Riemannsche Flächen/Invertierbare Garben/Einführung/Textabschnitt


Ein -Modul auf einer riemannschen Fläche heißt invertierbar, wenn es eine offene Überdeckung derart gibt, dass die Einschränkungen isomorph zu sind.

Die Strukturgarbe ist invertierbar, man kann direkt die durch selbst gegebene Überdeckung nehmen. Eine invertierbare Garbe heißt trivial, wenn sie isomorph zur Strukturgarbe ist. Die von einer holomorphen Funktion auf einer zusammenhängenden riemannschen Fläche erzeugte Idealgarbe

ist trivial. Lokal ist nach der Definition jede invertierbare Garbe trivial, es geht also hauptsächlich um die Frage, ob es global nichttriviale invertierbare Garben gibt. Zu einer invertierbaren Garbe nennt man die duale Garbe

auch die inverse Garbe.

Auf einer riemannschen Fläche ist die Garbe der holomorphen Differentialformen invertierbar. Dies beruht einfach darauf, dass nach Fakt lokal auf einer offenen Kreisscheibe mit der Variablen die holomorphen Differentialformen die Form mit einer eindeutig bestimmten holomorphen Funktion besitzen. Daher gibt es lokal einen Isomorphismus . Die Garbe der holomorphen Differentialformen ist aber im Allgemeinen nicht trivial, in der Tat reflektieren ihre globalen Eigenschaften wichtige Informationen über selbst. Auf einer kompakten zusammenhängenden riemannschen Fläche ist nach Fakt jede global definierte holomorphe Funktion konstant, es ist also

Dagegen ist die Vektorraumdimension von eine wichtige Invariante von , die (endlich ist und) das differentielle Geschlecht von heißt. Nach Beispiel besitzt der kanonische Divisor auf der projektiven Geraden den Grad , daher ist nicht isomorph zur Strukturgarbe.