Kurs:Dresden/Gebäude/Kriegskanzlei

Alte Kriegskanzley

Schoͤßer=Gasse.

Ueber dem Rosmaringaͤßchen, welches sie

als Quergaͤßchen durchschneidet, verdient noch das

Durchhaus oder die alte Kriegskanzley genannt

zu werden.


Johann Christian Hasche: Umstaͤndliche Beschreibung Dresdens mit allen seinen aͤußern und innern Merkwuͤrdigkeiten. Historisch und architektonisch, mit zugegebenem Grundriß. Leipzig, im Schwickertschen Verlage. 1781. S. 264


w:de:Kriegskanzlei


w:de:Sächsische Armee

Die sächsische Armee wurde in den ersten Jahrhunderten zentral von Dresden aus verwaltet. Am sächsischen Hof gab es dafür einen Minister, welcher dem Kurfürsten über den Zustand der Armee jederzeit Bericht zu erstatten hatte. Als oberster Heeresführer fungierte meist der Landesfürst selbst, bei kleineren Feldzügen auch dessen Söhne oder vom Fürsten ernannte Adelige. Im Jahre 1684 wurde vom Kurfürsten Moritz das Geheime Kriegskollegium errichtet. Diese Institution beschäftigte sich mit allen Fragen zur Ausrüstung, Versorgung und Finanzierung der Armee. Mit der Thronbesteigung von August dem Starken änderte sich die bisherige Praxis. Er erkannte, dass die Führung und Verwaltung der Armee in die Hände der fähigsten Generäle gehörte. Im Jahre 1697 errichtete er den ersten sächsischen Generalstab mit Sitz in Dresden. Nach der Niederlage von Klissow (1702) und der anschließenden Neuorganisation des Heeres und dessen Strukturen wurde ein Geheimes Kabinett geschaffen. Dieses fungierte als oberste politische Entscheidungsbehörde in Sachen Außenpolitik, Innenpolitik und Militär.

Am 27. Mai 1815 wurde das Militärdepartement des Geheimen Kabinetts in Kommando, Kriegs- und Justizsachen aufgelöst. An dessen Stelle trat die Geheime Kriegskanzlei, deren erster Leiter war der Generalleutnant Heinrich Wilhelm von Zeschau. Zur besseren und effizienteren Ausbildung der Ingenieure und der Artillerieoffiziere wurden die beiden bisher bestehenden Lehranstalten unter dem Namen „Militär-Akademie“ zusammengelegt. Im Jahre 1831 wurde diese dann in „Artillerieschule“ umbenannt und vier Jahre später mit dem Kadettenkorps zusammengelegt. Auch diese sogenannte „Militärbildungsanstalt“ hatte nicht lange Bestand. Sie wurde 1840 erneut aufgelöst. Erst im Jahre 1851 wurden zwei neue Anstalten errichtet, um Unteroffiziere zu Offizieren egal welcher Waffengattung auszubilden. Es entstanden die „Kadettenschule“ und die „Artillerieschule“. ... 1831 wurden die Geheime Kriegskanzlei und der General-Kommando-Stab der Armee zusammengelegt und das Kriegsministerium gegründet. Die Umorganisation der sächsischen Armeeverwaltung dauerte bis in das Jahr 1849 an. Ab diesem Jahr war das Kriegsministerium die oberste Verwaltungsinstanz des Heeres in Sachsen.


w:de:Verwaltungsgeschichte Kursachsens

Bis in den Dreißigjährigen Krieg hinein wurden alle militärischen Angelegenheiten vom Geheimen Rat bearbeitet. Die Aufstellung von Militärformationen aufgrund der Landesdefension von 1613 brachte neue Verwaltungsaufgaben mit sich. 1634 wurde die Geheime Kriegskanzlei als eigenständige Behörde errichtet und dem Geheimen Rat unterstellt. Sie sorgte für die Bezahlung und Versorgung der Truppen, für Musterungen, Märsche und Mobilisierung. Nach der Schaffung des stehenden Heeres 1682 durch Kurfürst Johann Georg III. wurde 1684 das Geheime Kriegsratskollegium gebildet, dem die Geheime Kriegskanzlei und das Generalkriegszahlamt unterstellt wurden.

