Videokonferenz/Broadcast - Mehrraumnutzung

Bei einem Broadcast-Scenario möchte man

  • bei eine Infoveranstaltung,
  • bei einer Input-Phase in einem Lernprozess
  • ...
Klassische Infoveranstaltungen und deren Abbildung durch Videokonferenzsysteme
Videokonferenzen mit lokalen oder regionalen Treffpunkten

vielen Personen parallel eine kurze Präsentation zur Verfügung zu stellen und gleichzeitig in Echtzeit einen Rückkanal vom Plenum zum Vortragenden haben.

Problem der Zeitverzögerung bei Streaming-Lösungen

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Man kann in der OpenSource-Videokonferenz , der keine Zeitverzörgerung von ca. bis 1-2min beim Streaming vermeidet. Dadurch dauert es bis zu 2min, bis das gestreamte Videosignal bei den Zuhörern ankommt. Dies kann man umgehen, in dem man die Fragen im Chat als Rückkanal sammelt und dann die Fragen im Bündel beantwortet. Bei Echtzeitanforderungen ist die Wartezeit nicht abzeptabel. Die folgende Lösung zeigt Optionen auf, mit Raumbeschränkungen von 100 Personen pro Raum auch eine Personengruppe von 160 Personen in Echtzeit zu erreichen.

One-to-Many in Echtzeit

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Eine solche Phase in einer Videokonferenz (ONE2MANY - eine(r) zu vielen) kann in eine Videokonferenz mit interaktiven Phasen in Gruppen wechseln. Gleichzeitig kann die Kapazität eines Videokonferenzsystems in der Regel beschränkt sein (z.B. 100 Personen). In dieser Lernressource werden bei einer Nutzung zunächst das prinzipielle Vorgehen erarbeitet und danach die Vor- und Nachteilen im Vergleich zu Streaming diskutiert werden.

Mehrraumnutzung von BBB-Räumen - Technische Sicht

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In diesem Beispiel wird während einer Veranstaltung (One-to-Many) die Vortragsinhalte in zwei BBB-Räume übertragen. Um die Unabhängigkeit der Infrastruktur zu demonstrieren, wurden für den hier diskutierten Test zwei unabhängige BigBlueButton-Server verwendet.

  • (BBB-1) ein BBB-Server, in dem die Infoveranstaltung als Hauptraum abgebildet wird.
  • (BBB-2) eine davon unabhängige BBB-Instanz (z.B. vom Land für Schulen und Universität zur Verfügung gestelltes BBB-Cluster), das nicht durch Loadbalancing mit dem Servercluster (BBB-1) verbunden ist.

Wir bezeichen diese BBB-Instanzen jeweils im Folgenden mit (BBB-1) und (BBB-2). Für einen einfachen Test der Mehrraumnutzung benötigt man drei Personen

  • (M1) einen Moderator, der die Input-Phase in zwei Räume übertragen möchte,
  • (P1) eine Person 1, die sich in einem BBB-Raum auf (BBB-1) befindet,
  • (P2) eine Person 2, die sich in einem BBB-Raum auf (BBB-2) befindet,

In den Raum auf BBB-2 soll die Inputphase aus BBB-1 übertragen werden. Das folgende Vorgehen beschreibt eine Art Broadcast in zwei BBB-Räume. Technisch funktionierte dies wie folgt:

