Link zur Löschdiskussion)?
- Wurde der Artikel zwischenzeitlich geschützt/gesperrt?
- Haben Vandalen Unsinn hineingeschrieben, der wieder revertiert wurde ?
- Fazit
- deine persönliche Zusammenfassung zur Thematik, Qualität und Umgang mit dem Thema
- Beispiele guter Artikel-Analysen
- Darin wird der inhaltliche Teil für den Leser sehr informativ aufgebaut. Einerseits wird Bezug auf den Artikel selbst genommen, andererseits auch auf das Zustandekommen und die zeitlichen Hintergründe - welche sich auch in der Diskussion niederschlägt. Die Struktur wurde ehemals in einer anderen Lehrveranstaltung erarbeitet und hat sich als zielführend erwiesen. Diese Struktur kann so von euch verwendet werden - soferne es der Aufgabenstellung entspricht.
Umsetzung
Beginne gleich im Anschluss an diese Info mit Deiner Arbeit, klicke dazu oben auf den Karteireiter "bearbeiten"
Verschwörungstheorie
BearbeitenEckdaten & Entwicklung
BearbeitenDer Artikel zum Thema Verschwörungstheorie wurde am 24. Mai 2003 vom Benutzer Stefan Kühn erstellt. Vorerst bestand der Inhalt lediglich aus einer knappen Definition und sechs Beispielen. Die damals verfassten 1.900 Bytes gaben nun schon 1.220 Autorinnen und Autoren (Stand: 09.12.2020) Anlass zur Weiterentwicklung. Wesentliche Zeichenzunahmen fanden jedoch erst Monate nach der erstmaligen Veröffentlichung statt. So wuchs der Artikel nach und nach.
Das Original ist nun, wenn überhaupt, nur noch in Zügen erkennbar. Die Seite umfasst momentan 216.533 Bytes (Stand: 09.12.2020) und hat sich somit um ein Vielfaches vergrößert. Gemessen an der aktuellen Version, führt der Benutzer Phi mit 72,9% (Stand: 09.12.2020) der erstellten Zeichen die Rangliste der mitwirkenden Autorinnen und Autoren an. Auch bei den Bearbeitungen liegt dieser User weiterhin vorne. Dementsprechend lässt sich ohne Zweifel behaupten, dass jener Autor einen nicht unwesentlichen Beitrag für den Inhalt und den Aufbau des Artikels geleistet hat.
Inhalt
BearbeitenUm sich nun dem Gehalt des Artikels anzunähern, sollen die bedeutsamsten Themenschwerpunkte im Folgenden genauer erläutert werden. Schon in der Einleitung wird eine fundamentale Unterscheidung zwischen Verschwörungshypothesen und Verschwörungstheorien beziehungsweise Verschwörungsideologien zur Sprache gebracht. Vor allem die Differenzierung der Wortteile „Theorie“ und „Ideologie“ wird im Laufe des Artikels noch mehrmals erörtert. Jene Abgrenzung ist auch auf der Diskussionsseite ein stark debattiertes Thema, worauf ich später noch näher eingehen werde. Während der Theoriebegriff eher wissenschaftlich konnotiert und sich damit in vielerlei Hinsicht positiv hervorhebt, findet die Bezeichnung der Ideologie meist im kritischen und abwertenden Kontext Verwendung.
Inhaltlich stehen Merkmale, etliche Beispiele und entsprechende Erklärungsansätze von Verschwörungstheorien im Zentrum des Artikels. Wie sich hier bestätigte, ist die Findung einer einheitlichen Definition bei einem so umstrittenen Thema praktisch unmöglich. Eine Vielzahl an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben zu diesem Bereich Forschungen angestellt und sind zu teilweise abweichenden Ergebnissen gekommen.
Die Darlegung von Verschwörungsparadebeispielen beginnt bereits in der Antike. Doch auch aktuelle Sachverhalte wie die Verschwörungstheorie rund um die COVID-19-Pandemie, die besagt, dass das Coronavirus als biologische Waffe erschaffen worden wäre und Microsoft-Gründer Bill Gates als Drahtzieher darstellt, bleiben nicht unerwähnt.
Die Erklärungsansätze sind abermals umfangreich. Genannt werden Verschwörungstheorien beispielsweise als Techniken zur Reduktion von Komplexität oder zur Bewältigung von auftretenden Krisen.
