Projekt:Grundschulpädagogik/Kurse/Grundlagen des Sachunterrichts/Session 7
Ergebnisse der Lerntheke
BearbeitenStation 1: Ordnet die Papierstreifen in dem Umschlag den einzelnen Prinzipien zu.
BearbeitenKindorientierung
- „... Schule und Unterricht so zu gestalten, dass sie vom Kinde aus gedacht werden.“ (Fölling-Albers)
- „Die Kinder sollten nicht durch ungeeignete didaktische Maßnahmen überfordert und entmutigt werden.“ (Fölling-Albers)
- Die Grundschule soll nicht nur alle körperlichen und geistigen Kräfte der Kinder wecken und schulen, sondern soll vielmehr dafür sorgen, dass die Wissensstoffe und Fertigkeiten (nicht bloß) äußerlich angeeignet, sondern möglichst alles, was die Kinder lernen von ihnen innerlich erlebt und selbsttätig erworben wird. (Neuhaus)
- „Das Kind bzw. der Schüler wird zum Subjekt und Bestimmungsfaktor des Unterrichts (Zielauswahl,Inhaltsbestimmung, Methodengestaltung) bezüglich seiner Individualität (Einmaligkeit, Einzigartigkeit)sowie seiner Personalität (Eigenwert, personale Würde).“ (Kammerl/Ragaller)
- „Das Kind in der Schule wird wieder stärker als Schüler gesehen, doch was es als Schüler lernt, soll es als Kind nutzen (können).“ (Fölling-Albers)
- „Unterrichtsgrundsatz, der die Forderung enthält, dass in Planung und Durchführung des Unterrichts die Situation des Kindes zum Ausgangspunkt der Überlegungen und des Tuns genommen wird.“ (Maras)
- Schülergemäßheit
- Schülerorientierung
- Kindgemäßheit
Sachorientierung
- Wissenschaftsorientierung
- Sachgemäßheit
- Sachgerechtigkeit
- Fachorientierung
- Unterrichtsinhalte werden in ihrer Bedingtheit und Bestimmtheit durch die Wissenschaften erkannt und entsprechend vermittelt. (Deutscher Bildungsrat) Wissenschaft soll durchschaubar gemacht werden, um sie auf diese Weise kritisch in den eigenen Lebensvollzug aufzunehmen (Deutscher Bildungsrat)
- „Mit dem Kind von der Sache aus, die für das Kind die Sache ist.“ (Wagenschein)
- „... sachangemessene Erkenntnisgewinnung, Urteilsbildung und Umgangsweise.“ (Kammerl/Ragaller)
- „Der Lerninhalt soll vom Lehrer dem aktuellen Stand der wissenschaftlichen Diskussion entsprechend aufbereitet werden.“ (Kammerl/Ragaller)
- „Der Lerninhalt soll von den Schülern mit sachgemäßen Methoden bearbeitet werden.“ (Kammerl/Ragaller)
- „Gesamtheit didaktischer Forderungen, die sich aus dem Anspruch der Sache ergeben“ (Maras)
- „Schüler/innen lernen (...) regelgeleitet, planmäßig, sich selbst kontrollierend, allein oder in einer Gruppe zu arbeiten und von bestimmten Ausgangsbedingungen ausgehend ein gemeinsam angestrebtes Ziel zu erreichen.“ (Richter)
Handlungsorientierung
- „Anspruchsvolle geistige Operationen gelingen besser, wenn Gegenstände, auf die sich die geistigen Operationen beziehen, anwesend sind oder wenn konkrete, zuvor im Handeln erworbene Vorstellungen vorhanden sind“ (Siegler)
- "Projektunterricht, mit dem emanzipatorische und politische Zielsetzungen verfolgt werden, als Idealform“ (Möller/Tenberge)
- Neben der Förderung praktischer Fähigkeiten geht es um die Förderung des Behaltens und Erinnerns, um den Aufbau kognitiver Strukturen, um die Entwicklung von Handlungskompetenz und Selbstvertrauen, sowie um die Entwicklung von sozialen und kommunikativen Fähigkeiten. (Möller/ Tenberge)
- Unterricht bietet Lernenden die Möglichkeit, bereichsspezifisches Wissen aktiv zu konstruieren.(Möller)
- „Das Ordnen, Vergleichen, Kontrastieren, Strukturieren, Auf-den-Begriff-bringen, Generalisieren und die kritische Reflexion und Einordnung in übergreifende Zusammenhänge und Strukturen.“ (Popp)
- „Die Erfahrung eigener Ausdauer und Kompetenz, individueller Vorlieben und Schwächen.“ (Popp)
Station 2: Wie sind die drei Prinzipien im Lehrplan verankert?
