Diskussion:Interdisziplinäres Zentrum Propädeutiken

Letzter Kommentar: vor 15 Jahren von Lernstratege in Abschnitt Beispiele für (Lern-)Projekte

Konkretisierung des Begriffes Lernprojekt

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Lernstratege: Ich denke, das ist ein geeignetes Arbeitsthema für das Kolloquium. Bist du damit einverstanden, dass ich es dort einpflege?

Chi-Vinh @Lernstratege: Ich halte Deinen Weg schon für richtig, aber mir fehlt noch die Konkretisierung des Gegenstandes Lernprojekt. Wenn Du die Wikiversity als ein Portal für Autodidakten sehen möchtest, dann glaube ich gibt es einige Möglichkeiten Ansätze hier her zu transferieren.

Lernstratege: Ich taste mich hier l a n g s a m vor. Das liegt daran, dass „Lernen“ so vielgestaltig ist. Da die Begriffe „Lernen“, „Kurs“, „Projekt“ etc. überall wie selbstverständlich benutzt werden und ich gedankliche Arbeit in solchen Begriffen vollziehe (Begriffe als Werkzeuge des Denkens), möchte ich Rechenschaft über meinen Sprachgebrauch ablegen. Davon verspreche ich mir, das Arbeitswerkzeug diskutierbar und einer Revision zugänglich zu halten. Diese Rechenschaft stelle ich mir in etwa so vor:
Es macht uns Menschen aus, dass wir uns nicht nur bloß verhalten, sondern auch handeln. Das Verhalten widerfährt uns, etwa beim Lidschlussreflex, beim durstig werden, usw.. Für Handlungen jedoch gilt, dass wir sie absichtlich ausführen oder unterlassen können, wie z.B. „einen Schluck Wasser trinken“ oder „an einem Kurs teilnehmen“. Wir werden für unsere Handlungen verantwortlich gemacht, nicht jedoch für unser bloßes Verhalten. Leider wird in der einschlägigen Literatur zu Philosophie, Psychologie, Wissenschaftstheorie, Ökonomie, Politik u.v.m. dieser Unterschied zwischen handeln und sich verhalten seit etwa 60 Jahren vernachlässigt, missachtet und nachgerade verwischt. Die Wirkungen dieser Missachtung halte ich für desaströs.
Ich will diesem Trend mit kritischem Handlungsbewußtsein entgegentreten. Deshalb gehen meine Betrachtungen oft vom Handlungsbegriff aus. Das tue ich gegenwärtig im Kolloquium später an geeigneter anderer Stelle.

Lernstratege: Wie beschreibt man eigentlich, welchen Weg Wissensbestände so nehmen und was da jeweils zu geschehen hat? Ich habe lange suchen müssen, bis ich brauchbare Begriffe dafür gefunden habe.

Wissen als Orientierung

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Einem Vorschlag von Oswald Schwemmer folgend bezeichne ich als

„Wissen: Allgemein verfügbare Orientierungen in einem Sach- oder Handlungszusammen-hang.“
O. Schwemmer: Stw. „Wissen“, in: J. Mittelstraß u.a. (Hg.): HWB Philosophie und Wissenschaftstheorie. Stuttgart (Metzler): 1980ff

Daran hat mir die alltagstaugliche Fassung gefallen, wonach Wissen eine Orientierungsfunktion zu erfüllen habe. Die übliche Diskussion zum Wissen hängt sich normalerweise an Fragen der Präzision und Absicherung auf. Auch diese Fragen sind wichtig, jedoch sekundär zum Aspekt der Orientierung im Handlungszusammenhang. „Das Handwerk ist primär zum Mundwerk.“ (Peter Janich) „Allgemein verfügbar“ soll heißen „für jederman zugänglich“, also etwa durch Schulbesuch, Zeitungslektüre, Blick ins Lexikon oder Kochbuch erreichbar.

Wissen als begründetes Meinen

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Chi-Vinh:Wissen ist der Gegenbegriff zu Glauben.

