Kurs:Dresden/Krankenhäuser/Friedrichstadt

Im Jahr 1799 erhielt das Lazarett die Bezeichnung Stadtkrankenhaus. War das Lazarett bis dahin nur Zufluchtsort in Epidemiezeiten, konnte nun jeder Kranke aufgenommen werden. Doch die bauliche Substanz war völlig veraltet. Mit dem Nachlass des Geheimrates Hünerbein erwarb der Rat der Stadt Dresden Ende des Jahres 1845 deshalb das Marcolinische Palais. Im Palais (Altes Haus) wurden 53 Krankenzimmer, zehn Wärterzimmer, eine Apotheke, eine Küche, Badeeinrichtungen, Waschhaus und Wohnungen für Beamte eingerichtet.

"Großartige und höchst zweckmäßig eingerichtete Anstalt, der Residenz würdig"

Palaisgraphik

Der Maiaufstand von 1849 verwandelte das Palais noch während dieser Umbauarbeiten in ein provisorisches Lazarett. Eröffnet wurde der neue Standort am 27. November 1849. Etwa 120 Patienten verlegte man vom alten Stadtkrankenhaus in das neue. Die Zeitung sprach von einer „großartigen und höchst zweckmäßig eingerichteten Anstalt, der Residenz würdig“. Von Anfang an war das Stadtkrankenhaus einer naturwissenschaftlich orientierten, ganzheitlichen Medizin verpflichtet und hatte einen sehr guten Ruf.

Nach dem zweiten Weltkrieg war der Bedarf so groß, dass ein zweites städtisches Haus gegründet wurde. Seit 2017 gibt es nun EIN Städtisches Klinikum Dresden mit einer sehr langen und medizinisch beeindruckenden Tradition. Und wir schauen optimistisch auf die nächsten Jahrhunderte.

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Geschichte der Klinik

Historisches Ambiente des Krankenhauses Dresden-Friedrichstadt

Auf dem Grundstück des heutigen Krankenhauses Dresden-Friedrichstadt ließ 1727 die Gräfin LUBOMIRSKA, Fürstin von Teschen und Geliebte August des Starken ein neues Sommerpalais errichten.


Nach dem Tod des Kurfürsten Friedrich AUGUST I. wurde das Gelände 1735 an den Grafen Heinrich von BRÜHL verkauft. Unter Leitung des Architekten KNÖFFEL erfolgte ein Umgestaltung des Palais durch Anbau eines Seitenflügels und einer Orangerie. Der Garten auf dem Grundstück wurde zu einer prachtvollen Parkanlage im Stile des Barock gestaltet. Im Süden des Parks entstand der Neptunbrunnen. Er ist die größte erhaltene Brunnenanlage aus dem 18. Jahrhundert und gilt als einer der schönsten Brunnen der Stadt Dresden.

Neptunbrunnen

1763 starb BRÜHL und mit seinem Tod begann der Verfall von Palais und Garten, bis 1774 Graf Camillo MARCOLINI, Kabinettsminister und Direktor der Porzellanmanufaktur Meißen, das Grundstück erwarb. Durch die unter Graf MARCOLINI erfolgten Umbauten am Palais entstand die Grundlage für die bis heute bestehende äußere Ansicht des Hauptgebäudes (Haus A) des späteren Krankenhauses.

Im Jahr 1813 nutzte NAPOLEON I. das Marcolinipalais als Hauptquartier. Am 28.06.1813 fand hier die historisch bedeutsame Begegnung zwischen NAPOLEON I. und dem österreichischen Kanzler Fürst METTERNICH statt. Mit den Worten: "Es kann mich den Thron kosten, aber ich werde die Welt in ihren Trümmern begraben" lehnte NAPOLEON I. ein Friedensangebot ab und bereitete damit seine Niederlage in der Völkerschlacht bei Leipzig vor. Nach dem Rückzug von NAPOLEON mußte MARCOLINI nach Prag ins Exil gehen.

Nach dem Tod des Grafen MARCOLINI kam das Grundstück in bürgerlichen Besitz. Durch zahlreiche Umbauten entstanden Mietwohnungen der gehobenen Klasse. In einer der Wohnungen lebte von 1847 bis 1849 der Dresdner Hofkapellmeister und Komponist Richard WAGNER.

Aufgrund der immer unzulänglicher gewordener Krankenhausverhältnisse in Dresden wurde 1845 der Entschluß gefaßt, das Marcolinische Palais zu erwerben und zum Stadtkrankenhaus umzubauen. Noch während des Umbaus mußten bereits die ersten Patienten behandelt werden: Es waren Verwundete des Maiaufstandes von 1849. Die offizielle Eröffnung fand am 27.11.1849 statt. Das neue Stadtkrankenhaus hatte in 53 Stuben Kapazitäten für die Behandlung von 260 Patienten.

Das zum Stadtkrankenhaus umgebaute Palais um 1850


Zeitgenössischen Berichten zufolge genoß das Krankenhaus von Beginn an einen sehr guten Ruf, zum einen aufgrund seiner modernen Ausstattung, zum anderen durch die Anstellung wissenschaftlich herausragender Persönlichkeiten. Stellvertretend für viele seien die Chirurgen ZEIS, FROMME und FORSSMANN, der Urologe NITZE, die Internisten PÄßLER und BEICKERT, die Pathologen ZENKER, BIRCH-HIRSCHFELD, NEELSEN und SCHMORL, der Gynäkologe GANSE und der Dermatologe WERTHER genannt.

https://www.klinikum-dresden.de/kains/Geschichte+der+Klinik.html