Projekt:Altes Dresden/Dresdner Gebäude/Gurlitt/Alter katholischer Friedhof

Alter katholischer Friedhof.

Der Kirchhof entstand auf einem 1721 vom König August dem Starken an- gewiesenen Grundstück. 1724 erfolgte das erste Begräbniss. In den Jahren 1740 und 1842 wurde er erweitert.

Die Kapelle wurde nach der zweiten Erweiterung des Kirchhofs erbaut und am 7. September 1842 geweiht. Später wurde ein neuerer äusserer Kirchhof angelegt.

Grosse Kreuzigungsgruppe.

Holz, mit Oelfarbe gestrichen, die Figuren lebensgross, ca. 1,6 6 m hoch, Christus etwas grösser, ca. 1,8 o m, das Kreuz über 4 m hoch.

Links vom Kreuz steht Maria in reichem faltigen Gewand, Kopfluch und Mantel. Sie blickt bewegt zum Heiland empor, indem sie die Linke auf die Brust drückt und die Eechte halb erhebt. Eechts Johannes mit jugendlich- weibischem Kopfe und langen Locken, den rechten Arm, von dem der weite Aermel zurückgefallen ist, pathetisch emporgehoben, die linke Hand ausstreckend.

Ausgezeichnete Arbeit etwa von 1730, im Stile Permosers, aber wuchtiger in der Behandlung der Formen. Christi Körper kräftig gebildet, die Köpfe mit Ausnahme desjenigen Christi ziemlich leer im Ausdruck. Ausserordentlich schwere Gewandbildung.

Jetzt in der Parentationshalle des äusseren (neuen) katholischen Kirchhofs. Ursprünglich befand sich die Gruppe in einer Kapelle, deren Entwurf in der Sammlung für Baukunst an der K. Technischen Hochschule sich befindet.

Altarbild: Pietä.

Oelgemälde auf Leinwand, 1,8 6 m breit, gegen 2,6 o m hoch.

Christus liegt in der Mitte, nach rechts vorn, im Schooss der Maria, die ihre Eechte unter seinem Haupte hält, die Linke wehklagend emporhebt. Eechts steht die blonde Magdalena in rothem Mantel; links hinten kniet ein Augustiner, die Arme anbetend über der Brust gekreuzt. Unten links ein Putto, der Christi Eechte liebkost, rechts auf weissem Tuche ein zweiter. Im Hintergrund trübe Landschaft mit Wasser.


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Dresden (Stadt) , alter katholischer Friedhof.


Das Ganze etwas stumpf und grau, aber nicht unfein in der Farbe; Christi Körper, der Ausdruck der Maria ziemlich conventionell und glatt gemalt, die Gestalt der Magdalena gut componirt (etwa an Correggio erinnernd). Um 1740.

In der Kapelle.

Denkmal eines Unbekannten. Sandstein, 1,8 o m hoch.

Obertheil einer von kubischem Quader unterbrochenen Säule. Auf dem Quader die Inschrift sowie Reliefs mit dem Kreuze. An den Ecken kleine Salbbüchsen. Auf der Kapitälplatle ein aufgeschlagenes Buch mit Stola und Schriftrollen.



Fig. 182. Denkmal eines Unbekamiten. Fig. 183. Grabmal des Franz Loemer.


Die Inschrift ist sehr zerstört, lesbar:

.... SETTI TRIDENTINO

.... DOCTO MITI(?) BENIFICO . . .

Weibliche Figur (Fig. 182). Sandstein, etwa 1,6 o m hoch.

Die in ein langes Gewand, Mantel und Kopfschleier gehüllte Gestalt fasst mit der Linken eine Weinranke, die sich an einem kurzen Stamme emporrankt, während sie mit der Rechten ein Kreuz daranhält. Neben ihr links kauert ein weinender Putto.

Stark bewegte, im Ausdruck übertriebene Arbeit im Stile Permosers. Am Halse stark beschädigt, sonst gut erhalten.

