Kurs:Lineare Algebra/Teil I/16/Klausur mit Lösungen/latex

%Daten zur Institution

%\input{Dozentdaten}

%\renewcommand{\fachbereich}{Fachbereich}

%\renewcommand{\dozent}{Prof. Dr. . }

%Klausurdaten

\renewcommand{\klausurgebiet}{ }

\renewcommand{\klausurtyp}{ }

\renewcommand{\klausurdatum}{ . 20}

\klausurvorspann {\fachbereich} {\klausurdatum} {\dozent} {\klausurgebiet} {\klausurtyp}

%Daten für folgende Punktetabelle


\renewcommand{\aeins}{ 3 }

\renewcommand{\azwei}{ 3 }

\renewcommand{\adrei}{ 2 }

\renewcommand{\avier}{ 3 }

\renewcommand{\afuenf}{ 3 }

\renewcommand{\asechs}{ 4 }

\renewcommand{\asieben}{ 2 }

\renewcommand{\aacht}{ 2 }

\renewcommand{\aneun}{ 9 }

\renewcommand{\azehn}{ 2 }

\renewcommand{\aelf}{ 6 }

\renewcommand{\azwoelf}{ 4 }

\renewcommand{\adreizehn}{ 7 }

\renewcommand{\avierzehn}{ 5 }

\renewcommand{\afuenfzehn}{ 3 }

\renewcommand{\asechzehn}{ 2 }

\renewcommand{\asiebzehn}{ 4 }

\renewcommand{\aachtzehn}{ 64 }

\renewcommand{\aneunzehn}{ }

\renewcommand{\azwanzig}{ }

\renewcommand{\aeinundzwanzig}{ }

\renewcommand{\azweiundzwanzig}{ }

\renewcommand{\adreiundzwanzig}{ }

\renewcommand{\avierundzwanzig}{ }

\renewcommand{\afuenfundzwanzig}{ }

\renewcommand{\asechsundzwanzig}{ }

\punktetabellesiebzehn

\klausurnote

\newpage


\setcounter{section}{0}





\inputaufgabeklausurloesung
{3}
{

Definiere die folgenden \zusatzklammer {kursiv gedruckten} {} {} Begriffe. \aufzaehlungsechs{Eine \stichwort {Familie von Mengen} {.}

}{Die \stichwort {lineare Unabhängigkeit} {} einer \zusatzklammer {nicht notwendigerweise endlichen} {} {} Familie von Vektoren
\mathbed {v_i} {}
{i \in I} {}
{} {} {} {,} in einem $K$-\definitionsverweis {Vektorraum}{}{} $V$.

}{Eine \stichwort {Projektion} {} von einem $K$-\definitionsverweis {Vektorraum}{}{} $V$ auf einen \definitionsverweis {Untervektorraum}{}{} $U \subseteq V$.

}{Der \stichwort {Orthogonalraum} {} zu einem \definitionsverweis {Untervektorraum}{}{}
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{U }
{ \subseteq} {V }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} in einem $K$-\definitionsverweis {Vektorraum}{}{} $V$.

}{Der \stichwort {Grad} {} eines Polynoms
\mathbed {P \in K[X]} {}
{P \neq 0} {}
{} {} {} {,} über einem Körper $K$.

}{Ein \stichwort {Eigenvektor} {} zu einer \definitionsverweis {linearen Abbildung}{}{} \maabbdisp {\varphi} {V} {V } {} auf einem $K$-\definitionsverweis {Vektorraum}{}{} $V$. }

}
{

\aufzaehlungsechs{Unter einer Familie von Mengen versteht man die Situation, in der eine Indexmenge $I$ fixiert ist und in der zu jedem
\mathl{i \in I}{} eine Menge $M_i$ gegeben ist. }{Eine Familie von Vektoren
\mathbed {v_i} {}
{i \in I} {}
{} {} {} {,} heißt linear unabhängig, wenn eine Gleichung
\mathdisp {\sum_{i \in J} a_i v_i =0 \text{ mit } a_i \in K \text{ für eine endliche Teilmenge } J \subseteq I} { }
nur bei
\mathl{a_i=0}{} für alle $i$ möglich ist. }{Es sei $K$ ein \definitionsverweis {Körper}{}{,} $V$ ein $K$-\definitionsverweis {Vektorraum}{}{} und
\mathl{U \subseteq V}{} ein \definitionsverweis {Untervektorraum}{}{.} Eine \definitionsverweis {lineare Abbildung}{}{} \maabbdisp {\varphi} {V} {V } {} heißt Projektion von $V$ auf $U$, wenn
\mathl{U= \operatorname{bild} \varphi}{} und
\mathl{\varphi {{|}}_U = \operatorname{Id}_{ U }}{} ist. }{Man nennt
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ U^{ { \perp } } }
{ =} { { \left\{ f \in { V }^{ * } \mid f(u) = 0 \text{ für alle } u \in U \right\} } }
{ \subseteq} { { V }^{ * } }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} den Orthogonalraum zu $U$. }{Der Grad eines von
\mathl{0}{} verschiedenen Polynoms
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{P }
{ =} {a_0 + a_1X+a_2X^2 + \cdots + a_nX^n }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} mit
\mathl{a_n \neq 0}{} ist $n$. }{Ein Element
\mathbed {v \in V} {}
{v \neq 0} {}
{} {} {} {,} heißt ein Eigenvektor von $\varphi$, wenn
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ \varphi(v) }
{ =} { \lambda v }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} mit einem gewissen
\mathl{\lambda \in K}{} gilt. }


