Projekt:Altes Dresden/Dresdner Gebäude/Gurlitt/Eliaskirchhof

Der Eliaskirchhof.

Der Eliaskirchhof wurde aus Anlass der Pest 1680 in der Pirnaischen Vorstadt als Armenkirchhof angelegt und 1724 erweitert. Bei letzterer Gelegen- heit entstanden wohl die Grüfte und wurde die Kathsgruft hierher verlegt.

Grüfte. ^

Die Grüfte wurden nach einheitlichem Plane angelegt. R O De?) \X/o Sie haben an der Schauseite schlichte Pfeiler, darüber qit- 4^r~ r D Stichbogen mit doppelten Schlusssteinen. Mehrfach haben ^ OL_ OD sich Steinmetzzeichen erhalten (siehe nebenstehend). o\X/^ A

Von den Grüften erhielten sich 13 an der Westmauer, von denen freilich mehrere der Decke und des Daches entbehren. An der Nord- mauer stehen noch 15 Grüfte. Bemerkenswerth sind die schmiedeeisernen Gitter, die regelmässig die Thore abschlössen. Erhalten sind solche an folgenden Grüften :

Nr. 11. Im Oberlicht die Zeichen J. c. G. 1752. mit Bezug auf den am 18. Januar 1755 gestorbenen Hofjuwelier Joh. Ohrist. Geyer.

Nr. 26. Reiches viertheiliges Schmiedewerk mit besonders schwungvoller Lösung im Oberlicht. Mit den Zeichen 17 c. H. J. H. D. 26.

Abgebildet bei Weisse, Dresdner alte Schmiedearbeiten, Dresden, ohne Jahres- zahl, Blatt 1.

Nr. 27. Nur das Oberlichtgitter an Ort und Stelle erhalten. Mit den Zeichen C. S. M. 17 . . Reste des Gitterwerks in der jetzt als Speicher benutzten Gruft.

Nr. 28. In Holz geschnitztes Gitter in Nachahmung eines schmiedeeisernen. Mit den Zeichen c. H. v. 1771. In der Gruft das

Denkmal des Chr. Heinr. Voigt, t 1'793.

Sandstein, ca. 3,i5 m hoch, 1,7 o m breit, gestrichen und zum Theil vergoldet.

Grosser, klassicistischer Aufbau. Der Mittelbau ein breiter Pfeiler mit sarko- phagartiger Ausladung oben, von einer Urne gekrönt. Auf dem Unterbau liegen vorn Buch, Feder und Tintenfass. Links die sitzende Gestalt des Merkur, lebens- gross, rechts Saturn mit goldenen Flügeln, Sense und Schädel; beide halten grosse Tafeln mit Sprüchen. Derbe Gestalten von stumpfem Ausdruck.

Mit der Inschrift:

In dieser stillen friedlichen Gruft | ruhet 1 Hr. Christian Heinrich Voigt | Gold- u. Silber- Fabricant wie auch Kauf- u. Handelsmann | allhier . . . . | Er ward geboren den 4. May 1727 zu Görsch | verehelichte sich am 14. May 1755 mit Jgfr: | Christiane Sophie Mittagin

• • . • I Er endete | sein musterhaftes und wolilthätiges Leben | am 29. Febr. 1792

im G5. Jahre sanft und selig 1 und Frau Christiana Sophia Voigt geb. Mittag |

geb. zu Drefsden den 7. Sept. 1735 u. gest. d. '29. July 1795.


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Dresden (Stadt), Eliaskirehhof o


In derselben Gruft:

Denkmal des J. M. Eitz, f 1820.

Sandstein, 1,7? m hoch, gestrichen.

Gestalt eines Genius mit gesenkter Fackel, der sich auf ein Postament lehnt. Ziemlich trockene klassicistische Gestalt. Mit der Inschrift:

Joh: Mich: Eitz | geb. 22. Nov. 1747 | gest. d. 17. Jan. 1820 | und Johanna Christiana Eitz geb. Voigt, tJlSll I u. Christiana Friederika Voigt, f 1844.