  • Der Moderator (M1) geht in den BBB-Raum auf (BBB-1) und richtet lädt dort wie gewohnt die als PDF exportierten Folien (aus LibreOffice-Draw, LaTeX-Beamer-Folien, ...) hoch und testet dort die Präsentation mit (P1). Dies ist Standard und entspricht dem Vorgehen bei einer Einraumnutzung für eine Inputphase/Infoveranstaltung.
  • Der Moderator (M1) öffnet ein weiteres Fenster auf (BBB-2) und ist damit in zwei BBB-Räume parallel:
    • zusammen (P1) ist (M1) im BBB-Raum auf (BBB-1) und
    • zusammen (P2) ist (M1) im BBB-Raum auf (BBB-2).
  • Der Moderator (M1) nutzt auf (BBB-2) die Möglichkeit, den Bildschirm zu teilen und teilt dann z.B. den gesamten Bildschirm des Moderator (M1) mit den Nutzern auf (BBB-2). Gleichzeitig testet (M1) die Audio- und Videoübertragungsqualität mit dem Nutzer (P2) auf (BBB-2).
  • Der Moderator wechselt dann zurück in das Browserfenster auf (BBB1), der hier als Hauptraum der Präsentation eingerichtet wurde und von dem aus die Präsentationsfolien u.s.w. geteilt werden.
  • wenn der gesamte Bildschirm des Moderators (M1) geteilt wurde, kann (M1) die Präsentation/PDF-Folien in (BBB-1) auch im Vollbildmodus darstellen und diese werden dann auf (BBB-2) durch den Screenshare anzeigt. Damit kann auch (P2) auf (BBB-2) der Infoveranstaltung folgen und alle weiteren Nutzerinnen und Nutzer auf (BBB-2) können selbst diese Folien im BBB-Fenster von (BBB-2) im lokal im Browser als Vollbildmodus darstellen.
  • Das Audiosignal wird dann von (M1) damit parallel in BBB-1 und BBB-2 übertragen.

Organisatorische Voraussetzungen

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  • (Verteilung der Teilnehmer-innen) Man die Gesamtgruppe der Nutzer auf die verfügbaren BBB-Instanzen verteilen. In der Infomail zur Verantaltung könnte z.B. stehen
    • (BBB-1) Teilnehmerinnen und Teilnehmen, deren Nachname mit A-L anfängt, loggen sich bitte unter der (URL1) in den BBB-Raum auf BBB-1 ein.
    • (BBB-2) Teilnehmerinnen und Teilnehmen, deren Nachname mit M-Z anfängt, loggen sich bitte unter der (URL2) in den BBB-Raum auf BBB-2 ein.
  • (Support) Eine weitere organisatorisch eingebunden Person (M2) kann als weitere Bridge/Brücke zwischen zusätzlichen Räumen fungieren. Sich zum Beispiel als Teilnehmer in (BBB-1) einloggen und dann in einen dritten Raum auf (BBB-3) wieder mit Screenshare überträgen. In einem solchen Test benötigt man ggf. noch eine weitere Person (P3) in (BBB-3), die die Audio- und Videoübertragungsqualität auf (BBB-3) testet.
    • (BBB-1) befinden sich (P1) (M2) und (M1) Screenshare von (M1) aus (BBB-2) und Screenshare von (M2) auf (BBB-3). Hier fungiert (BBB-1) als Hauptraum mit der Präsentation durch (M1) und dem Screenshare von (M2) in den Raum (BBB-3).
    • (BBB-2) befinden sich (P2) und (M1) der einen Screenshare von (BBB-1) in (BBB-2) übernimmt,
    • (BBB-3) befinden sich (P2) und (M2) der aus dem Hauptraum (BBB-1) seinen Bildschirm und die Präsentation aus (BBB-2) als Screenshare teilt.


Alterative Broadcast-Optionen

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Alternativen kann man mit der OpenSource-Software OBS-Studio nutzen. Dazu kann z.B. einen Video aus Webcam, Folien, Greenscreen Videos, ... auf dem Bildschirm zusammenstellen (z.B. Folien im Vollbild, Webcam-Video klein unten rechts im Bild) und

  • das Video direkt auf Youtube streamen. Den Stream würde man dann parallel als Streamingquelle in allen BBB-Räumen auf den Servern (BBB-1), (BBB-2), ... verwenden oder
  • das Video der Inputphase als Screencast vorher abspeichern und synchron in allen Räumen (BBB-1), (BBB-2), ... von Moderatoren (M1), (M2) von mehreren Rechner eingebunden und dargestellt wird.