}





\inputaufgabeklausurloesung
{3}
{

Formuliere die folgenden Sätze. \aufzaehlungdrei{Die Dimensionsabschätzung für den Lösungsraum eines linearen Gleicungssystems.}{Der Satz über die Beziehung zwischen Homomorphismenraum und Matrizenraum.}{Der Satz über die Dimension der Haupträume.}

}
{

\aufzaehlungdrei{Es sei ein \definitionsverweis {homogenes lineares Gleichungssystem}{}{} aus $k$ Gleichungen in $n$ Variablen gegeben. Dann ist die \definitionsverweis {Dimension}{}{} des Lösungsraumes des Systems mindestens gleich
\mathl{n-k}{.}}{Es sei $K$ ein \definitionsverweis {Körper}{}{} und es seien \mathkor {} {V} {und} {W} {} \definitionsverweis {endlichdimensionale}{}{} $K$-\definitionsverweis {Vektor\-räume}{}{.} Es sei
\mathl{\mathfrak{ v } = v_1 , \ldots , v_n}{} eine \definitionsverweis {Basis}{}{} und
\mathl{\mathfrak{ w } = w_1 , \ldots , w_m}{} eine Basis von $W$. Dann ist die Zuordnung \maabbeledisp {} {\operatorname{Hom}_{ K } { \left( V , W \right) } } { \operatorname{Mat}_{ m \times n } (K) } {f} { M^{ \mathfrak{ v } }_{ \mathfrak{ w } } (f) } {,} ein \definitionsverweis {Isomorphismus}{}{} von $K$-Vektorräumen.}{Sei \maabbdisp {\varphi} {V} {V } {} ein \definitionsverweis {Endomorphismus}{}{} auf dem \definitionsverweis {endlichdimensionalen}{}{} $K$-\definitionsverweis {Vektorraum}{}{} $V$ und sei
\mathl{\lambda \in K}{.} Dann ist die \definitionsverweis {Dimension}{}{} des \definitionsverweis {Hauptraumes}{}{}
\mathl{\operatorname{Haupt}_{ \lambda } (\varphi)}{} gleich der \definitionsverweis {algebraischen Vielfachheit}{}{} von $\lambda$.}


}





\inputaufgabeklausurloesung
{2 (1+1)}
{

Person $A$ wird $80$ Jahre alt und Person $B$ wird $70$ Jahre alt. Vergleiche die Gesamtlebenswachzeit und die Gesamtlebensschlafzeit der beiden Personen bei folgendem Schlafverhalten. \aufzaehlungzwei {$A$ schläft jede Nacht $7$ Stunden und $B$ schläft jede Nacht $8$ Stunden. } {$A$ schläft jede Nacht $8$ Stunden und $B$ schläft jede Nacht $7$ Stunden. }

}
{

\aufzaehlungzwei {Person $A$ schläft in seinem Leben insgesamt
\mathdisp {80 \cdot 7 \cdot 365} { }
Stunden, Person $B$ schläft insgesamt
\mathdisp {70 \cdot 8 \cdot 365} { }
Stunden, sie schlafen also gleich lang. Die Wachzeit der beiden ist
\mathdisp {80 \cdot 17 \cdot 365} { }
bzw.
\mathdisp {70 \cdot 16 \cdot 365} { , }
wegen
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ 8 \cdot 17 }
{ >} { 7 \cdot 16 }
{ } { }
{ } { }
{ } {}
} {}{}{} ist $A$ länger wach. } {Person $A$ schläft in seinem Leben insgesamt
\mathdisp {80 \cdot 8 \cdot 365} { }
Stunden, Person $B$ schläft insgesamt
\mathdisp {70 \cdot 7 \cdot 365} { }
Stunden, Person $A$ schläft also insgesamt mehr. Die Wachzeit der beiden ist
\mathdisp {80 \cdot 16 \cdot 365} { }
bzw,
\mathdisp {70 \cdot 17 \cdot 365} { , }
wegen
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ 8 \cdot 16 }
{ =} {128 }
{ >} { 119 }
{ =} {7 \cdot 17 }
{ } { }
} {}{}{} ist $A$ auch länger wach. }


}





\inputaufgabeklausurloesung
{3}
{

Es seien $L$ und $M$ Mengen und es sei \maabbdisp {f} {L} {M } {} eine Abbildung mit dem \definitionsverweis {Graphen}{}{} $\Gamma_f \subseteq L \times M$. Zeige, dass die Abbildung \maabbeledisp {\psi= \operatorname{Id}_{ L } \times f} {L} {L\times M } {x} {(x, f(x)) } {,} eine Bijektion zwischen $L$ und dem Graphen $\Gamma_f$ induziert. Was ist die Verknüpfung von $\psi$ mit der zweiten Projektion \maabbeledisp {p_2} {L \times M} {M } {(x,y)} {y } {?}