Lernstratege: Oh ja, das ist eine wichtige Erinnerung. Aristoteles fasst Wissen ja genau so: „Wissen (ἐπιστήμη, epistéme) ist wahres und begründetes Meinen (δὀξα dóxa).“ Wie verhindere ich, im bloßen Glauben zu verharren? Ich versuche nachvollziehbare Begründungen zu geben, meine Behauptungen (und ihre Geltungsansprüche) zu rechtfertigen.
Lernstratege @Chi-Vinh: Wo ich gerade sehe, dass du zu einem Lesekreis über moderne französische Philosophen gehörst: Foucault legt immer Wert auf die „Dispositive“, also auf Vor- und Grundentscheidungen, die darüber bestimmen, was als Begründung und Rechtfertigung angesehen wird. Ich habe Matthias Gutmann einmal gefragt, wie Diskursteilnehmer diese Fragen miteinander klären. Seine sibyllinische Antwort „Wir handeln das miteinander aus.“ Das soll wohl heißen, die Klärung findet in der ganzen Palette zwischen Aussprechen und Ausboxen statt.

Wissen als gemeinsame Leistung

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Chi-Vinh @Lernstratege: Auf den Projekten der Wikimedia wirst Du vorwiegend mit einem diskursiven Wissensbegriff zu tun haben.

Lernstratege: Das finde ich gut so. Ich hoffe auf die gewaltlose Kraft des guten Arguments. Wissen wird selten (und dann auch nur spurenweise) von einzelnen erkannt, hervorgebracht, begründet (oder wie immer man das nennen soll).
Wenn wir hier alle miteinander die Meinungsverschiedenheiten immer wieder ausdiskutieren (anstatt sofort zur Löschung zu schreiten), dann können wir Lösungen finden, die mit- und nebeneinander bestehen können.

Wissen als Streitfall

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Chi-Vinh: Ein Beispiel sind die Edit-Wars bei Wikipedia. Unterschiedliche Auffassungen führen zu Bearbeitungskonflikten bei den Artikeln. Diese Meinungskämpfe werden diskursiv mit Argumenten ausgetragen, bis irgendwann der erste Autor seinen Artikel für weitere Bearbeitungen sperrt. Dabei ist festzuhalten, dass die Wikimedia-Projekte die Autorschaft verändern und damit das Problem entsteht, ob man den Inhalten vertrauen kann, dass sonst durch die Vergabe von akademischen Graden über das Autoritätsprinzip, bürokratische universitäre Verwaltungsapparate der Statusunterschiede und hegemoniale Traditionen gesichert wird.

Lernstratege: Vielleicht darf man sich die Definitionsmacht nicht ganz aus der Hand nehmen lassen. Kant meint, Sapere aude heiße: Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes ohne Anleitung eines fremden zu bedienen.
Lernstratege: Ich denke dass man anfangs immer eine Anleitung braucht. Selbst der größte Meister seiner Kunst musste vieles einfach zunächst unter Anleitung erlernen. Will er aber Meister werden, dann muss er irgendwann auf Anleitungen verzichten.

Lernstratege: Wenn ich auch Wissen als allgemein verfügbar (grundsätzlich allen zugänglich) bezeichnet habe, so gehe ich doch davon aus, dass niemand einzeln über nennenswerte Anteile dieses Wissens verfügt. Wissen ist eben nur der Möglichkeit nach persönlich verfügbar. Ich stelle deswegen dem Wissen gegenüber die

Kenntnisse: Persönlich (nämlich dem jeweils Handelnden) verfügbare Orientierungen in einem Sach- oder Handlungszusammenhang.

Damit habe ich einen ersten vorläufigen Lernbegriff an der Hand:

Lernen: Kenntnisse erweitern durch Aneignen von Wissen.

Dabei bleibt unerheblich, ob dies unter Anleitung und in Begleitung eines Lehrers geschieht oder einzeln (also autodidaktisch) und in Auseinandersetzung mit allerlei Wissen.

Während das Paar Kenntnisse / Wissen (know-that) noch ganz auf die theoretische (mithin sprachlich gefasste) Seite abhebt, kann man es ergänzen um ein Paar Fertigkeiten / Techniken (know-how), mit dem insbesondere die pragmatische (mithin in Vollzüge gefasste) Seite thematisiert wird. So hat meine Anstrengung des Begriffs bisher zum folgenden geführt:

Lernen: Kenntnisse / Fertigkeiten erweitern durch Aneignung von Wissen / Techniken.

Forschen

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Lernstratege: Vom Lernen unterscheide ich:

Forschen: Kenntnisse / Fertigkeiten durch exploratives Handeln erweitern.

