Kurs:Elementare Algebra/1/Klausur mit Lösungen/latex

%Daten zur Institution

%\input{Dozentdaten}

%\renewcommand{\fachbereich}{Fachbereich}

%\renewcommand{\dozent}{Prof. Dr. . }

%Klausurdaten

\renewcommand{\klausurgebiet}{ }

\renewcommand{\klausurtyp}{ }

\renewcommand{\klausurdatum}{ . 20}

\klausurvorspann {\fachbereich} {\klausurdatum} {\dozent} {\klausurgebiet} {\klausurtyp}

%Daten für folgende Punktetabelle


\renewcommand{\aeins}{ 4 }

\renewcommand{\azwei}{ 4 }

\renewcommand{\adrei}{ 2 }

\renewcommand{\avier}{ 4 }

\renewcommand{\afuenf}{ 2 }

\renewcommand{\asechs}{ 7 }

\renewcommand{\asieben}{ 3 }

\renewcommand{\aacht}{ 2 }

\renewcommand{\aneun}{ 4 }

\renewcommand{\azehn}{ 4 }

\renewcommand{\aelf}{ 3 }

\renewcommand{\azwoelf}{ 5 }

\renewcommand{\adreizehn}{ 4 }

\renewcommand{\avierzehn}{ 6 }

\renewcommand{\afuenfzehn}{ 1 }

\renewcommand{\asechzehn}{ 3 }

\renewcommand{\asiebzehn}{ 7 }

\renewcommand{\aachtzehn}{ 65 }

\renewcommand{\aneunzehn}{ }

\renewcommand{\azwanzig}{ }

\renewcommand{\aeinundzwanzig}{ }

\renewcommand{\azweiundzwanzig}{ }

\renewcommand{\adreiundzwanzig}{ }

\renewcommand{\avierundzwanzig}{ }

\renewcommand{\afuenfundzwanzig}{ }

\renewcommand{\asechsundzwanzig}{ }

\punktetabellesiebzehn

\klausurnote

\newpage


\setcounter{section}{0}





\inputaufgabeklausurloesung
{4}
{

Definiere die folgenden \zusatzklammer {kursiv gedruckten} {} {} Begriffe. \aufzaehlungacht{Eine \stichwort {Einheit} {} $u$ in einem kommutativen Ring $R$.

}{Ein \stichwort {Normalteiler} {} $N$ in einer Gruppe $G$.

}{Eine \stichwort {$n$-te Einheitswurzel} {} $z$ in einem Körper $K$ \zusatzklammer {\mathlk{n \in \N_+}{}} {} {.}

}{Die \stichwort {Charakteristik} {} eines Körpers
\mathl{K}{.}

}{Eine \stichwort {algebraische Zahl} {} $z \in {\mathbb C}$.

}{Der \stichwort {Grad} {} einer endlichen Körpererweiterung
\mathl{K \subseteq L}{.}

}{Eine aus einer Teilmenge
\mathl{T \subseteq E}{} einer Ebene $E$ \stichwort {elementar konstruierbare} {} Gerade $G$.

}{Ein \stichwort {konstruierbares} {} $n$-Eck \zusatzklammer {\mathlk{n \in \N_+}{}} {} {.} }