}
{

Zur Injektivität: Wenn
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{x }
{ \neq }{x' }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{,} so ist
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ \psi (x) }
{ =} { (x,f(x)) }
{ \neq} { (x',f(x')) }
{ =} { \psi(x') }
{ } { }
} {}{}{,} da ja jedenfalls die erste Komponente verschieden ist. Zur Surjektivität: Wenn
\mathl{y \in \Gamma_f}{} ist, so hat $y$ die Gestalt
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{y }
{ = }{ (x,f(x)) }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{.} Also ist
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{\psi(x) }
{ = }{y }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{.} Die Hintereinanderschaltung
\mathl{p_2 \circ \psi}{} stimmt wegen
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ { \left( p_2 \circ \psi \right) } (x) }
{ =} { p_2( \psi(x)) }
{ =} { p_2 ( (x,f(x)) ) }
{ =} { f(x) }
{ } { }
} {}{}{} mit $f$ überein.


}





\inputaufgabeklausurloesung
{3}
{

Beweise die \stichwort {Nichtnullteilereigenschaft} {} für einen Körper $K$.

}
{

 Nehmen wir an, dass \mathkor {} {a} {und} {b} {} beide von $0$ verschieden sind. Dann gibt es dazu \definitionsverweis {inverse Elemente}{}{} \mathkor {} {a^{-1}} {und} {b^{-1}} {} und daher ist
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ (ab) { \left( b^{-1} a^{-1} \right) } }
{ = }{ 1 }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{.} Andererseits ist aber nach Voraussetzung
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ ab }
{ = }{ 0 }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} und daher ist nach Lemma 3.5 (Lineare Algebra (Osnabrück 2024-2025))  (1)
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ (ab) { \left( b^{-1}a^{-1} \right) } }
{ =} { 0 { \left( b^{-1}a^{-1} \right) } }
{ =} { 0 }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{,} sodass sich der Widerspruch
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ 0 }
{ = }{ 1 }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} ergibt.


}





\inputaufgabeklausurloesung
{4}
{

Bestimme in Abhängigkeit vom Parameter
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ a }
{ \in }{ \R }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} den Lösungsraum
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ L_a }
{ \subseteq }{ \R^3 }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} des linearen Gleichungssystems
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ 5 x +a y + (1-a) z }
{ =} {0 }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{,}
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ 2a x +a^2 y + 3 z }
{ =} {0 }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{.}

}
{

Bei
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{a }
{ = }{0 }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} wird das Gleichungssystem zu
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ 5x +z }
{ =} { 0 }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{,}
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{3z }
{ =} {0 }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{.} Also ist
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{x }
{ =} {z }
{ =} {0 }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} und $y$ beliebig, somit ist
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{L_0 }
{ =} { { \left\{ y \begin{pmatrix} 0 \\1\\ 0 \end{pmatrix} \mid y \in K \right\} } }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{.} Es sei also
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{a }
{ \neq }{0 }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{.} Wir rechnen
\mathl{II-aI}{} und erhalten
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ -3a x +( 3 -a (1-a) ) z }
{ =} { 0 }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} bzw.
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ x }
{ =} { { \frac{ 3-a+a^2 }{ 3a } } z }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{.} Die erste Gleichung liefert
\mavergleichskettealign
{\vergleichskettealign
{y }
{ =} { { \frac{ 1 }{ a } } { \left( - 5 x +(a-1) z \right) } }
{ =} { { \frac{ 1 }{ a } } { \left( - 5 { \frac{ 3-a+a^2 }{ 3a } } z +(a-1) z \right) } }
{ =} { { \frac{ 1 }{ 3a^2 } }{ \left( -5(3-a+a^2) +3a (a-1) \right) } z }
{ =} { { \frac{ 1 }{ 3a^2 } }{ \left( - 2a^2 + 2a -15 \right) } z }
} {
\vergleichskettefortsetzungalign
{ =} { { \frac{ - 2a^2 + 2a -15 }{ 3a^2 } } z }
{ } {}
{ } {}
{ } {}
} {}{.} Somit ist
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ L_a }
{ =} { { \left\{ z \begin{pmatrix} { \frac{ 3-a+a^2 }{ 3a } } \\ { \frac{ - 2a^2 + 2a -15 }{ 3a^2 } } \\ 1 \end{pmatrix} \mid z \in K \right\} } }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{.}


}





\inputaufgabeklausurloesung
{2}
{

Bestimme für die Teilmenge
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ T }
{ =} { { \left\{ \begin{pmatrix} a_{11} & a_{12} \\ a_{21} & a_{22} \end{pmatrix} \mid a_{11} \leq a_{22} \right\} } }
{ \subseteq} { \operatorname{Mat}_{ 2 \times 2 } (\R) }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{,} welche der Untervektorraumaxiome erfüllt sind und welche nicht.