Chi-Vinh: Die Zusammenhänge [gemeint sind wohl Sach- und Handlungszusammenhänge im eingangs erwähnten Wissensbegriff - ich habe diese Passagen zwecks Entzerrung hierher verschoben, Lernstratege] gibt es nicht an sich, und man kann viele Meinungen und Theorien auch nicht einfach falsifizieren, weil die Beobachbarkeit nicht gegeben ist, oder es keinen objektiven Standpunkt gibt.

Lernstratege: Poppers Falsifikationskonzept scheitert daran, dass er jeden Falsifikationsversuch selbst wieder falsifizierbar halten müsste. Das mündet dann in einen kraftlosen Relativismus, bei dem nur noch Meinung (Falsificans) gegen Meinung (Falsificator) steht. Er nennt als Schlüsselerlebnis seinen jugendlichen Kommunismus. Er sei maßlos von der Gewaltsamkeit seiner kommunistischen Genossen enttäuscht gewesen. Man darf aber fragen, wieso er dann zu der Seite gewechselt ist, unter deren Schüssen seine Genossen gefallen sind. Man darf auch fragen, wieso er große Teile seiner Philosophie ständig gegen Kritik immunisiert. Kurz: Ich halte Popper für einen schwachen Denker. Die Ökonomen tun sich nichts Gutes damit, sich auf ihn zu berufen. Das ist alles sehr traurig.
Lernstratege: Ja, und da ist dann noch der Traum vom objektiven Standpunkt. Wozu? Kann nicht jeder erwachsene Mensch für sich selber sprechen?
Lernstratege: Und „Zusammenhänge ... an sich.“ Da muss ich dir recht geben. Wir stellen sie (handelnd und redend, planend und hinweisend, argumentierend und denkend) immer wieder her.

Chi-Vinh: Aufbau eines abstrakten Begriffsapparates, den man vielseitig auf verschiedene Disziplinen anwenden kann. Ein Beispiel ist die Mathematik, die in allen Gebieten als Ordnungsschemata- und Modell-Lieferant dient - und es ermöglicht dass physikalische Theorien in die Ökonomie eindringen. Ein anderes Beispiel ist der Evolutionsbegriff, den man von der Biologie auch auf Gesellschaft und Wirtschaft übertragen hat.

Lernstratege: Ich habe Zweifel, ob dieser Physikalismus und Biologismus in der Ökonomie zu irgend etwas taugt. Wenn Wirtschaftsprognosen die Qualität von Wettervorhersagen erlangen würden, müssten meine Zweifel verstummen. Ich habe da prinzipielle Zweifel: Märkte sind gemeinsame Handlungsgefüge, keine physikalischen Geschehnisse. Dort wird verhandelt, umsichtig geplant und es werden jede Menge Informationen ausgetauscht - das ist ein stark an Zwecken und Zielen orientiertes Bemühen. Man schaue sich aber an, mit welcher „Genauigkeit“ Märkte zu Ergebnissen kommen. Der Rohölpreis schwankt zwischen 30USD und 180USD - jeder Physiker wird ausgelacht, wenn er aus dermaßen verrauschten Signalen etwas ablesen wollte. Ich lasse das Thema besser. Gegenwärtig regt es mich zu sehr auf. Aber ich taste mich langsam heran.

Chi-Vinh: Forschen hat viel mit "Kleinigkeiten" zu tun. Z.B. ist es möglich beim Einstieg in einen Bus auf einen Gedanken zu kommen mit dem man später ein hartnäkiges Problem erschlagen kann. Es kommt deswegen darauf an immer genug Notizbücher und Zettel in der Jackentasche zu haben, um jeden Einfall sofort zu notieren. Diese spontanen Eingebungen sind es, die die Leute euphorisch machen, und sie dazu bewegen sich in die Bücherregale und staubigen Archive der Bibliotheken einzufinden und nach geistigen Vorfahren zu suchen. Anders gesagt Diskurslinien wieder aufzunehmen und Totes wiederzubeleben.

Chi-Vinh: Daher brauchen wir neben der offiziellen Propädeutik auch noch eine inoffizielle Anleitung zum Durchwursteln durch die Wissensbestände. Fragen:

  • Wie geht man mit Geist und Körper um?
  • Was soll man essen?
  • Welche Leute sollte man meiden?
  • Wo kann man am besten nachdenken?
  • Welche Tageszeiten eignen ich für geistige Arbeit?
  • Welches Material brauche ich?
  • Wieviel sind Erfahrungen wert gegnüber reinen Bücherstudium?


