Kurs:Mathematik für Anwender (Osnabrück 2019-2020)/Teil I/Information/Übungsbetrieb



Liebe Freunde der Mathematik

Herzlich willkommen zur Vorlesung „Mathematik für Anwender I“ im Wintersemester 2019/2020. Dieses Blatt enthält die wesentlichen Informationen zu Ablauf, Aufgaben, Übungsbetrieb und Klausur der Veranstaltung. Fragen Sie bitte nach, wenn etwas unklar ist.



Allgemeines

Die Veranstaltung „Mathematik für Anwender I“ ist eine Pflichtveranstaltung in mehreren Studiengängen (Informatik, Physik, Kognitionswissenschaft, Systemwissenschaft), die Sie erfolgreich mit einer Klausur abschließen müssen. Die Mathematik an einer Universität unterscheidet sich in mancherlei Hinsicht von der Schulmathematik; insbesondere erfordert die erfolgreiche Durchdringung des Stoffes nicht nur mathematische Begabung, sondern auch Ausdauer, Organisationsgeschick, Motivation, Fleiß und Frustrationstoleranz, und das von Anfang an.

Der Besuch der Veranstaltungen ist frei und unterliegt keiner Kontrolle. Wegen der hohen Studierendenzahlen bitte ich Sie aber, sich gleichmäßig (unter Beachtung der Raumkapazitäten) auf die Übungsgruppen und Tutorien zu verteilen und auch „unbeliebte Anfangszeiten“ wahrzunehmen.

Die Veranstaltung sollte man als Ganzes betrachten mit allem, was dazu gehört: Vorlesung, Vor- und Nachbereitung der Vorlesung, Übungen und Tutorien mit aktiver Mitarbeit, intensive Bearbeitung der Aufgaben in Einzel- und Gruppenarbeit (Lektüre, Ideensammlung, Diskussion, Ansätze, Versuche, Optimierung, Reinschrift, Abgabe, Lektüre der Korrekturen, Fehlereinsicht), Studieren des Skripts, Netzseite, Literatur, Testklausuren, intensive Stoffwiederholung in der vorlesungsfreien Zeit, Klausur. Die Einzelteile ergeben für sich genommen wenig Sinn und nur durch eine intensive Beschäftigung mit dem Gesamtangebot kann das Verständnis der Inhalte gelingen, das Voraussetzung für den Studienerfolg ist.



Vorlesung

In der Vorlesung wird der neue Stoff vorgestellt und nur selten wird etwas wiederholt. Umso wichtiger ist es, dass Sie die Vorlesungen regelmäßig nachbereiten. Es gibt ein Skript, das den Inhalt der Vorlesung abdeckt (alle Materialien sind unter Kurs:Mathematik für Anwender (Osnabrück 2019-2020)/Teil I erhältlich und stehen unter der CC-by-sa-4.0-Lizenz). Dies ermöglicht Ihnen auch, sich die kommenden Vorlesungen schon im Voraus anzusehen, was dringend empfohlen wird. Der Gebrauch von Mobiltelefonen ist während der Vorlesung und bei allen angeschlossenen Veranstaltungen verboten.



Arbeitsblätter und Übungsbetrieb

Zu jeder Vorlesung gibt es ein Arbeitsblatt. Es besteht jeweils aus mehreren Übungen bzw. Aufgaben, die das Verständnis des Vorlesungsinhaltes vertiefen sollen. Es unterteilt sich in „Übungsaufgaben“ (die tendenziell einfacher sind) und „Aufgaben zum Abgeben“. Ich empfehle, den Stoff der Vorlesung anhand der Arbeitsblätter sofort und kontinuierlich nachzuarbeiten.

Die Blätter sind verhältnismäßig umfangreich; der Umfang orientiert sich daran, in welchem Maße Sie sich (im Laufe des Kurses einschließlich der Vorbereitungszeit für die Klausur) mit dem Stoff auseinandersetzen müssen, um ein sehr gutes Verständnis zu erzielen. Es wird nicht erwartet, dass Sie die Blätter vollständig in der Ausgabewoche bearbeiten. Bei der Gestaltung der Arbeitsblätter versuche ich grundsätzlich, ein umfangreiches Arbeitsangebot zur Verfügung zu stellen, das unterschiedliche Schwierigkeitsgrade abdeckt. Sie sollten sich dabei auf das für Sie Anspruchsvolle konzentrieren. Dass durch die Übungsaufgaben auch die Teilnahmeberechtigung an der Klausur erworben wird ist wichtig, aber ein Nebenaspekt.

