Kurs:Die Nisaner – Dresdens Ureinwohner/Geschichte

Um 600 oder gleich Eingangs des 7. Jahrhunderts breitete sich nach archäologischen Funden das slawische Kulturmodell in Form der Prager Kulturgruppe mit zum Teil eingetieften Grubenhäusern aus glatten Nadelholzstämmen, schmucklosen, handgefertigten Tongefäßen und Brandbestattungen in Urnen auch an der Elbe und Saale aus. Der Elbtalkessel (das spätere Nisan) wurde von Böhmen aus zuerst besiedelt.[1] Die Kultur dort stammte demzufolge aus Böhmen.

Die expansive Slawisierung begann mit der Prag-Kortschak-Kultur um 500 im Raum zwischen Bug und mittlerem Dnepr, wo zuvor schon die Bildung der slawischen Sprache stattfand. Diese Topogenese erklärt auch die slawischen Traditionen, welche in der osteuropäischen Steppe und Waldsteppe entstanden sind.

Die ehemaligen slawischen Stämme auf dem Gebiet der heutigen Tschechien: Tschechen (hellgrün), nördlich davon die Lutschanen (rosa), die Litoměřici (orange), die Lemuzi (dunkelrot) und die Děčané (dunkelgrün), nordwestlich die Sedlitschanen (lila), östlich die Pschowanen (hellblau) und die Chorvaten (dunkelblau) – das rote Gebiet im Südosten war von den Mährern besiedelt, das dunkelgrüne Gebiet im Südwesten von den Duleben

Der kulturelle Bruch mit einer Änderung der Sozialstruktur und der ethnischen Identität sowie die Ablösung des idealtypischen Charakters des Germanen durch den des Slawen ist durch archäologische Funde in Böhmen und Mähren bereits in der 2. Hälfte des 6. Jahrhunderts nachweisbar. Da solche grundlegenden Veränderung nur durch Zuwanderung und Assimilation erklärt werden können, geht die Geschichtswissenschaft von einer signifikanten Einwanderung von slawischen Kulturträgern in den Bereich von Elbe und Saale zu Beginn des 7. Jahrhunderts aus Böhmen über die Erzgebirgspässe aus.

Namen einwandernder Ethnien sind zeitgenössisch nicht überliefert. Nach dem De Administrando Imperio, einem Werk des byzantinischen Kaisers Konstantin Porphyrogennetos (905–959), gehörte Nisan im Übergangsraum zwischen Böhmen und Sachsen zu dem Territorium Boiki, dem Land der Weißen Serben. Boiki lehnt sich sprachlich an Böhmen an[2] und umfasste nach überwiegender Forschungsmeinung in etwa das nördliche Gebiet der Prager Gruppe an Ober- und Mittellauf der Elbe.[3]

Die Ethnogenese der Nisaner erfolgte im neu erschlossenen Siedlungsraum des Elbtalkessels nach der Landnahme der Einwanderer unter Einschluss der nach der Völkerwanderung ansässig gebliebenen Gruppen. Auch die Einwanderer bildeten keine ethnische Einheit, sondern sie bestanden aus Gruppen und Leuten ganz unterschiedlicher polyethnischer Herkunft. Erst in Nisan entwickelte sich eine gemeinsame Identität, eine gemeinsame Sprache und ein Glaube an eine gemeinsame Kultur. Selbst die ethnische Bezeichnung der Nisaner richtete sich nun nach dem neu erschlossenen Gebiet. Der slawische Name nisan bezieht sich auf das im Verhältnis zu Böhmen niedrig liegende Land im Sinne von böhmisches Niederland. Die Assimilierung der höchstwahrscheinlich durch die Völkerwandung ausgedünnten autochthonen Bevölkerung erfolgte ausweislich der archäologischen Befunde im Raum der Prag-Kortschak-Kultur innerhalb verhältnismäßig kurzer Zeit.[4] Die Slawen verstanden sich dabei als Sloveni, als die Leute des Wortes oder als die Sprechenden und grenzten sich damit von den Stummen (némec) ab. Mit der Übernahme von Sprache und Gebräuche durch die autochthone Bevölkerung war deren Assimilation abgeschlossen.