}
{

Die Nullmatrix erfüllt wegen
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{0 }
{ \leq} {0 }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} die angegebene Bedingung und gehört somit zu $T$. Wenn zwei Matrizen
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{A }
{ =} { \begin{pmatrix} a_{11} & a_{12} \\ a_{21} & a_{22} \end{pmatrix} }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} und
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{B }
{ =} { \begin{pmatrix} b_{11} & b_{12} \\ b_{21} & b_{22} \end{pmatrix} }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} zu $T$ gehören, so ist
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ a_{11} }
{ \leq }{ a_{22} }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} und
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ b_{11} }
{ \leq }{ b_{22} }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{.} Damit ist auch
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{a_{11} +b_{11} }
{ \leq} { a_{22} +b_{22} }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} und somit gehört auch die Summe dieser Matrizen zu $T$. Dagen ist $T$ nicht unter Skalarmultiplikation abgeschlossen. Beispielsweise gehört
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ C }
{ = }{ \begin{pmatrix} 0 & 0 \\ 0 & 1 \end{pmatrix} }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} zu $T$, aber
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ (-1) C }
{ =} { - \begin{pmatrix} 0 & 0 \\ 0 & 1 \end{pmatrix} }
{ =} { \begin{pmatrix} 0 & 0 \\ 0 & -1 \end{pmatrix} }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} nicht.


}





\inputaufgabeklausurloesung
{2}
{

Wir betrachten das kleine Einmaleins \zusatzklammer {ohne die Zehnerreihe} {} {} als eine Familie von $9$-Tupeln der Länge $9$. Welche \definitionsverweis {Dimension}{}{} besitzt der durch diese Tupel \definitionsverweis {aufgespannte Untervektorraum}{}{} des $\R^9$?

}
{

Die Einerreihe ist das Tupel
\mathdisp {\left( 1 , \, 2 , \, 3 , \, 4 , \, 5 , \, 6 , \, 7 , \, 8 , \, 9 \right)} { . }
Jede weitere Reihe im kleinen Einmaleins ergibt sich durch Multiplikation dieser Reihe mit einer natürlichen Zahl
\mathl{n \in \{2,3,4,5,6,7,8,9\}}{,} sie gehören also schon zu dem von der Einerreihe erzeugten Untervektorraum. Daher ist die Dimension gleich $1$.


}





\inputaufgabeklausurloesung
{9 (1+1+6+1)}
{

Aus den Rohstoffen $R_1,R_2$ und $R_3$ werden verschiedene Produkte
\mathl{P_1,P_2,P_3,P_4}{} hergestellt. Die folgende Tabelle gibt an, wie viel von den Rohstoffen jeweils nötig ist, um die verschiedenen Produkte herzustellen \zusatzklammer {jeweils in geeigneten Einheiten} {} {.} \tabellefuenfvier {\zeileundvier {} { $R_1$ } {$R_2$ } {$R_3$} }
{\zeileundvier { $P_1$ } {11} {5} {3} }
{\zeileundvier {$P_2$ } {8} {4} {6} }
{\zeileundvier {$P_3$ } {7} {30} {1} }
{\zeileundvier {$P_4$ } {12} {0} {15} }

a) Erstelle eine Matrix, die aus einem Vierertupel von Produkten die benötigten Rohstoffe berechnet.

b) Die folgende Tabelle zeigt, wie viel von welchem Produkt in einem Monat produziert werden soll. \wertetabellevierausteilzeilen { }
{\mazeileundvier { P_1 } { P_2 } { P_3 } {P_4 } }
{ }
{\mazeileundvier {8} {5} {7} {4} }

Welche Rohstoffmengen werden dafür benötigt?

c) Die folgende Tabelle zeigt, wie viel von welchem Rohstoff an einem Tag angeliefert wird. \wertetabelledreiausteilzeilen { }
{\mazeileunddrei { R_1 } {R_2 } {R_3 } }
{ }
{\mazeileunddrei {8} {15} {7} } Zeige, dass man daraus kein Produkttupel ohne Abfall produzieren kann.

d) Wie viel vom Produkt $P_2$ kann man mit den unter c) gelieferten Rohstoffen produzieren, wie viel vom Produkt $P_3$?

}
{

a) Die Matrix ist
\mathdisp {\begin{pmatrix} 11 & 8 & 7 & 12 \\ 5 & 4 & 30 & 0 \\ 3 & 6 & 1 & 15 \end{pmatrix}} { , }
da in der $i$-ten Spalte die für das $i$-te Produkt benötigte Rohstoffmenge stehen muss.