BearbeitenFachprofil Heimat- und Sachunterricht:
Beitrag des Faches zum Bildungsauftrag der Grundschule
Der Bildungs- und Erziehungsauftrag der Grundschule umfasst die Aufgabe, Kindern die Welt in der sie leben, d.h. Die natürlichen, kulturellen und sozialen Gegebenheiten und die sie umgebende Sachwelt zu erschließen. Das Fach Heimat- und Sachunterricht möchte die Schüler befähigen, ihrer Entwicklung gemöß Ausschnitte ihrer Lebenswirklichkeit zunehmend differenziert wahrzunehmen, zu begreifen und begrifflich zu fassen, sie in wichtigen Zusammenhängen gedanklich zu durchdringen, zu deuten und zu werten. Dies trägt dazu bei, dass die Schüler ein besseres Verständnis von sich in ihrer Welt entwickeln, der Unterricht also identitäts- und persönlichkeitsbildend wirkt. Das gelingt vor allem dann, wenn Heimat- und Sachunterricht den Schülern Interessensgebiete eröffnet. Durch zunehmend objektivierende sowie fachliche Sichtweisen können die Schüler mehr und mehr an dieser Lebenswirklichkeit teilhaben und jetzt und später an deren Gestaltung verantwortlich mitwirken. Bezugspunkte des Heimat- und Sachunterrichts sind somit das Kind, die Welt, die es umgibt, gesellschaftliche Anforderungen und eine wissenschaftliche Sachlichkeit.
Das Fach Heimat- und Sachunterricht in der Grundschule strebt eine Ausgewogenheit von Kind und Sachorientierung an. Einerseits ist der Unterricht kindorientiert, indem er den Entwicklungsstand der Schüler, ihre spezifischen Lebens- und Lernformen, Themenaspekte aus ihrer Lebenswirklichkeit, emotionale sowie motivationale Dimensionen wie Mitfühlen, Staunen, Erkunden wollen und Fragelust berücksichtigt und auf Erleben, Erfahren und Handeln ausgerichtet ist. Dabei ist dem kindlichen Verständnis durch angemessene Elementarisierung der Inhalte Rechnung zu tragen. Andererseits ist der Unterricht sachorientiert, indem Inhalte in ihren Strukturen aufgezeigt werden, methodisch sachgemäß vorgegangen wird, erste fachliche Bezüge hergestellt und entsprechende Arbeitsweisen vermittelt werden. Die Verbindung von Kind- und Sachorientierung zeigt sich vor allem in altersgemäßen Lehr- und Lernmethoden, die vom anschaulichen zum formalen Denken führen und zunehmend das Verstehen abstrakterer Zusammenhänge anstreben.
Heimat- und Sachunterricht berücksichtigt an geeigneten Themen und in der Unterrichtsgestaltung die gemeinsamen und unterschiedlichen Voraussetzungen, Interessen, Erwartungen und Empfindungen von Mädchen und Buben.
Die Schüler erwerben Einstellungen und Haltungen, indem sie handelnd lernen, Sachverhalte rational durchdringen und sich erlebnishaft sowie wertend damit auseinandersetzen. So erhalten sie Leitlinien für Wertorientierungen, Sinngebung und verantwortungsbewusstes Handeln und erkennen, wie sie sich an Vorgängen in ihrer Lebenswelt beteiligen und diese mitgestalten können.
Die Einzelinhalte werden expemplarisch ausgewählt, sollen den Schülern zugänglich, für ihr Leben wichtig und von der Sache her ergiebig sein. (...) Sie beziehen sich auf Dimensionen, die aus Erfahrungen der Schüler, Phänomenen aus ihrer Umwelt und bedeutsamen Fragen der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft erwachsen und werden sachlich sowie methodisch aus fachlich orientierten Sichtweisen geklärt. Einerseits geht der Lehrplan somit in seiner Grundstruktur von Themen aus der Lebenswirklichkeit der Kinder aus, andererseits führt er mit Hilfe der Lernfelder behutsam in fachliches Denken ein.
