Wikiversity:Fellow-Programm Freies Wissen/Einreichungen/German Open Syllabi Project für Soziologie/Abschlussbericht

I. Infos zum eigenen Forschungsvorhaben

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Zusammenfassung und Ergebnisse

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Ein Ziel meines Projektes ist es gewesen, bereits online verfügbare Informationen zu Lehrveranstaltungen deutschlandweit aus universitären Vorlesungsverzeichnissen auszulesen (spezifisch für das Soziologiestudium) und daraus im ersten Schritt einen Datensatz zu generien. Im zweiten Schritt sollte dieser Datensatz als Eingabemaske für Soziolog*innen fungieren, die zu den so bereits vorhandenen Metadaten ihrer Veranstaltungen Syllabi und damit zusätzliche Informationen zu den Inhalten und Lehrformaten hinzufügen können. Das Ziel war also die Erstellung einer disziplinenspezifischen Open Educational Resource. Der erste Schritt des Auslesen ist mithilfe eines Programmierers erfolgt. Allerdings hat dieser Prozess deutlich mehr Ressourcen in Anspruch genommen, als ursprünglich geplant gewesen ist. Vorlesungsverzeichnisse sind trotz geteilter Anbieter sehr divers in ihrer technischen Strukturierung, so dass es so viele Skripte wie ausgelesene Universitäten brauchte. Trotz dieser massiven Leistung des Codes müssen die Daten noch immer stark nachbereinigt werden – dies ist bereits in Teilen geschehen, aber noch nicht durchgängig. Die grösste Hürde bestand jedoch in der Implementierung der Eingabemaske. Die dafür vorgesehene Plattform, ein Fachinformationsdienst für die deutsche Soziologie, konnte auf Grund interner technischer Probleme doch nicht genutzt werden, eine Alternative lies sich durch die technischen Anforderungen auf der einen und den sozialen auf der anderen nicht finden. Es wurde deutlich, dass mein Projekt die Unterstützung der Fachgemeinschaft erfordert, um die ideelen und materiellen Ressourcen bereitzustellen, die notwendig sind, um eine entsprechende Plattform zum Teilen von Syllabi – die auch genutzt wird! - aufzustellen. Zusammen mit meiner Mentorin Isabel Steinhardt habe ich nun entschieden, die neuen Bedingungen, die die Corona-Pandemie an die Lehre stellt, zu nutzen, um über die Etablierung eines Arbeitskreises innerhalb der Deutschen Gesellschaft für Soziologie den institutionell gestützten Austausch über die Lehre der Disziplin anzuregen, inklusive des Aufbaus einer Plattform zum Veröffentlichen und Diskutieren von Lehrmaterialen. So wird hoffentlich mein ursprüngliches Vorhaben durch die institutionelle Unterstützung bezüglich der Ressourcen besser aufgestellt, im Betrieb von meiner Person unabhängig und grösser in der Reichweite.

Beitrag zu Offener Wissenschaft​

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Auch wenn ich mein Projekt in der Zeit der Programmes nicht finalisieren konnte, glaube ich heute umso mehr, dass die Disziplin die Lehre nicht als individuelles Problem behandeln kann. Wenn sich Lehrpraktiken öffnen, wird Kommunikation über einzelne Lehrveranstaltungen und über Standorte hinweg möglich, die Disziplin kann ihre eigen Lehrgestalt kennenlernen und vor allem sich auch als Peers in der Lehre begreifen. Nachwuchswissenschaftler*innen würden unterstützt in ersten Lehrerfahrungen und zugleich werden Lehrleistung als solche erkenn- und honorierbar. Ich habe gemerkt, dass ich in meinem bisherigen Vorgehen zu viel mit zu wenig Mitteln vorhatte. Nun wird umgedacht, und weitergemacht!

