Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor zu Altdorf. Nürnberg, bey Ernst Christoph Grattenauer 1805.

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Elbe großer Fluß in Deutschland, welcher in Schlesien im Riesengebirge, auf der sogenannten Weissen Wiese nahe an der böhmischen Gränze aus sehr vi len kleinen Quellen entspringt. Sie sammeln sich in 2 Bäche, von welchen einer die große Elbe, und der andere die kleine Elbe, genennt wird; beyde aber kommen bey Sendorf zusammen. Dieser Fluß durchströmt h rnach Böhmen, Ober- und Niedersachsen, wird durch Aufnehmung von 53 Flüssen, als der Moldau Eger, Mulda, Saale, Havel, und Ilmenau xc., sehr groß und schiffreich, und fällt endlich bey Ritzebüttel, in die Nordsee. Die Menge von angelegten Zöllen, und das häufige Abwechseln der Herrschaft, erschweren Fahrt und Handel auf diesem ansehnlichen Strome. Von Pirna in Sachsen bis Hamburg sind derselben 32. In Sachsen fließt er langsam und führt viel Sand, weiter nordlich aber schnell. Bey Melnik in Böhmen fängt er an schiffbar zu seyn. Durch Sachsen fließt er mit einer Breite, welche dem Rhein nichts nachgiebt; aber die Tiefe ist an vielen St llen sehr gering, so daß er im dürren Sommer durchwadet werden kann. Von Hamburg an bis zu seiner Mündung fängt der Fluß durch das zurückdrängende Meer an, sehr breit und tief zu werden, so daß Seeschiffe bis nach Hamburg mit der Fluth kommen können.


Allgemeine deutsche Zeitung für Rußland. No. 95. Freytag, den 19. April 1812.

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Paris, den 10ten April.

Dieses Jahr ist zum Sondiren und Rekognosciren der Elbe angewandt worden. Man hat gefunden, daß dieser Fluß eben die Vortheile, wie die Schelde, darbietet; er hat schöne Rheden; es werden daselbst Bassins und ein Bauarsenal errichtet werden.

Conversations-Lexicon oder encyclopädisches Handwörterbuch für gebildete Stände. Stuttgart bei A. F. Macklot. 1816.

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Elbe, einer der ansehnlichsten Flüsse in Deutschland, welcher auf dem Riesengebirge im schlesischen Fürstenthume Jauer in der Herrschaft Kynast, aus einer unbedeutenden Quelle, der Elbbrunn genannt, entspringt, sich bald mit zehn andern Quellen verbindet, dann Böhmen, Ober- und Nieder-Sachsen durchströmt, durch Aufnehmung sehr vieler anderen Flüsse (der Moldau, Egar, Mulda, Saale xc.) sehr groß und schiffbar (schon oberhalb Schandau in Meißen) wird, und endlich bei Ritzebüttel, 18 Meilen hinter Hamburg, in die Nordsee fällt. Sehr fischreich, enthält sie auch in manchen Gegenden Goldkörner, und ist überhaupt für die Handlung einer der bedeutendsten Ströme in Europa. Von Pirna bis Hamburg sind über 30 Elbzölle. Die schönste Brücke über dieselbe ist bei Dresden.