Technische Hinweise zur Verwendung von Browsern

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  • Der Internetexplorer kann gegenwärtig (Stand 2020/05) noch keinen Screenshare darstellt, daher können Nutzer-innen mit dem Internetexplorer den Screenshare nicht sehen und erhalten einen schwarzen Bildschirm. Die Verwendung z.B. von Firefox oder Chromium löst das Problem.
  • Audio und Video sollten bei den Teilnehmer während der Inputphase ausgeschaltet sein, damit keinen störenden Nebengeräusche während der Inputphase die Teilnehmerinnen und Teilnehmer stören. Gleichzeitig reduziert ein ausgeschaltetes Video die Last auf den BBB-Server, auf dem zugleich noch anderen Veranstaltungen laufen. Bei der Bandbreite und der Serverkapazität handelt sich um eine geteilte Ressource, mit der man sparsam im Sinne der Verfügbarkeit für alle umgehen sollte.

Local and Regional Meeting Points

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Bei einer AT6FUI-Konferenz (2012)[1][2] wurden lokale und regional Treffpunkte verwendet, um als Gruppe per Videokonferenz von mehreren global verteilten L/RMP (Local/Regional Meeting Points) teilzunehmen. Dadurch wurde der Carbon Footprint von Konferenzen reduziert und gleichzeitig durch die Teilnahme als Gruppe ein persönlicher Austausch (Face2Face) und ein internationaler Austausch per Videokonferenz ermöglicht. Durch Gruppenlösungen wird die soziale Komponente gefördert und gleichzeitig die Nutzerzahl der Videokonferenzsoftware reduziert. Diese Option kann man ebenfalls in die Überlegungen mit einbeziehen, wenn viele Menschen erreicht werden sollen. Mehrraumnutzung ist hier dann mehrere reale Räume mit vielen Menschen per Videokonferenzsoftware zu verbinden.

Vorschlag: Technische Weiterentwicklung von BBB

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In diesem Proof-of-Concept konnte mit der OpenSource-Software BigBlueButton auf zwei unabhängigen Instanzen gezeigt werden, dass man einen Input-Phase in einer Videokonferenz mit einer Art manuellem Load Balancing auf diese BBB-Instanzen verteilen kann.

BBB-Instanz-Brücke

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Ggf. könnte man an Rechenzentren die OpenSource-Infrastruktur mit einer Art manuellen BBB-Instanz-Brücke unterschiedliche Instanzen für größere Veranstaltungen vielen Nutzerinnen und Nutzern für eine gemeinsame Inputphase zusammenschalten kann, um anschließend wieder verteilt in den Teilgruppen auf den BBB-Einzelinstanzen zu arbeiten. Das Konzept der BBB-Instanz-Brücke ist von einem A

Implementation der BBB-Instanz-Brücke

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Rechenzentren von Universitäten und anderen Forschungs- und Bildungseinrichtungen könnten gemeinsam in einer Art kollaborativen Entwicklungsarbeit Feature von OpenSource-Videokonferenzsystemen entwickelt werden und der Gemeinschaft der Bildungseinrichtungen zur Verfügung gestellt werden. Durch die OpenSource-Struktur können damit auch klein- und mittelständische Unternehmen in unter epidemiologischen Einschränkungen unterstützt werden. Sie können darüber hinaus OpenSource-Infrastruktur auch für ihre Geschäftsprozesse anpassen und verwenden (z.B. direkte Verwendung für Infoveranstaltungen, mit zusätzlichen Datenschutz und Sicherheitsfeatures anreichern und auf firmeneigenen Servern Videokonferenzsystem zu betreiben) .

Danksagung

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Vielen Dank an Jörg Rapp und Marie Bartel für die Durchführung des Testes mit Mehrraumnutzung von unterschiedlichen BBB-Instanzen von verschiedenen Einrichtungen.

Siehe auch

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Quellen/Literatur

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  1. AT6FUI/EFG-SGH Local and Regional Meeting Points (2012) Expert Focus Group Space and Global Health (former Action Team 6 - Followup Initiative) - http://at6fui.weebly.com/local--regional-meeting-points.html (Zugriff 2020/06/07)
  2. AT6FUI/EFG-SGH Official Document of Expert Focus Group Space and Global Health (former Action Team 6 - Followup Initiative) - http://at6fui.weebly.com/official-documents.html (Zugriff 2020/06/07)