Wikiversity:Fellow-Programm Freies Wissen/Einreichungen/Hawass - Contemporary Islamic Aesthetics/Abschlussbericht

I. Infos zum eigenen Forschungsvorhaben

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A. Zusammenfassung und Ergebnisse

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Das Ziel der gesamten Förderphase war die Öffnung für externe User. Als Etappenziele für Förderphase 1 wurden folgende gesetzt:

Weitgehende Lösung des rechtlichen Problem der privaten Haftung: Die wird dann zentral, wenn externe User Material hochladen (betrifft Urheberrechtsfragen) und Texte/Kommentare verfassen (betrifft Haftung gegenüber fraglichen Inhalten). Das Problem konnte von rechtlicher Seite nicht gelöst werden (s.[[1]]) und musste hintan gestellt werden. Daher wurde der Schwerpunkt verlagert auf

Vorantreiben der notwendigen Programmierungsschritte: Diese umfassten in der Roadmap vorrangig die Vervollständigung der technischen Infrastruktur für die Öffnung für externe User (noch von der „Berlin Graduate School Muslim Cultures and Societies" der FU Berlin gefördert). Im Verlauf zeigte sich jedoch, dass die umfangreichere und konzeptionell komplexere Programmierungsarbeit die Anpassung von Hawass an die Open Science Idee betraf. Dazu musste mit dem nicht ganz einfach zu integrierenden Drupal 7 eine gangbare Schnittstelle zu Wiki Commons, sowie Möglichkeiten zum Export und Download erarbeitet werden (s.a. [[2]]). Dies erforderte meine enge Zusammenarbeit mit der technischen Seite.

Anbindung an „Wikimedia Commons“ und Auseinandersetzung mit Normdaten: Ziel war die einfache Einbindung von Wiki Commons Daten in Hawass oder umgekehrt sowie die Sichtbarmachung der Lizenz unter jedem einzelnen item. Das Ergebnis der Recherchen und technischen Erprobung: Über einfache Eingabe der Wiki URL erfolgt die Einbindung unter Angabe von Lizenz etc. auf Hawass. User wird bei jedem eigenen Upload die offene Lizenz deutlich gemacht. Die Normdatendebatte als Teil des inhaltlichen Konzepts von Hawass wurde zurückgestellt.

Ermittlung möglicher Zielgruppen: Dieser Punkt trat am meisten in den Hintergrund im Prozess und ist wesentlich für die Zeit im Anschluss an das Fellowship. In den Webinaren gewann ich zwar neue Ideen, wie Interessierte on- und offline angesprochen und integriert werden können ([unter Webinar]), jedoch wurde schnell klar, dass die anderen Ziele Priorität haben, damit Hawass überhaupt in vollem Umfange präsentabel ist.

Offene Dokumentation des Projektes: war begleitende Anforderung aber nahm mich mehr in Anspruch als gedacht, da ich mit den vorhandene Tools ebensowenig vertraut war wie mit einer offenen Dokumentation überhaupt. Hierzu gehörte, Zwischenstände von Hawass in einem Repository verfügbar zu machen. Dies hat sich als schwierig herausgestellt, da ein automatisierter Datenexport mit Drupal 7 für die geläufigen OS Repositorien nur mit massivem Aufwand machbar ist (mittelfristig: Update auf die neueste Drupalversion, mit dem die Anbindung an Repositorien leichter ist). Auch ist dort die Art der Datensätze von Hawass eher untypisch, da es weder technische Entwicklungen sind, die dokumentiert werden können, noch Daten aus quantitativer Forschung. Neben dem Bildmaterial, also Digitalisate und Fotos aus den Archiven, wären die Metadaten zu teilen. Ein mögliches gewinnbringendes Ergebnis dessen wäre neben der Dokumentation von Zwischenständen (bspw. vor der Öffnung für die Community und danach) die Anregung einer Diskussion zur Taxonomie. Allerdings lag hier bereits das größte Problem: Die Programmiererin hätte ohne weiteres die Metadaten der Fotos selbst (Belichtungszeit, Aufnahmedatum, etc.) verfügbar machen können. Die innerhalb des CMS erteilten Zuschreibungen wie Tags und Beschreibungen — essentieller Bestandteil von Hawass und seinem Nutzen für eine akademische community — können jedoch nicht ohne unverhältnismäßig großen Programmierungsaufwand bereitgestellt werden. Nach diversen Überlegungen mit Mentor und Programmierin bin ich zu einer Zwischenlösung gelangt. Auf Hawass gibt es nun einen neuen Menüpunkt unter „Research“ namens „Overview“.