Lernstratege: Als Spezialfall des Forschens (von dem etwa Mathematik und Philosophie leben) erscheint das

Reflektieren: Kenntnisse / Fertigkeiten (explorativ) aus schon vorhandenen Kenntnissen / Fertigkeiten gewinnen.

Chi-Vinh: Forschen verstehe ich als Handlungen, die eine originelle Verbindung zwischen vorhandenen Diskurslinien in ursprünglich getrennten Disziplinen stiften.


Lernstratege: Beim Forschen können auch Geheimnisse entstehen:

Geheimnis: Kenntnis / Fertigkeit, die nur persönlich, nicht jedoch allgemein verfügbar ist.

Lernstratege: Forschungsergebnisse sind zunächst einmal geheim. Damit sie es nicht bleiben, muss sie jemand propagieren (sich Gehör verschaffen) und lehren:

Lehren: Kenntnisse / Fertigkeiten allgemein verfügbar machen.

Chi-Vinh: Im Gegensatz zu Magie hält sich die Wissenschaft an einen demokratischen Ethos. Sie stellt ihre Erfindungen und Einsichten auf eine für jeden Menschen verständliche Argumentationsweise dar (sofern er die Gelegenheit hatte, sich in die Denkweisen einzuüben). Die Kenntnisse und Wissensbestände werden anders als bei magischen Wissensinhalten nicht an einen auserwählten Kreis vererbt, sondern sollen für jeden zugänglich sein, der sich dazu berufen fühlt, in der Wissenschaft etwas zu leisten.

Lernstratege: Handlungen müssen wir immer erst lernen, bevor wir sie vollziehen können. Hierin besteht der Zweck von Lehr- und Lernbemühungen, die sich selbstverständlich wieder in Handlungen vollziehen. Deswegen habe ich die Begriffe in diesem Abschnitt an Handlungen orientiert.

Chi-Vinh: Handlungen werden nicht nur bewußt gelernt, sondern um neue Fertigkeiten in seiner Praxis zu fixieren braucht man eine gewisse Umstellungszeit. Bei Sportlern sagt man, sie bräuchten etwa drei Wochen, um eine Bewegung einzuschleifen. Ebenso benötigt man soziale Verstärkung und emotionales Bauchpinseln der Lernenden, um die Fixierung der neuen Handlungsweisen zu erreichen.

Chi-Vinh: In unserem Falle haben wir es vorwiegend mit Schreibpraxen im Internet zu tun. Dabei ist zu überlegen, wie man erfolgreiche Schreibpraxen motivieren kann und schwache Schreibpraxen demotiviert.

Lernstratege: Wie märe es mit: schwache - stärken / falsche - umlenken (kritisieren) / unsinnige - entwöhnen?

Chi-Vinh: Für die Erstellung eines Kurses braucht man eine lange Ausdauer. Die gewählten Mittel sollten daher auf die Entwicklung von Ausdauer angelegt sein, aber auch die Euphorisierung des Autoren mit Flow-Erfahrungen beim Schreiben ermöglichen.

Was hat das mit „Projekten“ zu tun? Dazu das Folgende.



Projekte

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Lernstratege: Wenn wir in organisierter Weise arbeiten dann handeln wir in teils einfachen, teils komplexen Handlungsgefügen. Einige Handlungsweisen folgen dabei wiederkehrenden Schemata. In den Begriffen der Organisationslehre sortiere ich (zwischen vertraut ... und explorativ):

  • Gewohnheiten: Ehemals bewusst eingeübte, dann absichtlich gedrillte Handlungen, die „in Fleisch und Blut“ übergegangen sind. Gewohnheiten zeigen wir wie ein Verhalten, ohne uns noch vollständig darüber bewusst zu werden.
  • Routinehandlungen können wir ohne wahrnehmbare Planung ausführen.
  • Abläufe sind uns hinreichend vertraut, dass wir sie jederzeit ausführen können. Sie sind uns klar vor Augen. Wir können besonders gut sagen, was wir tun und warum. Wir können sie planen und tun dies in der Regel auch.
  • Vorgänge sind uns weniger vertraut. Wir müssen sie planen und dafür ggf. auf Anleitungen zurückgreifen.
  • Projekte sind so umfangreich und selten, dass wir sie nicht ohne weiteres planen können. Sie stellen unser Planungsvermögen auf die Probe. Scherzhaft spreche ich hier von Monsterhandlungen.