Nr. 29. Prachtvolles, vorzüg- lich gezeichnetes und geist- reich erfundenes Schmiedewerk. (Fig. 136.) Bez. 17-26. Der untere Theil ist einfacher, doch aus- gezeichnet durch reizvolle kar- tuschenartige Ornamente.

Abgebildet bei Weisse, a. a. 0. Blatt 18 rechts und Blatt 30.

Nr. 32. Sehr reiches, doch krauser componirtes Gitter, mit einem Monogramm aus EHE.

Nr. 33. Das schlichte Ober- hcht (Fig. 137) wohl älter als der untere Theil. Auf ersterem die modernen Buchstaben W. G. (Gruft der Familie Wernburg- Grünler.)

Abgebildet bei Weisse, a. a. 0. Blatt 7.

Nr. 34. Schlichteres Werk, mit den Zeichen o. K. 1730. (Gruft der Familie Keifser.) Iminnern: Christus in der Vorhölle. Oelgemälde auf Holz, 1,2 6 m hoch, 1,5 6 m breit.

Fig. 13G. Eiiaskuchhof, Gitter an der Gruft Nr. 20. ChristUS mit einer grOSSCU

Fahne, auf der sich ein rothes Kreuz befindet, in der Mitte, von rechts kommen die Verdammten aus dem Hinter- grunde heran; vorn rechts kniet ein Kind; hinten rechts das Höllenfeuer mit Teufeln.

Glatte, etwas weichliche Malerei vom Anfang des 18. Jahrh. Stark verblasst. Nr. 35. Schöne Schmiedearbeit mit grossem, jetzt leerem Wappenschild vor einem gemusterten Felde. Unter dem Oberlicht Lambrequins in Eisenblech. Abgebildet bei Weisse, a. a. 0. Blatt 5 rechts.

Nr. 37. Schwächere Arbeit. In der Mitte auf durchbrochenem getriebenem Eisenblech die Darstellung eines Weinstockes mit Trauben. Dazu die Buch- staben C. W. Innen:



Grüfte. — Freigräber.


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Grabmal des Christian Weinlig, f Sandstein, 1,6? m hoch, mit Oelfarbe bemalt.

Saturn, eine hagere Greisengestalt mit Flügeln, im linken Arme die Sense, hält mit beiden Händen eine grosse Schriftrolle mit der Inschrift:

Condit hoccG sepulcrum | Christianiim Weinlig- | ortnm Budorgi MDCLXXXI | d. XXIII. Aprilis . qui gessit Dresdae | Aduocatum ab A. MDCCIII — MDCCXXIV | 8enatorem a. A. MDCCXXIV I MDCCXXIX . Polyotaphnm | ab A. MDCCXXIX - MDCCXXXV | Syndicum a. A. MDCCXXXV- MDCCIVL | Consulem a. A. MDCCIVL- DDXXIXI | in qno ob adver-

sum valetudi | nem ab officiis publicis recessit | obiit MDCCLXII d. XIII. Julii. Cum suis conjugibus | Anna Christina | Gotter | quae edidit septem liberos j den: d: XXIII.

Nov. MDCCXXXII.

Magdalena Sopbia | Schomburg | qnae edidit decera liberos | nat: d. IV. Jun. MDCCVI.

den. d. 1. Sept. MüCCLXIX.

Mässige, gut erhaltene Arbeit.

Nr. 38. Eeiches Gitter. In einer Kartusche mitten im Oberlicht eine ge- schmiedete Euthe und der Buchslabe W.



-^ ■m — I — ' — i — \ — I — I — — i—^^ '

Fig. i;j7. Eliaskirchhof, Gitter an der Gruft Nr. 33.


Nr. 39. Gute, etwas locker componirte Arbeit. Im Oberlicht unter einer Krone die Buchstaben J. C. L. An den Schlagleisten in der Mitte ein hübsches Kapitäl. üeber der offenen Gruft gleichfalls ein schmiedeeisernes Gitter.

Nr. 40. Nur das Oberlicht sichtbar. Darin eine Kartusche mit Krone und den Buchslaben G. E.

