Kurs:Lineare Algebra (Osnabrück 2017-2018)/Teil I/Definitionsliste

Definition:Leere Menge

Unter der leeren Menge versteht man diejenige Menge, die kein Element besitzt. Sie wird mit

bezeichnet.



Definition:Teilmenge

Es seien und Mengen. Man sagt, dass eine Teilmenge von ist, wenn jedes Element von auch ein Element von ist.



Definition:Durchschnitt

Zu Mengen und heißt

der Durchschnitt (oder die Schnittmenge) der beiden Mengen.



Definition:Vereinigung

Zu zwei Mengen und heißt

die Vereinigung der beiden Mengen.



Definition:Differenzmenge

Zu Mengen nennt man

die Differenzmenge ohne “.



Definition:Komplement

Zu einer Teilmenge in einer Menge heißt

das Komplement von (in ).



Definition:Disjunkte Mengen

Zwei Mengen und heißen disjunkt, wenn ihr Durchschnitt ist.



Definition:Produktmenge

Es seien zwei Mengen und gegeben. Dann nennt man die Menge

die Produktmenge der beiden Mengen.



Definition:Potenzmenge

Zu einer Menge nennt man die Menge aller Teilmengen von die Potenzmenge von . Sie wird mit

bezeichnet.



Definition:Mengenfamilie

Es sei eine Menge und zu jedem sei eine Menge gegeben. Eine solche Situation nennt man eine Familie von Mengen

Die Menge heißt dabei die Indexmenge der Mengenfamilie.


Definition:Durchschnitt zu einer Mengenfamilie

Es sei , , eine Familie von Teilmengen einer Grundmenge . Dann heißt

der Durchschnitt der Mengen.



Definition:Vereinigung zu einer Mengenfamilie

Es sei , , eine Familie von Teilmengen einer Grundmenge . Dann heißt

die Vereinigung der Mengen.



Definition:Produktmenge (Familie)

Es sei eine Menge und zu jedem sei eine Menge gegeben. Dann nennt man die Menge

die Produktmenge der .



Definition:Abbildung

Seien und Mengen. Eine Abbildung von nach ist dadurch gegeben, dass jedem Element der Menge genau ein Element der Menge zugeordnet wird. Das zu eindeutig bestimmte Element wird mit bezeichnet. Die Abbildung drückt man als Ganzes häufig durch

aus.



Definition:Injektiv

Es seien und Mengen und es sei

eine Abbildung. Dann heißt injektiv, wenn für je zwei verschiedene Elemente auch und verschieden sind.



Definition:Surjektiv

Es seien und Mengen und es sei

eine Abbildung. Dann heißt surjektiv, wenn es für jedes mindestens ein Element mit

gibt.



Definition:Bijektiv

Es seien und Mengen und es sei

eine Abbildung. Dann heißt bijektiv, wenn sowohl injektiv als auch surjektiv ist.



Definition:Umkehrabbildung

Es sei eine bijektive Abbildung. Dann heißt die Abbildung

die jedes Element auf das eindeutig bestimmte Element mit abbildet, die Umkehrabbildung zu .



Definition:Hintereinanderschaltung

Es seien und Mengen und

und

Abbildungen. Dann heißt die Abbildung

die Hintereinanderschaltung der Abbildungen und .



Definition:Graph einer Abbildung

Es seien und Mengen und es sei

eine Abbildung. Dann nennt man

den Graphen der Abbildung .



Definition:Bild unter einer Abbildung

Es seien und Mengen und es sei

eine Abbildung. Zu einer Teilmenge heißt das Bild von unter . Für heißt

das Bild der Abbildung.



Definition:Urbild unter einer Abbildung

Es seien und Mengen und es sei

eine Abbildung. Zu einer Teilmenge heißt

das Urbild von unter . Für eine einelementige Teilmenge heißt

das Urbild von .



Definition:Verknüpfung

Eine Verknüpfung auf einer Menge ist eine Abbildung



Definition:Kommutative Verknüpfung

Eine Verknüpfung

auf einer Menge heißt kommutativ, wenn für alle die Gleichheit

gilt.



Definition:Assoziative Verknüpfung

Eine Verknüpfung

auf einer Menge heißt assoziativ, wenn für alle die Gleichheit

gilt.