Als neues oberstes Regierungsorgan richtete August der Starke 1706 das Geheime Kabinett mit drei Kabinettsministern ein. Ihm unterstanden die Auswärtigen Angelegenheiten, Inneres und das Militär. Diese Behörde blieb nur dem Kurfürsten zugeordnet. Das passierte, da sich der Geheime Rat zu einem adeligen Bollwerk gegen den Fürstlichen Absolutismus entwickelt hatte. Der Geheime Rat (auch Geheimes Konsilium) verlor aber nicht seine grundsätzliche Bedeutung. Stattdessen konnte sich das Geheime Kabinett niemals in den Staatsgeschäften richtig etablieren. Der Versuch des Aufbaus eines absolutistischen Überbaus war damit begrenzt geblieben.

Militärökonomie

Ansicht des alten Zeughauses in Dresden, Kupferstich 1679

Zuständigkeitsbereich des Kriegsratskollegiums: Bewaffnung, Ausrüstung, Verpflegung, Einquartierung, Musterung. Die Truppenführung und Kommandogewalt lag dagegen bei den Inhabern des Feldmarschallamts.

Feldkriegskasse, Feldoberproviantamt, Feldproviantamt, Festungskommandantur Königstein, Festungskommandantur Pleißenburg, Festungskommandantur Sonnenstein, Festungskommandantur Stolpen, Festungskommandantur Wittenberg, Geheime Finanzkanzlei, Generalinspektion der Infanterie, Generalinspektion der Kavallerie, Generalkriegskasse, Generalkriegszahlamt, Gouvernement Dresden, Gouvernement Leipzig, Gouvernement Wittenberg, Hauptzeughaus, Kreiskommissariat des Erzgebirgischen Kreises, Kreiskommissariat des Kurkreises, Kreiskommissariat des Leipziger Kreises, Kreiskommissariat des Meißner Kreises, Kreiskommissariat des Merseburger Kreises, Kreiskommissariat des Neustädter Kreises, Kreiskommissariat des Niederlausitzer Kreises, Kreiskommissariat des Oberlausitzer Kreises, Kreiskommissariat des Querfurter Kreises, Kreiskommissariat des Thüringer Kreises, Kreiskommissariat des Vogtländischen Kreises, Magazin Dresden, Magazin Freiberg, Militäroberbauamt, Militärplankammer, Nebenartilleriedepot Königstein, Oberproviantamt.

Staats- und Verwaltungsaufbau des Kurfürstentums Sachsen seit 1718

KURFÜRST

  • Geheimes Kabinett (1704/06) Dep. Inneres/Äußeres/Militär
    • Geheimes Konsilium ehem. Geheimer Rat (1574, 1601 Präsident/Direktor: Mitglieder nur Adlige)[1][2]
    • Geheimes Kriegsratkollegium (1684)
    • Landesregierung (16. Jh. - Niedergang nach Kanzler Krell ab 1591)[3]
    • Obersteuerkollegium (1570)[4]
    • Generalakzisekollegium (1703)[5]
    • Kammerer (16. Jh.)



w:de:Leibkompanie Kroaten zu Ross

Im September trafen die von der Kriegskanzlei des Kaisers ausgefertigten Pässe für die Kroaten ein. Ein am 6. September 1659 in Pressburg ausgestelltes kaiserliches Dekret, gestattete dem kroatischen Graf Janko Peranski mit 20 kroatischen Reitern den freien und ungehinderten Durchzug nach Sachsen, um in kursächsische Dienste zu treten.


w:de:Johann Georg III. (Sachsen)

Johann Georg III. (* 20. Junijul. / 30. Juni 1647greg. in Dresden; † 12. Septemberjul. / 22. September 1691greg. in Tübingen) war ein Fürst aus dem Haus Wettin (albertinische Linie). Seit 1680 war er Kurfürst von Sachsen und Erzmarschall des Heiligen Römischen Reiches. Wegen seines Mutes und seiner Begeisterung für den Krieg wurde er auch „der Sächsische Mars“ genannt.

