Kurs:Lilypond für Wikis: Eine Gitarrentabulatur


Der Schnelleinstieg wird als bekannt vorausgesetzt.

Gitarrengriffbilder

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Lilypond verfügt standardmäßig über vordefinierte Gitarrenakkorde, die über eine externe Datei eingebunden werden kann.Das Score-Plugin unterstützt die Funktion nicht. Also muss man Akkordgriffbilder von Hand erstellen.

<score>
<<
  \new ChordNames { \chordmode {
    c1 c:/b a:m a:m/g 
    f d:/fis g g:7
  }}

  \new FretBoards {
    \override FretBoards.FretBoard.size = #'1.5
    \override FretBoard.fret-diagram-details.finger-code = #'in-dot
    \override FretBoard.fret-diagram-details.dot-color = #'white
    \override FretBoard.fret-diagram-details.orientation =
        #'landscape
    <  c-3 e-2 g c'-1 e' > % C
    <   b,-2  g c'-1 e' > % C/B
    < a, e-2 a-3 c'-1 e'  > % Am
    < g,-4 a, e-2 a-3 c'-1 e' > % Am/G
    < f,-1 c-3 f-4 a-2 f'-1 > % F
    < fis,-2 a, d a-3 c'-1 fis'-4> % D/F#
    < g,-3 b,-2 d g b g'-4> % G
    < g,-3 b,-2 d g b f'-1> % G7
  }
>> 
</score>
ergibt
 
\new FretBoards {
stellt die Akkorde als Gitarrengriffe dar.
\override FretBoards.FretBoard.size = #'1.5
vergrößert hier die Griffbilder um 150%
\override FretBoard.fret-diagram-details.finger-code = #'in-dot
schreibt die Ziffern für die Finger in die Kreise, und nicht am Rand des Griffbildes.
\override FretBoard.fret-diagram-details.dot-color = #'white
stellt die Finger weiß, statt schwarz dar.
\override FretBoard.fret-diagram-details.orientation =
       #'landscape : richtet die Akkorde gemäß der Tabulatur aus, anstatt quer um Platz zu sparen.
< f,-1 c-3 f-4 a-2 f'-1 >
man trägt die Noten eines Akkordes von der tiefsten zur höchsten Note zwischen eckigen Klammern. Nach einem Bindestrich folgt der Fingersatz (1-4) ggf. Kann man die Saite angeben, auf der ein Ton erscheint soll. Man fügt die Saite nach einem Backslash (\) an.
< f,-1\6 c-3\5 f-4\4 a-2\3 c'-1\2 f'-1\1 >

Dieses ist (nur) dann nötig, wenn Lilypond nicht weiß, auf welcher Saite er einen Ton darstellen soll.

Tipp
sprich: "F (f,) mit der 1 (-1) auf der 6 (\6)."

"Mit" erinnert dich an das Minus und "auf" das de Ton auf der Saite 6 über dem Backslash steht.

Offene (0) oder gedämpfte (X) Saiten und Barre-Finger (als Klammer) werden automatisch gesetzt. Die Akkorde nach dem Kommentarzeichen (%) dienen nur der Information der Autoren, um Akkorde einfacher kopieren zu können.

Eine Tabulatur

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<score sound="1" raw="1">
\version "2.20.0"
\header {
  title="Basslauf in C"
  encoder="cc-by-sa Wikibooks (mjchael)"
}

myKey = {
  \tempo 4 = 120
  %Tempo ausblenden
  \set Score.tempoHideNote = ##t
  \time 4/4
  \key c \major
  \set Staff.midiInstrument = #"acoustic guitar (nylon)"
  %% verschmilzt unterschiedliche Notenköpfe
  \mergeDifferentlyHeadedOn
  \clef "G_8" 
}

myChords = \chordmode {
  c2 c:/b a:m a:m/g 
  f d:7/f g g4:/a g:/b
}

myDiskant = {
  c8  g c' e'  b, g c' e' | % 1
  a,8 a c' e'  g, a c' e' | % 2
  f,8 a c' f'  fis, a  c' fis' | % 3
  g,8  g b g'  a, g b, g  | % 4 Basis
  \mark "4x"
}