Definition:Neutrales Element

Es sei eine Menge mit einer Verknüpfung

gegeben. Dann heißt ein Element neutrales Element der Verknüpfung, wenn für alle die Gleichheit gilt.



Definition:Inverses Element

Es sei eine Menge mit einer Verknüpfung

und einem neutralen Element gegeben. Dann heißt zu einem Element ein Element inverses Element, wenn die Gleichheit

gilt.



Definition:Gruppe

Eine Menge mit einem ausgezeichneten Element und mit einer Verknüpfung

heißt Gruppe, wenn folgende Eigenschaften erfüllt sind.

  1. Die Verknüpfung ist assoziativ, d.h. für alle gilt
  2. Das Element ist ein neutrales Element, d.h. für alle gilt
  3. Zu jedem gibt es ein inverses Element, d.h. es gibt ein mit


Definition:Ring

Eine Menge heißt ein Ring, wenn es zwei Verknüpfungen (genannt Addition und Multiplikation)

und (nicht notwendigerweise verschiedene) Elemente gibt, die die folgenden Eigenschaften erfüllen.

  1. Axiome der Addition
    1. Assoziativgesetz: Für alle gilt .
    2. Kommutativgesetz: Für alle gilt .
    3. ist das neutrale Element der Addition, d.h. für alle ist .
    4. Existenz des Negativen: Zu jedem gibt es ein Element mit .
  2. Axiome der Multiplikation
    1. Assoziativgesetz: Für alle gilt .
    2. ist das neutrale Element der Multiplikation, d.h. für alle ist .
  3. Distributivgesetz: Für alle gilt und .


Definition:Kommutativer Ring

Ein Ring heißt kommutativ, wenn die Multiplikation kommutativ ist.



Definition:Körper (ausführlich)

Eine Menge heißt ein Körper, wenn es zwei Verknüpfungen (genannt Addition und Multiplikation)

und zwei verschiedene Elemente gibt, die die folgenden Eigenschaften erfüllen.

  1. Axiome der Addition
    1. Assoziativgesetz: Für alle gilt: .
    2. Kommutativgesetz: Für alle gilt .
    3. ist das neutrale Element der Addition, d.h. für alle ist .
    4. Existenz des Negativen: Zu jedem gibt es ein Element mit .
  2. Axiome der Multiplikation
    1. Assoziativgesetz: Für alle gilt: .
    2. Kommutativgesetz: Für alle gilt .
    3. ist das neutrale Element der Multiplikation, d.h. für alle ist .
    4. Existenz des Inversen: Zu jedem mit gibt es ein Element mit .
  3. Distributivgesetz: Für alle gilt .


Definition:Lineares Gleichungssystem

Es sei ein Körper und für und . Dann nennt man

ein (homogenes) lineares Gleichungssystem in den Variablen . Ein Tupel heißt Lösung des linearen Gleichungssystems, wenn für alle ist.

Wenn beliebig ist, so heißt

ein inhomogenes lineares Gleichungssystem und ein Tupel heißt Lösung des inhomogenen linearen Gleichungssystems, wenn für alle ist.



Definition:Matrix

Es sei ein Körper und und Indexmengen. Eine -Matrix ist eine Abbildung

Bei und spricht man von einer -Matrix. In diesem Fall schreibt man eine Matrix zumeist tabellarisch als



Definition:Matrizenmultiplikation

Es sei ein Körper und es sei eine - Matrix und eine -Matrix über . Dann ist das Matrixprodukt

diejenige -Matrix, deren Einträge durch

gegeben sind.



Definition:Einheitsmatrix

Die - Matrix

nennt man die Einheitsmatrix.



Definition:Diagonalmatrix

Eine - Matrix der Form

nennt man Diagonalmatrix.



Definition:Transponierte Matrix

Es sei ein Körper und sei eine - Matrix über . Dann nennt man die -Matrix

die transponierte Matrix zu .



Definition:Äquivalente lineare Gleichungssysteme

Es sei ein Körper und seien zwei (inhomogene) lineare Gleichungssysteme zur gleichen Variablenmenge gegeben. Die Systeme heißen äquivalent, wenn ihre Lösungsmengen übereinstimmen.