Nach seinem Regierungsantritt verkleinerte er den Hofstaat beträchtlich und versuchte bei Festlichkeiten und Baumaßnahmen zu sparen. Stattdessen begann er nach dem Vorbild Kurbrandenburgs mit dem Aufbau eines kleinen 12.000 Mann starken stehenden Heeres. Dafür konnte er die Landstände zur Zahlung von Beiträgen verpflichten. Als oberste Militärbehörde wurde die Geheime Kriegskanzlei eingesetzt. Die Innenpolitik vernachlässigte er zugunsten von Krieg, Reisen und Jagden.


Johann Georg III.

(* 20. Juni 1647 in Dresden; † 12. September 1691 in Tübingen), Sohn von Johann Georg II. und Magdalena Sibylle II., war Kurfürst von 1680 bis 1691. Er machte sich besonders als Förderer der Künste verdient und besaß eine Vorliebe für alles Italienische. Als Kriegsherren wurde ihm wegen seiner Konsequenz und persönlichen Tapferkeit der Beiname "sächsischer Mars" gegeben.

Johann Georg III. führte während seiner Regentschaft mehrere Kriege. Dafür reduzierte er auch die Ausgaben des Hofes für Prunk und Festivitäten und setzte eine umfangreiche Heeresreform durch. Nach dem Beispiel Brandenburgs wurde ein stehendes Heer gegründet. Er setzte die geheime Kriegskanzlei als oberste Militärbehörde ein, regelte das Verhältnis des Heeres zur Einwohnerschaft und schuf einen festen Heeresetat mithilfe der Stände, was aber nicht verhinderte, dass das Militärwesen schwer auf den Untertanen lastete und die Rekrutierung zur Menschenjagd ausartete.

https://www.stadtwikidd.de/wiki/Johann_Georg_III.

w:de:Christoph Dietrich Bose der Ältere

Christoph Dietrich Bose der Ältere (* 16. September 1628 in Unterfrankleben; † 1. September 1708 in Mölbis) war Erb-, Lehn- und Gerichtsherr auf Unterfrankleben, Mölbis und Nickern sowie königlich-polnischer und kursächsischer Geheimer Rat, Kriegsrat und Generalkriegskommissar. In seiner 50-jährigen Dienstzeit am sächsischen Hof diente er vier sächsischen Kurfürsten.

Nach dem Tode Herzog Augusts wurde er 1680 wieder nach Dresden beordert. Hier trat Kurfürst Johann Georg III. gerade seine Regierungszeit an. Er verpflichtete ihn zum Kammer- und Bergratsdirektor. Etwa um diese Zeit erwarb Bose ein ursprünglich bereits in der Mitte des 16. Jahrhunderts gebautes Stadthaus in der Dresdner Altstadt in der Schössergasse 16. Er ließ das Haus zu einem dreigeschossigen Adelshaus im frühbarocken Stil umbauen. Das Bosesche Familienwappen war am Portal in der Schössergasse angebracht. Eine weitere Besonderheit des Hauses war ein reich verzierter Erker in der Sporergasse im Stil des Palais im Großen Garten. Im Inneren des später als „Bosesches Haus“ benannten Gebäudes wurden vergoldete Ledertapeten und reich geschmückte Decken angebracht. Von 1722 bis 1832 war das Bosesche Haus der Aufbewahrungsort der Rüstkammer der sächsischen Kurfürsten und Könige.