}
{

\aufzaehlungacht{Ein Element $u$ heißt Einheit, wenn es ein Element
\mathl{v \in R}{} mit
\mathl{uv=1}{} gibt. }{Ein Untergruppe
\mathl{H \subseteq G}{} ist ein \stichwort {Normalteiler} {,} wenn
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{xH }
{ =} {Hx }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} für alle
\mathl{x \in G}{} ist. }{Ein Element
\mathl{z \in K}{} heißt $n$-te Einheitswurzel, wenn
\mathl{z^n=1}{} ist. }{Die Charakteristik eines \definitionsverweis {Körpers}{}{} $K$ ist die kleinste positive natürliche Zahl $n$ mit der Eigenschaft
\mathl{n \cdot 1_K =0}{.} Die Charakteristik ist $0$, falls keine solche Zahl existiert. }{Eine Zahl
\mathl{z \in {\mathbb C}}{} heißt algebraisch, wenn es ein von $0$ verschiedenes Polynom
\mathl{P\in \Q[X]}{} gibt mit
\mathl{P(z)=0}{.} }{Bei einer endlichen Körpererweiterung
\mathl{K \subseteq L}{} nennt man die $K$-\definitionsverweis {(Vektorraum-)Dimension}{}{} von $L$ den Grad der Körpererweiterung. }{Die Gerade $G$ heißt aus
\mathl{T \subseteq E}{} elementar konstruierbar, wenn es zwei verschiedene Punkte
\mathl{P,Q \in T}{} gibt, so dass $G$ die Verbindungsgerade dieser Punkte ist. }{Man sagt, dass das regelmäßige $n$-Eck mit Zirkel und Lineal konstruierbar ist, wenn die komplexe Zahl
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ e^{2 \pi i /n} }
{ =} { \cos \left( { \frac{ 2 \pi }{ n } } \right) + i \sin \left( { \frac{ 2 \pi }{ n } } \right) }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} eine \definitionsverweis {konstruierbare Zahl}{}{} ist. }


}





\inputaufgabeklausurloesung
{4}
{

Formuliere die folgenden Sätze. \aufzaehlungvier{Der \stichwort {Satz von Lagrange} {} über die Ordnung eines Gruppenelementes
\mathl{g \in G}{} in einer endlichen Gruppe $G$.}{Das \stichwort {Lemma von Bezout} {} für zwei Elemente
\mathl{a,b}{} in einem Hauptidealbereich.}{Die \stichwort {Gradformel} {} für endliche Körpererweiterungen \mathkor {} {K \subseteq L} {und} {L \subseteq M} {.}}{Der \stichwort {Satz über die Charakterisierung von konstruierbaren n-Ecken} {.}}

}
{

\aufzaehlungvier{Die Ordnung von $g$ teilt die Ordnung der Gruppe.}{Es sei $R$ ein Hauptidealbereich und seien
\mathl{a,b \in R}{} zwei teilerfremde Elemente. Dann kann man die $1$ als Linearkombination von \mathkor {} {a} {und} {b} {} darstellen, d.h. es gibt Elemente
\mathl{r,s \in R}{} mit
\mathl{ra+sb=1}{.}}{Die Gradformel besagt, dass
\mathl{K \subseteq M}{} eine endliche Körpererweiterung ist und dass
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ \operatorname{grad}_{ K} M }
{ =} {\operatorname{grad}_{ K} L \cdot \operatorname{grad}_{ L} M }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} gilt.}{Ein reguläres $n$-Eck ist genau dann mit Zirkel und Lineal konstruierbar, wenn die Primfaktorzerlegung von $n$ die Gestalt
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{n }
{ =} {2^\alpha p_1 \cdots p_k }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} hat, wobei die $p_i$ verschiedene Fermatsche Primzahlen sind.}


}





\inputaufgabeklausurloesung
{2}
{

Es sei $n$ eine ganze Zahl, von der die folgenden Eigenschaften bekannt sind: \aufzaehlungfuenf{$n$ ist negativ. }{$n$ ist ein Vielfaches von $8$, aber nicht von
\mathl{-16}{.} }{$n$ ist kein Vielfaches von
\mathl{36}{.} }{$n$ ist ein Vielfaches von $150$, aber nicht von
\mathl{125}{.} }{In der Primfaktorzerlegung von $n$ gibt es keine Primzahl, die größer als $5$ ist. } Was ist $n$?

}
{

Wir müssen nur für die Primzahlen
\mathl{2,3,5}{} bestimmen, mit welcher Potenz sie in $n$ vorkommen. Wegen (2) kommt $2$ mit der dritten Potenz vor, aber nicht mit der vierten. Wegen (3) ist $9$ kein Teiler von $n$, da ja $4$ ein Teiler ist, und wegen (4) ist $3$ ein Teiler von $n$. Wegen (4) kommt $5$ mit der zweiten Potenz vor, aber nicht mit der dritten. Daher ist
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{n }
{ =} {- 2^3 \cdot 3 \cdot 5^2 }
{ =} { - 600 }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{.}


}





\inputaufgabeklausurloesung
{4}
{

Bestimme die \definitionsverweis {Einheiten}{}{} im Ring $R=K[\Q]$, wobei $K$ ein \definitionsverweis {Körper}{}{} ist.