Nr. 41. Im Oberlicht die Buchslaben H. G. M.; ähnlich dem vorigen.

Innen ein grosses Grabmal in Sandstein, weiss und gold gestrichen. Typus I, etwa wie 1750.

Schmiedeeisernes Gitter aus einer der Grüfte.

Im Mittelfeld des Oberlichtes sind in acht Zeilen zwischen wagerechte Stäbe einzeln geschmiedete Buchstaben eingesetzt. In der Achse eine Karlusche mit einer Hausmarke und den Buchslaben J. C. B. W., in ähnlicher Ausführung sechs weitere Zeilen Schrift in den beiden Thürflügeln, darunter die Zeichen:

D. R. B. G. G. Ao. 1722.

Die Schrift lautet:

Ach wie sicher | kan ich liegen | Denn in dieses Schlafgemach | folget mir kein Miss- vergnügen I vnd kein feindlich Stoehren nach | vnd ich weiss in dem ich ruh | dass ich nichts zu fürchten habe | Jesus wacht vor meinem Grabe. ) Ich freve mich vor meinem Grabe | sieht gleich die Hoele finster avs | so geh ich doch mit vollen Trabe | in dieses mir bestimmte Havs | weil mein erloeser .Tesvs Christ | Darinne Sonn und

Leben ist.


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Dresden (Stadt), Eliaskirchhof.


Seitlich im Oberlicht gut gearbeitete Barockranken. Das Ganze eine der harmlosen Spielereien, in denen jene Zeit sich gefiel. Ohne Kunstwerth. Jetzt im K. Alterthumsmuseum.

Abgebildet in der ,, Sammlung des König). Sachs. Alterthumsvereins in ihren Hauptwerken" 1899. Lieferung 1., No. 10.

FrcigTÜber.

Martienssens E rbbegräbniss.



Fig. 138. Eliaskirdihof, Denkmal des Georg Lichteneg.


Dieses besteht aus dem auf Seite 78 Fig. 47 dargestelUen Relief in schlichter Umrahmung. Die Witiwe Dorothee Friederike Siegesmunde Martienssen wurde 1835, ihr Enkel J. F. 0. Benad 1831 hier begraben, üeber die ältere Geschichte des Grabes ist mir nichts bekannt.

Denkmal des Georg Lichteneg, t 1729.

Sandstein (Fig. 138). Fast lebensgrosse weibliche Gestalt in leichtem Gewand, das die Brust und das rechte Bein freilässt, die Linke vorgestreckt; die Rechte legt sie auf eine Platte (1,33 : 0,7 4 m messend), auf der sich in Hochrelief die Porträtbüste eines Mannes im Brustpanzer, umgeben von Flinten und anderem Kriegsgeräth, befindet. Am Postament das Wappen derer von Lichteneg.


Freigräber.


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Auf der Rückseite die Inschrift:

Denkmahl | eines wohlversuchten | von seinen Studiis, weiten Reisen | besonders der Civil u. Militär Architectur | bekannten Officiers | aus den alten | des Evangelii halber vertriebe- nen I Geschlechte derer von Lichteneg | nehmlich Herr Joh. Georg Lichteneggers | Kön.

Pohl. u. Churf. S. Hauptmann.

Die Inschrift besagt weiter, dass er zu Dresden am 24. November 1672 ge- boren, sich 1710 mit Theodor. Christ, geb. Lichteneggerin verheirathete, fünf Kinder hatte und am 12. März 1729 59 Jahre alt in Folge eines unglückHchen Aderschnittes starb.

Am Fusse der Inschrift ein Knabe mit einem Blatte, darauf ein Bibelvers.

Das Gesicht Lichtenegs beschädigt, der Figur fehlen beide Vorderarme. Das Grabmal stark in die Erde versunken.

In der 3. Abtheilung links.

Denkmal der Gattin des Hofbild- hauers Joh. Christian Kirchner, t 1732.

