Projekt:Altes Dresden/Dresdner Gebäude/Gurlitt/Mittelalterliche Kapellen

Eingegangene mittelalterliche Kapellen.

Alexiuskapelle Bearbeiten

1. Alexiuskapelle. Vergl. Eichter, a. a. 0., III, 261.

Die Kapelle wird bereits 1305 als dem Leichnam Christi geweiht erwähnt. Sie stand auf einem Pfeiler der Elbbrücke (s. d.). 1468 wurde sie wieder in Stand gesetzt, nachdem sie vorher wüst lag. Jetzt erst dürfte die Kapelle dem heil. Alexius geweiht worden sein. 1511 fertigt Meister Anthonius Goldschmied ein schweres Silberbild des Heiligen, welches 1539 dem Münzmeister zum Ein- schmelzen gegeben wurde.

Es ist immerhin merkwürdig, dass der heil. Alexius hier auftritt. Die Bruder- schaft der Alexianer, welche um 1480 unter Augustinerregel als Mönchsorden constituirt wurde, ist in Sachsen selten nachweisbar.

Seit 1536 wurde die Kapelle vom Jakobshospital verwaltet, das der Erbe seiner Besitzthümer an Kunstwerken geworden sein dürfte. (Siehe Fig. 120, S. 174.)

Die Kapelle ging mit der Reformation ein, wurde 1542 als Steinhütte be- nutzt, 1550 zur Wachstube eingerichtet, später abgebrochen.

Maternikapelle Bearbeiten

2. Maternikapelle. Vergl. Richter a. a. 0. III, 205.

Die Kapelle des neben der Frauenkirche gelegenen Maternihospitals ist seit


Spital. Alexius-, Materni-, Rathliaus-, Marien- und Antonius-Kapelle. — Annenkirclie. 177


1329 nachweisbar, wurde 1429 von den Hussiten niedergebrannt, 1432 wieder hergestellt, 1563 abgebrochen. Reste haben sich nicht erhalten.

Rathauskapelle Bearbeiten

3. Rathhauskapelle siehe Rathhaus.

Marienkapelle Bearbeiten

4. Mariönkapelle am Queckborn.

Vergl. Richter a. a. 0. III, 9; I, 36. Die Bauten von Dresden, S. 430.

Die Kapelle, deren Bau durch bischöfliche Urkunde von 1512 gestattet wurde, ist schon 1539 wieder abgebrochen worden.

Der wunderthätige Brunnen, über dem sie stand, blieb erhalten. Es war ein viereckiger Steinbau mit stumpfem Dach, darauf als Wetterfahne ein fliegender Storch mit einem Kinde. Er trug die Inschrift:

Erbaut 1514. Renovirt 1745. Erweitert 1783. Erneuert 1824.

Der Brunnen wurde 1870 ganz erneuert, nur der von 1735 stammende Storch bheb erhalten. Ein Modell der alten Form im Stadtmuseum.

Antoniuskapelle Bearbeiten

5. Antoniuskapelle in der Haide. Vergl. Richter a. a. 0. III, 262.

Die Kapelle, seit 1415 genannt, wurde schon bald nach Eintritt der Re- formation zerstört. Sie stand nach Richter in der Nähe des späteren Schlesischen Bahnhofs.