}
{

Die Einheiten sind genau die Elemente der Form
\mathdisp {aX^q \text{ mit } a \neq 0 \text{ und } q \in \Q} { . }
Solche Elemente sind Einheiten, da ja
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ { \left( aX^q \right) } { \left( a^{-1} X^{-q} \right) } }
{ =} { X^q X^{-q} }
{ =} {X^{q-q} }
{ =} {X^0 }
{ =} {1 }
} {}{}{} gilt. Wenn umgekehrt
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{P }
{ = }{a_{q_1} X^{q_1} + a_{q_2} X^{q_2} + \cdots + a_{q_n} X^{q_n} }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} mit
\mathl{q_1< q_2 < \ldots < q_n}{} eine Einheit ist, so gibt es ein
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{Q }
{ = }{b_{r_1} X^{r_1} + b_{r_2} X^{r_2} + \cdots + b_{r_m} X^{r_m} }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} mit entsprechend
\mathl{r_1< r_2 < \ldots < r_m}{} und mit
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{PQ }
{ =} {1 }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{.} Dabei seien die angeführten Koeffizienten
\mathl{\neq 0}{.} Das Produkt ist daher von der Form
\mathdisp {a_{q_1} b_{r_1}X^{q_1 +r_1} + \cdots + a_{q_n} b_{r_m}X^{q_n +r_m}} { . }
Dies kann nur dann gleich $1$ sein, wenn
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ q_1 +r_1 }
{ =} {q_n +r_m }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} ist, was nur bei
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{n }
{ = }{m }
{ = }{1 }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} möglich ist.


}





\inputaufgabeklausurloesung
{2}
{

Es sei $G$ eine \definitionsverweis {kommutative Gruppe}{}{} und \maabbdisp {\varphi} {G} {H } {} ein \definitionsverweis {surjektiver}{}{} \definitionsverweis {Gruppenhomomorphismus}{}{.} Zeige, dass $H$ ebenfalls kommutativ ist.

}
{

Es seien
\mathl{h_1,h_2 \in H}{.} Dann gibt es
\mathl{g_1,g_2 \in G}{} mit
\mathl{\varphi(g_1)=h_1}{} und
\mathl{\varphi(g_2)=h_2}{.} Dann ist
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{h_1h_2 }
{ =} { \varphi(g_1) \varphi(g_2) }
{ =} { \varphi(g_1 g_2) }
{ =} { \varphi(g_2 g_1) }
{ =} { \varphi(g_2) \varphi(g_1) }
} {
\vergleichskettefortsetzung
{ =} {h_2 h_1 }
{ } {}
{ } {}
{ } {}
}{}{.}


}





\inputaufgabeklausurloesung
{7}
{

Es seien $k$ und $n$ ganze Zahlen. Zeige, dass die folgenden Aussagen äquivalent sind. \aufzaehlungvier{$k$ teilt $n$. }{Es ist
\mathl{\Z n \subseteq \Z k}{.} }{Es gibt einen Ringhomomorphismus \maabbdisp {} { \Z/(n) } { \Z/(k) } {.} }{Es gibt einen surjektiven Gruppenhomomorphismus \maabbdisp {} { \Z/(n) } { \Z/(k) } {.} }