b) Die benötigte Rohstoffmenge ist
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ \begin{pmatrix} 11 & 8 & 7 & 12 \\ 5 & 4 & 30 & 0 \\ 3 & 6 & 1 & 15 \end{pmatrix} \begin{pmatrix} 8 \\5\\ 7\\4 \end{pmatrix} }
{ =} { \begin{pmatrix} 88 + 40 +49 +48 \\ 40 +20 + 210 \\ 24 + 30 +7 +60 \end{pmatrix} }
{ =} { \begin{pmatrix} 225 \\ 270 \\ 121 \end{pmatrix} }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{.}

c) Es geht um das lineare Gleichungssystem
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ \begin{pmatrix} 11 & 8 & 7 & 12 \\ 5 & 4 & 30 & 0 \\ 3 & 6 & 1 & 15 \end{pmatrix} \begin{pmatrix} x \\y\\ z\\w \end{pmatrix} }
{ =} { \begin{pmatrix} 11x+8y+7z+12w \\ 5x+4y+30z\\ 3x + 6y +z +15w \end{pmatrix} }
{ =} { \begin{pmatrix} 8 \\ 15 \\ 7 \end{pmatrix} }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{,} das wir zunächst ohne Berücksichtigung der Tatsache, dass nur nichtnegative Tupel sinnvoll interpretiert werden können. Wir ziehen vom $4$-fachen der dritten Zeile das $5$-fache der ersten Zeile ab und erhalten
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ \begin{pmatrix} 11x+8y+7z+12w \\ 5 x+4y+30z\\ -43x - 16y -31 z \end{pmatrix} }
{ =} { \begin{pmatrix} 8 \\ 15 \\ -12 \end{pmatrix} }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{.} Jetzt addieren wir zur dritten Zeile das $4$-fache der zweiten Zeile hinzu und erhalten
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ \begin{pmatrix} 11x+8y+7z+12w \\5 x+4y+30z\\ -23 x + 89 z \end{pmatrix} }
{ =} { \begin{pmatrix} 8 \\ 15 \\ 48 \end{pmatrix} }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{.} Mit
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{z }
{ =} {0 }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} erhalten wir die eindeutige Lösung
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{x }
{ =} { - { \frac{ 48 }{ 23 } } }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{,}
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{y }
{ =} { { \frac{ 15 }{ 4 } } + { \frac{ 5 }{ 4 } } \cdot { \frac{ 48 }{ 23 } } }
{ =} { { \frac{ 585 }{ 92 } } }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} und
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{w }
{ =} { { \frac{ 2 }{ 3 } } - { \frac{ 2 }{ 3 } } \cdot { \frac{ 585 }{ 92 } } + { \frac{ 11 }{ 12 } } \cdot { \frac{ 48 }{ 23 } } }
{ =} { { \frac{ 184 - 1170 +528 }{ 276 } } }
{ =} { - { \frac{ 458 }{ 276 } } }
{ =} { - { \frac{ 229 }{ 138 } } }
} {}{}{.} Mit
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{x }
{ =} {0 }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} erhalten wir die eindeutige Lösung
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{z }
{ =} { { \frac{ 48 }{ 89 } } }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{,}
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{y }
{ =} { { \frac{ 15 }{ 4 } } - { \frac{ 30 }{ 4 } } \cdot { \frac{ 48 }{ 89 } } }
{ =} { - { \frac{ 105 }{ 356 } } }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} und
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{w }
{ =} { { \frac{ 2 }{ 3 } } + { \frac{ 2 }{ 3 } } \cdot { \frac{ 105 }{ 356 } } - { \frac{ 7 }{ 12 } } \cdot { \frac{ 48 }{ 89 } } }
{ =} { { \frac{ 712 +210 - 336 }{ 1068 } } }
{ =} { { \frac{ 586 }{ 1068 } } }
{ =} { { \frac{ 291 }{ 534 } } }
} {}{}{.} Alle Lösungen haben somit die Form
\mathdisp {\begin{pmatrix} 0 \\ - { \frac{ 105 }{ 356 } } \\ { \frac{ 48 }{ 89 } }\\ { \frac{ 291 }{ 534 } } \end{pmatrix} + s { \left( \begin{pmatrix} 0 \\ - { \frac{ 105 }{ 356 } } \\ { \frac{ 48 }{ 89 } }\\ { \frac{ 291 }{ 534 } } \end{pmatrix} - \begin{pmatrix} - { \frac{ 48 }{ 23 } } \\ { \frac{ 585 }{ 92 } }\\ 0\\ - { \frac{ 229 }{ 138 } } \end{pmatrix} \right) }} { }
mit
\mathl{s \in \R}{.} Wegen der ersten Zeile muss
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{s }
{ \geq }{0 }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} sein. Dann ergibt die zweite Zeile aber einen negativen Wert und daher gibt es keine Lösung.

d) Vom Produkt $P_2$ kann man maximal eine Einheit produzieren, vom Produkt $P_3$ maximal eine halbe Einheit.


}





\inputaufgabeklausurloesung
{2}
{

Es seien \mathkor {} {V} {und} {W} {} \definitionsverweis {endlichdimensionale}{}{} $K$-\definitionsverweis {Vektorräume}{}{.} Es seien \mathkor {} {\mathfrak{ v } = v_1 , \ldots , v_n} {und} {\mathfrak{ u } =u_1 , \ldots , u_n} {} \definitionsverweis {Basen}{}{} von $V$ und \mathkor {} {\mathfrak{ w } = w_1 , \ldots , w_m} {und} {\mathfrak{ z } = z_1 , \ldots , z_m} {} Basen von $W$. Es seien \mathkor {} {M^{ \mathfrak{ v } }_{ \mathfrak{ u } }} {und} {M^{ \mathfrak{ w } }_{ \mathfrak{ z } }} {} die \definitionsverweis {Übergangsmatrizen}{}{.} Durch welche Übergangsmatrix wird der Basiswechsel von der Basis
\mathl{(v_1 ,0) , \ldots , (v_n,0),(0, w_1) , \ldots , (0, w_m)}{} zur Basis
\mathl{(u_1 ,0) , \ldots , (u_n,0),(0, z_1) , \ldots , (0, z_m)}{} vom \definitionsverweis {Produktraum}{}{}
\mathl{V \times W}{} beschrieben?

