Kurs:Mathematik fuer Anwender/Lineare Abbildungen

Lineare Abbildungen

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Definition: Lineare Abbildung

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Eine Abbildung   heißt lineare Abbildung, falls für alle Vektoren   und alle   gilt:

  •   und
  •  .

Beispiel: Lineare Abbildung

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  • Die Abbildung   mit   ist eine lineare Abbildung.
  • Die Abbildung   mit   für alle   ist eine lineare Abbildung, die sogenannte Identitätsabbildung.
  • Die Abbildung   mit   für alle Vektoren aus   ist eine lineare Abbildung, die sogenannte Nullabbildung.

Es gibt einen direkten Zusammenhang zwischen Matrizen und linearen Abbildungen, den wir (zumindest in Grundzügen) hier besprechen werden.

Satz: Matrix und Lineare Abbildung

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  • Wie wir in Lemma sehen können, ist für jede  -Matrix   die Abbildung   mit   eine lineare Abbildung.
  • Umgekehrt gibt es zu jeder linearen Abbildung   eine passende  -Matrix  , für die   ist. D. h., man kann sich   als eine Multiplikation mit einer geeigneten Matrix   vorstellen.

Beispiel: Matrix und Lineare Abbildung

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  • Der Abbildung   mit   entspricht die  -Matrix   denn  .
  • Der Identitätsabbildung auf   entspricht die  -Matrix   also die Matrix, die auf der Diagonalen nur Einsen und sonst überall Nullen als Einträge hat. Diese Matrix heißt Einheitsmatrix.
  • Der Nullabbildung auf   entspricht die Nullmatrix  

Beispiel: Anwendung Lineare Abbildung

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  • Eine Multiplikation mit der Matrix   beschreibt geometrisch eine Drehung des   um den Ursprung mit dem Winkel   gegen den Uhrzeigersinn.

Die zugehörige lineare Abbildung   ist gegeben durch  

  • Eine Multiplikation mit der Matrix   beschreibt geometrisch eine Spiegelung der Punkte des   an der 1. Winkelhalbierenden (die Gerade mit der Gleichung  ). Die zugehörige lineare Abbildung   ist gegeben durch  
  • Drehungen und Spiegelungen sind also Beispiele für lineare Abbildungen.

Satz: Hintereinanderausführung zweier linearer Abbildungen

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Die Hintereinanderausführung zweier linearer Abbildungen entspricht der Multiplikation der zugehörigen Matrizen. Formal sauber(er): Seien   und   zwei lineare Abbildungen mit zugehörigen Matrizen   bzw.   (  ist eine  -Matrix und   ist eine  -Matrix). Dann ist auch die Hintereinanderausführung   eine lineare Abbildung mit  . Die zu   gehörende Matrix ist die  -Matrix  .

Beispiel: Hintereinanderausführung zweier linearer Abbildungen

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Wir betrachten ein System mit genau vier möglichen Zuständen  ,  ,   und  . Die vier Zustände können sich innerhalb einer festen Zeiteinheit verändern. Die Wahrscheinlichkeiten für diese Änderungen seien bekannt und im folgenden Diagramm dargestellt:

 
Diagramm: Zustandswahrscheinlichkeiten

Daraus können wir die folgende Übergangsmatrix   basteln:   Ist nun   ein Vektor mit den Wahrscheinlichkeiten, dass vor einer Änderung die Zustände   ,  ,  ,   vorliegen (also gilt  , so erhält man durch Matrixmultiplikation der Matrix   (bei der die Summe der Einträge in jeder Spalte übrigens auch   sein muss) mit dem Vektor   den entsprechenden Vektor mit den Wahrscheinlichkeiten dafür, dass nach der Änderung die Zustände   ,  ,  ,   vorliegen. So einen stochastischen Prozess, bei dem ein Zustand nur vom direkten Vorgängerzustand (und nicht von weiteren Faktoren, etwa weiter zurückliegenden Zuständen abhängt), nennt man (diskreten) Markov-Prozess.

Wir wollen nun wissen, wie die Wahrscheinlichkeiten nach   Zustandsänderungen aussehen. Dazu berechnen wir  

Und noch ein Beispiel:

Wir hatten gesehen, dass eine Drehung im   um den Ursprung mit Winkel   einer Multiplikation mit der Matrix   entspricht und eine Spiegelung an der 1. Winkelhalbierenden einer Multiplikation mit der Matrix   Wir wollen nun wissen, was mit dem Punkt   geschieht, wenn er erst um   gedreht und das Ergebnis dann an der Winkelhalbierenden gespiegelt wird. Dazu rechnen wir