Sandstein (Fig. 139). Lebensgrosse hagere, meisterhaft in der Muskulatur behandelte Gestalt des Saturn, nackt, bis auf einen über Schulter und Lende ge- legten Mantel , in der Eechten eine ge- flügelte Sanduhr erhebend, zu der er aufblickt, im linken Arme ein Medaillon mit dem lebendig behandelten Porträt- relief eines vornehmen Herrn haltend. Zwischen seinen Beinen liegt ein Putto, der nach oben zeigt, vor ihm ßildhauer- werkzeug; hinter ihm am Boden die Büste eines bärtigen, halbverwesten Greises. (Fig. 140.)

Am Postament vorn ein Schädel, links an einem Bande herabhängend ein weibHcher Kopf, rechts Meissel und Schlägel.

Stark verwitterte Arbeit, gehört noch durchaus der Barockrichtung und der Schule Permosers an.

In der 3. Abtheilung links.

Als Kirchner'sches Grabmal bezeichnet von G. Müller, a. a. 0. S. 41. Diese Annahme hat viel Wahrscheinlichkeit für sich. Kirchners Frau wurde am 17. August 1691 geboren, starb am 23. December 1732.

Denkmal eines Unbekannten.

Sandstein (Fig. 141). Auf rechteckigem Postament eine überlebensgrosse



Fig. 139. Eliaskirchhof, Denkmal der Gattin des Hofbildhauers Joh. Christian Kirchner.


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Dresden (Stadt), Eliaskirehhof.


stehende weibliche Gestalt, mit der einen Schleier emporhaltenden Rechten gen

Himmel zeigend, mit der Linken die Thrä- nen trocknend ; zu ihrer Eechten kniet, an ihr emporstrebend, ein Putto, ein zweiter hält, zu ihrer Linken stehend, eine Inschrift- tafel. Inschrift (fast ganz zerstört):



amoiseau, König 1. Cabinets


In der 3. Abtheilung links. Die Formen dieses etwa 1750 entstan- denen Werkes sind bereits rundlicher, der- ber, weniger bewegt.

» ..MjL "Ty \ -^^j^jj^F Denkmal des Joh. Georg Trauter-

' '^Sm^^^MK^W -^^ mann, Viertelmeister und Schneider, geb. <^^B S ^^^ßW- 1673, und seiner Frau Joh. Elisabeth,

t 1749.

Sandstein, jetzt 1,8 4 m hoch. Typus L Mit einer Krone und Taube,

Fig. 1-10. Büste eines bcäitigcn halbvenvcstcn Greises dic einCU OolzWCig im Schuabel hält.

^'""""•^ In der 3. Abtheilung links.

Denkmal des Christian Walther, f 1745.

Sandslein. Aufbau in Form einer barocken Giebelbekrönung, darin ein

Medaillon mit dem Brustrelief eines Geist- lichen. In der Rechten die Bibel.

Auf der Rückseite die Inschrift, nach der Christian Walther am 20. December 1707 in Soldin geboren, in Schönflies, Königsberg, Halle und Stargard studirte, in Tranckenbar in Ostindien das Christen- thum predigte, Pastor an der deutschen Kirche in Christianshafen wurde und in Dresden am 29. April 1749 starb.

Denkmal des Johann George Schreyer, f 1 750, K. Sachs. Kunst- und Lust -Gärtner in Grossen Garthen geb. zu Gamisch, den 26. August 1678, und seiner Frau Johanna Elisabeth geb. Jakobi.

Sandstein, 2,3 2 m hoch. Felsgruppe mit Kartusche und Blumen, vorn ein Schädel, Blumen, Zirkel und ein Gartengrundriss.

Die Gruppe steht auf geschweiftem Sockel, auf diesem ein Tuch mit der



Fig. 141. Denkmal eines Unbekannten.


Inschrift für die Frau. — In der 3. Abtheilung links.


Freigräber.


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Denkmal des Hans Karll(?) von der Lochau, t l'^^^«  Sandstein, jetzt l,8o m hoch.