}
{

Die Übergangsmatrix ist die \definitionsverweis {Blockmatrix}{}{}
\mathdisp {\begin{pmatrix} M^{ \mathfrak{ v } }_{ \mathfrak{ u } } & 0 \\ 0 & M^{ \mathfrak{ w } }_{ \mathfrak{ z } } \end{pmatrix}} { , }
da die Koordinaten von $(u_j , 0)$ \zusatzklammer {und entsprechend
\mathl{(0,z_k)}{}} {} {} bezüglich
\mathl{(v_i,0)}{} und
\mathl{(0,w_\ell)}{} unmittelbar und nur von den Koordinaten von $u_j$ bezüglich $v_i$ abhängen.


}





\inputaufgabeklausurloesung
{6}
{

Es sei $K$ ein \definitionsverweis {Körper}{}{} und
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ n }
{ \in }{ \N_+ }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{.} Zeige, dass die \definitionsverweis {Determinante}{}{} \maabbeledisp {} {\operatorname{Mat}_{ n } (K) = (K^n)^n } {K } {M} { \det M } {,} für beliebiges
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ k }
{ \in }{ { \{ 1 , \ldots , n \} } }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} und beliebige
\mathl{n-1}{} Vektoren
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ v_1 , \ldots , v_{k-1} , v_{k+1} , \ldots , v_n }
{ \in }{ K^n }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{,} für
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ u }
{ \in }{ K^n }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} und für
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ s }
{ \in }{ K }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} die Gleichheit
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ \det \begin{pmatrix} v_1 \\\vdots\\ v _{ k -1 }\\ s u\\ v _{ k +1 }\\ \vdots\\ v_{ n } \end{pmatrix} }
{ =} { s \det \begin{pmatrix} v_1 \\\vdots\\ v _{ k -1 }\\u\\ v _{ k +1 }\\ \vdots\\ v_{ n } \end{pmatrix} }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} gilt.

}
{

Wir beweisen die Aussage durch Induktion nach $n$, wobei der Fall
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{n }
{ = }{1 }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} klar ist. Es sei
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{M }
{ =} { \begin{pmatrix} v_1 \\\vdots\\ v _{ k -1 }\\u\\ v _{ k +1 }\\ \vdots\\ v_{ n } \end{pmatrix} }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{,} wobei wir die Einträge mit
\mathl{a_{ij}}{} bezeichnen, und
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{M' }
{ =} { \begin{pmatrix} v_1 \\\vdots\\ v _{ k -1 }\\ s u\\ v _{ k +1 }\\ \vdots\\ v_{ n } \end{pmatrix} }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{,} wobei wir die Einträge mit
\mathl{a'_{ij}}{} bezeichnen. Für
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{i }
{ \neq }{k }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} ist
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ a'_{ij} }
{ = }{ a_{ij} }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} und nach Induktionsvoraussetzung ist
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ \det M'_i }
{ =} { s \det M_i }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{.} Für
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{i }
{ = }{k }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} ist
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ a'_{kj} }
{ = }{ s a_{kj} }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} und
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ M'_k }
{ =} { M_k }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{.} Insgesamt ist somit
\mavergleichskettealign
{\vergleichskettealign
{ \det M' }
{ =} { \sum_{i = 1}^n (-1)^{i+1} {a'}_{i1} \det M'_i }
{ =} { \sum_{i = 1,\, i \neq k}^n (-1)^{i+1} {a'}_{i1} \det M'_i +(-1)^{k+1} {a'}_{k1} \det M'_k }
{ =} { \sum_{i = 1,\, i \neq k}^n (-1)^{i+1} {a}_{i1} s \det M_i + (-1)^{k+1} s {a}_{k1} \det M_k }
{ =} { \sum_{i = 1}^n (-1)^{i+1} s {a}_{i1} \det M_i }
} {
\vergleichskettefortsetzungalign
{ =} { s \sum_{i = 1}^n (-1)^{i+1} {a}_{i1} \det M_i }
{ =} { s \det M }
{ } {}
{ } {}
} {}{.}


}





\inputaufgabeklausurloesung
{4}
{

Zeige für
\mathl{n \in \N_+}{} die Gleichung
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ \prod_{1 \leq i < j \leq n} (j-i) }
{ =} { \prod_{ k=1}^{n-1} (k!) }
{ =} { (n-1)! \cdot (n-2)! \cdots 3! \cdot 2! \cdot 1! }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{.}

