Das zentrale Anliegen des Fellow-Programms war es, die schrittweise Öffnung der Wissenschaft zu fördern und das Prinzip kollaborativer Wissensproduktion nach dem Vorbild der Wikipedia weiter in die Breite zu tragen. Das Programm richtete sich an Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus allen Fachdisziplinen, die ihre eigene Forschung und Lehre offen und nachnutzbar gestalten möchten. Es unterstützte die Fellows über einen Zeitraum von acht Monaten und bestand aus vier Komponenten: (1) Qualifizierung, (2) Mentoring, (3) Finanzielle Unterstützung sowie (4) Sichtbarkeit und Vernetzung.
Qualifizierung
Im Rahmen des Fellow-Programms wurde neben theoretischen Grundlagen zu den Themen Freies Wissen und Offene Wissenschaft auch deren praktische Anwendung vermittelt. Ziel war es, die Fellows bei ihrer Arbeit mit digitalen Ressourcen zu unterstützen: Sie lernten Methoden, Verfahren und Werkzeuge kennen, mit denen sie ihre wissenschaftliche Arbeit offen gestalten können, etwa indem sie ihre Forschungsergebnisse und -daten offen publizieren (Open Access) und damit für andere zugänglich und nutzbar machen, Freie Bildungsmaterialien (Open Educational Resources) nutzen und schaffen oder verwendete Forschungsmethoden möglichst transparent und damit nachvollziehbar gestalten (Open Methodology). Ebenso wurden durch die Fellows und Mentor*innen umfangreiche Informationsmaterialien zusammengetragen, die mittelfristig einen wertvollen Beitrag zu Lehr- und Lernressourcen im Bereich Offene Wissenschaft im deutschsprachigen Raum leisten. Diese werden durch das Programm-Netzwerk (Fellows, Mentor*innen und Alumni) kuratiert und sowohl nachfolgenden Fellows als auch anderen Wissenschaftler*innen zugänglich gemacht.
Mentoring
Über einen Zeitraum von acht Monaten erhielten die Fellows eine persönliche Betreuung durch Mentor*innen, die über viel Erfahrung verfügen, Prinzipien Offener Wissenschaft in der eigenen wissenschaftlichen Arbeit anzuwenden. Diese standen ihnen beratend als feste Ansprechpartner*innen für die Umsetzung ihrer Ziele innerhalb ihrer Forschungsvorhaben zur Seite. Die Fellows standen darüber hinaus in regelmäßigem Austausch miteinander und unterstützten sich gegenseitig in Form selbstorganisierter Arbeitsgruppen. Für eine kontinuierliche Erfolgskontrolle der gemeinsamen Arbeit schlossen die Fellows mit ihren Mentor*innen zu Beginn des Programms verbindliche Ziel- und Handlungsvereinbarungen.
Finanzielle Unterstützung
Die Fellows erhielten jeweils ein Stipendium in Höhe von 3.000 € oder 5.000 € für die Umsetzung eines offenen Forschungsprojektes. Dabei handelte es sich um individuelle, personengebundene Stipendien, die den Fellows Freiräume und Ressourcen für die Durchführung ihrer eigenen Projekte verschafften. Auch Reise- und Übernachtungskosten für Präsenzveranstaltungen im Rahmen des Fellow-Programms wurden bei Bedarf erstattet.
Sichtbarkeit & Vernetzung
Mit dem Programm sollte der Austausch und die Vernetzung von Aktiven im Bereich Offene Wissenschaft gefördert werden, um damit die schrittweise Öffnung der Wissenschaft weiter voranzutreiben. Das Programm bot dazu die Möglichkeit, sich mit Expert*innen aus unterschiedlichen Fachdisziplinen zu vernetzen, die Einblicke in ihre freie Wissenschaftspraxis bieten. Darüber hinaus sollten die Fellows als Botschafter*innen für Freies Wissen agieren und die Idee einer Offenen Wissenschaft in ihren und anderen wissenschaftlichen Institutionen und Communities verbreiten.
Auf einen Blick
Was ist das Fellow-Programm und wie funktioniert es? - Ein Erklärvideo.