Zielpunkte der von König und Herzögen teils gemeinsam, teils selbständig organisierten militärisch-politischen Unternehmungen waren die westlich und südlich angrenzenden Bereiche des alten KAROLINGER-Reiches ebenso wie die heidnischen Gebiete im Norden und Osten.

Im Norden und Osten kamen militärische Erfolge gegen Dänen und slawische Völker mit ersten Ansätzen einer Missionspolitik hinzu. Entscheidende Erfolge für die Konsolidierung von HEINRICHS Herrschaft waren der 9-jährige Waffenstillstand mit den Ungarn, der zur Errichtung einer Kette von befestigten Plätzen genutzt wurde (Burgenbauordnung), und der anschließende Sieg (933 bei Riade) über ein Heer der Reiternomaden.

Lexikon des Mittelalters: Band IV Spalte 2036 zu Heinrich I.


Mit einem Eroberungszug gegen die Heveller, deren Hauptort Brandenburg erobert wurde, begann 928/29 die erste Phase der Ostexpansion des frühfeudalen Staates, die durch brutale Raubzüge gegen die Elbslawen gekennzeichnet war. HEINRICH I. zog gegen die Daleminizer, deren Festung Gana (südlich von Riesa) erobert wurde.

Hlawitschka; Eduard: Seite 111

"König Heinrich I." in: Schnith Karl Rudolf: Mittelalterliche Herrscher in Lebensbildern. Von den Karolingern zu den Staufern.


OTTOS weit ausgreifende Pläne einer Slavenmission, die ein Zusammengehen mit dem Papst erforderten, wiesen den Weg nach Rom und zur Erneuerung des seit 924 erloschenen westlichen Kaisertums.

Mit Unterstützung Johannes' XIII. gelang OTTO nunmehr auch die Verwirklichung seines Missionsplanes - bildete für ihn doch die Christianisierung der unterworfenen slavischen Gebiete einen integralen Bestandteil seiner Ostpolitik.

Bereits 955 hatte er vor der Ungarnschlacht dem Tagesheiligen Laurentius die Gründung eines Bistums in Merseburg gelobt. Wohl von Anfang an bestand der Plan, dasselbe in einen Verband von Bistümern einzubringen, die einem in Magdeburg zu errichtenden Erzbistum unterstellt werden sollten, wo OTTO I. ein Mauritius-Kloster gegründet hatte. Nachdem dieser Plan bereits anläßlich OTTOS Kaiserkrönung die Zustimmung des Papstes gefunden hatte, wurde im April 967 auf einer Synode in Ravenna die Gründung des Erzbistums Magdeburg beschlossen, dem neben Brandenburg und Havelberg auch Merseburg, Meißen und Zeitz als Suffragan-Bistümer zugeordnet wurden.

Lexikon des Mittelalters: Band VI Spalte 1563 - Otto I.


Im Rahmen seiner Aggressionspolitik gegen die Elbslawen ernannte OTTO I. an der Unterelbe 936 den Grafen Hermann Billung, an der mittleren Elbe 937 den Grafen Gero zum Markgrafen.


Um die Christianisierung der in den eroberten Räumen unterworfenen Bevölkerung zu beschleunigen, wurden die Bistümer Oldenburg, Havelberg und Brandenburg gegründet.

Hlawitschka; Eduard: Seite 125

"Kaiser Otto I." in: Schnith Karl Rudolf: Mittelalterliche Herrscher in Lebensbildern. Von den Karolingern zu den Staufern.


Vergleich mit Tahiti

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Ab Ende der 1880er Jahre hatte Gauguin mit dem Gedanken gespielt, in den Tropen zu leben und zu malen. Zunächst schwankte er zwischen den Inseln Madagaskar und Tahiti, entschied sich aber schließlich für die letztere. In Gauguins Vorstellung war Tahiti ein exotisches Paradies, wo er, ohne arbeiten zu müssen, ein ursprüngliches, glückliches und annähernd kostenfreies Leben würde führen können. Die „glücklichen Bewohner eines unbeachteten Paradieses in Ozeanien kennen vom Leben nichts anderes als seine Süße. Für sie heißt Leben Singen und Lieben“, schrieb er Ende 1890 dem dänischen Maler Jens-Ferdinand Willumsen.


Frauen am Strand (1891)

Eine recht erfolgreiche Versteigerung seiner Gemälde erbrachte die Reisekosten, und im April 1891 schiffte Gauguin sich nach Tahiti ein. Dort angekommen, musste er feststellen, dass die Realität mit seinen Erwartungen in keiner Weise übereinstimmte. Christianisierung, Handel und Kolonialherrschaft (Tahiti war seit 1880 französische Kolonie) hatten das „exotische Paradies“, sofern es jemals existiert hatte, zerstört. In der Hauptstadt Papeete lebte die einheimische Bevölkerung in ärmlichen Wellblechhütten, westliche Kleidung hatte die traditionelle Tracht ersetzt, Religion und Traditionen waren von den Missionaren unterdrückt worden. Die Lebensweise der weißen Oberschicht unterschied sich kaum von der im Mutterland. Auf der Flucht vor der europäischen Zivilisation mietete Gauguin eine Hütte in dem Dorf Mataiea, 40 km von Papeete entfernt. Er lernte – mit mäßigem Erfolg – die Landessprache. Bald lebte er mit der 13-jährigen Tahitianerin Téha'amana (genannt auch: Tehura) zusammen, die ihm häufig als Modell diente. Es entstanden zahlreiche Gemälde mit tahitianischen Motiven. Sie geben jedoch nicht das Tahiti wider, das Gauguin umgab, sondern die farbenprächtige, exotische Welt, die er sich erträumt hatte.