Eine dauerhafte Besiedlung von Nisan durch die Slawen ist demzufolge seit dem 7. Jahrhundert möglich, allerdings erst durch Funde aus dem 8. Jahrhundert belegt (zB der Grundriss eines eingetieften Hauses in Blockbauweise am Rande von Altmockritz mit slawischer Keramik des 8./9. Jahrhunderts). Die Historiker gehen dennoch von einer Besiedlung und Landnahmezeit der Dresdner Elbtalweitung ab dem 7. Jahrhundert nach ersten slawisch-germanischen Kontakten am Ende des 6. und Anfang des 7. Jahrhunderts aus (zB auf dem Gelände des späteren Neustädter Kohlmarktes).

Zu Beginn der Besiedlung nach dem slawischen Kulturmodell wird von einer Unterstellung unter die pannonischen Awaren ausgegangen, welche die Slawen als Hilfsvölker gewonnen oder unterworfen hatte. In den 620er Jahren wurden die elbslawischen Stämme der surbi von dem Fürsten Derwan regiert, der sich dem wieder erstarkten fränkischen Reich unterstellt hatte. 631 erlitten die Franken unter Dagobert I. eine empfindliche Niederlage bei dem Versuch, das 623 oder 624 entstandene Reich des Samo zu besiegen. Samo regierte von Mähren aus die umliegenden Gebiete, so auch Böhmen. Nach dieser erneuten Schwäche des fränkischen Reiches schloss sich Derwan dem Reich des Samo an. Dieses erste slawische Staatsgebilde zerfiel nach dem Tod des Samo 658.

In der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts griff Böhmen in seiner Außenpolitik immer weiter nach Norden aus und dominiert auch das Gebiet Nisan. Diese Entwicklung wird durch den Anschluss von Böhmen an das damals mächtige Altmährische Reich (auch: Großmährisches Reich) in den Jahren 888 bis 890 überlagert und forciert. Manche Historiker halten bereits den ersten geschichtlich fassbaren Böhmenherzog Bořivoj I. für einen vom altmährischen Herzog Svatopluk I. seit (etwa) 867 eingesetzten Vasallen.

Bei der Aufzählung der Völker im Osten und Norden des Fränkischen Reiches durch den Bayerischen Geographen folgen auf die Sorben und Daleminzier das Volk der Böhmen und dann die Mährer.[5] Einige Historiker schlugen deswegen Nisan zu Daleminzien, andere zu Böhmen. Gerhard Billig sieht die Möglichkeit, daß man … eine kleinere Landschaft einfach unterschlagen und nicht erfaßt hat.[6] Infolge der Besiedlung aus südöstlicher Richtung, der kulturellen Orientierung in südöstliche Richtung, der Benennung von Nisan als „Niederland (von Böhmen aus gesehen)“, der historischen Situation sowie der altsorbischen Quellen bestand eher ein Zusammenhang von Nisan mit Böhmen als mit Daleminzien. Das Weglassen am Ende des 9. Jahrhunderts beruht wahrscheinlich auf diesem Zusammenhang.

965 wurde nach dem Tod von Markgraf Gero wahrscheinlich mit dem Aufbau einer neuen Markenstruktur mit Markgrafen in Merseburg, Zeitz und Meißen (968 belegt) begonnen. 968 folgte die Gründung des Erzbistums Magdeburg mit Bistümern auch in diesen Markgrafenorten (Bistum Merseburg, Bistum Zeitz und Bistum Meißen).