Hinweise zum Unterricht
Der Unterricht knüpft an Vorerfahrungen und Erlebnisse der Schüler an. Die Unterrichtsmethoden sollen das aktive Lernen der Kinder fördern und sind am Lernbegriff des eigenständigen Konstruierens des Wissens orientiert.
Handelndes Lernen: Denken und Tun werden zusammengebracht; die Kinder setzen bewusst Handlungsabsichten in Schrittfolgen und zielführende Tätigkeiten um.
Aus: Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus: Lehrplan für die bayerische Grundschule. München 2000: S. 35f.
Station 3: Entwerft eine Unterrichtsstunde zu einem Sachunterrichtsthema eurer Wahl, welche eines der drei Prinzipien besonders in den Vordergrund stellt.
BearbeitenStation 4: Ordnet die beiden Überschriften den beiden Sichtweisen der Handlungsorientierung zu.
BearbeitenLernen zu handeln – Handelnd lernen: Das Handeln und sein Produkt hat als Ziel und Inhalt einen eigenständigen Stellenwert. Anliegen: Handlungsfähigkeit Das Verständnis von Handeln reicht vom kommunikativen zum pragmatischen Tun.
Lernen durch Handeln – Handelnd lernen: Das Handeln hat methodische Funktion. Handeln als Weg des Lernens gilt als grundlegendes Prinzip des Unterrichts. Handlungsmöglichkeiten sollten Lern- und Verstehensprozesse fördern. Begründung (lerntheoretisch): Handeln entspricht den kindlichen Bedürfnissen und fördert Lern-, Denk- und Entwicklungsprozesse.
Station 5: Füllt den folgenden Lückentext zum Thema „Gegenwärtiger Diskussionsstand“ der Sachorientierung aus.
BearbeitenDer Begriff Wissenschaftsorientierung ist heute in der Sachunterrichtsdidaktik von derart zentraler Bedeutung wie zu Beginn des neuen Grundschulfaches in den 1970er Jahren. Allerdings ist deshalb die Orientierung an den Wissenschaften nicht verschwunden, wie die Diskussion gegenwärtig bedeutsamer Konzeptionen des Sachunterrichts zeigte. In diesem Zusammenhang spricht etwa Köhnlein von Sachlichkeit (vgl. Köhnlein 2005), die GDSU betont neben dem Lebensweltbezug ausdrücklich die Bedeutung fachlicher Perspektiven für den Sachunterricht (vgl. GDSU 2002) und Schorch schlägt für den heutigen Sprachgebrauch den gegenüber Wissenschaftsorientierung etwas milderen Begriff Wissenschaftsnähe vor (vgl. Schorch 1998, S. 148 ff.). Diese zeichnet sich durch Wahrheitsanspruch aus. Das bedeutet, dass das zu Lehrende zwar nach Maßgabe der didaktischen Reduktion vereinfacht, jedoch nicht verfälscht werden darf. Die Aussagen müssen wahr bleiben und dürfen wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht widersprechen, wie dies durch unangemessene Anthropomorphisierungen oder Animismen geschehen kann, wenn etwa Molekülmännchen, die für Wasserteilchen stehen, sich im flüssigen Zustand an die Hände fassen. Wird es nun zu heiß, müssen sie sich loslassen und streben auseinander – sie verdampfen. Derartige anthropomorph-animistische, vermeintlich kindgemäße Veranschaulichungen können bestenfalls als didaktische Kunstfehler bezeichnet werden; sie widersprechen sachbezogener Vermittlung bzw. Erarbeitung grundlegend.
(Anthropomorphisierungen, didaktischen Reduktion, Sachlichkeit, Zustand, Wissenschaftsnähe, didaktische Kunstfehler, Wahrheitsanspruch, fachlicher Perspektiven)
Aus: Feige, Bernd: Wissenschaftsorientierung als konzeptioneller Anspruch. In: Kahlert, Joachim u.a. (Hgg.): Handbuch Didaktik des Sachunterrichts. Bad Heilbronn 2007. S. 255
Station 6: Im Bezug auf das Prinzip der Kindorientierung ist die Diskussion um die „veränderte Kindheit“ ebenfalls von Bedeutung. Ordnet die Stichwörter den verschiedenen Thesen zu.
BearbeitenStichwörter: Medienkindheit, Verinselung, soziale Vereinsamung, rapider Wandel, Bedrohung durch Risiken, Konsumwelt, Konkurrenzwelt, Individualisierung, Urbanisierung, Bürokratisierung und Verplanung, Verwissenschaftlichung, Technisierung.