In der zweiten Abtheilung links, neben dem Grabe der Anna Frieser.

Grabmal des Franz Loemer. (Fig. 183).

Sandstein. Höhe des Postaments 74 cm, der Figur gegen 1,4 o m.

Auf niedrigem einfachen Postament, das vorn in ganz flachem Relief das Kreuz in der Glorie zeigt, steht ein völlig bekleideter weiblicher Engel mit


Denkmäler.


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grossen Fitigeln. In der Linken hält er einen Palmzweig, in der Kechten Kelch und Stola, indem er zugleich den Arm auf die Inschrifttafel stützt.

Wenig beschädigtes Werk im Stil des ausgehenden Klassicismus.

Auf der Tafel die Inschrift:

VENER PERIT RI | FRANC I ........ LOEMER

EQVITI O D ... ET ... B .... I PRINCIP

FRIDERICI AVG | MARIA FERDINAND | MONVMENT

An der Südmauer.

Denkmal des Grafen Johann Renard, t 1746.

Sandstein, ca. 2,3 o m hoch. Auf niedrigem Unterbau Kriegstrophäen, Fahnen, Schwert, Helm und Pauke. Darüber die gewölbte Inschrifttafel, rechts und links Voluten und Giebelstücke, auf denen je ein Putto sitzt. Dazwischen das Wappen der Grafen Renard. Da- rüber Wolken und das Gottesauge. Die Inschrift lautet:

Restituta Saxonibus pa . . . . | ab aeternitate ... J ... ,

pat utturus I perpetua abest. | Jdibus Februari |

Illustrissimus ac Excellentissimus dominus. JOannea

S. R. J. Comes de Ren id | Inclyti Regni Poloniae

Terrae Nurensis Dapifer | Ordinis S. Henrici Eques. Serenissimi et potentissimi | Regis Polonorum et Elec- toris Saxoniae Co(mes) | Pedestrium generalis | Vixit

annos LXV menses VII | bus Marti Saxonico

dedicavit XLV | Pius erga Deum | Fidelis erga

regem | Fortis in hello magnanimus in pace | lUustris ac bellandi experiens | magnus a consiliis promptitu- dine | Pater Gregariorum | Amor officialium \ Integri exercitus Saxonici et decus et delicium.

An der Westmauer.

Denkmal eines Unbekannten. (Fig. 184.) Sandstein. Höhe des Denkmals 1,8 4 m, der Figur 92 cm.

Einfacher Obelisk auf niedrigem Unterbau; an ihn lehnt sich links eine weinende Frau, in Zeittracht mit Rock, Jacke, Brusttuch und Haube, die Linke mit dem Schnupftuch vors Gesicht gedrückt.

Die Tracht weist auf die Zeit etwa von 1760—70 hin. Zierliche realistische Arbeit, gut erhalten, jedoch zum Theil in die Erde gesunken. An der Westmauer.

Denkmal des Balthasar Permoser. (Fig. 185.) Sandstein, 1,3 5 m breit, 3,4 2 m hoch.

Als Denkmal ist eine Kreuzigungsscene gewählt, die als Freigruppe aus mächtigen, jedoch wenig tiefen Steinblöcken herausgehauen ist. Die Meister- schaft des Bildhauers, wie die eigenthümlich reliefartige Wirkung des Ganzen beruht im Wesentlichen auf der sicher gehandhabten Kunst, sich den Abmess- ungen des Steines einzuordnen. Stark bewegte Gruppe, die Figuren etwas unter ixi. 17



Fig. 184. Alter katholischer Friedhof, Denkmal eines Unbekannten.



1^ Fig. 185. Alter katholisctier Friedhof, Denkmal des Bildhauers Balthasar Permoser.


Denkmäler.


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Lebensgrösse. Am Fusse des Kreuzes links ist Maria niedergesunken, die Hände hängen ihr schlaff herab. Sie stützt der hinter ihr stehende Joseph von Arimathia, während er die Rechte auf die Brust drückt und zu Christus empor- schaut. Magdalena umschlingt mit der Linken den Stamm des Kreuzes, an den sie knieend die Wange drückt, Johannes, ganz rechts, wendet das Haupt empor, seine Linke hält ein Buch, seine Rechte ist erhoben. Ueber das Haupt des Er- lösers fällt ein faltiges Tuch.