Was die Bewertung der Qualität des Artikels betrifft, muss positiv hervorgebracht werden, dass die Abstützung auf Literatur und Wissenschaft durchaus weitläufig ist. Als Leserin oder Leser bekommt man das Gefühl, alle nötigen Informationen erhalten zu haben und vollkommen über das Thema aufgeklärt worden zu sein. Ein weiterer Vorteil ist die auditive Vertonung des Artikels. Dies schafft zusätzlich Barrierefreiheit im Internet und entspricht dem Grundsatz des freien Wissens für alle. Die fachliche Korrektheit belegt auch das Bewertungsicon „Lesenswert“, welches am 2.Juli 2017 verliehen wurde.
Versionsgeschichte & Diskussion
BearbeitenDer erste erkennbare kleine Editwar vollzog sich bereits im Jahr 2004. Ein User beschrieb seine subjektive Einstellung gegenüber einer Verschwörungstheorie innerhalb des Artikels, welche dort natürlich unerwünscht war. Jene Meinung wurde daraufhin zweimal gelöscht.
Auch später kommt das Phänomen des Editwars noch des Öfteren vor. Als weiteres Beispiel ist hier die Auseinandersetzung zwischen dem User Kris Kaiser und Jesusfreund zu nennen. Mittels der Beschreibung der durchgeführten Änderungen in der Versionsgeschichte liefern sich beide einen hitzigen Dialog. Ganze neun Mal wurde die strittige Textstelle gelöscht und wiederhergestellt.
In der Versionsgeschichte ist außerdem ersichtlich, dass sogar mehrmals der Versuch vollzogen wurde, den Artikel teilweise oder gänzlich zu löschen. Diese Änderungen wurden selbstverständlich sofort rückgängig gemacht.
Prinzipiell wurde lange Zeit sehr gewissenhaft gearbeitet. Doch gerade jüngere Bearbeitungen sind nicht selten von Vandalismus geprägt. Auch hier wurden die Veränderungen erwartungsgemäß unverzüglich entfernt. Darüber hinaus findet man auch ausgegraute Versionen, die nicht einsehbar sind und demnach höchstwahrscheinlich grobe Beleidigungen oder sonstige Verletzungen beinhalten.
Zu Beginn der Diskussionsseite prangt ein Hinweisbanner, welches darüber aufklären soll, dass jene ausschließlich dazu dient, den Artikel zu besprechen – nicht persönliche Betrachtungsweisen mit der Öffentlichkeit zu teilen. Dies ist vermutlich ein Indikator für vergangene deplatzierte Diskussionsbeiträge.
Einer der ersten Beiträge kritisiert die Ergänzung des Begriffes „Verschwörungserzählung“ und befasst sich des Weiteren mit dem Ausdruck „Theorie“, welcher als heikel eingestuft wird. Es gibt einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer an dieser Diskussion, doch vor allem zwischen den Usern Über-Blick und Phi entbrannte ein kleiner Fachsimpelkrieg. Es werden Aussagen wie „Informier dich doch bitte mal etwas fundierter, bevor du Thesen raushaust, die der Überprüfung nicht standhalten.“ oder „Wie viele Bücher zum Thema hast du gelesen?“ getätigt. Die Thematisierung der korrekten Begrifflichkeit ist ein wiederkehrender Gegenstand der Diskussionsseite.
Eine weitere hitzige Diskussion entstand durch den Vorwurf, dass der Einleitungssatz des Artikels islamfeindlich sei. Die Debatte schien sich in einer Endlosschleife zu wiederholen. Eine Wende bekam sie aber dadurch, da sich herausstellte, dass der Benutzer, welcher die Diskussion einleitete, die Sperrung des Artikels beantragte, da er die gewünschten Änderungen nicht durchsetzen konnte. Darüber hinaus wurde der Vorwurf einer Sperrumgehung ebenjenes Users erhoben.
Positiv heben sich jedoch die sachlichen Diskussionen rund um die potenzielle Verbesserung des Artikelinhalts hervor. Solche Debatte bieten eine gute Möglichkeit zur Optimierung und Verfeinerung und treffen den Zweck der Diskussionsplattform.
Fazit
BearbeitenDer Artikel ist meiner Meinung nach wirklich gut organisiert und inhaltlich nachvollziehbar. Nicht ohne Grund wurde jener als lesenswert eingestuft. Was mich sehr beeindruckt hat, war die große Anzahl an wissenschaftlichen Quellen, die als Belege herangezogen wurden.
Schade ist natürlich, dass es hier, aber auch in anderen Artikeln der Wikipedia, immer wieder zu vandalischen Handlungen kommt, da dies nur unnötigen Aufwand verursacht.
Ich verstehe natürlich, dass das Themengebiet „Verschwörungstheorie“ für so manche sehr emotionsbeladen ist. Dennoch finde ich es nicht richtig, anderen Menschen Unbelesenheit oder noch Schlimmeres vorzuwerfen.