1682 wurde Bose zum Wirklichen Geheimen Kriegsrat ernannt und gleichzeitig Leiter der Kriegskanzlei. Das war die oberste Militärbehörde des neu gegründeten stehenden Heeres Sachsens. 1683 erhielt Bose die Würde eines Wirklichen Geheimen Kriegsrates. Mit dem kriegsliebenden Kurfürsten Johann Georg III. zog er nun auch wieder zu Felde und nahm an mehreren Kriegshandlungen teil, unter anderem auch an der Belagerung von Mainz (1689). 1691 kaufte er das Rittergut Nickern bei Dresden von dem königlich-polnischen und kurfürstlich-sächsischen Kriegskommissarius und kaiserlichen Hauptmann, Carl Rudolf von Carlowitz ab.


w:de:Rüstkammer (Dresden)

Daneben waren zahlreiche Plattner, Rüstmeister, Büchsenmeister, Gold- und Messerschmiede am sächsischen Hof tätig. So hatte die Dresdner Rüst- und Harnischkammer im 16. Jahrhundert einen ähnlichen Umfang wie das Kaiserliche Zeughaus in Wien. Die Sammlung wurde unter Christian I. und seinem Nachfolger Christian II. stark erweitert und wertvolle Stücke von deutschen, italienischen, flämischen, französischen und spanischen Meistern kamen hinzu. Die Rüstkammer zog im Jahre 1591 in die oberen Etagen des gerade erbauten Stallgebäudes (des heutigen Johanneums) ein, wo sie bis 1772 verblieb.

Johann Georg I. erweiterte die Sammlung vor allem durch Jagdwaffen und -geräte. Johann Georg III. fügte orientalische Waffen hinzu. Diese hatte er als Kriegsbeute von der Schlacht mit den Türken vor Wien im Jahr 1683 mitgebracht. Allerdings wurde die Sammlung in der Zeit zwischen Johann Georg I. und Johann Georg IV. nur unwesentlich erweitert.

  • Auch begleitete er nach dem Sieg den Kaiser bei dessen Einzug nach Wien. Aber schon am 15. September trat er, ohne sich vom Kaiser oder den übrigen Befehlshabern zu verabschieden, den Rückmarsch gen Sachsen an – wahrscheinlich aufgrund der schroffen Behandlung, die man ihm als Protestanten zukommen ließ. Speziell hatte er aus der umfangreichen Türkenbeute nur sechs Kanonen, fünf Zelte, einen Elefanten und mehrere Manuskripte erhalten. Auf dem Rückweg durch Böhmen verweigerte man seinen Truppen die Verpflegung. w:de:Johann Georg III. (Sachsen)

Auch Kurfürst August der Starke zeigte wenig Interesse am Sammeln von Rüstungsgegenständen und Waffen. Allerdings erlangte die Rüstkammer mit der Ernennung von August zum König von Polen 1697 königlichen Status. Jedoch sah sich August mit der Übernahme dieses Amtes vor große Repräsentationanforderungen gestellt. So wurde das Stallgebäude für die Aufnahme der Gemäldesammlung vorgesehen, womit die Rüstkammer 1722 in die benachbarte „Geheime Kriegskanzlei“ umziehen musste. Auch zog August der Starke die reichverzierten Schwerter und andere Prunkwaffen aus der Rüstkammer in das zwischen 1723 und 1729 geschaffene Schatzkammermuseum „Grünes Gewölbe“ ab. Bedeutende Sammelobjekte aus der Zeit Augusts des Starken sind der Felddegen von Peter dem Großen und das Krönungsornat, das August der Starke bei seiner Krönung als König August II. von Polen im Jahr 1697 trug.

Der Nachfolger Augusts des Starken, August III., ließ im „Langen Saal“ des Stallhofes eine umfangreiche Feuerwaffensammlung anlegen, die Gewehrgalerie. Die Sammlung stellt heute mit 3.000 Stücken einen wichtigen Teil der Kunstgegenstände in der Rüstkammer dar.