Die Figuren sind im Ausdruck ohne besondere Tiefe, doch schwungvoll be- wegt und vorzüglich componirt. Die Gestalt Christi von grossem Realismus im Ausdruck wie in der Behandlung des Körpers. Das Gewand flüssig und breit durchgebildet.

Auf der Rückseite findet sich folgende Inschrift:

Herr Balthasar Permoser Diesen Meister im bildhauen

ist gebohren zu Cammer kann nicht jeder sich getrauen

in Bayern, 1650. d. 1. Au* gleichzukommen an Aehnlichkeit

gusti. gestorben in Drefsde an Stellung, Stärcke, Feinigkeit,

d. 20. Febr. 17b2 Er gab alles doch kein Leben

Ruhet hier am Fufs das nur GOTT kein Mensch kann geben

des Creutzes, wel* Seine Hand macht theur Marmelstein

ches er gebildet Wachs Holtz Metal u. Aelfenbein

hat. seines Alter lebt ietzt mit GOTT durch sein Tugend

81. Jahr 7. die er liebte von der Jugend.

Mon. Hier wird allzeit leben in Gunst

und Hochachtung seine Kunst. Seinen verstorbenen Vetter zu Danck und Gedächtnüs hat dieses in Nahmen der Freundschaflft geschrieben M. M.

1888 von Prof Spieler sorgfältig restaurirt. In der zweiten Abtheilung, links.

Denkmal der Eva Johanna Roos geb. Flätschger, f 1779. Sandstein, 2,4 8 m hoch.

Auf niedrigem Unterbau ein flacher Obelisk, vorn ein kleines Crucifix in Hochrelief. An den Seiten auf dem Unterbau Figuren, links die Hoff'nung, eine weibliche Gestalt mit flammendem Herzen, die sich links auf einen Anker stützt und die Rechte an den Gürtel legt; rechts ein Putto, in doppeltem Maassstab, der ein Weihrauchfass schwingt. Oben, im Strahlenkranz das Zeichen IHS und eine kleine Urne.

Am Mitteitheile folgende Inschrift:

Allhier | ruhet in Frieden | Frau Eva Johanna | Koos geb. Flätschger | des weiland Chur- fürstl. Sachs. | Ober-Landweinmeisters Herrn | Heinrich Roos hinterlassene Wittwe | geboren den 10. Novbr. 1718 | gestorben den 30. Juni 1779 | Alter 60 JaLr 7 Monat. 20 Tage. Gott gebe ihr die ewige Ruhe!

Denkmal des Joseph Fronhoffer, Kurfürstl. Sachs. Kämmerer, f 1780 (Fig. 186) und seiner Gattin, der Königl. Sächs. Kammerfrau, f 1809. Sandstein, Höhe des Ganzen 2,8 4 m.

An einem obeliskarligen Aufbau vorn zwei Kartuschen mit den Inschriften, darüber eine Bekrönung.

In der 1. Abtheilung links.

17*


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Dresden (Stadt), alter katholischer Friedhof.


Denkmal des Franz Kreith

Sandstein. Der Unterbau 1,3 1 m breit, 1,02 m hoch. Gesammthöhe 2,27 m. Auf kräftig profilirtem, sarkophagartigem Unterbau mit rechteckiger In- schriftplatte, über der ein Schädel und Lorbeerzweige ruhen, erhebt sich ein Säulenstumpf mit angehängtem Kelch und Eäuchergefäss.

Die stark beschädigte Inschrift lässt folgende Worte erkennen:

D. o. M. ß. P. FRANCISCO KREITL


IN SIL(e)SIA FRANCOST(ein) NA REP. SA

CIOI PF(Tiit) RI . . . F . . . R R . . . NATO



Fig. 1S6. Alter^katholischer Friedhof, Fig. 187. Alter katholischer Friedhof,

Denkmal des Joseph Fronhoffcr. Denkmal eines Unbekannten.