Definition:Vektorraum

Es sei ein Körper und eine Menge mit einem ausgezeichneten Element und mit zwei Abbildungen

und

Dann nennt man einen -Vektorraum (oder einen Vektorraum über ), wenn die folgenden Axiome erfüllt sind (dabei seien und beliebig)

  1. ,
  2. ,
  3. ,
  4. Zu jedem gibt es ein mit ,
  5. ,
  6. ,
  7. ,
  8. .


Definition:Standardvektor

Es sei ein Körper und . Dann nennt man zu den Vektor

wobei an der -ten Stelle steht, den -ten Standardvektor.


Definition:Untervektorraum

Es sei ein Körper und ein - Vektorraum. Eine Teilmenge heißt Untervektorraum, wenn die folgenden Eigenschaften gelten.

  1. .
  2. Mit ist auch .
  3. Mit und ist auch .


Definition:Linearkombination

Es sei ein Körper und ein - Vektorraum. Es sei eine Familie von Vektoren in . Dann heißt der Vektor

eine Linearkombination dieser Vektoren (zum Koeffiziententupel ).



Definition:Erzeugendensystem

Es sei ein Körper und ein - Vektorraum. Dann heißt eine Familie , , ein Erzeugendensystem von , wenn man jeden Vektor als

mit einer endlichen Teilfamilie und mit darstellen kann.



Definition:Aufgespannter Unterraum

Es sei ein Körper und ein - Vektorraum. Zu einer Familie , , setzt man

und nennt dies den von der Familie erzeugten oder aufgespannten Untervektorraum.



Definition:Linear unabhängig (endliche Familie)

Es sei ein Körper und ein - Vektorraum. Dann heißt eine Familie von Vektoren , , (mit einer beliebigen endlichen Indexmenge ) linear unabhängig, wenn eine Gleichung

nur bei für alle möglich ist.



Definition:Linear unabhängig

Es sei ein Körper und ein - Vektorraum. Dann heißt eine Familie von Vektoren , , linear unabhängig, wenn eine Gleichung

nur bei für alle möglich ist.



Definition:Basis

Es sei ein Körper und ein - Vektorraum. Dann heißt ein linear unabhängiges Erzeugendensystem , , von eine Basis von .



Definition:Dimension

Es sei ein Körper und ein - Vektorraum mit einem endlichen Erzeugendensystem. Dann nennt man die Anzahl der Vektoren in einer Basis von die Dimension von , geschrieben



Definition:Übergangsmatrix

Es sei ein Körper und ein - Vektorraum der Dimension . Es seien und zwei Basen von . Es sei

mit den Koeffizienten . Dann nennt man die - Matrix

die Übergangsmatrix zum Basiswechsel von nach .



Definition:Summe der Untervektorräume

Zu einem - Vektorraum und einer Familie von Untervektorräumen definiert man die Summe dieser Untervektorräume durch



Definition:Direkte Summe (Untervektorräume)

Es sei ein Körper und ein - Vektorraum. Es sei eine Familie von Untervektorräumen von . Man sagt, dass die direkte Summe der ist, wenn die beiden folgenden Bedingungen erfüllt sind.

  1. Jeder Vektor besitzt eine Darstellung

    mit .

  2. für alle .


Definition:Produktmenge (Familie)

Es sei eine Menge und zu jedem sei eine Menge gegeben. Dann nennt man die Menge

die Produktmenge der .



Definition:Direkte Summe

Es sei eine Menge und ein Körper. Zu jedem sei ein - Vektorraum gegeben. Dann nennt man die Menge

die direkte Summe der .



Definition:Lineare Abbildung

Es sei ein Körper und es seien und Vektorräume über . Eine Abbildung

heißt lineare Abbildung, wenn die beiden folgenden Eigenschaften erfüllt sind.

  1. für alle .
  2. für alle und .


Definition:Matrix zu linearer Abbildung

Es sei ein Körper und sei ein - dimensionaler Vektorraum mit einer Basis und sei ein -dimensionaler Vektorraum mit einer Basis .

Zu einer linearen Abbildung

heißt die - Matrix

wobei die -te Koordinate von bezüglich der Basis ist, die beschreibende Matrix zu bezüglich der Basen.



Definition:Durch Matrix festgelegte lineare Abbildung

Es sei ein Körper und sei ein - dimensionaler Vektorraum mit einer Basis und sei ein -dimensionaler Vektorraum mit einer Basis .