}
{

$(1) \Rightarrow (2)$. Wenn $k$ ein Teiler von $n$ ist, so ist $n=ak$ mit einem
\mathl{a \in \Z}{} und daher ist $n \in \Z k$. Somit gilt die Idealinklusion $\Z n \subseteq \Z k$.
$(2) \Rightarrow (3)$. Wegen der Idealinklusion
\mathl{\Z n \subseteq \Z k}{} wird unter dem Restklassen-Ringhomomorphismus \maabbdisp {} {\Z} { \Z/(k) } {} das Ideal
\mathl{\Z n}{} auf $0$ abgebildet. Daher gibt es aufgrund des Satzes über die induzierte Abbildung einen Ringhomomorphismus \maabbdisp {} { \Z/(n) } { \Z/(k) } {.}
$(3) \Rightarrow (4)$. Es sei \maabbdisp {\varphi} {\Z/(n) } { \Z/(k) } {} der gegebene Ringhomomorphismus. Dieser ist insbesondere ein Gruppenhomomorphismus, und es gilt
\mathl{\varphi(1)=1}{.} Da die
\mathl{1 \in \Z/(k)}{} diese Gruppe erzeugt, ist $\varphi$ surjektiv.
$(4) \Rightarrow (1)$. Es sei \maabbdisp {\varphi} {\Z/(n) } { \Z/(k) } {} ein surjektiver Gruppenhomomorphismus. Bei
\mathl{n=0}{} ist die Aussage richtig. Es sei also
\mathl{n \neq 0}{,} so dass die angegebenen Gruppen die endlichen Ordnungen \mathkor {} {n} {bzw.} {k} {} besitzen. Dabei ist nach dem Isomorphiesatz die Gruppe
\mathl{\Z/(k)}{} isomorph zu einer Restklassengruppe von
\mathl{\Z/(n)}{} und aufgrund der Indexformel ist $k$ \zusatzklammer {die Anzahl der Nebenklassen} {} {} ein Teiler von $n$.


}





\inputaufgabeklausurloesung
{3 (1.5+1.5)}
{

(a) Bestimme für die Zahlen $3$, $11$ und $13$ modulare Basislösungen, finde also die kleinsten positiven Zahlen, die in
\mathdisp {\Z/(3) \times \Z/(11) \times \Z/(13)} { }
die Restetupel $(1,0,0),\, (0,1,0)$ und $(0,0,1)$ repräsentieren.

(b) Finde mit den Basislösungen die kleinste positive Lösung $x$ der simultanen Kongruenzen
\mathdisp {x = 2 \!\! \mod 3 , \, \, \, \, x = 5 \!\! \mod 11 \text{ und } x = 6 \!\! \mod 13} { . }

}
{

a) $(1,0,0)$

Wir betrachten die Vielfachen von
\mathl{11 \cdot 13= 143}{,} diese haben modulo $11$ und modulo $13$ den Rest $0$. Unter diesen Vielfachen muss also die Lösung liegen. $143$ hat modulo $3$ den Rest $2$, somit hat $286$ modulo $3$ den Rest $1$. Also repräsentiert $286$ das Restetupel
\mathl{(1,0,0)}{.}


\mathl{(0,1,0)}{:} Hier betrachtet man die Vielfachen von $39$, und $39$ hat modulo $11$ den Rest $6$ und
\mathl{2 \cdot 39=78}{} hat modulo $11$ den Rest $1$, also repräsentiert
\mathl{78}{} das Restetupel
\mathl{(0,1,0)}{.}


\mathl{(0,0,1)}{:} Hier betrachtet man die Vielfachen von $33$, und $33$ hat modulo $13$ den Rest $7$ und
\mathl{2 \cdot 33=66}{} hat modulo $13$ den Rest $1$, also repräsentiert
\mathl{66}{} das Restetupel
\mathl{(0,0,1)}{.}

b) Man schreibt \zusatzklammer {in \mathlk{\Z/(3) \times \Z/(11) \times \Z/(13)}{}} {} {}
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ (2,5,6) }
{ =} {2(1,0,0)+5(0,1,0)+ 6(0,0,1) }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{.} Die Lösung ist dann
\mavergleichskettealign
{\vergleichskettealign
{ 2 \cdot 286 + 5 \cdot 78 + 6 \cdot 66 }
{ =} { 572+ 390 + 396 }
{ =} { 1358 }
{ } { }
{ } { }
} {} {}{.} Die minimale Lösung ist dann
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ 1358- 3 \cdot 429 }
{ = }{ 71 }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{.}