Im Jahr 1831 gelangte die Rüstkammer unter staatliche Verwaltung und hieß nun Königliches Historisches Museum. Ein Jahr später wurde die Ausstellung aus der „Geheimen Kriegskanzlei“ in den Zwinger verlegt. Um den Umzug zu finanzieren, verkaufte man zahlreiche Objekte der Sammlung, was den Bestand der Rüstkammer deutlich verringerte. Ein weiterer Umzug erfolgte 1877, also das Historische Museum erneut im Johanneum unterkam. Hier verblieb es bis zur Auslagerung im Zweiten Weltkrieg. Die um 1728 von August dem Starken abgerufenen Prunkwaffen der Rüstkammer führte man zwischen 1913 und 1914 aus dem Grünen Gewölbe wieder hierher zurück.

w:de:Türckische Cammer

umfasst den osmanischen Teil der Dresdner Rüstkammer - Zu den über 600 Exponate in der Türckischen Cammer zählen acht aus Holz geschnitzte Pferde in Originalgröße. Einmalig sind auch die osmanischen Reflexbögen mit Originalbespannung, deren ältestes Exemplar aus dem Jahr 1586 stammt. Zu den bedeutendsten Ausstellungsstücken gehört ein 20 Meter langes, 8 Meter breites und 6 Meter hohes osmanisches Dreimastzelt. Es wurde 1729 anlässlich einer Truppenschau mit Feldlager der gesamten 27.000-Mann-starken sächsischen Armee angeschafft, was als Zeithainer Lustlager von 1730 in die Geschichte einging.

Nach der vorübergehenden Unterbringung der Türckischen Cammer und der Rüstkammer in der Geheimen Kriegskanzlei (1722–1832) und im Dresdner Zwinger (1832–1877) war die Sammlung bis 1942 wieder im Dresdner Johanneum ausgestellt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden nur wenige Stücke der Türckischen Cammer in der ständigen Ausstellung der Rüstkammer (damals Historisches Museum) im Zwinger gezeigt.

Seit dem 6. März 2010 ist eine neue Dauerausstellung der Türckischen Cammer im Dresdner Residenzschloss geöffnet. Der Einzug der verbleibenden Rüstkammer aus dem Zwinger in das Schloss fand im Februar 2013 statt.

w:de:Krönungsmantel von August dem Starken

Der bereits zu Lebzeiten Augusts des Starken ausgestellte Mantel war anfangs in der Paillenkammer der Dresdner Rüstkammer aufgestellt. Die Rüstkammer wurde 1722 in die „Geheime Kriegskanzlei“ verlagert und verblieb dort bis 1832. Sie wurde später zusammen mit dem Mantel in die „Kriegskanzlei“ überführt. [Christopher Sommer: Rüstkammern‘ – Präsentation von Waffen und Rüstungen der Frühen Neuzeit im Museum. In: Band 5 Materielle Kultur, Carl von Ossietzky, Oldenburg 2012, S. 38.] Um 1815 wurde der Mantel in einem Schrank des Provinz-Wappenzimmers aufbewahrt und wohl auch dort gezeigt, zusammen mit Zepter und Reichsapfel. Vollständiges staats- post- und zeitungslexikon von Sachsen: enthaltend, topographische und historische darstellung aller städte, flecken, dörfer, &c, Band 2 Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Mantel ausgelagert und blieb dadurch erhalten. Zu August des Großen 200. Todestag im Jahr 1933 wurde er auf der dazugehörenden Figurine ausgestellt. Von 1959 bis 1988, als das Historische Museum wegen einer Rekonstruktion zeitweilig geschlossen wurde, waren Figurine und Krönungsmantel einschließlich des Eisenkürasses und den Insignien in einer ständigen Ausstellung zu sehen.


w:de:Christian Traugott Bucher

(* 21. Dezember 1764 in Dresden; † 3. Februar 1808 ebenda) war ein sächsischer Botaniker.

Christian Traugott Bucher war ein Sohn des Dresdner Rechtsanwalts und Gerichtsaktuars Christian Friedrich Bucher (1727–1780) und dessen Ehefrau Juliana Christina Koreuber (1736–1767). Der Wittenberger Altertumswissenschaftler Samuel Friedrich Bucher war sein Großvater. Gustav Adolph Bucher (1755–1799), Aktuar der Geheimen Kriegskanzlei (Dresden), und Friedrich Benjamin Bucher (1771–1826), Anwalt in Dresden, waren seine Brüder.


w:de:Rupert Becker

Gotthelf Wilhelm Rupert Becker (* 20. April 1759 in Dresden; † 14. Februar 1823 ebenda) war ein deutscher Schriftsteller und Jurist.