Zu einer Matrix heißt die durch

gemäß Satz 10.10 definierte lineare Abbildung die durch festgelegte lineare Abbildung.



Definition:Isomorphismus (Vektorräume)

Es sei ein Körper und es seien und Vektorräume über . Eine bijektive, lineare Abbildung

heißt Isomorphismus.



Definition:Isomorphe Vektorräume

Es sei ein Körper. Zwei - Vektorräume und heißen isomorph, wenn es einen Isomorphismus von nach gibt.



Definition:Kern

Es sei ein Körper, und seien - Vektorräume und

sei eine - lineare Abbildung. Dann nennt man

den Kern von .



Definition:Rang einer linearen Abbildung

Es sei ein Körper, und seien - Vektorräume und

sei eine - lineare Abbildung und sei endlichdimensional. Dann nennt man

den Rang von .



Definition:Ähnliche Matrix

Zwei quadratische Matrizen heißen ähnlich, wenn es eine invertierbare Matrix mit gibt.



Definition:Invertierbare Matrix

Es sei ein Körper und sei eine - Matrix über . Dann heißt invertierbar, wenn es eine weitere Matrix mit

gibt.



Definition:Inverse Matrix

Es sei ein Körper. Zu einer invertierbaren Matrix heißt die Matrix mit

die inverse Matrix von . Man schreibt dafür



Definition:Elementare Zeilenumformungen

Es sei ein Körper und sei eine - Matrix über . Dann nennt man die folgenden Manipulationen an elementare Zeilenumformungen.

  1. Vertauschung von zwei Zeilen.
  2. Multiplikation einer Zeile mit .
  3. Addition des -fachen einer Zeile zu einer anderen Zeile.


Definition:Elementarmatrizen

Es sei ein Körper. Mit bezeichnen wir diejenige - Matrix, die an der Stelle den Wert und sonst überall den Wert hat. Dann nennt man die folgenden Matrizen Elementarmatrizen.

  1. .
  2. .
  3. .


Definition:Spaltenrang

Es sei ein Körper und sei eine - Matrix über . Dann nennt man die Dimension des von den Spalten erzeugten Untervektorraums von den (Spalten-)Rang der Matrix, geschrieben



Definition:Lineare Projektion

Es sei ein Körper, ein - Vektorraum und ein Untervektorraum. Eine lineare Abbildung

heißt Projektion von auf , wenn und ist.



Definition:Lineare Projektion (idempotent)

Es sei ein Körper und ein - Vektorraum. Eine lineare Abbildung

heißt Projektion, wenn

gilt.



Definition:Homomorphismenraum

Es sei ein Körper und es seien und Vektorräume über . Dann nennt man

den Homomorphismenraum. Er wird versehen mit der Addition, die durch

definiert wird, und der Skalarmultiplikation, die durch

definiert wird.



Definition:Linearform

Es sei ein Körper und sei ein - Vektorraum. Eine lineare Abbildung

heißt eine Linearform auf .



Definition:Dualraum

Es sei ein Körper und ein - Vektorraum. Dann heißt der Homomorphismenraum

der Dualraum zu .



Definition:Dualbasis

Es sei ein endlichdimensionaler - Vektorraum mit einer Basis . Dann nennt man die Linearformen

die durch

festgelegt sind, die Dualbasis zur gegebenen Basis.



Definition:Spur

Es sei ein Körper und sei eine - Matrix über . Dann heißt

die Spur von .



Definition:Spur (Endomorphismus)

Es sei ein Körper und sei ein endlichdimensionaler - Vektorraum. Es sei eine lineare Abbildung, die bezüglich einer Basis durch die Matrix beschrieben werde. Dann nennt man die Spur von , geschrieben .



Definition:Orthogonalraum

Zu einem Untervektorraum

in einem - Vektorraum nennt man

den Orthogonalraum zu .



Definition:Orthogonalraum (zu Untervektorraum im Dualraum)

Es sei ein - Vektorraum und

ein Untervektorraum im Dualraum zu . Dann nennt man

den Orthogonalraum zu .



Definition:Duale Abbildung

Es sei ein Körper, und seien - Vektorräume und

sei eine - lineare Abbildung. Dann heißt die Abbildung

die duale Abbildung zu .