971 übergab gemäß einem Diplom Kaiser Otto der Große in Ravenna den Zehnten aus dem Gau Nisan an das Hochstift Meißen:

Otto schenkt der Kirche von Meissen unter Bischof Folchold mit Wissen und Zustimmung seines Sohnes des (Mit)Kaisers auf dessen und auf seiner Gemalin Adelheid Fürbitte den Zehnten alles Tributes von Honig, Pelz, Silber[7], Sklaven, Schweinen, Getreide und von der „uberchoufunga“[8] aus den Provinzen Dalaminza, Nisane, Diedesa, Milzsane und Lusiza, mit der Bestimmung dass diese Quote vor der Teilung zwischen dem Fiskus und dem Grafen an den Bischof abzuführen sei.[9]

Wie bei vielen Urkunden zugunsten kirchlicher Institutionen ist auch dieses Diplom unzuverlässig und damit kein Beweis für eine deutsche Herrschaft über Nisan. Die Monumenta Germaniae Historica führen aus:

Dazu kommt dass die zahlreichen Mängel und Fehler dieses Elaborates auch unter Annahme späterer Entstehung nicht in günstigem Licht erscheinen. […] In diesem eingeschränkten Sinne werden auch wir von einer Originalausfertigung reden dürfen, ohne uns zu verhehlen, dass bei einem solchen Vorgange das Diplom für sich allein allerdings keine volle Bürgschaft dafür darbietet, dass was Folchold hier niederschreiben liess auch genau der Willensäußerung der Kaiser entsprach.[10]

In diesem Zusammenhang fällt auch eine gefälschte Papsturkunde (angeblich von Papst Johannes XIII.) auf das Jahr 968 gefertigt. Tatsächlich entstammt diese Bestätigung der Gründung des Bistums Meißen und seiner Grenzen einem Transsumpt der Bischöfe Dietrich II. von Naumburg (auch: von Meißen) und Heinrich II. von Merseburg (auch: von Waren) zum Jahr 1250. Gleichzeitig mit dieser Urkunde wurden zwei weitere auf die Jahre 968 und 996 gefertigte Diplome transsummiert, welche ebenfalls diese Grenzbeschreibung ausführen.

Außer diesen fraglichen Gebiets- und Zehntansprüchen der Meißner Bischöfe gibt es keinerlei frühdeutsche Nachrichten über Nisan aus dem 10. Jahrhundert, die einzige zeitgenössische Erwähnung stammt aus der Chronik des Thietmar von Merseburg, welche von 1012 bis zu Thietmars Tod 1018 entstand. Hier findet sich der erste Eintrag zu 984.

Eine weitere Aktivität der Ottonen im Gau Nisan ist zu dieser Zeit nicht feststellbar. Die 929 gegründete Grenzburg Meißen ging bereits 936 infolge des Todes von König Heinrich I. wieder dauerhaft verloren. Ausschlaggebend waren nicht nur die Nachfolgestreitigkeiten unter den Ottonen, sondern auch, dass viele Slawen lediglich Heinrich I. ihre Loyalität geschworen hatten. Selbst Markgraf Gero vermochte es mit aller Macht nicht, diese Loyalität bis hin nach Meißen, geschweige denn nach Budissin (das Land um Bautzen) oder Nisan, durchzusetzen. Spätestens ab 984, wenn nicht schon lange davor, gehörte Nisan eindeutig zu Böhmen.



Unternehmen wir gemeinsam eine Zeitreise und stellen wir uns vor wie es vor vielen, vielen Jahren hier in Moschwitz und Umgebung ausgesehen hat.

Seit etwa 300 v. Chr. bewohnten wahrscheinlich Hermanduren unsere Gegend, die später mit den Warnen und Angeln zum Stamm der Thüringer verschmolzen. Auf diese frühgermanische Besiedlung weißen Orts- und Flurnamen hin, z.B. der Flussnamen Elster = Alastra = fließen.