Geschweifte Pyramide, auf breitem Sockel. Auf diesem trägt ein Todtenkopf mit Fledermausflügeln das Inschriftsband. lieber einer Verdachung in Hochrelief eine liegende weibliche Gestalt. Der Arm und Kopf fehlen. Ebenso beschädigt der Putto auf der Spitze. Sorgfältig durchgeführte Arbeit.

Nach der Inschrift war Hans Karll(?) von der Lochau Premierleutnant im Niesemeusel'schen Infanterieregiment, auf seinem Stammgute Dobrikow(?) den 13. April 1709 geboren, t 19. April 1745. Seine Gattin war Joh. Elis. geb. Enderlein.

In der 3. Abtheilung links.

Denkmal des Christian Gottlieb Welker, f 1781. Sandstein, ca. 2,6 o m hoch.

Eechtwinkeliges Postament, darauf eine bekränzte Urne, neben dieser sitzt auf dem schlichten Deckprofil des Postaments ein Putto. Auf schlichter, be- kränzter Tafel die Inschrift:

Unserm j Freund und Lehrer j dem | Hrn. Christian Gottlieb Welker | vormals Professor

an der Ritter j Akademie.

Welker wurde geboren am 14. April 1747 zu Rochlitz, t den 27. December 1781 zu Dresden.

In der 3. Abtheilung links.

Denkmal des Johannes August Müller, t 1788. Marmor, eine Profilplatte auf zwei Consolen, darüber eine Urne, darunter eine Inschrifttafel. Einfach vornehme Composition. Mit der Inschrift:

Memoriae | Joannis Augusti Muelleri | Juris doctrina ) florentissimi | praematura morte | utriusque Baccalaurei j virtute ingenio et deliciis atque curis meis erepti j consecrat | Joannes Augustus a Ponicau | Explev An. XXII Mens. II. Deces. Die XV. Julii | MDCCLXXXVIII.

An der Umfassungsmauer.

Denkmal des Johann Gottfried Fritsche, t 1793. Sandstein, etwa 4 m hoch.

Tempelartiger Bau. Auf quadratischem Sockel mit starker Deckplatte vier toskanische Säulen, die über einem kräftigen Gebälk eine Kuppel tragen, darauf eine Urne mit herabhängenden Guirlanden. Zwischen den Säulen gleichfalls eine breitere, reich verzierte Urne. In klassicistischem Stil. Inschrift:

Hier ruhet | weiland Herr | Johann Gottfried Pritsche | Churfiirstl: Sächfs: General- Auditeur | geb. zu Grofs Saara bei Gera d: 14. Jan. 1713. Er diente dem Königl. Pol- nisch und 1 Churfürst. Sächfs. Hause seit 1743 als Auditeur bey verschiedenen Regi- mentern, 1756 alfs I Ober Auditeur bei der Leib Grenadier Garde und bey den während des siebenjährigen | Krieges in Franzöfs. Solde gestandenen Chor Sächffs. Truppen | 1767 als General Auditeur Lieutenant und 1771 als General Auditeur. | Er beschlofs sein ruhmvolles Leben d. 14. Mart. 1793 | in einem Alter von 80 Jahren 2: Mon.

In der 2. Abtheilung links.

Denkmal des Johann Christoph Renner, Hof brauverwalter, 1 1794(5?), und verschiedener Angehöriger. Sandstein, ca. 2,9 o m hoch.


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Dresden (Stadt), Eliaskirchhof. — Katholische Hofkirche.


Typus T. Rechts und links an den Kartuschen weinende Putten, als Be- krönung ein baldachinartiger Aufbau, den ein Kreuz bekrönt.

Denkmal der Familie Eichhoff. (Fig. 142.)

Sandstein, 1,4 o m lang, 82 cm breit, ca. 2,9 o ra hoch.

Auf rechteckigem Sockel ein antiker, auf vier Löwenfüssen ruhender Sarko- phag, ein auf diesem ausgebreitetes Tuch fällt bis auf das Deckgesiras herab; auf dem Tuche zwei Putten, der eine sitzend den Kopf in die Hand gestützt, der andere stehend nach oben zeigend. Inschrift:

Blams und Eichhoffs Ruhestätte | errichtet | durch | George Heinrich Eichhoflf | Bürg-er und Trcaitteur | am XIX. Jun. MDCCIVC.