II. Zusammenarbeit​ ​mit​ ​Fellows​ ​und Mentor*innen

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Zusammenarbeit​ ​mit​ ​deiner​ ​Mentorin/deinem​ ​Mentor

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Meine Mentorin Isabel Steinhardt war stets erreichbar, die Kommunikation erfolgte nach Bedarf und Anlass mal in Person, mal telefonisch oder via Mail. Der Austausch war hilfreich in zweierlei Hinsicht: Zum einen ist sie als Hochschulforscherin und passionierte Lehrende gut vertraut mit der nachgelagerten Rolle, die die Lehre vielfach für wissenschaftliche Disziplinen besitzt und der entsprechenden Trägheit, mit der mein Vorhaben entsprechend zu rechnen hatte. Auch ihre eigenen Aktivitäten im Bereich von Open Science Praktiken haben sie für entsprechende Beharrungstendenzen und Fallstricke sensibilisiert. Entsprechend war ihre taktische Beratung bezüglich meines Vorgehens hilfreich. Zum anderen hat sie den Kontakt zur Deutsche Gesellschaft für Soziologie hergestellt, über den wir nun gemeinsam versuchen, die Lehre und auch ihre verstärkte Öffentlichkeit zum Thema zu machen.

Austausch​ ​mit​ ​anderen​ ​Fellows

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Mein Austausch mit den anderen Fellows blieb leider auf die Veranstaltungen und Twitterbeobachtungen beschränkt. In meinen Augen hat das primär damit zu tun, dass die Projekte doch sehr verschieden waren. Das war spannend, weil sich so Open Science in seinen diversen Facetten zeigte, aber das schränkte auch den Austausch zu den Projekten ein. Jedoch hat Isabel Steinhardt einen Workshop zum Thema „Öffnen und Teilen qualitativer Forschungsdaten“ initiiert, an dem auch ich und weitere Fellows und Mentor*innen teilgenommen und eine gemeinsame Handreichung erarbeitet haben. Diese themenbezogene Zusammenarbeit war sehr produktiv.

III. Kommunikation​ ​und​ ​Vernetzung​

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Weitergabe von Wissen

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Ich habe im Rahmen einer Lehrveranstaltung, die sich im weiten Sinne mit der „Sichtbarkeit“ diverser Praktiken durch Social Media Plattformen beschäftigt hat, Open Science zum Thema gemacht und versucht, Studierende, die noch nie davon gehört hatten, mit Kernideen vertraut zu machen. Da es sich hierbei um ein Bachelorseminar handelte, indem noch kein wirkliches Bild von Wissenschaft etabliert worden war, taten sie sich schwer mit der Einordnung von Open Science. Man muss „Closed Science“ kennen, um die Bedeutung von „Open Science“ einzuschätzen.

Neue Kontakte mit der Community für Offene Wissenschaft

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Im Juni beginne ich meine Arbeit als Moderatorin des Preprint-Servers für Sozialwissenschafen SocArXiv und unterstütz so die Bemühungen, das Teilen sozialwissenschaftlicher Forschung unabhängiger von Verlagen und Paywalls zu machen.

Neue Kontakte mit Vertreter*innen der Wikimedia-Communitys

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Ich habe sehr viel über die Vielfalt der Wikimedia-Welt gelernt. Mein konkretes Projekt hat sich als zu spezifisch erwiesen für eine der Wikimedia-Plattformen, aber ich hoffe, in Zukunft stärker darauf zurückgreifen/beitragen zu können, vor allem zur Wikiversity.

Dein persönliches Gesamtfazit

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Ich habe sehr viel über offene Praktike in der Wissenschaft gelernt und bin entsprechend sehr zufrieden, Teil des Programms gewesen zu sein! Ich nehme noch eine Menge Arbeit mit hinaus, aber ohne das Programm hätte ich die entstandenen Projekte vielleicht nicht begonnen. Nach wie vor bleibt spannend, wie sich die normativen Erwartungen, die Open Science beinhaltet, in der eigenen Praxis und der der eigenen Disziplin um- und durchsetzen lassen. Ich bin nun deutlich sensibilisierter für das Phänomen und werde es weiterhin beobachten – ich hoffe, auch beforschen! Ich danke den anderen Fellows für die spannenden Einblick in ihre Arbeit, den Mentor*innen für die Inputs und Wikimedia für die Organisation!