}





\inputaufgabeklausurloesung
{2}
{

Berechne
\mathl{3^{1457}}{} in
\mathl{{\mathbb Z}/(13)}{.}

}
{

Modulo $12$ ist
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{1457 }
{ =} {257 }
{ =} {17 }
{ =} {5 }
{ } { }
} {}{}{} und daher ist in
\mathl{\Z/(13)}{}
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{3^{1457} }
{ =} {3^5 }
{ =} { 9 \cdot 9 \cdot 3 }
{ =} { 9 \cdot 27 }
{ =} { 9 }
} {}{}{.}


}





\inputaufgabeklausurloesung
{4}
{

Es sei $p$ eine Primzahl und sei
\mathl{f(x)}{} ein Polynom mit Koeffizienten in
\mathl{\Z/(p)}{} vom Grad
\mathl{d \geq p}{.} Zeige, dass es ein Polynom $g(x)$ mit einem Grad $< p$ derart gibt, dass für alle Elemente
\mathl{a \in \Z/(p)}{} die Gleichheit
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ f(a) }
{ =} {g(a) }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} gilt.

}
{

Wir führen im Polynomring
\mathl{(\Z/(p) )[X]}{} die Division mit Rest von $f$ durch
\mathl{X^p-X}{} durch und erhalten
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ f }
{ =} {(X^p-X)q +g }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{.} Dabei ist $g=0$ oder aber der Grad von $g$ ist $d < p$ \zusatzklammer {das Nullpolynom habe jeden Grad} {} {.} Setzt man links und rechts ein Element
\mathl{a \in \Z/(p)}{} ein, so ist stets
\mathl{a^p=a}{} nach dem kleinen Fermat, d.h. der linke Summand ist immer null und damit stimmen \mathkor {} {f} {und} {g} {} an diesen Stellen überein.


}





\inputaufgabeklausurloesung
{4}
{

Löse das folgende lineare Gleichungssystem über dem Körper
\mathl{K=\Q[\sqrt{3}]}{:}
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ \begin{pmatrix} 2 + \sqrt{3} & - \sqrt{3} \\ { \frac{ 1 }{ 2 } } & - 2 -3 \sqrt{3} \end{pmatrix} \begin{pmatrix} x \\y \end{pmatrix} }
{ =} { \begin{pmatrix} 1- \sqrt{3} \\ 4 -2 \sqrt{3} \end{pmatrix} }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{.}

}
{

Wir schreiben das Gleichungssystem als
\mathdisp {(I) \, \, \, (2 + \sqrt{3}) x - \sqrt{3}y = 1 - \sqrt{3}} { }

\mathdisp {(II) \, \, \, { \frac{ 1 }{ 2 } } x -(2 + 3 \sqrt{3} )y =4 - 2 \sqrt{3}} { . }
Wir multiplizieren die zweite Zeile mit
\mathl{4+2 \sqrt{3}}{} und erhalten
\mathdisp {(III) \, \, \, (2 + \sqrt{3})x + ( -26-16 \sqrt{3})y = 4} { . }
Wir nehmen die Differenz der ersten und der dritten Zeile und erhalten
\mathdisp {(IV) \, \, \, ( 26+15 \sqrt{3})y = -3 - \sqrt{3}} { . }
Das inverse Element von
\mathl{( 26+15 \sqrt{3})}{} ist
\mathl{( 26-15 \sqrt{3})}{,} somit ist also
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{y }
{ =} { ( 26-15 \sqrt{3}) ( -3 - \sqrt{3}) }
{ =} { - 33 + 19 \sqrt{3} }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{.} Aus der Gleichung $(II)$ folgt daraus
\mavergleichskettealign
{\vergleichskettealign
{x }
{ =} {2( 4 -2 \sqrt{3} + (2+3 \sqrt{3}) y) }
{ =} { 8 -4 \sqrt{3} + 2 (2+3 \sqrt{3}) ( -33 + 19 \sqrt{3}) }
{ =} { 8 -4 \sqrt{3} + 210 - 122 \sqrt{3} }
{ =} { 218 - 126 \sqrt{3} }
} {} {}{.}


}





\inputaufgabeklausurloesung
{3}
{

Bestimme eine ganze Zahl
\mathl{n}{} derart, dass die Lösungen der quadratischen Gleichung
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ x^2 +3 x + { \frac{ 7 }{ 3 } } }
{ =} {0 }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} in
\mathl{\Q[\sqrt{n}]}{} liegen.