_. Rechts und hnks die Namen der An- gehörigen.

Der figürliche Theil ist wenig glück- lich.

Denkmal der Frau Ros. Marie Leonhardt geb. Friefsholdt, t 1800. Sandstein, ca. 2, so m hoch. Auf niedrigem Postament steht ein weinender Genius mit gesenkter Fackel, der sich auf einen Säulenstumpf lehnt.

In schematisch -klassicistischen For- men.

Denkmal des Componisten Jo- hann Gottlob (Amadeus) Naumann, t 1801.

In Sandstein, bestehend aus einer Ruinengruppe, einem altarartigen Theile,

^ darauf in Relief eine Lyra, einem Stück

Sockelmauer, darauf ein hoher Stumpf Fig. 142. Eiiaskirciih(,f,D,nkn>ai a,i lanniiriM.i.iioff. eiucr vorzierten Säule; an diese gelehnt

eine Platte. Auf dieser oben in Relief sitzend Apoll, die Laute schlagend, darüber Blattgerank, Dazu die Inschrift:

Grabstätte | Naumanns | Churfürstlich Sächsischer Capellmeister | Gebühren am 17. April 1741 |

Gestorben am 23. October 1801. Nur auf des Meisters Gebot entsteht im Reiche der Töne Was den Denker erfreut, wie es den Hörer entzückt. Aber dies g-enügte Dir nicht, an dessen Grabe wir trauern. Hoch über irdischen Dienst hobst Du den Zauber der Kunst. Seele sprach zur Seele, die Schranken der Endlichkeit schwanden, Und in der Seeligen Reih'n lohnt Dir die Palme dafür.

Denkmal des Christian Gottlob Hering, f 1B06. Sandstein, ca. 8,20 m hoch.

lieber schwerem würfelförmigen Unterbau grosse, vierseitige, abgestumpfte Pyramide auf Löwenfüssen, darauf eine Urne. Inschrift:

Christian Gottlob Hering | Bürger und Brauhöfer zu Schandau | und Stein Schiff Herr zu Postelwitz I geb. 1752, f 1806 ( und seine Frau Johanna Sophia, geb. Hansel, f 1815.

In der 1. Abtheilung rechts, am Mittelwege.



Freigräber. — Sehlosskapelle.


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Denkmal des Johann Gottlieb Höck, t 1810.

Sandstein (Fig. 143). Auf einem altarartigen, rechtwinkeligen Sockel kniet ein lebensgrosser weiblicher Engel, der mit beiden Händen eine mit einem Tuche halbbedeckte Urne umfasst. Die zwar in den Formen etwas glatte und gerundete Gestalt ist von vornehmem, reichen Linienfluss.

Höck, geboren zu Warschau den 20. September 1739, war Hofkellermeister.

Wohl aus der Schule Pettrichs.

Denkmal des Johann Nicolaus Gottlo b La Mane, f 1811.

Bemerkenswerth durch die Gusstafel an einer Seite der schwerfälligen Pyramide, welche eine grosse Inschrift, nebenstehendes Wappen und zwei Kanonen in Relief zeigt

Gemarkt: G . . LA mane

FEC.

Die Inschrift besagt, dass der La Mane, geb. zu Ammelshajn den ber 1756, t den 16. September 1811 zu Dresden, Raths- Wasserbau-Inspector, Roth-, Stück- und Glockengiesser und Spritzenbauer gewesen sei. Sein Sohn Wilhelm Friedrich, geb. den 29. August 1788, t den 3. De- cember 1825 nahm die gleiche Lebensstel- lung ein.

Es sind nur die hervorragenderen Denk- mäler hier erwähnt. Benutzt wurden zur Bearbeitung Aufnahmen und Niederschriften des Bürgerschullehrers Rudolf Belger von 1892, jetzt in der Stadtbibliothek.



Bürger Octo-


Fig. 143. Eliaskirchhof, Denkmal des Johann Gottlieb Höck.