Als das Thüringenreich 531 von den Franken zerstört worden war überfluteten vom Osten her die Slawen bis zur Saale das Land. Die Elstergegend wurde nicht sehr dicht von den Slawen besiedelt, eine der ersten Ansiedlungen mit war wohl das Gebiet der heutigen Stadt Greiz. Aus der sorbischen Siedlungsperiode gibt es wenig gesicherte Funde, von besonderer Wichtigkeit war die alte Spornburg in Aubachtal die aber leider nicht mehr erhalten ist. Der Namen Greiz (Grouz) ist slawischer Ursprung und bedeutet soviel wie umhegter, befestigter Platz.

Kommen wir in unserer Zeitreise wieder auf Moschwitz zurück, der heutige Gosterberg ist nicht geteert, es gibt nur Bäume, Sträucher und Wälder. Warum sich die Slawen gerade hier niedergelassen haben, man weiß es nicht. Zu Beginn ihres Eindringens setzten sich die Sorben naturgemäß zuerst auf den ehemals von Germanen angebauten Landstrichen nieder. Sie kamen dicht an Wasserläufen in Familienverbänden in Fluss- oder Bachtälern hergezogen. Fanden sie eine passende Stelle zum Wohnen gruben sie ein Wasserloch für sich und das Vieh, stellten ihre Wohnwagen wie eine Wagenburg darum und ließen nur einen schmalen Zugang frei, diesen schützten sie durch einen Dornverhau, außerhalb dessen sie den Wald durch Feuer rodeten. Die abgebrannten Stellen wurden Wiesen für ihr Vieh. Mit einem leichten Astpflug ritzten sie den Boden und legten Getreidesamen hinein. Bei ihnen gab es keinen Eigenbesitz, das eroberte Land wurde vom Familienältesten nach Notdurft an die einzelnen Familien verteilt und diese Verteilung wurde immer wieder von neuem vorgenommen so das niemand ein Stück Land als besonderes Eigentum hatte. Mit einer Sense (Kosa) oder meistens einer Sichel (Serp) schnitten sie das Getreide und droschen die Körner mit einem Dreschflegel (Zep) aus. Scheunen kannte man noch nicht, das Getreide wurde im Felde auf Pfählen getrocknet, in den Wohnungen im Winter gedörrt und gedroschen und bis zum Gebrauch im Boden vergraben, von den Frauen zwischen 2 Steinen gemahlen und als Mehl verbacken. Auch Butter und Käse bereiteten die Frauen zu. Aus den Wagenburgen scheint sich der Rundling, die bekannte „Hufeisenform“ der Dorfanlage, die auch in vielen umliegenden Dörfern noch zu erkennen ist, entwickelt zu haben. Die Hausgiebel und Hoftore stehen dicht gedrängt um den Dorfplatz, auf dem das Vieh leicht zusammengetrieben und bewacht werden konnte. Der Platz hatte einen engen Eingang bzw. Ausgang der schnell und sicher zu versperren und leicht zu bewachen war.

Die Sorben lebten in kleinen Familienverbänden von 9 bis 13 Gehöften, wurde die Zahl überschritten gründeten sie eine neue Siedlung. Die zu bewirtschafteten Äcker wurden geteilt, die Wiesen und Wälder werden weiter gemeinsam genutzt.

Wenn wir dieses Wissen nun auf Moschwitz anwenden erkennt man die Gosterstraße als erste Siedlung. Hier ließ sich der Mos mit seiner Familie nieder, sie stellten ihre Wagen auf und gründeten Moschwitz, ein Sippendorf. Das -itz am Ende weißt auf eine frühe slawische Siedlung hin und man kann es mit „Leute, Sippe des Mos“ übersetzen.