Definition:Bidual

Es sei ein Körper und ein - Vektorraum. Dann nennt man den Dualraum des Dualraums , also

das Bidual von .



Definition:Determinante (rekursive Definition)

Es sei ein Körper und sei eine - Matrix über . Zu sei diejenige -Matrix, die entsteht, wenn man in die erste Spalte und die -te Zeile weglässt. Dann definiert man rekursiv die Determinante von durch



Definition:Multilineare Abbildung

Es sei ein Körper und seien und Vektorräume über . Eine Abbildung

heißt multilinear, wenn für jedes und jedes -Tupel mit die induzierte Abbildung

- linear ist.



Definition:Alternierende Abbildung

Es sei ein Körper, und seien - Vektorräume und sei . Eine multilineare Abbildung

heißt alternierend, wenn folgendes gilt: Falls in zwei Einträge übereinstimmen, also für ein Paar , so ist



Definition:Determinantenfunktion

Es sei ein - dimensionaler Vektorraum über einem Körper . Eine Abbildung

heißt Determinantenfunktion, wenn die beiden folgenden Bedingungen erfüllt sind.

  1. ist multilinear.
  2. ist alternierend.


Definition:Determinante eines Endomorphismus

Es sei ein Körper und es sei ein endlichdimensionaler - Vektorraum. Es sei

eine lineare Abbildung, die bezüglich einer Basis durch die Matrix beschrieben werde. Dann nennt man

die Determinante der linearen Abbildung .



Definition:Adjungierte Matrix

Zu einer quadratischen Matrix heißt

wobei die Streichungsmatrix zur -ten Zeile und zur -ten Spalte ist, die adjungierte Matrix von .



Definition:Fakultät

Zu einer natürlichen Zahl nennt man die Zahl

die Fakultät von (sprich Fakultät).



Definition:Permutationsgruppe

Zu einer Menge nennt man die Menge

der bijektiven Selbstabbildungen die Automorphismengruppe oder die Permutationsgruppe zu .



Definition:Zykel

Es sei eine endliche Menge und eine Permutation auf . Man nennt einen Zykel der Ordnung , wenn es eine -elementige Teilmenge derart gibt, dass auf die Identität ist und die Elemente aus zyklisch vertauscht. Wenn ist, so schreibt man einfach



Definition:Transposition

Eine Transposition auf einer endlichen Menge ist eine Permutation auf , die genau zwei Elemente miteinander vertauscht und alle anderen Elemente unverändert lässt.



Definition:Signum

Es sei und sei eine Permutation auf . Dann heißt die Zahl

das Signum (oder das Vorzeichen) der Permutation .



Definition:Fehlstand

Es sei und sei eine Permutation auf . Dann heißt ein Indexpaar

ein Fehlstand, wenn ist.



Definition:Gruppenhomomorphismus

Seien und Gruppen. Eine Abbildung

heißt Gruppenhomomorphismus, wenn die Gleichheit

für alle gilt.



Definition:Polynomring

Der Polynomring über einem Körper besteht aus allen Polynomen

mit , , und mit komponentenweiser Addition und einer Multiplikation, die durch distributive Fortsetzung der Regel

definiert ist.



Definition:Grad eines Polynoms

Der Grad eines von verschiedenen Polynoms

mit ist .



Definition:Rationale Funktion

Zu Polynomen , , heißt die Funktion

wobei das Komplement der Nullstellen von ist, eine rationale Funktion.



Definition:Ideal

Eine Teilmenge eines kommutativen Ringes heißt Ideal, wenn die folgenden Bedingungen erfüllt sind:

  1. .
  2. Für alle ist auch .
  3. Für alle und ist auch .


Definition:Erzeugtes Ideal

Zu einer Familie von Elementen in einem kommutativen Ring bezeichnet das von diesen Elementen erzeugte Ideal. Es besteht aus allen Linearkombinationen

wobei sind.



Definition:Hauptideal

Ein Ideal in einem kommutativen Ring der Form

heißt Hauptideal.



Definition:Einheitsideal

Das Einheitsideal in einem kommutativen Ring ist der Ring selbst.



Definition:Minimalpolynom

Es sei ein endlichdimensionaler - Vektorraum und

eine lineare Abbildung. Dann heißt das eindeutig bestimmte normierte Polynom minimalen Grades mit

das Minimalpolynom von .



