Wikiversity:Fellow-Programm Freies Wissen/Einreichungen/German Open Syllabi Project für Soziologie
TitleBearbeitenGerman Open Syllabi Project for Methods Teaching in Sociology ProjektbeschreibungBearbeitenDas Kernziel meines Projektes ist, der soziologischen Community den Anstoss zu geben, in Anlehnung an das Open Syllabus Project ihre Lehrkonzeption und –materialen zu teilen, um so die Möglichkeit für einen offenen Austausch über eine kollektive Ausgestaltung disziplinärer Lehre zu schaffen. Eine Öffnung über die eigene Community hinaus für die breite Öffentlichkeit könnte zudem relevantes Informationsmaterial für Studierende bereitstellen, welches über bisher verfügbare Hinweise auf standortspezifische Schwerpunkte hinausgeht (siehe z.B. https://www.studium.org/soziologie der Deutschen Gesellschaft für Soziologie). Die Methodenkompetenzen von Soziolog*innen und Soziologieabsolvent*innen stehen regelmässig im Mittelpunkt soziologisch-disziplinärer Debatten. Dabei geht es vielfach um ihre "Praxisrelevanz"[1]. Gegenwärtig sind es vor allem technisch-gesellschaftliche Entwicklungen, wie das Anfallen grosser Mengen an digitaler Spuren sozialer Interaktion, die von Interesse für die soziologische Forschung sind, dabei jedoch neue Anforderungen an die technischen und methodischen Kompetenzen der Soziolog*innen stellen[2][3]. Eng verbunden mit diesen Diskussionen sind Fragen nach einer angemessenen Gestaltung der Methodenlehre im Soziologiestudium, um Absolvent*innen mit den methodischen Kompetenzen auszustatten, die disziplinären wie gesellschaftlichen Erfordernissen und Erwartungen gerecht werden. Denn wird die Soziologie als empirische Disziplin verstanden, fokussieren Qualitätskriterien soziologischer Forschung vor allem auf den angemessenen Einsatz von Methoden, die entsprechend auch in der Lehre zu vermitteln sind. Dass dies ein Thema ist, welches die Disziplin selbst umtreibt, zeigen beispielsweise Dokumente des Digitalen Archivs der DGS, in denen sich Disziplinenvertreter*innen bereits in den 1970 Jahren zur kritische Bestandsaufnahme und Ausgestaltung der Methodenlehre ausgetauscht haben. Zeitnaher gab es Auswertungen von Bachelor- und Mastermodulhandbüchern, um im Abgleich mit einer Empfehlung zur Methodenausbildung der DGS[4] einen Überblick über den Umfang und auch den Standardisierungsgrad der Methodenausbildung über die deutschen Standorte hinweg zu gewinnen[5][6]. Um eine ähnliche Übersicht bemühten sich aktueller Hirschauer und Völkle[7], jedoch mit dem Anspruch, Ungleichheiten in der Sichtbarkeit verschiedener methodologischer Kulturen innerhalb der Lehre aufzuzeigen. Alles in allem ist das Interesse der Soziologie an einer standortübergreifenden Dokumentation der Ausgestaltung der eigenen Methodenlehre ersichtlich, verbunden mit den Erwartungen, informiert in (verschieden) identifizierte Defizite oder Inkonsistenzen einzugreifen. Diese innerdisziplinäre Debatte möchte ich mit dem gemeinschaftlichen Interesse an einer offenen Wissenschaft verknüpfen. Dafür plane ich in Anlehnung an das Open Syllbus Project die Entwicklung einer Datenbank, die Syllabi der Methodenlehre des deutschen Soziologiestudiums sammelt. Das Ziel ist, eine semesterweise aktualisierte, für die Community frei zugängliche Ressource anzulegen, die Dozierende im Bereich der Methodenlehre bei der Lehrgestaltung unterstützen und die Koordination der gegenwärtigen, disziplinären Methodenausbildung erleichtern kann. Dafür plane ich, die Öffnung der soziologischen Lehrpraxis mit den besten Startvoraussetzungen auszustatten und infrastrukturell zu stützen. Basierend auf den Informationen der Vorlesungsverzeichnisse soll eine Datenbank zu den Veranstaltungen der Methodenlehre aufgebaut werden, in die Dozierende die Syllabi ihrer Lehre hochladen können. Über die Kommunikation mit Fachvertreter*innen und den spezifischen methodologischen Communities innerhalb der Soziologie soll für das Projekt geworben und die kollektive Beteiligung ermöglicht werden. Das Ziel ist es, gemeinsam mit den beteiligten Akteur*innen einen Plan auszuarbeiten, der es ermöglicht, die Datenbank für eine semesterweise Aktualisierung auf Dauer zu stellen.
Autor/inBearbeiten
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