In den drei Übungsgruppen, die von Doktoranden abgehalten werden, können Sie Fragen zu den Vorlesungen der Woche stellen, es wird die Verbindung zwischen den Vorlesungen und den zu bearbeitenden Übungsaufgaben hergestellt, ähnliche Aufgaben werden vorgerechnet, Tipps und Hinweise zu den abzugebenden Aufgaben gegeben, Lösungen zu Aufgaben der vorhergehenden Woche besprochen.

Während der Woche bearbeiten Sie die abzugebenden Aufgaben. Dies dient dem vertieften Verständnis des Stoffes und ist die Voraussetzung, um für die Klausur zugelassen zu werden.

In den sieben Tutorien, die von studentischen Tutoren betreut werden, die auch Ihre Aufgaben korrigieren, werden Sie beim Lösen der abzugebenden Aufgaben unterstützt. Der Besuch der Tutorien ist nur dann sinnvoll, wenn Sie schon mitten im Bearbeiten sind, aber hier und da eine Rückmeldung, eine Bestätigung, einen Tipp brauchen könnten. Die Tutorien laufen ohne Programm im offenen Betrieb ab, typischerweise in Gruppenarbeit.



Abgabegruppen

Die Aufgaben werden in festen Abgabegruppen bearbeitet. Die Abgabegruppen bestehen jeweils aus sechs Personen. Die Zusammensetzung der Abgabegruppen ist für die ersten vier Abgaben festgelegt, danach (nach der ersten Testklausur) können und sollen die Abgabegruppen neu gebildet werden. Insgesamt empfiehlt es sich, ein ähnliches Niveau und kompatibles Engagement anzustreben, aber Sympathie, passende Zeiten spielen auch eine Rolle. Klären Sie miteinander, wie Sie in der Gruppe vorgehen wollen, beispielsweise, ob Sie sich bei Treffen von Handies ablenken lassen wollen. Diese Abgabegruppen werden auf StudIP gebildet, indem sich die sechs Leute unter einem Gruppenkürzel (z.B. X) eintragen. Dazu geht man auf die Veranstaltung in StudIP, dann TeilnehmerInnen, dann Funktionen/Gruppen.

Auf dem abzugebenden Übungsblatt wird nur dieses Kürzel draufgeschrieben, nicht die einzelnen Namen. Ein Wechsel der Abgabegruppe ist nur in Rücksprache mit dem Dozenten möglich, und wenn in der aufnehmenden Gruppe ein Platz frei geworden ist. Melden Sie sich bitte ab, wenn Sie eine Gruppe verlassen möchten.

Die pro Woche abzugebenden Übungen sollten getackert sein und auf dem Deckblatt, das gestellt wird, die folgenden Informationen enthalten:

Abgabegruppe: X

Rückgabe: in welchem Tutorium (1-7) Sie die korrigierten Aufgaben zurückbekommen wollen.

In einer Tabelle sollen die Aufgaben, die nicht bearbeitet wurden, durchgestrichen werden.

Dann folgen die Lösungen zu den Aufgaben.

Die Aufgaben sind handschriftlich abzugeben. Bitte keine Kopien oder doppelten Lösungen einreichen.

Der gemeinsame Abgabetermin für die beiden Arbeitsblätter einer Vorlesungswoche ist der folgende Donnerstag um 14:00 im Eingangsbereich des Gebäudes 69. Sie werfen die arbeitsgruppenweise erstellten Lösungen (gebündelt mit Deckblatt) in eines der für die Vorlesung bereitgestellten Fächer.



Korrekturen

Die Tutoren korrigieren die Aufgaben, und Sie erhalten die korrigierten Aufgaben in den Tutorien der nächst folgenden Woche zurück. Wenn Sie eine Korrektur überhaupt nicht nachvollziehen können, wenden Sie sich bitte zuerst an den Korrekteur (=Tutor). Erst dann im Zweifelsfall an den Übungsgruppenleiter.