Denkmal eines Unbekannten. (Fig. 187.)

Sandstein. Sockel 1,73 m breit, l,06m hoch. Säule l,oi m hoch.

Auf niedrigem Eustikasockel erhebt sich ein hohes Postament mit einem Säulen- stumpf. Eechts davon steht ein weibhcher, 1,6 2 m hoher Genius, der wehklagend den rechten Arm emporhebt, mit der Linken ein Ende des Mantels und einen Palmenwedel hält. Der untere Theil des Körpers vom Mantel umhüllt, der obere nackt. Links liegen auf dem Postament Stola und Buch, Kelch und Aehren.

Die Figur ist jener auf dem Grabmal von Limpacher verwandt. Ziemlich gut erhalten. Der kleine Finger der rechten Hand fehlt; Beschädigungen an den Füssen. Die Inschrift ist unleserlich.

In der südwestlichen Ecke.


Denkmäler.


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Denkmal des Johannes Limpacher, t . . . . (Fi^. 188.)

Sandstein. Abmessung des Postamentes: 95 cm breit, 1,46 m hoch, der Figur: gegen 1,6 5 m hoch.

Auf hohem gequaderten Unterbau mit vorgesetzter Inschriftplatte steht mit übergeschlagenen Füssen ein Knabe mit gesenkter Fackel, der sich mit dem rechten Arme auf eine von einem Tuche grösstenlheils verhüllte, rundbauchige Urne stützt.

Etwas glatte, aber künstlerisch durchgeführte Arbeit von etwa 1790. Der rechte Arm ist über dem Ellenbogen abgebrochen.

Die Inschrift lautet: o. m.

R. D. JOANNI . LIMPACHER VIRO

(PR)AECLARIS . IN . S. RELIGIONEM MERITIS

A F . INTEGRO

^Z^S^jV VS . CARO . .

/UV\KK KIS . SAXONIAE

RAND....

'"'^ f ■|,| CVI EN Tl.

^ Ii I An der Südmauer.

7'^^^^^^W^\1 li Denkmal des Johann Georg, Chevalier de

/J__l|vp/i^|g Saxe, t 1774. (Fig. 189.)

Sandstein, l,9om breit, 2,98 m hoch.

^■*^'^^^^^^^^BM Auf hohem rechteckigen Unterbau ein Sarkophag

Ilf'f'WirilMillifiiiH^^ mit angehängtem Wappen; darüber ein Hermelin-

^ ^ mantel. Unten auf niedrigen Postamenten rechts und

'1 ' I ^^^^s Kriegstrophäen. Wappen: eine mit einer Guir-

rMiw ' lliÄS lande umwundene Säule, darauf ein einköpfiger heral- discher Adler. Inschrift:

. Johann Geore-e Chevalier de Saxe 1 Sr. Churfürstl. Durchl.

Fig. 188. Aller katholischer Friedhof, ^, , , °, , ^ ' , , ^, .

Denkmal des Johannes Limpacher. ^- ^^^chsen [ Commandirender Gen. Feldmarschall [ Chef

des Cf. Garde du Corps | Obrister Haus und Landzeugmeister Maltheser | auch des Pohlnischen weissen Adlerordens | und Chursächsischen S. Henr. Ordens Ritter | geb. d. XXI. Aug. MDCCIV, gest. d. XXV. Febr. MDCCLXXIV | R. I. P.

Vom Bildhauer Joh. Bapt. Dorsch. An der Ostmauer.

Denkmal des Kaufmanns Carl Anton Bussetti, f 1791, und seiner Gattin Anna Catharina geb. Henschel. Sandstein, ca. 2,o5 m hoch.

Auf niedrigem, nach oben sich verbreiterndem Sockel eine ovale Inschrift- platte mit Kococoumrahmung und Bekrönung. Wenig beschädigt. In der 1. Abtheilung rechts.