Während dieses Aufenthalts begann Gauguin mit den Arbeiten an seinem Buch Noa Noa (Duft). In dieser Beschreibung seines Lebens auf Tahiti mischt sich Erlebtes mit Erfundenem; auch war es seine Absicht, mit dem Buch beim europäischen Publikum Verständnis für seine Kunst zu wecken. Noa Noa, das Gauguin selbst illustrierte, erschien 1897.

Im September 1895 traf Gauguin wieder in Papeete ein. Enttäuscht musste er feststellen, dass die Europäisierung der Insel inzwischen weiter fortgeschritten war. Mit Hilfe seiner Nachbarn baute er sich an der Küste in der Nähe von Papeete eine traditionelle Hütte und lebte erneut mit einem jungen Mädchen, Pau'ura a Tai, zusammen. Sie brachte Ende 1896 eine Tochter zur Welt, die bald darauf starb. Als sie 1899 wieder zu ihren Eltern zurückgekehrt war, gebar sie den Sohn Emile.

Bald nach der Ankunft verschlechterte sich Gauguins Gesundheitszustand. Zu den Schmerzen im Bein kam ein Hautausschlag als Folge einer Syphilis. Auch die finanzielle Situation war besorgniserregend, da versprochene Geldsendungen aus Frankreich ausblieben. Gauguin lebte von Wasser und Reis; er war verzweifelt. Anfang 1897 erhielt er den Erlös aus dem Verkauf von Bildern in Europa, was einen vorübergehenden finanziellen Aufschwung brachte; seine Gesundheit aber verschlechterte sich weiter. Er litt nun auch unter Herzbeschwerden und einer chronischen Augenentzündung. Die Nachricht vom Tod seiner Tochter Aline, die in Kopenhagen an einer Lungenentzündung gestorben war, verstärkte seine Schwermut zusätzlich.


Woher kommen wir? Wer sind wir? Wohin gehen wir? (1897) Nach einem Herzanfall am Ende des Jahres nahm Gauguin alle Kräfte zusammen und malte innerhalb von vier Wochen das 139 × 375 cm große Bild Woher kommen wir? Wer sind wir? Wohin gehen wir?, das testamentarischen Charakter hat. Anschließend unternahm er einen Suizidversuch mit Arsen, an dessen Folgen er wochenlang litt. Sein Gesundheitszustand blieb weiterhin schlecht; mehrmals war er in den folgenden Jahren gezwungen, sich im Krankenhaus behandeln zu lassen.


Le Sourire, Holzschnitt (1899)

Landschaft auf La Dominique (Hiva Oa) (1903) 1898 zwang ihn der Geldmangel, vorübergehend mit dem Malen aufzuhören und eine schlecht bezahlte Stelle als Zeichner beim Bauamt in Papeete anzunehmen; 1899 wurde er Mitarbeiter bei der satirischen Zeitschrift Les Guèpes (Die Wespen); später gründete er eine eigene Zeitschrift Le Sourire (Das Lächeln). Beide Publikationen nutzte er, um gegen Beamte der Kolonialverwaltung und gegen Missionare, denen er Heuchelei vorwarf, zu Felde zu ziehen. Währenddessen begann die Kunstwelt in Europa allmählich, auf Gauguins Werk aufmerksam zu werden. So konnte er 1900 mit Ambroise Vollard, einem der einflussreichsten Kunsthändler seiner Zeit, einen Vertrag abschließen, der ihm ein bescheidenes, aber regelmäßiges Einkommen sicherte. Damit war der Künstler zum ersten Mal in der Lage, vom Ertrag seiner Malerei zu leben.

Auf Tahiti fühlte Gauguin sich zunehmend unwohl. Die Insel schien ihm zu sehr europäisch beeinflusst, das Leben dort zu teuer geworden, auch suchte er nach neuen Eindrücken und Anregungen für seine Malerei. Im Herbst 1901 zog er nach Atuona, dem Hauptort der Marquesas-Insel Hiva Oa. Die rund 1400 Kilometer von Tahiti entfernte Insel war ebenfalls Teil des französischen Kolonialreichs, hatte aber ihre Ursprünglichkeit stärker bewahrt.

Auf Hiva Oa errichtete Gauguin wiederum eine Hütte. Wieder war ihm ein 14-jähriges Mädchen zugleich Lebensgefährtin und Modell: Marie-Rose Vaeoho. Sie brachte, nachdem sie sich von ihm getrennt hatte, 1902 eine Tochter von ihm, Tahiatikaomata, zur Welt. Gauguin setzte sich erneut für die Rechte und Interessen der einheimischen Bevölkerung ein und griff die katholische Kirche scharf an. Sein provozierendes und verletzendes Verhalten brachte ihn bald wieder in Konflikt mit der Obrigkeit. Die ständigen Auseinandersetzungen gipfelten schließlich in der Verurteilung des Künstlers wegen Verleumdung zu einer Haft- und einer Geldstrafe, die seine finanziellen Möglichkeiten bei weitem überstieg. Gauguin war mittlerweile bettlägerig geworden und bekämpfte seine Schmerzen mit Morphin. Bevor er weitere rechtliche Schritte unternehmen konnte, starb er 54-jährig am 8. Mai 1903. Er ist auf Hiva Oa begraben.