Kurs:Die Nisaner – Dresdens Ureinwohner/Glomaci

Kurs:Die Nisaner – Dresdens Ureinwohner/Glomaci/Misni


Der Bischof und Chronist Thietmar von Merseburg berichtet von der Gründung der Burg Meißen durch König Heinrich I., daß dieser nach der Unterwerfung der Daleminzer auf einem an der Elbe gelegenen, mit Bäumen bestandenen Berg eine Burg errichten ließ, die er nach einem an dessen Nordseite vorbeifließenden Bach Misni nannte. Da Thietmar selbst einige Male in Meißen war und hier auch die Funktion des Burgkommandanten wahrnahm, sind seine Aufzeichnungen unzwei felhaft von großem Quellenwert.


Mit dem Namen Burg Gana wird die Hauptburg des slawischen Stammes der Daleminzier bezeichnet. Die Burg wurde erstmals um 960 in der Sachsengeschichte des sächsischen Mönchs Widukind von Corvey zu 929 erwähnt, dem Jahr, in dem sie von König Heinrich I. während seines Slawenfeldzugs zerstört wurde. Demnach soll die Burg bei ihrer Belagerung zunächst 20 Tage gehalten worden sein. „Die Beute aus der Burg überließ Heinrich I. den Kriegern, alle Erwachsenen wurden niedergemacht, die Knaben und Mädchen behielten ihr Leben für die Gefangenschaft.“


Als König Heinrich I. 929 die sorbische Volksburg Gana zerstört hatte, suchte er nach einem Ort für eine neue Burg. Diesen fand er zwischen der Elbe, der Triebisch und der Meisa. Der emporragende Felsen, auf dem die spätere Burg namens Misni (Meißen) erbaut wurde, eignete sich ausgezeichnet für die Beherrschung des Landes. Wegen ihrer Lage über der Elbe wird die Albrechtsburg auch „sächsische Akropolis“ genannt. Dem Bericht des Chronisten Thietmar von Merseburg ist zu entnehmen, er habe einen bewaldeten Hügel vorgefunden. Die Burg Heinrichs bestand aus einer Anzahl von hölzernen Bauten, die mit einer Holz-Erde-Mauer umgeben waren. Der Name der Burg Misni bezieht sich auf den kleinen Bach Misni (Meisa, siehe Meisatal), der etwas unterhalb des Burgberges in die Elbe mündet.


Unterhalb der um das Jahr 929 von König Heinrich I., dem Burgenbauer, gegründeten Burg Misnia entwickelte sich Meißen aus dem slawischen Dorf Meisa am gleichnamigen Bach[4] zur Marktsiedlung und schließlich Ende des 12. Jahrhunderts zu einer Stadt, deren Stadtrechte für das Jahr 1332 urkundlich bezeugt sind. Wegen der hier residierenden Bischöfe (Bistum Meißen, gegründet 968) war die Stadt für die kulturelle Entwicklung Sachsens von herausragender Bedeutung.


15. Juni 929: die heilige Aquilina von Nisan konnte sich noch mit der Fähre nahe der Elbfurt (am Ausgang der heutigen Münzgasse) vor den anrückenden bewaffneten Lateinern in Sicherheit bringen, wurde jedoch auf dem Weg nach Norden im Wald eingeholt. Unwürdig einer scharfen Strafe durch das Schwert wurde Aquilina in der Elbe ertränkt. Nachdem die Soldaten Heinrichs I. nach Prag weitergezogen waren, wurde Aquilina in der Nähe der Furt (in der heutigen Münzgasse) beerdigt. Heinrich I. zieht weiter nach Prag, wo sich Herzog Wenzel als Verhandlungspartner behaupten kann und durch Unterwerfung und Tributzahlungen das alte Verhältnis zum Ostfränkischen Reich wiederherstellt. Daraufhin wird Wenzel noch im gleichen Jahr (nach anderer Meinung erst 935) von seinem Bruder Boleslav I. ermordet.