}
{

Bei
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{n }
{ = }{1 }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} steht links und rechts das leere Produkt, dessen Wert gleich $1$ ist. Bei
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{n }
{ = }{2 }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} steht links allein
\mathl{2-1}{} und rechts einfach $1!$. Wir führen Induktion nach $n \geq 2$, sei die Aussage also für $n$ schon bewiesen. Dann ist
\mavergleichskettealign
{\vergleichskettealign
{ \prod_{1 \leq i < j \leq n+1} (j-i) }
{ =} { \prod_{1 \leq i < j \leq n} (j-i) \cdot \prod_{1 \leq i < j = n+1} (j-i) }
{ =} { \prod_{ k=1}^{n-1} (k!) \cdot \prod_{1 \leq i \leq n} (n+1-i) }
{ =} { \prod_{ k=1}^{n-1} (k!) \cdot n! }
{ =} { \prod_{ k=1}^{n} (k!) }
} {} {}{.}


}





\inputaufgabeklausurloesung
{7}
{

Beweise den Satz über die Division mit Rest im Polynomring
\mathl{K[X]}{} über einem Körper $K$.

}
{

Wir beweisen die Existenzaussage durch Induktion über den \definitionsverweis {Grad}{}{} von $P$. Wenn der Grad von $T$ größer als der Grad von $P$ ist, so ist \mathkor {} {Q=0} {und} {R=P} {} eine Lösung, sodass wir dies nicht weiter betrachten müssen. Bei
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ \operatorname{grad} \, (P) }
{ = }{ 0 }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} ist nach der Vorbemerkung auch
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ \operatorname{grad} \, (TP) }
{ = }{ 0 }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{,} also ist $T$ ein konstantes Polynom, und damit ist \zusatzklammer {da
\mavergleichskettek
{\vergleichskettek
{T }
{ \neq }{0 }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} und $K$ ein Körper ist} {} {} \mathkor {} {Q=P/T} {und} {R=0} {} eine Lösung. Es sei nun
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ \operatorname{grad} \, (P) }
{ = }{ n }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} und die Aussage für kleineren Grad schon bewiesen. Wir schreiben \mathkor {} {P= a_nX^n + \cdots + a_1X+a_0} {und} {T= b_kX^k + \cdots + b_1X+b_0} {} mit
\mathl{a_n, b_k \neq 0,\, k \leq n}{.} Dann gilt mit
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ H }
{ = }{ { \frac{ a_n }{ b_k } } X^{n-k} }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} die Beziehung
\mavergleichskettealignhandlinks
{\vergleichskettealignhandlinks
{ P' }
{ \defeq} { P-TH }
{ =} { 0X^n + { \left( a_{n-1} - \frac{a_n}{b_k} b_{k-1} \right) } X^{n-1} + \cdots + { \left( a_{n-k} - \frac{a_n}{b_k} b_{0} \right) } X^{n-k} + a_{n-k-1}X^{n-k-1} + \cdots + a_0 }
{ } { }
{ } { }
} {} {}{.} Dieses Polynom $P'$ hat einen Grad kleiner als $n$ und darauf können wir die Induktionsvoraussetzung anwenden, d.h. es gibt \mathkor {} {Q'} {und} {R'} {} mit
\mathdisp {P' = T Q' + R' \text{ mit } \operatorname{grad} \, (R') < \operatorname{grad} \, (T) \text{ oder } R' = 0} { . }
Daraus ergibt sich insgesamt
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ P }
{ =} { P'+TH }
{ =} { TQ'+TH+R' }
{ =} { T(Q'+H)+R' }
{ } {}
} {}{}{,} sodass also
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ Q }
{ = }{ Q'+H }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} und
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ R }
{ = }{ R' }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} eine Lösung ist. \teilbeweis {}{}{}
{Zur Eindeutigkeit sei
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ P }
{ = }{ TQ+R }
{ = }{ TQ'+R' }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} mit den angegebenen Bedingungen. Dann ist
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ T(Q-Q') }
{ = }{ R'-R }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{.} Da die Differenz
\mathl{R'-R}{} einen Grad kleiner als
\mathl{\operatorname{grad} \, (T)}{} besitzt, ist aufgrund der Gradeigenschaften diese Gleichung nur bei
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ R }
{ = }{ R' }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} und
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ Q }
{ = }{ Q' }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} lösbar.}
{}


}





\inputaufgabeklausurloesung
{5 (2+3)}
{

Es sei $K$ ein \definitionsverweis {endlicher Körper}{}{} mit $q$ Elementen. \aufzaehlungzwei {Zeige, dass die Polynomfunktionen \maabbeledisp {\varphi_d} {K} {K } {x} { x^d } {,} mit
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{0 }
{ \leq }{ d }
{ < }{q }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} \definitionsverweis {linear unabhängig}{}{} sind. } {Zeige, dass die Exponentialfunktionen \maabbeledisp {\psi_b} {K} {K } {x} { b^x } {,} mit
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{0 }
{ \leq }{ b }
{ < }{q }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} linear unabhängig sind. }