Bei den Korrekturen sind einige Besonderheiten zu beachten, die mit der relativen Vielzahl an Aufgaben zusammenhängen. Pro Woche können maximal 20 Punkte gut geschrieben werden („Deckelregel“). Bei jeder (Teil-)Aufgabe gilt die „Sockelregel“, die besagt, dass eine Aufgabe (bzw. ein Aufgabenteil) nur dann in die Wertung eingeht, wenn sie zumindest zur Hälfte richtig bearbeitet ist. Es muss also ein „substantieller Beitrag“ zur Lösung der Aufgabe erkennbar sein. Damit soll verhindert werden, dass in der Hoffnung auf Punkte rudimentäre Beiträge abgegeben werden. Diese Sockelregel gilt auch in der Klausur. Für Rechenfehler[1] wird grundsätzlich ein Punkt abgezogen.

Es werden keine Musterlösungen ausgeteilt. Für einzelne Übungsaufgaben (zumeist frühere Klausuraufgaben), die mit einem Stern gekennzeichnet sind, gibt es Lösungen im Netz.



Testklausur

Es werden zwei Testklausuren unter den Rahmenbedingungen einer echten Klausur geschrieben (30. November 2019 und 11. Januar 2020, jeweils 10:00 in der Reithalle bzw. Innenstadt). Die dabei erreichten Punktezahlen gehen doppelt in die Gesamtpunktzahl ein.



Klausurberechtigung

Um für die Klausur zugelassen zu werden, müssen Sie in den Übungen und in den Testklausuren insgesamt 200 Punkte erreichen. Diese Zahl ergibt sich grob aus , d.h. Sie sollten in den Testklausuren Punkte (die doppelt eingehen) erreichen und pro Woche durchschnittlich mindestens 10 Punkte erreichen (das entspricht etwa der erfolgreichen Bearbeitung von drei mittleren Aufgaben). An dieser Grenze wird nicht gerüttelt.

Da der Übungsbetrieb in Gruppen erfolgt, müssen sie noch zusätzlich eine Individualleistung erbringen, und zwar müssen Sie eine Testklausur insgesamt zur Hälfte bestehen, also in den beiden Testklausuren zusammen (nur) Punkte erreichen.

Wenn Sie in einem früheren Semester den Übungsbetrieb zu dieser Veranstaltung besucht und dadurch die Klausurberechtigung erworben haben, so wird diese Berechtigung akzeptiert (als Nachweis gilt, dass Sie bei der damaligen Klausur teilgenommen haben bzw. dass sie in den Listen geführt wurden. Das wird, nachdem Sie sich angemeldet haben, mit den früheren Dozenten überprüft).

Achtung: Zu den Klausuren müssen Sie sich drei Wochen im Voraus bei Opium anmelden. Opium ist das Prüfungsanmelde- und Verbuchungssystem der Universität Osnabrück. Eine nachträgliche Anmeldung ist nicht möglich (die Anmeldung ist gegenstandslos, wenn Sie die Berechtigung nicht erwerben). (Opium ist Opium und hat nichts mit dem Dozenten zu tun. Bei Problemen wenden Sie sich an das Prüfungsamt.)




Fußnoten
  1. Um das Thema Rechenfehler ranken sich weit verbreitete Mythen von Nichtmathematikern. Ein echter Rechenfehler ist so was wie , doch tritt das nicht auf. In Wahrheit verbergen sich hinter „Rechenfehlern“ substantielle Denkfehler, falsches Operieren mit Vorzeichen, Fehlinterpretation von Klammern, Vertauschungen, mangelnde Organisation der zu verarbeitenden Information, schlichtes Ignorieren von relevanten Daten, unzureichende Buchführung über Zwischenergebnisse. Bei einer „Rechenaufgabe“ geht es nicht nur darum zu zeigen, dass man ein Verfahren verstanden hat, sondern dass man ein Verfahren korrekt durchführen kann und sich nicht durch das Datenmaterial verwirren lässt.