}
{

Wir schreiben die Gleichung als
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ { \left( x + { \frac{ 3 }{ 2 } } \right) }^2 }
{ =} { - { \frac{ 7 }{ 3 } } + { \frac{ 9 }{ 4 } } }
{ =} { { \frac{ -28+27 }{ 12 } } }
{ =} {{ \frac{ -1 }{ 12 } } }
{ } { }
} {}{}{.} Daher ist
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ x + { \frac{ 3 }{ 2 } } }
{ =} { \pm {\sqrt{ { \frac{ -1 }{ 12 } } } } }
{ =} {\pm { \frac{ 1 }{ 2 } } {\sqrt{ - { \frac{ 1 }{ 3 } } } } }
{ =} {\pm { \frac{ 1 }{ 6 } } {\sqrt{ - 3 } } }
{ } { }
} {}{}{.} Also liegen die Lösungen in
\mathl{\Q[ {\sqrt{ -3 } } ]}{.}


}





\inputaufgabeklausurloesung
{5}
{

Bestimme die Primfaktorzerlegung des Polynoms $X^6-1$ über den \definitionsverweis {Körpern}{}{}
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{K }
{ = }{\Q, \R, {\mathbb C}, \Z/(7) }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} und
\mathl{\Z/(5)}{.}

}
{

Es ist \zusatzklammer {über jedem Körper} {} {}
\mavergleichskettealign
{\vergleichskettealign
{X^6-1 }
{ =} {(X^2-1)(X^4+X^2+1) }
{ =} {(X-1)(X+1) (X^4+X^2+1) }
{ =} {(X-1)(X+1) (X^2+X+1)(X^2-X+1) }
{ } {}
} {} {}{.} Dies kann man direkt bestätigen, es ergibt sich aber auch aus der Produktzerlegung von $X^6-1$ mit Hilfe der Kreisteilungspolynome. Über den komplexen Zahlen ist
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ X^6-1 }
{ =} { \prod_{k = 0}^5 (X-e^{\frac {2 \pi { \mathrm i} k }{6} }) }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{.} Da davon vier Nullstellen imaginär sind, müssen die beiden quadratischen Polynome von oben über $\Q$ und über $\R$ irreduzibel sein, so dass die obige Faktorzerlegung über diesen Körpern die Primfaktorzerlegung ist.

Über $\Z/(7)$ gilt aufgrund des kleinen Fermat für jede Einheit $x^6=1$. Daher ist die Faktorzerlegung
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ X^6-1 }
{ =} {(X-1)(X-2)(X-3)(X-4)(X-5)(X-6) }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{.}

Über $\Z/(5)$ haben die beiden Polynome $X^2+X+1$ und $X^2-X+1$ keine Nullstelle, sind also irreduzibel, und daher ist die obige Zerlegung auch die Primfaktorzerlegung über $\Z/(5)$.


}





\inputaufgabeklausurloesung
{4 (1+1+2)}
{

a) Zeige, dass durch
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ K }
{ =} { \Z/(7) [T]/(T^3-2) }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} ein Körper mit $343$ Elementen gegeben ist.

b) Berechne in $K$ das Produkt $(T^2+2T+4)(2T^2+5)$.

c) Berechne das (multiplikativ) Inverse zu $T+1$.

}
{

a) Es ist
\mathdisp {1^3=1,\, 2^3 =1, \, 3^3=6, \, 4^3= 1, \,5^3= 6, \, 6^3=6} { . }
Also besitzt das Polynom
\mathl{T^3-2}{} keine Nullstelle in $\Z/(7)$ und ist somit irreduzibel, also ist
\mathl{\Z/(7)[T]/(T^3-2)}{} ein Körper. Die Restklassen von $1,T,T^2$ bilden eine $\Z/(7)$-Basis, so dass dieser Körper $7^3=343$ Elemente besitzt.

b) Es ist
\mavergleichskettealign
{\vergleichskettealign
{(T^2+2T+4)(2T^2+5) }
{ =} {2T^4 + 4 T^3 + 6 T^2 +3T + 6 }
{ =} {4T + 1 + 6 T^2 +3T + 6 }
{ =} {6 T^2 }
{ } { }
} {} {}{.}

c) Polynomdivision liefert
\mathdisp {T^3-2 = (T^2 +6 T + 1)(T+1) + 4} { . }
In $K$ gilt somit
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ (T+1) (T^2+6T+1) }
{ =} { 3 }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{.} Das Inverse von $3$ in $\Z/(7)$ ist $5$, also ist
\mathdisp {5T^2+2T+5} { }
das Inverse von $T+1$.