Projekte sind explorativ - wir verlassen mit ihnen ggf. den Bereich des Vertrauten, des Planbaren, in dem wir noch sinnvoll auf Termine verpflichtet werden könnten. Dies gilt insbesondere für Pilotprojekte, wie sie in der Forschung allenthalben vorkommen.

Lernprojekte

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Lernstratege: Nicht jedes Lernen geschieht in Projekten, aber eben doch sehr vieles. Wenn ich lernen will, eine gedeckte Apfeltorte zu backen, so brauche ich dazu ein Rezept, jedoch noch kein Lernprojekt. In aller Regel wird der Besuch eines Kurses oder Workshops ebenfalls noch nicht in ein Projekt ausarten. Hier gibt es aber schon Ausnahmen:

  • Sprachkurse
  • Programmierungskurse
  • einige Tanzkurse
  • Schauspielkurse
  • das Brettspiel Go (oder auch Schach)
  • ...
    Allgemein alle Kompetenzen, sofern sie das Potential haben, die lernende Person nachhaltig zu verändern (Schlüsselqualifikationen, Kulturtechniken, ...).


Beispiele für (Lern-)Projekte

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Lernstratege @Chi-Vinh: Ich habe deine Vorschläge dort kommentiert, wo ich (zumeist nur geringe) Abweichungen ahne. Die Kennzeinung der Streichungen dient dir als Hilfe, um schneller zu erfassen, was ich verändert habe.

<s> Beispiel</s> wird zu: Beispiel.
Indem du in deiner nächsten Bearbeitung die s-Tags einfach löschst, nimmst
du meine Vorschläge an. Anderfalls streichst du Text von mir. :-)




  • Lernprojekte sind Schreibprojekte

Schreibprojekte

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Chi-Vinh: Entwickle ein Tutorial mit Schreibanregungen, um sich die Inhalte auf der Wikiversity durch schriftliche Reflexion anzueignen. Textformen: Journal, Brief, Bericht, Forschungsexpose, Essay, Artikel (Wikiversity-Artikel), Lesetagebuch. Das wird gern bei von Geisteswissenschaftlern gemacht. Ingenieurs- und Naturwissenschaftler sollten das auch tun, was sie aber an der Uni nicht lernen können. Schreibprojekte sollten nach Portefolios sortiert werden, damit der Kursleiter und der Lerner selber seinen Fortschritt beobachten kann.

  • Lernstratege: Typische Schreibprojekte führen zu Publikationen (vom Essay über den wissenschaftlichen Artikel bis zum Tutorial oder Buch) und Abschlussarbeiten. Für Bücher scheint mir wikibooks der passende Ort zu sein. Im Zusammenhang mit Lern-, Lehr- und Forschungsprojekten tauchen auch Textformen auf, die nicht selbst wieder aus Projekten hervorgehen:
    • allgemein arbeitsbegleitend: Journal, Brief, Bericht, ...
    • speziell projektbegleitend: Exzerpte, Skizzen, Protokolle, Kurzessays ...
    • projektplanend: Exposée, ggf. umfassendere Konzepte ...




  • Lernprojekte sind Lektüreprojekte

Kunst des Lesens

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Chi-Vinh: Die Hauptschwierigkeit ist die Kunst des Lesens.

  • Wie extrahiert man Literatur?
  • Wie kann man die Markierungen und Unterstreichungen von Text auf die Wikiversity übertragen?
  • Wie formuliere ich Lektürefragen für die Lerner?
  • Welche Lektürestrategie empfehle ich für einen Kurstext?
Lernstratege: Das sind wichtige Fragen, deren Behandlung ein Projekt wert wäre. Vielleicht kann darüber ein Kurs: Kunst des Lesens entstehen. Im Normalfalle ist Lektüre kein Projekt. Es gibt natürlich (wieder einmal) Ausnahmen Projekt: Vulgata lesen (Wenn's gut geht, existieren beide noch nicht ;-) ).
  • Lernprojekte sind Hörprojekte

Hörtexte

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Chi-Vinh: Vorweg, ich weiss, Du möchtest beim Schriftmedium bleiben.

Lernstratege: Mein Computer ist 10 Jahre alt und kann die großen Datenmengen nicht schnell genug verdauen. Ich würd' schon gerne, nur ich kann nicht. :-( Das soll aber doch andere nicht abhalten.

