Kurs:Dresden/Gebäude/Nr. 768

Zimmermannsches Haus (Hotel Stadt Rom), Neumarkt 10 in Dresden, Entwurf von Andreas Adam um 1739.

Text 1797 Bearbeiten

S. 186 AB 1797

Hr. D. Karl Friedrich Behrisch, Oberkonsistorialrath.

[Hr.] Karl Casanova.

Jgfr. Susanne Frais.

[Hr.] Anton Klinger, kurfuͤrstl. Kammermusikus.

Fraͤul. Beate von Leyser.

Se. Durchl. Fuͤrst Poutiatin.

(Dieses Haus besitzt Fr. Graͤfinn Przebendowska, es ist das

letzte Haus im vierten Stadtviertel.)

Hausbesitzerin Fr. Graͤfinn Przebendowska Bearbeiten

Wappen derer von Wilmsdorff (= von Prebendow) - Genealogisches Handbuch des Adels, Band 137, 2005.

 
Wappen der Grafen von Prebendow: Siebmacher: Wappenbuch der preussischen Monarchie, Band 19, von J. A. Tyroff, Konrad Tyroff
  • vgl. w:de:Prebendow (Adelsgeschlecht) : Am 6. Juli 1711 während des sächsischen Reichsvikariats wurde Johann Georg Przebendowski (1638–1729), zusammen mit seinen Vettern Peter Georg Przebendowski (1674–1755), Jakob Przebendowski († 1724), Johann Przebendowski (* nach 1676; † 1728) und Ernst Christoph Przebendowski († nach 1741) in den Reichsgrafenstand gehoben.
  • w:de:Jan Jerzy Przebendowski (* 1. November 1638; † 24. Februar 1729 in Przygodzice) An den Werbefeldzügen verschiedener polnischer Thronfolgekandidaten Gewinn schöpfend beteiligt. Er half schließlich Feldmarschall Jakob Heinrich von Flemming, mit dessen Cousine, Margareta Elisabeth von Flemming (* 1664; † 1728), einer Tochter des Feldmarschalls Heino Heinrich von Flemming, er verheiratet war, August den Starken auf den polnischen Thron zu bringen. Daraufhin ernannte ihn dieser 1697 zum Woiwoden von Marienburg und 1703 zum Großkronschatzmeister. Am 6. Juli 1711 wurde er während des sächsischen Reichsvikariat in den Reichsgrafenstand gehoben. In Jahren 1701 und 1703 war er Gesandter in Berlin. Anschließend Mitglied des sächsischen Geheimen Rats. Er war Erbauer des Warschauer Przebendowski-Palastes.
    • w:de:Przebendowski-Palast - in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts für Jan Jerzy Przebendowski errichtet ... Weder das genaue Baudatum noch der Architekt des Palastes sind bekannt. Erstmals wird das Gebäude auf einer Warschau-Karte von C. F. Wernecka aus dem Jahre 1732 verzeichnet. Es blieb bis in die 1760er Jahre im Besitz der erbauenden Familie Przebendowski. Von 1760 bis 1762 war der Palast an den spanischen Gesandten am Hofe von August III., Graf Pedro Pablo Abarca de Bolera Aranda vermietet. Zu dieser Zeit wurden hier aufwändige Bälle im spanischen Stil veranstaltet.
    • w:pl:Pałac Przebendowskich w Warszawie : Der Palast wurde 1728 für den Kronschatzmeister Jan Jerzy Przebendowski umgebaut. Sein Designer war wahrscheinlich Jan Zygmunt Deybel. Nach Przebendowskis Tod im Jahre 1729 wurde der Palast von seiner Tochter Dorota Henrietta und dann von Piotr Jerzy Przebendowski geerbt . Nach ihm wurde das gesamte Anwesen von Ignacy Przebendowski geerbt, der den Palast an einen Diplomaten und spanischen Gesandten am Hof ​​von August III ., Pedro Pablo de Bolea , vermietete, der dort verschwenderische Feste organisierte. Ignacy Przebendowski verkaufte das Schloss 1766. (Tadeusz Jaroszewski: Das Buch der Paläste in Warschau . Warschau: Wydawnictwo Interpress, 1985, S. 276. ISBN 83-223-2047-7 .)

Geschichte des Zimmermannschen Hauses (1833:Hotel Stadt Rom) Bearbeiten

1739 Bes. Gottlieb Zimmermann, Regierungskanzlist

ab 1739 Bes. Johann Caspar Richter, Mühleninspektor

ab 1768 Bes. Hans Christoph von Poigk, Kammerpräsident


w:de:Hotel Stadt Rom (Dresden) :

Das Hotel Stadt Rom am Neumarkt 10 zwischen Moritzstraße und Kleiner Kirchgasse in Dresden wurde nach Entwürfen von Maurermeister Andreas Adam, ein Schüler von Pöppelmann, 1739/40 erbaut. Bei den Luftangriffen auf Dresden wurde das Haus 1945 zerstört und die Ruine später abgerissen. Seit einigen Jahren gibt es Pläne, das Gebäude aufgrund Abstandsgebot leicht verschoben zu rekonstruieren. 2020 bis 2023 soll das Bauleitplanverfahren andauern.

Am 9. April 1739 erwarb der Königlich-polnische und Kurfürstlich-sächsische Regierungskanzlist Gottlieb Zimmermann drei Häuser und ließ diese für einen Neubau nach Entwürfen von Maurermeister Andreas Adam um 1739 abbrechen. Aber bereits am 12. April 1739 bezahlte der kurfürstliche Mühleninspektor Johann Caspar Richter 7400 Thaler an den Regierungskanzlist Zimmermann. Richter wusste am 13. Mai 1739 zu berichten, dass er die Absicht hatte das „jünsthin erkauffte am Neumarckte gelegene Zimmermannsche Haus völlig niederreißen und von Grund auf neu aufbauen zu laßen“. Wegen des „neu aufbauenden Zimmermannschen Hauses“ wurde Andreas Adam beauftragt. Als der Bau am 27. Oktober 1740 vollständig in den Besitz Richters überwechselte, bezeichneten die Akten das Haus als neu erbaut.

Im preußischen Bombardement im Siebenjährigen Krieg vom 19. Juli 1760 brannte das Haus aus. Das Gebäude gehörte seit dem 3. Februar 1768 dem Kammerpräsidenten Hans Christoph von Poigk, der es restaurieren ließ.

  • Hans Christoph von Poigk (* 1696; † 5. Januar 1779 in Dresden) war ein kurfürstlich-sächsischer Kammer- und Bergrat und zuletzt Kammerpräsident und Berggemachdirektor, Amtshauptmann zu Augustusburg im Erzgebirge, Kreissteuereinnehmer sowie Landtagsabgeordneter und Rittergutsbesitzer. w:de:Hans Christoph von Poigk


1833 wurde das Gebäude als Hotel eröffnet. Im Mai 1843 wohnte der 25-jährige Karl Marx für zwei Wochen im Hotel. 1849 fanden vor dem Hotel Barrikadenkämpfe des Dresdner Maiaufstandes statt. 1909 entging das Hotel nur knapp dem Abriss wegen Straßenverbreiterungen. In den 1930er Jahren hatte das Hotel 60 Betten.

Anmerkungen Bearbeiten