Kurs Diskussion:Ikonographie
Santa Maria del Carmine Maggiore
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Kirche und Kloster Santa Maria del Carmine in Neapel sind eng mit Verehrung und Kult der Madonna „La Bruna“ (oder „Vergine Bruna“ = braune Jungfrau) verbunden, die ihren Namen der bräunlichen Farbe ihrer Haut verdankt. Im neapolitanischen Volksmund wird sie liebevoll „Mamma d’o Carmene“ genannt (das heißt: „Mama vom Karmel“).
Die Ikone ist eine Verkörperung der Vergine Maria del Monte Carmelo und entspricht dem byzantinischen Typus der Glykophilousa oder Eleousa, auf italienisch della tenerezza (= der Zärtlichkeit): Mutter und Sohn sind in einem Moment liebevoller Zuwendung und Zärtlichkeit abgebildet. Die rechteckige Tafel ist einen Meter hoch und 80 cm breit und könnte ein Werk der toskanischen Schule des 13. Jahrhunderts sein (Siena?).
Der Kult um dieses bedeutende Heiligenbild lässt sich bis auf das 13. Jahrhundert zurückverfolgen. Zu dieser Zeit gab es vor der Stadt, in der Nähe des Meeres im Gebiet von Campo Moricino, ein kleines Kirchlein, das dem heiligen Nikolaus von Bari geweiht war. Hier wurde in einer „Grotte“ oder Krypta eine Ikone der Madonna mit Kind aufbewahrt, die nach späterer Überlieferung von den Karmelitermönchen aus Palästina mitgebracht worden war, als sie 1238 den Berg Karmel hatten verlassen müssen. Der genaue Zeitpunkt ihrer Ankunft in Neapel ist nicht bekannt, muss jedoch vor 1268 datiert werden.