Definition:Eigenvektor

Es sei ein Körper, ein - Vektorraum und

eine lineare Abbildung. Dann heißt ein Element , , ein Eigenvektor von (zum Eigenwert ), wenn

mit einem gilt.



Definition:Eigenwert

Es sei ein Körper, ein - Vektorraum und

eine lineare Abbildung. Dann heißt ein Element ein Eigenwert zu , wenn es einen von verschiedenen Vektor mit

gibt.



Definition:Eigenraum

Es sei ein Körper, ein - Vektorraum und

eine lineare Abbildung. Zu nennt man

den Eigenraum von zum Wert .



Definition:Streckung

Es sei ein Körper und ein - Vektorraum. Zu heißt die lineare Abbildung

die Streckung (oder Homothetie) zum Streckungsfaktor .



Definition:Fixraum

Es sei ein Körper, ein - Vektorraum und

eine lineare Abbildung. Unter dem Fixraum zu versteht man den Eigenraum zum Eigenwert , also die Menge .



Definition:Diagonalisierbare Abbildung

Es sei ein Körper, ein - Vektorraum und

eine lineare Abbildung. Dann heißt diagonalisierbar, wenn eine Basis aus Eigenvektoren zu besitzt.



Definition:Geometrische Vielfachheit

Es sei ein Körper, ein - Vektorraum und

eine lineare Abbildung. Zu einem Eigenwert nennt man

die geometrische Vielfachheit des Eigenwerts.



Definition:Invarianter Untervektorraum

Es sei ein Körper, ein - Vektorraum und

eine lineare Abbildung. Dann heißt ein Untervektorraum -invariant, wenn

gilt.



Definition:Charakteristisches Polynom

Zu einer - Matrix mit Einträgen in einem Körper heißt das Polynom

das charakteristische Polynom von .



Definition:Algebraische Vielfachheit

Es sei

eine lineare Abbildung auf einem endlichdimensionalen - Vektorraum und . Man nennt dann den Exponenten des linearen Polynoms im charakteristischen Polynom die algebraische Vielfachheit von . Sie wird mit

bezeichnet.



Definition:Trigonalisierbare Abbildung

Es sei ein Körper und ein endlichdimensionaler - Vektorraum. Eine lineare Abbildung heißt trigonalisierbar, wenn sie bezüglich einer geeigneten Basis durch eine obere Dreiecksmatrix beschrieben wird.



Definition:Fahne

Es sei ein Körper und ein endlichdimensionaler - Vektorraum der Dimension . Dann heißt eine Kette von Untervektorräumen

eine Fahne in .



Definition:Invariante Fahne

Es sei ein Vektorraum der Dimension und

eine lineare Abbildung. Eine Fahne

heißt -invariant, wenn für alle ist.



Definition:Teilt (Polynomring)

Es sei ein Körper. Man sagt, dass ein Polynom ein Polynom teilt, wenn es ein Polynom mit

gibt.



Definition:Gemeinsamer Teiler

Es seien Polynome über einem Körper . Man sagt, dass ein Polynom ein gemeinsamer Teiler der gegebenen Polynome ist, wenn jedes teilt.



Definition:Größter gemeinsamer Teiler

Es seien Polynome über einem Körper . Man sagt, dass ein Polynom ein größter gemeinsamer Teiler der gegebenen Polynome ist, wenn ein gemeinsamer Teiler der ist und wenn unter allen gemeinsamen Teilern der maximalen Grad besitzt.



Definition:Teilerfremde Polynome

Polynome über einem Körper heißen teilerfremd, wenn sie außer den Konstanten keine gemeinsamen Teiler besitzen.



Definition:Hauptraum

Zu einer linearen Abbildung auf einem - Vektorraum und einem Eigenwert nennt man

den Hauptraum zu zu diesem Eigenwert.



Definition:Nilpotent

Es sei ein Körper und ein - Vektorraum. Eine lineare Abbildung

heißt nilpotent, wenn es eine natürliche Zahl derart gibt, dass die -te Hintereinanderschaltung

ist.



Definition:Nilpotent

Eine quadratische Matrix heißt nilpotent, wenn es eine natürliche Zahl derart gibt, dass das -te Matrixprodukt

ist.