Die Stichwörter können mehrfach verwendet werden und es sind pro These auch mehrere Stichwörter möglich.
Besitz und Status spielen auch bei Kindern im Kampf um Anerkennung eine große Rolle.
- Konsumwelt
- Konkurrenzwelt
Die technische Zivilisation hat zu einem allgemeinen Erfahrungsverlust und Realitätsverlust beigetragen.
- Technisierung
- rapider Wandel
Es fehlen immer mehr Möglichkeiten zu unmittelbaren sinnlichen Wahrnehmungen.
- Medienkindheit
- Urbanisierung
- Verwissenschaftlichung
Freundschaften werden über telefonische Verabredungen und nicht mit unmittelbaren Besuchen praktiziert.
- Verinselung
- Bürokratisierung und Verplanung
- Urbanisierung
Kinder besitzen teure audio-visuelle Geräte und stehen untereinander im Wettbewerb.
- Technisierung
- Medienkindheit
- Konkurrenzwelt
Kinder bewegen sich in einer technisierten Welt.
- Technisierung
- Urbanisierung
Kinder erleben Bedrohungen der Welt durch Kriege und Naturkatastrophen.
- Bedrohung durch Risiken
Kinder haben eingeschränkte eigenständige Bewegungsräume nach draußen.
- Verinselung
- Urbanisierung
Kinder haben häufigen sozialen Wechsel mitzumachen.
- Rapider Wandel
- soziale Vereinsamung
Kinder leben in einer sozial mobilen Welt, in der äußerlich betrachtet nicht Tradition und Bildung den Status bestimmen, sondern der Besitz an Konsumgütern.
- Rapider Wandel
- Konsumwelt
- Konkurrenzwelt
Kinder leben in einer verplanten Welt, selbst Verabredungen zum Spielen müssen telefonisch geregelt werden.
- Medienkindheit
- Bürokratisierung und Verplanung
Kinder leben vielfach geschwisterlos.
- Soziale Vereinsamung
Kinder nehmen am Medienkonsum der Erwachsenen teil.
- Medienkindheit
- Konsumwelt
Kinder sind Teilhaber der Konsumwelt; AV-Medien, Computer, Telefon, Uhren, gestylte Fahrräder und viele andere Statussymbole sind selbstverständlich.
- Medienkindheit
- Konsumwelt
- Konkurrenzwelt
- Technisierung
Kinder spielen mit Konsumwelten und weniger in der Natur.
- Konsumwelt
Kinder verbringen viel Zeit in Binnenräumen.
- Verinselung
- soziale Vereinsamung
Kinder versuchen, ihre Interessen deutlich zu artikulieren und einzubringen.
- Individualisierung
Aus. Kaiser, Astrid: Arbeitsbuch zur Didaktik des Sachunterrichts. Hohengehren 2001. S. 58.
Station 7: Arbeitet aus dem Text (Kammerl/Ragaller S. 172-177) verschiedene Möglichkeiten heraus, Kindorientierung und Sachorientierung im Unterricht zu kombinieren.
BearbeitenStation 8: Ordnet die grundlegenden didaktischen Konzepte der Handlungsorientierung den praktischen Beispielen zu.
BearbeitenTyp 1: Handlungsorientierung, bei der das konkrete Handeln und sein Produkt einen eigenständigen Stellenwert als Ziel und Inhalt hat.
Typ 2: Handlungsorientierung, bei der das Handeln methodisch im Sinne einer „Didaktik der Denkerziehung“ im Sachunterricht seinen Stellenwert hat.
Die Kinder sollen die Häuser des Wohngebietes als Papiermodelle fertigstellen: Typ 1
Die Kinder sollen die richtigen Bezeichnungen auf einem Arbeitsblatt unterstreichen: Keine Handlungsorientierung
Die Kinder sollen in der Nachbarschaft fragen, ob sich die Leute an einer Aktion für einen gesicherten Fußüberweg an einer Kreuzung einsetzen wollen: Typ 1
Die Kinder sollen Schmutzwasser in Gefäße mit verschiedenen Filtern gießen: Typ 2
Die Kinder sollen aus Kastanienstückchen mit destiliertem Wasser durch Schütteln im Glas biologisch abbaubares Haarschampoo herstellen: Typ 1
Die Kinder sollen aus einem Blatt die fehlerhaften Abbildungen ausschneiden: Keine Handlungsorientierung
Die Kinder sollen aus Altpapier neues Papier schöpfen Typ 1 und 2
Die Kinder sollen einen Plan für den Bau eines Komposthaufens im Schulgelände zeichnen: Typ 2
Die Kinder sollen ein Theaterstück zur Müllvermeidung einstudieren: Typ 2
Aus: Kaiser, Astrid: Arbeitsbuch zur Didaktik des Sachunterrichts. Hohengehren 2001. S. 102.