Leben und Wirken

Er war der Sohn von Ernst Gotthelf Becker, ein in Berlin tätiger Hofrat und Geheimer Referendarius. Nach dem Schulbesuch in Meißen studierte er Rechtswissenschaften an der Universität Leipzig und wurde 1795 Sekretär an der Geheimen Kriegskanzlei in Dresden. 1808 erfolgte seine Ernennung zum Ersten Kriegskommissar und 1815 wurde er zum Geheimen Kriegsrat ernannt. Er verfasste eigene Gedichte und publizierte mehrere Monographien.


w:de:Heinrich Wilhelm von Zeschau

Heinrich Wilhelm von Zeschau (* 22. August 1760 auf dem Rittergut Garrenchen bei Luckau; † 14. November 1832 in Dresden) war sächsischer Wirklicher Geheimer Rat, Generalleutnant, Staatssekretär und Gouverneur von Dresden.

Nach dem Wiener Kongress, auf dem Sachsen nur wegen des Verdienstes des Übertritts seiner Offiziere zu den Verbündeten vor der vollständigen Auflösung bewahrt blieb, jedoch große Gebietsverluste hinnehmen musste, übernahm Zeschau in Sachsen zahlreiche hohe Ämter. Er wurde zum Direktor der Geheimen Kriegskanzlei, zum Leiter der Militärbildungskommission, zum Befehlshaber des sächsischen Artillerie- und Ingenieurskorps sowie des Hauptzeughauses, zum Präsidenten der Kriegsverwaltungskammer und schließlich zum Staatssekretär der Militärangelegenheiten im Range eines Ministers mit Sitz und Stimme im Geheimen Rat ernannt.

1823 übernahm Zeschau zusätzlich das Amt des Gouverneurs von Dresden.


Gottfried Wilhelm Leonhardi

Gottfried Wilhelm Leonhardi (* 24. März 1779 in Leipzig; † 19. Februar 1867 in Plauen bei Dresden) war ein sächsischer Mathematiker, königlich-sächsischer Offizier, zuletzt im Rang als Artillerieoberst sowie königlich-sächsischer Grundsteuervermessungsdirektor.

Leonhardi kam 1810 nach Dresden und ist erstmals im Dresdner Adressbuch von 1810 als Mathematikus (Mathematiklehrer) im Rang eines Premierleutnants (Oberleutnants) an der königlichen Artillerieschule in Dresden verzeichnet, wo er anfangs auch eine Dienstwohnung hatte. Die Artillerieschule war Bestandteil der Neustädter Kasernenanlagen am rechten Elbufer.

1812 wurde Leonhardi an der mittlerweile als Artillerieakademie bezeichneten Militärschule zum Capitän (Hauptmann) befördert.

1817 wurde er an der nun als Militärakademie umbenannten Schule zum Oberlehrer der Mathematik ernannt. 1821 erhielt Leonhardi seine Beförderung zum Artilleriemajor, 1825 wurde er neben seiner Lehrtätigkeit als Oberlehrer der mathematischen und physikalischen Wissenschaften bei der königlichen Militärakademie Protokollführer bei der königlich-sächsischen Artilleriekommission.

1828 wechselte Leonhardi in die Geheime Kriegskanzlei des Königreiches Sachsen unter Leitung des Gouverneurs von Dresden, Staatssekretärs der Militär-Kommando-Angelegenheiten und Generalleutnants Heinrich Wilhelm von Zeschau. Dort expedierte er in Kommandoangelegenheiten zusammen mit den Majoren Oberreit, Scheffel und von Zedlitz.[10] Um 1830 wohnte Leonhardi mit seiner Familie im ersten Haus an der Straße von Bautzen zum Leipziger Tor.[11]

1831 wurde Leonhardi unter gleichzeitiger Beförderung zum Obrist-Lieutenant (Oberstleutnant) zum Direktor der königlichen Artillerieschule ernannt,[12] womit er auch wieder privat in die Artillerieschule in das dortige Schulgebäude zog.

https://www.stadtwikidd.de/wiki/Gottfried_Wilhelm_Leonhardi

w:de:Karl August Engelhardt

Karl August Engelhardt, (Pseudonym: Richard Roos; * 4. Februar 1768 in Dresden; † 28. Januar 1834 ebenda) war ein deutscher Schriftsteller, Archivar und Pädagoge.

