Klages, Ludwig (1926)
Klages, Ludwig: Zur Ausdruckslehre und Charakterkunde. Gesammelte Abhandlungen. Heidelberg: N. Kampmann 1926, 388 Seiten + 1 Blatt Nachwort + 6 nicht paginierte Seiten Verlagsanzeigen, Erstausgabe.
Braunes Original-Leinen gr. 8°. Vorderdeckel und Rücken mit Autor und Titel in Gold.
Klages fand mit seinen Arbeiten über Charakterkunde und Graphologie, die er als erster wissenschaftlich betrieb (Graphologie als Hilfswissenschaft der Charakterologie), zu seiner Zeit viel Beachtung. Beeinflusst wurden von ihm u. a. Walter Benjamin und Hans Prinzhorn.
Er war ein vehementer Gegner des Monotheismus und damit auch der jüdischen Religion. Seine mythische Religiosität klingt an in dem berühmt gewordenen Satz „Der Takt wiederholt, der Rhythmus erneuert“, bezogen auf biologische und meteorologische Rhythmen, aber auch auf das zirkuläre Zeitverständnis des Mythos.
Mit seiner Philosophie und Psychologie kam er der Ideologie des Drittens Reichs entgegen, was seinen Niederschlag fand in unzähligen Dissertationen über ihn sowie in den Verkaufszahlen seiner Bücher.
Für den Begriff Charakterkunde (Charakterologie) steht heute Persönlichkeitspsychologie.