Denkmal des Canonicus Grafen Accoramboni, t 1793. Sandstein, 2,i2 m breit, 2,8? m hoch.

Grosser Wandbau, bestehend aus breitem Sockel, Pfeilern, die den mit Akro- terien geschmückten Giebel tragen. Ueber dem Sockel liegt das Wappen der Accoramboni auf Lorbeer- und Eichenzweigen. Vor dem linken Pfeiler steht eine weibliche Gestalt von l,i6m Höhe, die sich mit der Eechten auf einen mit



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Dresden (^Stadt), alter katholischer Friedhof.


einem Flachrelief, Odysseus und Eurykleia, gezierten Schild stützt. Vor dem rechten Pfeiler eine andere Frau, einen Säugling auf dem rechten Arme, ein Knäbchen fasst ihr Gewand, Wohl Darstellungen der Treue und Liebe; tüchtige Arbeiten von kräftiger Linienempfindung und feiner Durchführung. Gut erhalten.



Fig. 189. Alter katholischer Friedhof, Denkmal des Johann Georg, Chevaliers de Saxe.


In der Mitteltafel die Inschrift:

Christo redemtori | sacrum | Vir maxime reverendus, amplissimus, doctis5^imus | Comes | Ignatius Accoramboni | Spoldamus (Spoletaniis? | Ecclesiae Cathedralis Frauenburgi in Ermelandia Canonicus \ Natus anno MDCCVI | Vir ecclesiae, cui Avtum se dicaverat, deditissimus. j Vitae integritate monum (sie!) simplicitate insignis. Pauperibug. | Munificentissimus. Pia et placide, uti viverat | multisque flebilis obdormivit | Anno MDCCXCIII I Mortale, quod habuit, heic, deposuit.

An der Westraauer.


t)enkmäler.


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Denkmal des J. B. Casanova, f 1'795, und seiner Familie.

Sandstein. Höhe des Postaments: l,7om, der Figur: gegen 1,75 m.

Langbekleidete, stark vorschreitende weibliche Gestalt in stolzer Haltung, trägt mit der vorgestreckten Rechten eine Farbenbüchse und fasst mit der Linken das Kopftuch. Gut erhalten.

Inschriften :

rechts: Joh. Baptist Casanova | Geb. II. Nov. MDCCXXVIII | Gest. VIII. Dec. MDCCLXLV.

links : in seinen Werken unsterblich. | Errichtet von Poeliraann und Pettrich.

vorn : Maria Johanna Theresia j Freifrau von Wessenig | geborne Casanova | geboren am

IX. December MDCCLXIX | gestorben am XXVI. Dec. MDCCCXXXXII. |

Dies Zeichen dankbarer Erinnerung weihet R. hinten: Hier schlummert Maria Augusta Casanova | Geboren den XIV. Oct. MDCCLXXIV ]

Gestorben den XX. Febr. MDCCCXXXXVIII.

Nahe der Ostmauer, am Mittelwege, 2. Abtheilung rechts. Denkmal der Familien ßiario und Esvignac, f 1'796, 1806 und 1849. Grosser Wandbau, in Ziegel, mit zum Theil zerstörtem, gequaderten Verputz. Rechts und links je eine Urne von klassicistischer Form, darüber drei Inschrifttafeln. Auf der grössten, mittleren folgende Inschrift:

Elisabeth de Saxe | Duchesse d'Esvignac, nee k Dresde le XXII. Oct. | MDCCLVIII | Morte le III. Mai MDCCCXLIX.

Auf der linken Tafel:

Beatrix de Saxe | Duchesse de Riario | defunte le II. Fevrier | MDCCCVI, agee de XXXIV. A.

Auf der rechten Tafel:

Raphael | Duc de Riario- Sforza | Marquis de Sorleto | Decede le XXIV. Dec. MDCCLXLVI |

age de XXX. ans.

An der Westmauer.