Als seine Sippe zu groß wurde teilten sie sich, wie es bei den Slawen ja üblich war, und ein Teil der Familie gründete den Ort Buckau. „Buk“ ist das slawische Wort für Buche und die Silbe -au weißt auf eine spätere slawische Siedlung hin. Moschwitz und Buckau waren über viele Jahre 2 getrennte Ortschaften die erst Anfang des 20. JH zusammengelegt wurden. Auch die am Rande von Moschwitz gelegenen Streusiedlungen Lindners- und Mühlenhäuser und die auf Caselwitzer Flur liegenden Krellenhäuser könnten so entstanden sein. Der Namen „Mühlenhäuser“ stammt ebenfalls aus dem slawischen. „Myla“ bedeutet in etwa „alter wendischer Anbau“. Der Begriff Wenden ist eine veraltete Bezeichnung für Slawen. Eine Mühle stand nie an diesem Ort obwohl viele darauf schwören. Und bevor ich es vergesse, Gosterstraße heißt nicht Geisterstraße sondern „Gost“ ist ebenfalls slawisch und man kann es mit „die Straße zum Walde hin“ übersetzen.

Um 1170 setzt die deutsche Kolonisation des Vogtlandes ein und die ursprünglich slawische Bevölkerung vermischt sich mit den deutschen Siedlern, die Eigenständigkeit des slawischen Volksstammes geht allmählich verloren. Die ursprünglich vorherrschende Zweisprachigkeit, besonders im 12. bis 14. Jahrhundert geht verloren (1348 wird Slawisch als Gerichtssprache abgeschafft). Im Prozess dieser Assimilation vermischten sich die slawischen Elemente mit den deutschen, so dass ab etwa Mitte des 12. Jahrhunderts kaum noch eine Unterscheidung in slawisch oder deutsch möglich ist; ab Mitte des 14 Jahrhunderts verlieren die Slawen ihre Eigenständigkeit und Selbstständigkeit vollkommen.

Zur Sicherung seiner Herrschaft in den östlichen Reichswaldgebiet setzt Friedrich I. Barbarossa unter anderem auch Erkenbert von Weida als Vogt ein, den er aus der Ministerialität Herzog Heinrich des Löwen übernommen hat. 1152 – 1155 werden in Weida die Burg und die Kirche erbaut, Kloster Mildenfurth wird im Jahr 1193 vom Vogt Heinrich II. , dem Enkel von Erkenbert von Weida, gegründet und er war es auch der festlegte das alle Vögte Heinrich heißen sollen, zu Ehren Heinrich des Löwen, was die ganze Sache mit den Heinrichen nicht gerade leichter macht.

Heinrich II. hatte 3 Söhne. Heinrich der III. erhält Weida, Heinrich der IV. Gera und Heinrich V. erhält Greiz. Das obere Schloß wird erbaut, also erst mal ein Wohnturm, bis es so aussah wie heute dauerte es viele Jahre, es wurde oft an- und umgebaut, dann brannte es auch öfters, 1510 wurde das ganze Schloß durch einen Blitzeinschlag vernichtet und wieder aufgebaut, aber das ist ein Thema für sich.

1209 wird Groytz erstmals urkundlich erwähnt, 1225 sind Burg und Kirche schriftlich nachweisbar.

Im Gefolge der Vögte von Weida befanden sich Bauern und Handwerker aus Thüringen, Franken und Sachsen. Viele Edle aus sorbischen Geschlecht fügten sich der neuen Herrschaft, wurden Lehnsleute und blieben im Besitz ihrer Güter. Andere Güter wurden als Kronland eingezogen und die Heinriche setzen deutsche Ritter und Heermänner ein um ihr Gebiet unter Kontrolle zu halten und ihren Anspruch darauf sicher zu stellen.

Das Moschwitzer Rittergut wird nun erstmals am 25. August 1444 in einem Lehnbrief Heinrich der Älteren als „Zugehörung“ zum Rittergut Dölau genannt. Irrtümlicherweise wird immer wieder der 29. Mai 1279 in Aufzeichnungen als Datum der Ersterwähnung ins Spiel gebracht. Dies hat Friedrich Beck in einem Artikel im Heimatkalender 2012 der Stadt Greiz klar widerlegt und festgestellt das dieses Datum für den Ort Oschwitz in der Nähe von Arzberg in Bayern zutreffend ist.

