Projekt:Altes Dresden/Dresdner Gebäude/Gurlitt/Franziskuskirche

Die katholische Pfarrkirche St. Franciscus Xaverius in Neustadt -Dresden.

Der Kaiserliche Gesandte hatte im 17. Jahrhundert in seiner Wohnung eine katholische Kapelle, in der seine Kapläne Gottesdienst hielten. In der 1732 er- bauten Neustädter Kaserne Hess die Kurprinzessin Maria Josepha eine ständige Kapelle für die Kaiserliche Gesandtschaft einrichten, die 1737 dem h. Franz von Xaver geweiht und darauf in Gebrauch genommen wurde. Im Jahre 1825 wurde diese Kapelle zur Pfarrkirche für Neustadt-Dresden erhoben und 1852/55 die jetzige Pfarrkirche errichtet.

In dieser Kirche befinden sich folgende Kunstgegenstände:

Gemälde, die h. Jungfrau mit dem Kinde.

Auf Holz, in Oel.

Auf der Kückseite bezeichnet als Copie von 1717 nach einem in Dresden verehrten Bilde, unzweifelhaft einem Lucas Cranach und zwar jenen in der Hofkirche zu Innsbruck. Sehr sorgfältige und den Charakter des Meisters gut treffende Arbeit. Die Entstehungszeit des Bildes tritt zumeist in der Behand- lung des Gewandes hervor.

Gemälde, Geburt Christi.

Auf Leinwand, in Oel, l,o6 m breit, gegen 2 m hoch.

Von dem in der Wiege liegenden Christkinde strahlt das Licht aus. Die Jungfrau beugt sich über ihn, indem sie das Gewand hebt. Zur Seite schlafend St. Joseph. Vom Himmel fliegt ein Engel über die Gruppe hernieder.

Gemarkt auf der Rückseite: Peint par Louis Sylvestre k Dresde 1722.

Feintöniges Werk von liebenswürdigem Ausdruck. Gemälde, Johannes der Täufer beim Christkinde. Auf Leinwand, in Oel, 85 cm breit, 1,7 4 m hoch. In geschweiftem Rahmen. Die links sitzende Maria hält das Kind zu ihrer Rechten, Johannes schreitet mit Stab und Lamm vorn auf die Gruppe zu, im Hintergrunde St. Joseph. Gemarkt: P. p r an Q 1.

Das Werk gehört wohl zweifellos dem böhmischen Meister Peter Brandel (1668 — 1739) an, der seiner Zeit grosses Ansehen genoss.

Monstranz, Silber, getrieben und vergoldet, 68 cm hoch.

Auf reich verziertem ovalen Fusse und hohem Stiel ein vergoldeter Strahlen- kranz, in dessen Mitte ein Kranz in Silber mit schwebenden Engeln, darüber Gottvater. Darin ein Kranz aus farbigen Edelsteinen. Um 1700.

Messkelch, Silber, vergoldet, 27 cm hoch, Fuss 174 mm breit. Auf hohem Fusse, mit reichen Rococokartuschen verziert. Um die Cuppa legt sich ein geschwungener Ornamentstreifen, darunter wieder Rococoornament.

Bewegtes, wenn auch nicht sehr fein durchgearbeitetes Stück der Zeit um 1760. Ungemarkt.

Crucifix, Holz und Silber, 73 cm hoch. Auf schwarzem Holzfuss Verzier- ungen in Silberblech. Vorn eine Tafel mit der Inschrift: f. a. r. s. 1808. Der silberne Corpus etwa 20 cm lang. Die Schrifttafel von Silber, vergoldet.

Das Crucifix stammt aus der Zeit um 1700 und ist 1808 durch König Friedrich August wohl nur aufgearbeitet worden.


266 Dresden (Stadt), Katholische Pfarrkirche. — Friedrichstädter Kirche.


M essraahlkelch, Silber, vergoldet, 22 cm hoch, Fuss 15 cm breit, ein- facher Form. Mitte des 18. Jahrh.

Mit Dresdner Beschau, dem Zeichen B. und nebenstehen- der Marke.

Messgewänder, zum Theil in reichen brochirten Seidenstoffen und Gold- borden, ein anderes mit prächtiger Silberspitze auf weisser Seide mit Kamage- muster.

Vespermantel mit Kapuze und in schönen Posamenten. Stoff kirschroth geblümte Seide. Zumeist 18. Jahrh.

Sechs Altar leuchter in Kupfer, versilbert, getrieben, in Candelaber- form. Etwa von 1720.

Vergl. C. B. Alippi, neuerbaute katholische Kirche in Dresden, Dr. 1856.