Station 9: Als Kriterien für handlungsorientiertes Lernen gelten: zielgerichtetes Handeln, Ernstcharakter und Handeln mit konkreten Objekten oder in realen gesellschaftlichen Situationen.
BearbeitenMarkiert, welche der folgenden Verhaltensweisen von Kindern noch unter den didaktischen Begriff der Handlungsorientierung fallen und welche nicht.
Eine Spielhütte für den Schulhof bauen: Handlungsorientierung
Mit den Nachbarklassen über den Lärm auf den Fluren reden und nach Lösungen suchen: Handlungsorientierung
Mandalas ausmalen: keine Handlungsorientierung
Einen Steinmeditationskreis im Schulgarten legen: Handlungsorientierung
Die Leseecke mit Stoffresten verschönern: Handlungsorientierung
Die Fahrpläne für die Klassenfahrt zusammenstellen: Handlungsorientierung
Aus: Kaiser, Astrid: Arbeitsbuch zur Didaktik des Sachunterrichts. Hohengehren 2001. S. 105.
Station 10: Sortiert die Papierstreifen im Umschlag in Merkmale und Ziele handlungsorientierten Unterrichts.
BearbeitenMerkmale
- Das konkret-praktische Tun, Probieren, Experimentiere, Konstruieren, Bauen, Gestalten, Produzieren.
- Die bewusst geleistete Selbstkontrolle und Selbskorrektur.
- Die Mitverantwortung und Kooperation der Lernenden und die zunehmend selbstständige Organisation des eigenen Lern- und Arbeitsprozesses
- Die „ganzheitliche“ Beteiligung mit allen Sinnen, mit vielfältiger Organerfahrung, mit Affekten, mit körperlicher Widerstands- und Gegenstandsefahrung
- Das Ordnen, Vergleichen, Kontrastieren, Strukturieren, Auf-den-Begriff-bringen, Generalisieren und die kritische Reflexion und Einordnung in übergreifende Zusammenhänge und Strukturen
- Die Erfahrung eigener Ausdauer und Kompetenz, individueller Vorlieben und Schwächen
Ziele
- Perspektivität: Die Erfahrung des Aspektcharakters der Wahrnehmung, die Einsicht, dass „es keine absolute Wirklichkeit gibt, sondern nur subjektive, zum Teil völlig wiedersprüchliche Wirklichkeitsauffassungen, von denen naiv angenommen wird, dass sie der 'wirklichen' Wirklichkeit entsprechen“(Watzlawick)
- Kompetenzerfahrung, Selbstständigkeit und Verantwortung Personalisierung: das Lernen als individuell bedeutsam erfahren, es in Beziehung setzen zu den individuellen Erfahrungen, Interessen, Gefühlen, Meinungen, Vorurteilen, Wünschen und zum eigenen lebensgeschichtlichen Kontext
- Aktivierung
- Methodisierung: Bewusstmachen und Beherrschen von Lösungswegen, Verfahren und ihren Grenzen
- Reflexivität: Bewusstmachen des eigenen Lernstils und der individuellen Zugangsweisen, aber auch der eigenen Fixierungen, Lernschwierigkeiten und Defizite
- Übung, Übertragung und Anwendung von Kenntnissen, Gesetzmäßigkeiten, Methoden, Lösungsstrategien, Wechselwirkung und gegenseitige Ergänzung von primär handlungsorientierten Lernsituationen und Formen der überwiegend darbietenden Lehre
- Stärkung der Selbstkraft und der epistemischen Selbstständigkeit
Literatur
Bearbeiten- Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus: Lehrplan für die bayerische Grundschule. München 2000
- Kahlert, Joachim u.a. (Hgg.): Handbuch Didaktik des Sachunterrichts. Bad Heilbronn 2007
- Kaiser, Astrid: Arbeitsbuch zur Didaktik des Sachunterrichts. Hohengehren 2001