}





\inputaufgabeklausurloesung
{6}
{

Beweise die \anfuehrung{Gradformel}{} für eine Kette von \definitionsverweis {endlichen Kör\-pererweiterungen}{}{} $K \subseteq L \subseteq M$.

}
{

Wir setzen \mathkor {} {\operatorname{grad}_{ K} L=n} {und} {\operatorname{grad}_{ L} M=m} {.} Es sei
\mathl{x_1 , \ldots , x_n \in L}{} eine $K$-\definitionsverweis {Basis}{}{} von $L$ und
\mathl{y_1 , \ldots , y_m \in M}{} eine $L$-Basis von $M$. Wir behaupten, dass die Produkte
\mathbeddisp {x_iy_j} {}
{1 \leq i \leq n} {}
{1 \leq j \leq m} {} {} {,} eine $K$-Basis von $M$ bilden. \teilbeweis {Wir zeigen zuerst, dass diese Produkte den Vektorraum $M$ über $K$ \definitionsverweis {aufspannen}{}{.}\leerzeichen{}}{}{}
{Es sei dazu
\mathl{z \in M}{.} Wir schreiben
\mathbeddisp {z=b_1 y_1 + \cdots + b_m y_m} {mit Koeffizienten}
{b_j \in L} {}
{} {} {} {.} Wir können jedes $b_j$ als
\mathbed {b_j = a_{1j}x_1 + \cdots + a_{nj}x_n} {mit Koeffizienten}
{a_{ij} \in K} {}
{} {} {} {} ausdrücken. Das ergibt
\mavergleichskettealign
{\vergleichskettealign
{z }
{ =} {b_1y_1 + \cdots + b_my_m }
{ =} { (a_{11}x_1 + \cdots + a_{n1}x_n)y_1 + \cdots + (a_{1m}x_1 + \cdots + a_{nm}x_n)y_m }
{ =} {\sum_{1\leq i \leq n,\, 1\leq j \leq m} a_{ij} x_iy_j }
{ } {}
} {} {}{.} Daher ist $z$ eine $K$-Linearkombination der Produkte $x_iy_j$.}
{} \teilbeweis {Um zu zeigen, dass diese Produkte \definitionsverweis {linear unabhängig}{}{} sind,\leerzeichen{}}{}{}
{sei
\mathdisp {0= \sum_{1\leq i \leq n,\, 1\leq j \leq m} c_{ij} x_iy_j} { }
angenommen mit
\mathl{c_{ij} \in K}{.} Wir schreiben dies als
\mathl{0= \sum_{j=1}^m ( \sum_{i=1}^n c_{ij}x_i ) y_j}{.} Da die $y_j$ linear unabhängig über $L$ sind und die Koeffizienten der $y_j$ zu $L$ gehören folgt, dass
\mathl{\sum_{i=1}^n c_{ij}x_i=0}{} ist für jedes $j$. Da die $x_i$ linear unabhängig über $K$ sind und
\mathl{c_{ij} \in K}{} ist folgt, dass
\mathl{c_{ij}=0}{} ist für alle $i,j$.}
{}


}





\inputaufgabeklausurloesung
{1}
{

Erstelle eine Kreisgleichung für den Kreis im $\R^2$ mit Mittelpunkt
\mathl{(-5,5)}{,} der durch den Punkt
\mathl{(-4,-1)}{} läuft.