Zur Zeit der Ersterwähnung von Moschwitz sollen im Dorf neben dem Rittergut sechs Bauern die Flächen des Dorfes bewirtschaftet haben. Das Rittergut hatte viele Besitzer die es mehr oder weniger verstanden dieses zu bewirtschaften, es wechselte oft seine Besitzer. Eine der letzten Besitzer war Frau von Watzdorf, die es mit viel Geschick führte. Sie stirbt kinderlos und vererbt ihr Hab und Gut am 02. November 1765 an ihren Neffen, den kurfürstlich-sächsischen Kammerjunker August von Kötterritz. Dieser nimmt auf sein Erbe mehrere Darlehn auf. Diese starke Belastungen haben wahrscheinlich dazu geführt das am 29. Juli 1773 das Rittergut an 21 seiner Untertanen für 12000 Rtl. Kaufgeld und 100 Dukaten Schlüsselgeld verkauft wird, wobei die Untertanen an Zahlungsstatt zugleich die Schulden übernehmen. Durch diesen Kauf konnten die ansässigen Bauern ihre Grundstücke wesentlich vergrößern. Am 14. September 1773 werden den Moschwitzer Gerichtsuntertanen all ihre Frondienste und sonstige Leistungen auf das Rittergut verkauft.

Aus der Liberationsurkunde von Johann Gottlieb Heydrich geht hervor das er sich aber erst am 15.11.1876 für 1158,69 Mark von der Lehnpflicht beim Fürsten für sich und seine Nachkommen freikaufte. (Rente = Pachtzins)

  • [Großer Dorfbrand von 1877]

1566 gab es in Moschwitz 16 Häuser; 1609 waren es 31; 1811 stieg die Zahl auf 58 mit 375 Einwohnern; 1885 wurden 69 Häuser mit 447 Einwohnern gezählt und 1900 berichtet man von 597 Personen im Ort, 1918 waren es 534. Ab dieser Zeit war die Einwohnerzahl wieder rückläufig. Heute haben wir 317 Einwohner.

https://moschwitz.wordpress.com/ueber-moschwitz/


Moschwitz von wendisch Mosch = die Maus

oder : mooriges Land (Zeitungsartikel)

Alt-Moschwitz = heutige Gosterstraße

28. November 1928 "Greizer Neueste Nachrichten":

  • Goster von Kloster abgeleitet, das in Richtung Erbengrün gestanden haben soll und angeblich 1446 vernichtet worden sein soll (kein Beleg im Greizer Archiv über ein Kloster in der näheren Umgebung)

andere Erklärung: von wendischer Vorsilbe "Gor-" = Sumpf

  • Obergreizer Regierung 1758 zum Rittergut Moschwitz: schöne Gebäude, aber kein besonderer wirtschaftlicher Nutzen - befindet sich in einer "morastigen, tiefen und außer Annehmlichkeiten liegenden Gegend"

Bucka - heutige Buckestraße

  • von wendisch "Buk" = die Buche - "Bukojna" = der Buchwald

Mühlenhäuser

  • von wendisch "Myla" - bedeutet ein uralter wendischer Anbau, der aber später wieder verlassen wurde

Klein-Moschwitz

  • heute: Häusler!weg

Krellenhäuser

  • in einem der Häuser befand sich eine Pferdestation zur Unterstützung von Pferdefuhrwerken aus der Richtung der Weßnitz (Elsterberg oder Noßnitz) - die Pferde mußten sich kräftig "einkrellen", um den Berg zu schaffen