Auf eine Empfehlung von Johann Christoph Adelung war er seit 1805 Accessist (d. h. ein zunächst unbesoldeter Stellenanwärter in einer Art Praktikum) in der Kurfürstlichen Öffentlichen Bibliothek (Bibliotheca Electoralis Publica, seit 1806 Königliche Öffentliche Bibliothek). Eine seiner ersten Aufgaben war die Neuausgabe der von Dankegott Immanuel Merkel begonnenen, nach Merkels Tod 1798 liegengebliebenen Erdbeschreibung von Kursachsen und den jetzt dazu gehörenden Ländern, die Engelhardt unter dem Titel Erdbeschreibung des Königreiches Sachsen fortführte und 1807 veröffentlichte. 1810 wurde er als Adjunkt des Archivars bei der geheimen Kriegskanzlei angestellt. Nach dem Tod seines Vorstehers übernahm er dessen Stelle und wurde Archivar des geheimen Kriegsratskollegiums bei der Kriegs-Verwaltungskammer des Königreichs Sachsen. Als diese Behörde am 1. Dezember 1831 aufgelöst wurde, wechselte er als Kriegsministerialarchivar und Sekretär ins Kriegsministerium.

w:de:Jakob Andreas Hermann Oberreit

Jakob Andreas Hermann Oberreit (* 28. November 1777 in Dresden; † 24. September 1856 ebenda) war ein sächsischer Generalmajor und Kartograf.

Am 6. September 1813 geriet er in der Schlacht bei Dennewitz schwer verwundet in Gefangenschaft. Von 1815 bis 1818 blieb er noch im Generalstab in Frankreich. 1817 wurde er zum Major befördert.

Nach seiner Rückkehr wurde er 1819 zum Direktor der Militärplankammer in Dresden berufen und gleichzeitig expedierender Offizier bei der geheimen Kriegskanzlei. 1831 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Schließlich wurde ihm 1834 auch die Kommandantur des Ingenieurkorps übertragen. Oberst wurde er 1837 und Generalmajor 1849. In diesem Jahr war Oberreit aktiv an der Niederschlagung des Dresdner Maiaufstand beteiligt. Im Juli desselben Jahres trat er vom aktiven Dienst zurück, blieb aber bis zu seinem Tod 1856 Leiter der Militärplankammer.


w:de:Brühlscher Gartenpavillon

Nachdem die Rüstkammer 1832 in den Zwinger umgezogen war, bekam die Technische Bildungsanstalt 1833 ein größeres Domizil im Rüstkammerkomplex (ehemalige Kriegskanzlei) an der Schösser-/Sporergasse nahe dem Jüdenhof, bevor sie bis 1846 erstmals einen eigenen Neubau (am Antonsplatz) erhielt.