}
{

Der Abstand der beiden Punkte ist
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{r }
{ =} { \sqrt{ 1^2 +6^2} }
{ =} { \sqrt{37} }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{.} Die Kreisgleichung ist somit
\mathdisp {(X+5)^2 + (Y-5)^2= 37} { . }


}





\inputaufgabeklausurloesung
{3}
{

Beschreibe die wesentlichen mathematischen Schritte, mit denen man beweisen kann, dass die \anfuehrung{Quadratur des Kreises}{} nicht möglich ist.

}
{

Das Problem der Quadratur des Kreises bedeutet die Fragestellung, ob man aus einem durch den Radius gegebenen Kreis ein flächengleiches Quadrat mit Hilfe von Zirkel und Lineal konstruieren kann. Den Radius kann man dabei zu $1$ normieren und durch zwei Punkte \mathkor {} {0} {und} {1} {} repräsentieren. Da der Kreisinhalt $\pi$ ist, muss die Seitenlänge des zu konstruierenden Quadrates $\sqrt{\pi}$ sein. Damit ist die Frage äquivalent dazu, ob man aus zwei Punkten mit Abstand $1$ mittels Zirkel und Lineal den Abstand $\sqrt{\pi}$ konstruieren kann.

Der entscheidende Schritt ist, die Menge aller aus \mathkor {} {0} {und} {1} {} konstruierbaren Punkte in der Ebene mathematisch zu erfassen. Dabei ergibt sich, dass bei jedem elementaren Schritt \zusatzklammer {wie dem Durchschnitt von einem Kreis und einer Geraden} {} {} der neue Punkt in einer quadratischen Körpererweiterung der schon konstruierten Punkte liegt. Daraus ergibt sich induktiv, dass jeder konstruierbare Punkt eine algebraische Zahl ist. Der Satz von Lindemann besagt allerdings, dass $\pi$ und damit auch $\sqrt{\pi}$ keine algebraische Zahl ist, und damit auch nicht konstruierbar.


}





\inputaufgabeklausurloesung
{7}
{

Aus einer Menge $T \subseteq E$ seien \anfuehrung{wie üblich}{} Geraden und Kreise elementar konstruierbar. Als neue Punkte seien allerdings nur die Durchschnitte von einer Geraden mit einer Geraden und von einer Geraden mit einem Kreis erlaubt \zusatzklammer {also nicht der Durchschnitt von zwei Kreisen} {} {.} Bestimme die Menge $M$ der Punkte, die aus der Anfangsmenge
\mathl{\{0,1 \}}{} auf diese Weise konstruierbar ist.

}
{

Wenn man, wie üblich, die durch die beiden Punkte \mathkor {} {0} {und} {1} {} definierte Gerade mit $\R$ identifiziert, so ist die Menge $M$ der auf diese Weise konstruierbaren Punkte gleich $\Z$.

Die Inklusion
\mathl{\Z \subseteq M}{} ergibt sich so: da $0$ und $1$ zu $M$ gehören, ist die reelle Gerade konstruierbar. Damit ist der Kreis mit Mittelpunkt $1$ durch $0$ konstruierbar und der andere Schnittpunkt ist $2$. Mit $2$ als Mittelpunkt durch $1$ erhält man $3$ und so nach und nach alle natürlichen Zahlen. Die Kreise mit Mittelpunkt $0$ durch $n$ liefern auch die negativen Zahlen.

Die Inklusion
\mathl{M \subseteq \Z}{} beweisen wir durch Induktion über die Anzahl der Konstruktionsschritte. Der Induktionsanfang ist durch
\mathl{\{0,1\} \subseteq \Z}{} gesichert. Es sei vorausgesetzt, dass nach dem $k$-ten Konstruktionsschritt nur Elemente aus $\Z$ konstruiert wurden. Dann kann man daraus überhaupt nur eine Gerade konstruieren, nämlich die reelle Gerade. Daher können sich keine neuen Punkte über den Schnitt von zwei Geraden ergeben und es steht lediglich der Durchschnitt der reellen Geraden mit Kreisen als Konstruktionsverfahren zur Verfügung. Die elementar konstruierbaren Kreise besitzen als Mittelpunkt eine ganze Zahl und gehen ebenfalls durch eine ganze Zahl. Also ist der andere Schnittpunkt auch eine ganze Zahl, so dass man innerhalb von $\Z$ bleibt.


}