Denkmal der Caroline Pettrich geb. Dittrich (Fig. 190), t 1803, und der Juliane Pettrich geb. Gottschalk, j- 1806.

Sandstein. Das Postament l,3om hoch, 1,56 m lang, 58 cm breit.

Auf einem mit zwei Putten gezierten Sarkophag liegende, bekleidete weib- liche Figur mit einer Mohnblüthe in der Hand.

Ausgezeichnetes, im Geiste Casanovas gehaltenes Werk in tadellosem Zustande.

Inschrift: Errichtet von ihrem Gatten, dem König!. Sachs. Hofbildhauer Franz Pettrich. Meiner ersten Gattin Caroline geb. Dittrich, geb. den 26. Nov. 1771, gest. den 12. Febr. 1803.

Sie schläft nun. Luc. 8, 52.

In der 2. Abtheilung rechts.

Denkmal des Componisten J. A. Dreissig, f 1815. Auf 1,5 6 m hohem sandsteinernen Postament die Büste des Verstorbenen, in Eisen, 58 cm hoch. Bez.:

Johann Anton Dreissig | Königl. Sächsischer Hoforganist [ Geb. den 13. Jenner 1774 | Gest. den 28. Jenner 1815. | R. J. K. (sie!)

An der linken Seite:

Ihr Herz war weich, und klar ihr Geist | Ihr Thun und Sein war Liebe.

An der rechten Seite:

Die Mitglieder der von ihm gestifteten | Singakademie weihten dieses Denkmal | ihrem Director,

Vortretflich durchgebildetes, leider durch Rost in seiner Weichheit be- einträchtigtes Werk. An der Westmauer.


Dresden (Stadt), alter katholischer Friedhof. — Katholische Pfarrkirche.


Denkmal des Bischof Schneider, f 1818.

Sandstein, mit Oelfarbe gestrichen, 2,25 m breit, 4,iom hoch.

Eelief, mit lebensgrossen Gestalten, umrahmt von zwei griechisch -jonischen Säulen mit Gebälk und Giebel. Vor einer rechts angebrachten Säulenhalle steht der Genius der Ewigkeit, erkennbar an dem Kreuze in seiner Hand, der sich auf die Schultern des rechts vorn stehenden Genius der Gerechtigkeit stützt. Dieser mit der Waage. Der Genius des Glaubens, erkennbar am grossen Kreuze, führt den Bischof an jene heran. Die Ewigkeit bekränzt den Niederknieenden mit dem Sternenkranze.



Fig. VJO. Altor katholisclior Friodbof, Dfnknial Caroline Pettricli gob. Dill rieh.


Unter dem Relief die Inschrifttafel. Auf dem Sockel liegen Krummstab, Tiara und Stola, Kelch, Eebe und Aehren. Tadellos erhalten. Inschrift:

Piis manibus | Joannis Aloysi Sclnieiderii | Episc Arof. Vicarii Ap. Regis. Confessarii Canonici | Cracov. et Posn. Commendatoris Regii Ord. M. et F. | Regis | Pietas posuit | Hunc. quem Roma vocat rex. diligit. Infnia sacrat Sublatum. Lugent Snada. Fides. Pietas. | Nat. XII. April. MDCCLIl | Mort. XXII. Dee. MDCCCXVIII.

An der Westmauer.

Denkmal der Frau von Dressler und Sch arffenstein, f 1820.

Sandstein. Höhe des Postaments: 1,26 m, der Figur: 1,05 m.

Auf einfachem Postament kniet ein junges Mädchen in griechischer Tracht, mit griechischer Frisur, den Kopf nach vorn geneigt; mit beiden Händen hält sie einen Lilienstengel. Am Postament folgende Eeliefs: rechts ein Putto mit einem Herz in einer Dornenkrone, aus dem eine Lilie wächst, links ein knieen- der Putto, wehklagend.

In der Art Pettrichs; von ausserordentlich zartem Ausdruck. Gut erhalten.

In der 1. Abtheilung links.


Denkmäler. — Ausstattung.


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