Diskussion:Ambulante Knie-Endoprothetik. Kasuistische Mitteilung.
Spinalanästhesie bei Implantation einer Kniegelenks-Endoprothese
BearbeitenDer Patient (und Autor) hatte sich vom Chefarzt der Anästhesie im St. Elisabeth-Krankenhaus Leipzig eine spinale Anästhesie ausgebeten, um bei Bewusstsein seine Knie-Operation mitzuerleben. Doch da hatte der ehemalige Neurologe die Rechnung ohne den Wirt gemacht, in diesem Fall die Überlegenheit eines Anästhesisten einem Nervenarzt gegenüber unterschätzt. Der hat ihn in Tiefschlaf gelegt. „Ich gebe Ihnen ein Benzodiazepin“ (= ein Beruhigungsmittel) hatte er kurz vor Operationsbeginn dem Patienten leichthin mitgeteilt, was dieser ohne Argwohn akzeptiert hatte. Dass Ergebnis entsprach einer Vollnarkose. Der Patient ist erst im offiziellen Aufwach-Raum der Klinik wieder zu sich gekommen.
Zuvor hatte der Patient einen Operations-Termin in der Orthopädischen Universitätsklinik Halle abgesagt, nachdem es dort ein längeres Gezerre um die Zusage einer Spinalanästhesie gegeben hatte. Der anästhesistische Oberarzt dort wollte bei dem Privatpatienten partout eine Vollnarkose ausführen.
--Hans-Peter Haack 17:26, 29. Sep. 2009 (CEST)
Zur Vorgeschichte meiner Knie-Operation
BearbeitenIch hatte bereits mit dem Gedanken gespielt, mir künstliche Gelenkflächen implantieren zu lassen. Als ich dann infolge der Voltaren-Einnahme etwas Blut im Stuhl hatte, habe ich eine Darmspiegelung machen lassen. Bei der Anamnese hatte ich dem Proktologen von meinen Beschwerden und der Einnahme berichtet. „Ja wollen Sie sich denn da nicht eine Endoprothese implantieren lassen?“ fragte mich ermunternd der Proktologe. Er kenne in Halle [Saale] einen ausgezeichneten Spezialisten. Zufällig treffe er den am Abend. Er könne mich bei der Gelegenheit als Patient vermitteln. Ich bin darauf eingegangen.
Aus Abrechnungsgründen (?) hatte der Proktologe nur den Endabschnitt des Darmes inspiziert und mich zur kompletten Darmspiegelung noch einmal einbestellt. Mir war das zu dumm, ich habe den zweiten Termin abgesagt. Darauf wurde ich aus der Praxis des Proktologen zu Hause angerufen und gebeten, doch wegen der Vermittlung der Knie-Operation noch einmal vorzusprechen.
Die Einweisung habe ich von meiner Orthopädin in die Wege leiten lassen. Sie teilte amüsiert mit, der Operateur in Halle sei ihr Onkel. Doch in München sei ihr Cousin ebenfalls ein Spezialist für Knie-Endoprothesen, sie würde mir zu München raten. Meine Frau könne das mit einem Hotelaufenthalt in München verbinden und Einkäufe machen. Schon telefonisch dort angemeldet kamen mir Bedenken. „Ist denn das operative Können in München und Halle so unterschiedlich, dass der Münchener Aufenthalt gerechtfertigt ist?“ Nach kurzem Besinnen stornierte meine Orthopädin die Münchener Anmeldung und vermittelte mir einen Termin in Halle bei Prof. Hein.
Im Internet habe ich ein Foto gefunden von Prof. Hein, einen Mann in den besten Jahren darstellend. Auch der Faltprospekt, der in der Anmeldung seiner Klinik in einem kleinen Stapel auf dem Tresen ausgelegt war, zeigte das Porträt-Foto eines frischen Mannes etwa um die 50. In seinem Sekretariat ging zu meiner Überraschung ein unscheinbarer alter Mann an mir vorbei, in weißen Klinikhosen und weißem T-Shirt. „Ach Gott, das ist er doch!“ So meine fast schreckhafte Wahrnehmung. Prof. Hein war 65 und stand kurz vor seiner Emeritierung.
Röntgenaufnahmen wurden von beiden Knie-Gelenken angefertigt. Prof. Hein erklärte mir an Hand vom Röntgenbild des beschwerdefreien Knies die Operations-Indikation. Meinen Einwand, das sei doch das Knie, um das es gar nicht geht, wischte er weg mit der Bemerkung: „Das macht nichts“ und wechselte das Thema. Spätestens da hätte ich gehen sollen, mich in Sicherheit bringen. Den Rest hat mir dann der Anästhesist gegeben mit dem diskursiven Gezerre auf meinen Wunsch, bei mir keine Vollnarkose, sondern eine Spinal-Anästhesie vorzunehemen. Als er endlich zugestimmt hatte, sagte er mir bei der Verabschiedung und mit zustimmendem Lächeln, er habe für eine Meniscus-Operation bei sich auch eine Spinal-Anästhesie machen lassen. Einen Tag darauf habe ich den vereinbarten Operations-Termin in Halle abgesagt.
Der Beitrag hält die Abenteuer fest, die man z. Zt. mit Ärzten in chirurgischen Fächern erleben kann, - eine Dokumentation für gegenwärtige Leser und zurückblickende spätere Generationen.