http://moschwitz.seckelslindenhof.de/GeschichteFolge1Teil1_1.htm


OSR Moschwitz

Gosterstraße 15

07973 Greiz – Moschwitz, Thüringen

Deutschland

  1. Seit der Zeit um 600 sind die Sorben aus dem böhmischen Raum in das heutige sächsische Elbtal bei Dresden eingewandert und haben sich von dort aus allmählich über das ganze Gebiet östlich der Saale ausgebreitet. […] Die von der Archäologie zutage geförderten Zeugnisse lassen den Schluß zu, daß die Sorben nach ihrer Ankunft im heute sächsischen Gebiet sogleich elbabwärts weiterzogen und erst an der Saale zum Stillstand kamen, denn dieser Fluß bildete die Rückzugslinie der nach Westen abgewanderten Germanen. Erst als sich die sorbischen Zuwanderer an der Saale stauten, begannen sie, das von ihnen schon durchzogene Land in dauerhaften Besitz zu nehmen und an den Flußläufen Saale, Weiße Elster, Mulde] aufwärts nach Süden vorzudringen. Karlheinz Blaschke: Geschichte Sachsens im Mittelalter. Verlag C. H. Beck, München 1990, ISBN 3-406-31722-7; Union Verlag, Berlin 1990, ISBN 3-372-00076-5, S. 43, 45 (vgl. Karte: Die Einwanderung der Slawen in den obersächsischen Raum nach 600. Entwurf: Karlheinz Blaschke, In: ebd. S. 44).
  2. Nach einer veralteten Meinung vor allem aus dem 19. Jahrhundert erfolgte die sprachliche Anlehnung des Landes Boiki an die russinischen Bojken.
  3. Nach einer Mindermeinung insbesondere aus der Archäologie hätte Konstantin Porphyrogennetos die Weißen Serben nur als Analogie zu den Weißen Kroaten gebildet, eine Gruppe von Historikern verortet Boiki zudem offenbar aus patriotischen Gründen am Oberlauf der Flüsse Weichsel und Oder.
  4. Die einwandernden Slawen fanden höchstwahrscheinlich kein siedlungsleeres Gebiet vor, eine „Siedlungslücke“ von einem Jahrhundert oder mehr ist daher unwahrscheinlich. Auch nach der großen „Völkerwanderung“ waren Bevölkerungsteile ansässig geblieben, allerdings zeigt der archäologische Befund einen starken Rückgang der Besiedlungsdichte. Germanisch-slawische Kontakte im Sinne von Gruppen unterschiedlicher kultureller Traditionen sind im ostmitteleuropäischen Raum daher vorauszusetzen. […] rasche Assimilierung („Slawisierung“) vorhandener Bevölkerung. In: Sebastian Brather: Archäologie der westlichen Slawen. Siedlung, Wirtschaft und Gesellschaft im früh- und hochmittelalterlichen Ostmitteleuropa, de Gruyter, Berlin-New York 2008 (Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, Band 61) ISBN 978-3-11-020609-8, S. 61f.
  5. Prope illis resident quos vocant Bethenici, et Smeldingon, et Morizani, qui habent ciuitates XI.Iuxta illos sunt qui uocantur Hehfeldi, qui habent ciuitates VIII. Iuxta illos est regio, quae uocatur Surbi. In qua regione plures sunt, quae habent ciuitates L. Iuxta illos sunt quos uocantur Talaminzi, qui habent ciuitates XIIII. Beheimare, in qua sunt ciuitates XV. Marharii habent ciuitates XI.
  6. Gerhard Billig: Zur Rekonstruktion der ältesten slawischen Burgbezirke im obersächsisch-meißnischen Raum auf der Grundlage des Bayerischen Geographen In: Neues Archiv für sächsische Geschichte. Verlag Ph. C. W. Schmidt, Neustadt a. d. Aisch 1996, ISSN 0944-8195. - Bd. 66. 1995 (1996), S. 27–67, hier: S. 57.
  7. Solutione argenti, eigentlich der Zehnte aus den Gewinnen des Geldwechsels.
  8. Vgl. Waitz VG. 8, 368
  9. RI II,1 n. 531, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0971-00-00_2_0_2_1_1_911_531 (Abgerufen am 31. Oktober 2018).
  10. DO I 406 Ravenna 971.