Chi-Vinh: Die reine Verwendung des Schriftmediums verursacht Probleme, wenn nicht gleichzeitig Lektüre- und Schreibfertigkeiten verwendet werden, die sehr schwer zu erlernen sind.

Lernstratege: Da stimme ich dir zu. Zum Glück werden wir auf absehbare Zeit nicht auf diese Fähigkeiten verzichten können. In ihnen liegt nämlich eine bildende Kraft, die (soweit ich sehe) bisher von keinem anderen Medium erreicht wurde. Wir müssen uns da nicht einig werden. In der Welt ist genug Platz für verschiedene Meinungen. Ich finde sie obendrein bereichernd.

Chi-Vinh: Hörtexte sind meistens sehr klar und deutlich formuliert.

Lernstratege (^|^) .oO(Hoffentlich!)

Chi-Vinh: Ich denke, man kann aus den Leitprinzipien für das Verfassen von Hörtexten, Anregungen für die Edition eines Kurstextes gewinnen. Ausserdem wäre das eine Vorbereitung für das Hereinholen des Audio-Mediums.

Lernstratege: Könnte ein Kurs: Hörtexte herstellen werden, mit entsprechenden Projekten, in denen diese Kunst dann ausgeübt wird.
  • Lernprojekte sind Video-Projekte

Lern-Videos

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Chi-Vinh: Vielen Leuten werden Dinge klar, wenn sie sie sehen können. Dazu sollte man Methoden angeben oder Quellen, wie man Video-Inhalte im Internet recherchiert. Es existieren auch schon viele solcher Portale im Internet für Schüler etc.

Lernstratege: Ach ja, stimmt, an Protale wäre auch zu denken.
  • Lernprojekte sind Recherche-Projekte

Recherchekunst und Recherche-Projekte

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Chi-Vinh: Der erste Schritt beim Erforschen neuer Zusammenhänge ist herauszubekommen, wie man gute Inhalte bekommt. Bei Projekten wie Wikiversity bietet es sich an, Recherche anhand der Open Access Zeitschriften zu lernen oder anhand anderer freier Wissensressourcen (Bücher, Videos, Quellcode). Recherche im Internet sind sehr schwierig, weil die Inhalte nicht unbedingt redaktionell betreut sind werden, und man nichts über den Autor weiss.

Lernstratege: Da sprichst du allerlei an, über das ich noch länger nachdenken muss.



  • Lernprojekte verlaufen wie im Labyrinth

Lernen - ein Labyrinth?

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Chi-Vinh: Die Diskurse sind miteinander verflochten. Überall gibt es offene Fäden zum Anknüpfen. Das verursacht die Euphorie, wenn der Lerner selbtständig Zusammenhänge entdecken kann. Klar muss man irgendwo abschneiden, um keinen Overkill zu erhalten. Aber weil dieser Effekt motivationssteigernd wirkt und Autodidakten am Ball hält, sollte man auch den Labyrinth-Charakter herausarbeiten.

Lernstratege: Auch hier muss ich länger nachdenken. Da stecken wieder mehrere Aspekte drin.


  • Lernprojekte verlaufen in Konversationen Dialogen

Lernen in Dialogen

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Chi-Vinh: Das Sprechen über Lernstoff ist wichtig, um selber Feedback zu bekommen, ob man das Gelesene auch wirklich verstanden hat. Oft versteht man einen Text, aber nach drei Tagen ist es nicht mehr möglich, es anderen zu erklären.

Lernstratege: Was heißt dann „verstehen“?

Auch behält man nach dem ersten Lerndurchgang alle möglichen Details. Alles wird unterstrichen, weil alles wichtig erscheint. Erst durch das Erklären der Sachverhalte kristallisiert sich der Hauptgedanke des Lernstoffes heraus und die Ordnung wird erkennbar.

Lernstratege: Ja, bei allen Prüfungsforbereitungen hatte ich das Gefühl, dass das Gelernte eindampft.

Wikiversity kann Chats und Telefonkonferenzen organisieren, aber die Gesprächsthemen sollten klar herausgearbeitet werden können. Dabei ist die Frage, wie die Leute Gesprächsthemen aufbereiten sollen. Welche Argumentationstaktiken sollen eingesetzt werden ? Welche Ordnungsschemata eignen sich für die Gesprächsrhetorik ?

Hier stecken wieder mehrere Aspekte drin. Ich freue mich auf weiteren Austausch --Lernstratege 17:45, 10. Dez. 2009 (CET)Beantworten
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