}
{

\aufzaehlungzwei {Nach dem Interpolationssatz kann man jede Abbildung \maabbdisp {f} {K} {K } {} eindeutig als ein Polynom vom Grad
\mathl{< q}{} schreiben. Wegen der Eindeutigkeit sind die Potenzfunktionen
\mathl{x \mapsto x^d}{} linear unabhängig. } {Wir betrachten die
\mathl{q \times q}{-}Matrix
\mathdisp {(b^d)_{0 \leq b,d \leq q-1}} { . }
In der $d$-ten Spalte stehen alle Werte \zusatzklammer {eine vollständige Wertetabelle} {} {} von $x^d$ \zusatzklammer {an den Stellen $b$} {} {.} Diese Tupel sind nach Teil (1) linear unabhängig. In der $b$-ten Zeile stehen alle Werte der Exponentialfunktion zur Basis $b$ \zusatzklammer {an den Stellen $d$} {} {.} Nach Korollar 12.16 (Lineare Algebra (Osnabrück 2024-2025)) sind mit den Spalten auch die Zeilen linear unabhängig. Somit sind die Exponentialfunktionen linear unabhängig. }


}





\inputaufgabeklausurloesung
{3}
{

Beweise den Satz über die Beschreibung eines Eigenraums als Kern.

}
{

Es sei
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{v }
{ \in }{V }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{.} Dann ist
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{v }
{ \in }{ \operatorname{Eig}_{ \lambda } { \left( \varphi \right) } }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} genau dann, wenn
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ \varphi(v) }
{ = }{ \lambda v }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} ist, und dies ist genau bei
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ \lambda v - \varphi(v) }
{ = }{ 0 }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} der Fall, was man als
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ { \left( \lambda \cdot \operatorname{Id}_{ V } - \varphi \right) } (v) }
{ = }{ 0 }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} schreiben kann.


}





\inputaufgabeklausurloesung
{2}
{

Bestimme, ob die beiden Matrizen
\mathdisp {M = \begin{pmatrix} 0 & 1 & 0 & 0 \\ 0 & 0 & 1 & 0 \\ 0 & 0 & 0 & 0 \\ 0 & 0 & 0 & 0 \end{pmatrix} \text{ und } N= \begin{pmatrix} 0 & 0 & 0 & 0 \\ 0 & 0 & 1 & 0 \\ 0 & 0 & 0 & 1 \\ 0 & 0 & 0 & 0 \end{pmatrix}} { }
zueinander \definitionsverweis {ähnlich}{}{} sind.

}
{

Die Matrix $M$ bildet
\mathdisp {e_3 \mapsto e_2,\, e_2 \mapsto e_1,\, e_1 \mapsto 0, \, e_4 \mapsto 0} { }
ab. Wir setzen
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{u_1 }
{ \defeq }{ e_4 }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{,}
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{u_2 }
{ \defeq }{ e_1 }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{,}
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{u_3 }
{ \defeq }{ e_2 }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{,}
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{u_4 }
{ \defeq }{ e_3 }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{.} Bezüglich dieser Basis wird die durch $M$ gegebene lineare Abbildung durch die Matrix $N$ beschrieben, die Matrizen sind also zueinander ähnlich.


}





\inputaufgabeklausurloesung
{4}
{

Es sei $V$ ein $K$-\definitionsverweis {Vektorraum}{}{,} den wir auch als \definitionsverweis {affinen Raum}{}{} über sich selbst auffassen. Es seien
\mathl{v_1 , \ldots , v_n \in V}{.} Zeige, dass die Familie dieser Vektoren genau dann ein \definitionsverweis {Erzeugendensystem}{}{} des Vektorraumes $V$ ist, wenn die Familie
\mathl{0, v_1 , \ldots , v_n \in V}{} ein \definitionsverweis {affines Erzeugendensystem}{}{} von $V$ ist.

}
{

Es sei zunächst
\mathl{v_1 , \ldots , v_n}{} ein \definitionsverweis {Erzeugendensystem}{}{} für den Vektorraum $V$. Dann lässt sich jeder Vektor
\mathl{v \in V}{} als eine \definitionsverweis {Linearkombination}{}{}
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{v }
{ =} { \sum_{i = 1}^n a_i v_i }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} darstellen. Mit
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{a_0 }
{ =} { 1 - \sum_{i = 1}^n a_i }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} kann man
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{v }
{ =} { a_0 0 + \sum_{i = 1}^n a_i v_i }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} schreiben, und dies ist eine \definitionsverweis {baryzentrische Darstellung}{}{} von $v$ mit den Punkten
\mathl{0 , v_1 , \ldots , v_n}{.}

Wenn umgekehrt ein affines Erzeugendensystem vorliegt, so lässt sich jeder Vektor als baryzentrische Kombination
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{v }
{ =} { a_0 0 + \sum_{i = 1}^n a_i v_i }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} mit
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ \sum_{i = 0}^n a_i }
{ = }{0 }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} schreiben. Interpretiert man diese Gleichung mit dem Aufpunkt $0$, so erhält man direkt
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{v }
{ =} { \sum_{i = 1}^n a_i \overrightarrow{ 0 v_i } }
{ =} { \sum_{i = 1}^n a_i v_i }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{.}


}