Kurs:Analysis III/Kapitel I: Differentiation und Integration auf Mannigfaltigkeiten/§1 Der Weierstraßsche Approximationssatz

Satz 1 (Weierstraßscher Approximationssatz)

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Seien eine offene Menge und mit . Dann gibt es eine Folge von Polynomen mit komplexen Koeffizienten vom Grad
derart, dass die Relationen
für
gleichmäßig auf jeder kompakten Menge erfüllt sind.

Wir betrachten eine Folge beschränkter, offener Mengen, die ausschöpft. Dabei gelte für alle . Mit Hilfe der Zerlegung der Eins konstruieren wir eine Folge von Funktionen mit und auf für . Wir betrachten dann die Funktionenfolge

mit den folgenden Eigenschaften:

und .

Da beschränkt ist, gibt es nun zu jedem ein Polynom mit

.

Für eine beliebige kompakte Menge gibt es ein , so dass für alle richtig ist. Somit folgt

.

Im Grenzfall erhalten wir schließlich

für alle und alle kompakten Teilmengen .

q.e.d.

Satz 2 (Tietzescher Ergänzungssatz)

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Sei eine kompakte Menge und eine auf stetige Funktion. Dann gibt es eine Erweiterung von auf den ganzen , d. h. es gibt eine Funktion mit
für alle .

1. Für erklären wir die Funktion

welche die Distanz eines Punktes zur Menge misst. Da kompakt ist, gibt es zu jedem ein mit

.

Sind nun , so folgt für mit die Ungleichung

.

Durch Vertauschen von und erhält man eine analoge Ungleichung, so dass

für alle

folgt. Insbesondere ist also eine stetige Funktion.

2. Für betrachten wir die Funktion

.

Für festes ist die Funktion im nach obigen Betrachtungen stetig. Weiter haben wir sowie

für und für .

3. Sei nun eine in dichte Punktfolge. Da beschränkt ist, konvergieren die Reihen

und

gleichmäßig für alle und stellen dort stetige Funktionen in dar. Ferner wird

für ,

denn zu jedem gibt es mindestens ein mit . Somit ist die Funktion

stetig. Hierbei haben wir

für

gesetzt. Auf gilt weiterhin

.

4. Wir erklären nun die Funktion

.

Wir haben nur noch die Stetigkeit von auf zu zeigen. Für und gilt die Abschätzung

Da gleichmäßig stetig ist, folgt j

für und .

q.e.d.

Satz 3 (Zerlegung der Eins)

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Es sei eine kompakte Menge und zu jedem Punkt bezeichne eine offene Menge mit . Wir können dann endlich – genauer – viele Punkte auswählen, so dass die Überdeckungseigenschaft
gilt. Weiter finden wir Funktionen
für ,
so dass die Funktion die folgenden Eigenschaften hat:
(a) Wir haben ;
(b) Für alle gilt ;
(c) Für alle ist richtig.

1.) Da kompakt ist, gibt es ein mit . Zu jedem wählen wir nun eine offene Kugel vom Radius derart, dass

für und für

erfüllt ist. Das Mengensystem liefert dann eine offene Überdeckung der kompakten Menge . Nach dem Heine-Borelschen Überdeckungssatz genügen dafür endlich viele offene Mengen, sagen wir

.

Hierbei haben wir für sowie für gewählt und gesetzt – mit gewissen natürlichen Zahlen sowie . Mit den assoziierten Glättungsfunktionen aus (5) betrachten wir nun die nicht negativen Funktionen

der Regularitätsklasse für bzw. für . Ferner erklären wir die Funktion , wobei in (4) definiert wurde. Offenbar erhalten wir dann die Positivität für alle .

2.) Wir erklären nun die Funktionen vermöge

(9) für .

Dabei gehören die Funktionen und für jeweils der gleichen Regularitätsklasse an. Zusätzlich gilt

für alle .

Die Eigenschaften (a), (b) und (c) der Funktion liest man direkt von der obigen Konstruktion ab.

Definition 1

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Die Funktionen aus Satz 3 nennen wir eine der offenen Überdeckung von untergeordnete Zerlegung der Eins.