myBass = {
  c2  b, a, g, f, fis, g, a,4 b,
}
%% Layout
\score {
  <<
    \new ChordNames { \myChords }
    {
      %%Noten
      \new Staff  <<
        \myKey
        \repeat volta 4 \myDiskant
        \\
        %% beachte: Wiederholungszeichen ist für Midi notwendig!
        \repeat volta 4 \myBass
      >>
    }
    %% Tabulatur
    \new TabStaff {
      % \tabFullNotation 
      \repeat volta 4
      <<
        \myDiskant
        \\
        \myBass
      >>
    }
  >>
  \layout {}
}
%% Midiausgabe mit Wiederholungen, ohne Akkorde
\score {
  <<
    \unfoldRepeats {
      \new Staff  <<
        \myKey
        \repeat volta 4 \myDiskant
        \\
        \repeat volta 4 \myBass
      >>
      %% Schluss 
      c2
    }
  >>
  \midi {}
}
%% unterdrückt im raw="1"-Modus das DinA4-Format.
\paper {
  indent=0\mm
  % DinA4 0 210mm - 10mm Rand - 20mm Lochrand = 180mm
  line-width=180\mm
  oddFooterMarkup=##f
  oddHeaderMarkup=##f
  % bookTitleMarkup=##f
  scoreTitleMarkup=##f
}
</score>
ergibt
 

Death Notes

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<score sound="1" raw="1">
\version "2.20.0"
\header {
  title="Zupfen mit Death Notes"
  encoder="mjchael"
}

myKey = {
  \set Staff.midiInstrument = #"electric guitar (clean)"
  \clef "G_8"
  \tempo 4 = 170
  %% Tempo ausblenden
  \set Score.tempoHideNote = ##t
  \time 4/4
  \key c \major
}

clean = {\set Staff.midiInstrument = #"electric guitar (clean)"}

muted = {  \set Staff.midiInstrument = #"electric guitar (muted)" 
\once \deadNotesOn}

Diskant = {
  \clean 
  r4      < g c' e'> 
  \muted  < g c' e'>
  \clean  < g c' e'> | % C
  r4      < g c' e'> 
  \muted  < g c' e'>
  \clean  < g c' e'> | % C /B
  r4      < a c' e'>  
  \muted  < a c' e'> 
  \clean  < a c' e'> | % Am
  r4      < a c' e'>  
  \muted  < a c' e'> 
  \clean  < a c' e'> | % Am/E
  r4      < a c' f'>  
  \muted  < a c' f'>
  \clean  < a c' f'> | % F
  r4      < a c' f'>  
  \muted  < a c' f'>
  \clean  < a c' f'> | % F/A
  r4      < g b  g'>  
  \muted  < g b  g'>
  \clean  < g b  g'> | % G
  r4      < g b  g'>  
  \muted  < g b  g'>
  \clean  < g b  g'> | % G/B
  \mark "4x"
}

Bass = {
  \clean c2  \muted 2 
  \clean b,2 \muted 2
  \clean a,2 \muted 2
  \clean g,2 \muted 2
  \clean f2  \muted 2
  \clean a,2 \muted 2
  \clean g,2 \muted 2
  \clean b,2 \muted 2
}

% Layout
\score {
  <<
    \new ChordNames {
      \chordmode {
        c1 c:/b a:m a:m/e
        f f:/a g g:/b
      }
    }
    {
      %% Noten
      \new Staff  <<
        \myKey
        \repeat volta 4
        \Diskant
        \\
        %% Beachte: Wiederholungszeichen im Bass ist für's Midi notwendig!
        \repeat volta 4
        \Bass
      >>
    }
    %% Tabulatur
    \new TabStaff {
      %% 2x Notenhälse bei ½ Noten verwirren.
      % \tabFullNotation 
      \repeat volta 4
      <<
        \Diskant
        \\
        \Bass
      >>
    }
  >>
  \layout {}
}

%% Midiausgabe mit Wiederholungen, ohne Akkorde
\score {
  <<
    \unfoldRepeats {
      \new Staff  <<
        \myKey
        \clef "G_8" \repeat volta 4
        \Diskant
        \\
        \repeat volta 4
        \Bass
      >>
      <c,e g c' e'>1
    }
    
  >>
  \midi {}
}

%% unterdrückt im raw="1"-Modus das DinA4-Format.
\paper {
  indent=0\mm
  %% Breite
  line-width=100\mm
  oddFooterMarkup=##f
  oddHeaderMarkup=##f
  % bookTitleMarkup=##f
  scoreTitleMarkup=##f
}
</score>
ergibt
 
\deadNote
\deadNotesOn
\deadNotesOff
  • \deadNote ändert einen einzelnen Notenkopf (allerdings nicht den Sound).
  • \deadNotesOn ändert alle folgenden Notenkopf.
  • \deadNotesOff setzt die Notenköpfe wieder zurück.
clean = {\set Staff.midiInstrument = #"electric guitar (clean)"}

Setzt den Sound wieder zurück

muted = {  \set Staff.midiInstrument = #"electric guitar (muted)" 
\once \deadNotesOn}

Setzt vereinzelte Deth Notes. Möchtest du mehrere hintereinander, dann lösche das \once.