  1. Die Anforderungen und Aufgaben wurden komplexer. Dies erforderte neue Strukturen, die mit der Ausgründung des Geheimen Rats 1574 und der „Landesregierung“ aus dem Hofrat vollzog. Die Landesregierung wurde mehr als ein bloßes Justizorgan, auch wenn die Rechtsprechung deutlich im Mittelpunkt der Behörde stand. Die Landesregierung war die erste Instanz für den schriftsässigen Adel und war Appellationsinstanz gegenüber Urteilen der Hofgerichte, Konsistorien und örtlichen Gerichte. In Zivilsachsen stand die Landesregierung daher in Konkurrenz zum Oberhofgericht Leipzig und den Hofgericht Wittenberg. Neben den Befugnisses der Judikative wie Verhöre, Supplikationen, Urteile, Applikationen fungierte die Landesregierung als zentrales Justiz- und Verwaltungsgremium. Dazu zählten die Aufgabenbereiche Landesfriedenssicherung, Lehnfragen, Rats- und Statutenbestätigungen. Sie übernahm auch die höchstrichterliche Funktion des Landesherren. Der Landesregierung stand ein Kanzler vor. Für die Landesregierung wurde ein Kreis adeliger und bürgerlicher Hof- und Justitienräte tätig. Es ging vor allem um Schlichtungsverfahren. Weitergehende Streitfälle ohne Schlichtungserfolg gingen an das seit 1559 bestehende Dresdner Appellationsgericht. Diese Behörde ging aus der Landesregierung hervor und verselbständigte sich in einem langen Prozess. Zu den Schwächen der Kursächsischen Gerichtsverfassung gehörte eine schleppende Erledigung der Klagen als auch langwierige Prozesse.
  2. 1601 wurde der Geheime Rat mit einem Präsidenten bzw. Direktor versehen; die Auswahl seiner Mitglieder beschränkte sich fortan auf den Adel oder auf bürgerliche Inhaber von Rittergütern. Den Landständen war damit der Einfluss zurückgewonnen, der 1589 verloren gegangen schien. Die Rückkehr in die Spitzenpositionen der kurfürstlichen Verwaltung markierte zugleich den Beginn einer neuen Phase ständischen Machtzuwachses. Diese Entwicklung Sachsens fiel deutlicher aus als in anderen Territorien des Reichs. Das Geheime Konsilium entwickelte sich zum höchsten Landeskollegium unter dem Vorsitz des Kurfürsten und war den anderen Zentralbehörden übergeordnet. Es wahrte bis ins 19. Jahrhundert den Rang des höchsten Landeskollegiums. Im Konsilium besaß der Adel eine dominierende Position.
  3. Nach der Niederschlagung der Krell-Affäre von Nikolaus Krell (Kanzler 1589 bis 1591) entwickelte sich der Geheime Rat zum entscheidenden Regierungsgremium. Das Geheime Kammerkollegium verwaltete nun die Finanzen. Die Landesregierung wandte sich sukzessive dem Justiz- und Polizeywesen zu. Die alte behördliche „Landesregierung“ übte trotzdem weiter ihre Befugnisse aus. Noch im 17. und 18. Jahrhundert erfüllte sie wichtige Aufgaben im Gesetzgebungsbereich, im Bereich der Rechtsbestätigung, sowie bei der Rechtsaufsicht über alle Gerichte und Obrigkeiten ihres Zuständigkeitsbereichs.
  4. 1570 folgte die Gründung des Obersteuerkollegiums als ständische Kontrollinstanz über die fürstlichen Steuereinnahmen. Besetzt war dieses Gremium mit vier ständischen und vier landesherrlichen Mitgliedern. Der landesherrliche Einfluss auf dieses Gremium blieb aber noch erhalten und es blieb bis in das 17. Jahrhundert hinein nur eingeschränkt selbständig.
  5. 1703 folgte die Schaffung der Generalkonsumtionsakzise (samt oberster Steuerbehörde: das Generalakzisekollegium). Diese unterstand nun nicht mehr den Ständen, sondern allein dem Landesherren. Zur Rechnungsprüfung und Ordnung der Staatsfinanzen wurde 1707 eine Oberrechenkammer gegründet. Sie war die erste verwaltungsunabhängige Rechnungsprüfungsbehörde im deutschen Raum. Der Kurfürst sah sich zu diesen Schritt gezwungen, da die Rechnungsprüfung der bisherigen fünf Hauptkassen der Oberbehörden unzureichend waren. Das neue Kollegium erhielt umfassende Kompetenzen. Neben der Rechnungsprüfung sollte die Behörde auch die Mittelverwendung überprüfen. In der Folge setzte ein Kampf der Verwaltung gegen die Kontrolle ein. Die Vorstellungen der Oberrechenkammer beim Kurfürsten blieben ohne Effekt und bis 1726 hatte sie keine einzige der Rechnungen zu einem richtigen Abschluss gebracht. Es folgte das Oberrechnungskollegium als zentrale Revisionsbehörde aller landesherrlichen Kassen.