 
 ...
 \muted  < g b  g'>
 \clean  < g b  g'>
 ...
 \clean c2  \muted 2 
 \clean b,2 \muted 2
}

So kannst du recht einfach zwischen (vereinzelten) Death Notes und einer cleanen Gitarre hin und her schalten.

Zur Erinnerung

Vereinzelte Ziffern wiederholen noch einmal die vorangehende Note oder Akkord mit dem neuen Notenwert.

Danke an Malte und Harm6 vom LilypondForum bei der Hilfe mit dem Lilypond-Code.

Skalen-Diagramme

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Die Bunddiagramme sind ursprünglich für Akkorddiagramme über Noten gedacht. Doch wir können sie auch für Skalen gebrauchen.

<div style="float:left; padding:5px; border:black solid 1px; ">
;F-Form
<score raw="1">
\version "2.14.2"

\markup
  \override #'(fret-diagram-details . ( (number-type . roman-upper)
  (finger-code . in-dot) (orientation . landscape))) {
%% s:3 = 3x so groß
%% f:1 zeigt Finger als Kreise 
%% f:2 zeigt Finger neben den Saiten 
%% 6-3-2 Saite-Bund-Finger
%% oder
%% 6-3-2 Saite-Bund-Intervall
%% 4-o zeigt 4. Saite offen

\fret-diagram #"s:3;f:1; 
3-3-2;3-5-3;3-6-4;
4-3-6;4-5-7;4-6-1;
5-3-3;5-4-4;5-6-5;
6-3-7;6-4-1;6-6-2;"
}
\paper{
     indent=0\mm
     line-width=180\mm
     oddFooterMarkup=##f
     oddHeaderMarkup=##f
     bookTitleMarkup = ##f
     scoreTitleMarkup = ##f}
</score>
</div>
Drei davon ergibt
F-Form
 
Bb-Form
 
D-Form
 


<div style="float:left; padding:5px; border:black solid 1px; ">

Die drei einzelnen Skalen wurden in je einen Div-Container gepackt, der sich automatisch je nach Medium (PC, Laptop, Handy, Druck) so anordnet, dass alle Skalen sichtbar sind. Sollte eine Skala über den rechten Rand der Homepage herausragen, so erfolgt ein automatischer Zeilenumbruch.

\markup
{
\fret-diagram #"s:3;f:1; 
%% hier folgen die Finger
}

Das würde eigentlich ausreichen. Doch die Skala wäre hochkant.

  \override #'(fret-diagram-details . ( (number-type . roman-upper)
  (finger-code . in-dot) (orientation . landscape)))

modifiziert die Anzeige.

  • Die Bundangabe wird in römischen Ziffern (III statt 3 oder iii) angegeben.
  • Der Fingersatz wird innerhalb der Punkte dargestellt; alternativ wäre am Rand der Saiten.
  • Die Skala wird quer (landscape) und nicht hochkant angezeigt.
%% s:3 = 3x so groß
%% f:1 zeigt Finger als Kreise 
%% f:2 zeigt Finger neben den Saiten 
%% 6-3-2 Saite-Bund-Finger
%% 4-o zeigt 4. Saite offen

Die Kommentare sind gleichzeitig Gedächtnisstützen.

Es empfiehlt sich, die Finger von der höchsten zu den tiefsten Saiten, und vom tiefsten zum höchsten Bund zu sortieren, und die Saiten durch Zeilenumbrüche zu trennen, damit man halbwegs den Überblick behält.

In dem Beispiel oben nutze ich die Ziffern jedoch nicht für den Fingersatz (ZMRK = 1234) sondern für Intervalle (1=Prime, 2=Sekunde, 3=Terz...)

{{clear}}

Die Gruppe der Div-Container sollte mit der 'clear'-Vorlage abgeschlossen werden, damit der nachfolgende Text die Bilder nicht ungewollt umfließen.

Quellen