B. Beitrag zu Offener Wissenschaft

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Hawass ist meinem Wissensstand nach einzigartig als Open Science Projekt im Bereich der angewandten Islamwissenschaft (vorhanden sind digitalisierte Museumssammlungen mit offener Lizenz) und bringt somit das Thema in die Forschung ein. Die Schaffung einer Kommunikationsplattform, über die Wissen zu zeitgenössischen Phänomenen muslimischer Kulturen und Gesellschaften offen zugänglich und transparent generiert werden kann, ist Gelegenheit eine grundsätzliche Debatte zu führen. Die nun dank des Fellowships bevorstehende Öffnung für externe User war Bedingung hierfür. Ich habe außerdem weitere Archivbestände digitalisieren können (noch nicht vollständig verfügbar) und meine Magisterarbeit — wichtiger Hintergrund für Promotion („Waren Welt Islam“ erscheint konventionell im Kadmos Verlag) und Hawass offen publiziert (DOI 10.17605/OSF.IO/XE2DA). Die einfache Einbindung von Wiki Commons Material sorgt für Bewusstsein bei den Usern, dass Wiki Commons auch ein Datenpool für die Forschung sein kann und regt die Nutzung im akademischen Kontext an. Zwar ließen sich die üblichen Repositories in der üblichen Art nicht nutzen (s.o.), über OSF habe ich aber einzelne Zwischenstände publik gemacht.

II. Zusammenarbeit mit Fellows und Mentor*innen

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A. Zusammenarbeit mit deiner Mentorin/deinem Mentor

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Anfänglich fand der Austausch im Rhythmus von zwei Wochen per „google hangout“ (und regelmäßigen technischen Problemen aufgrund zu schlechter Verbindung) statt, die ersten Monate zusammen mit dem zweiten Mentee meines Mentors Jakob Voß. Nach der „Halbzeit“ stellten wir fest, dass ein 1:1-Austausch nun Vorteile hatte. Die anfängliche gemeinsame Anforderung (Klärung rechtlicher Belange der Haftung) hatte sich als zu komplex erwiesen und es standen nun andere, nicht mehr gemeinsame Themen im Vordergrund (Die rechtliche Situation wird vor der endgültigen Öffnung für externe User vermutlich an iRights übergeben werden. Eine Kooperation mit iRights für die Fellows wäre sehr hilfreich!). Von nun an nutzten wir das Telefon. Gegen Ende des Fellowships fand ein wöchentlicher Austausch statt, der z.T. auch per Email die Programmiererin persönlich mit einbezog. Durch die z.T. sehr aufwändigen Recherchen und anschließenden Umsetzungen zur Erreichung der o.g. Ziele rückte die Kommunikation mit der Programmierin sehr in der Vordergrund, was ich aber als sehr lehrreich empfand in Bezug auf die unterschiedlichen Herangehens- und Sprechweisen. Der Austausch mit meinem Mentor war sehr hilfreich, da er mir oft überhaupt erst ein Bewusstsein für Anforderungen und tools der Open Science Welt schuf. In der Hochphase der Programmierung war es für mich von großem Vorteil, immer noch jemand zweites um Rat fragen zu können, da mir die Problematiken von Entwicklerseite nicht immer auf Anhieb nachvollziehbar waren. Es war eine große Hilfe von einer mit dem Projekt vertrauten Person wie meinem Mentor genaue Vorschläge zu bekommen, was auch über den Fellowshipzeitraum hinaus sinnvoll zu tun ist. So hat sich für mich eine Perspektive für den Anschluss ergeben. Für die Zusammenarbeit hätte ich mir bisweilen mehr inhaltliches Verständnis gewünscht, um das Projekt in dieser Hinsicht mit einer auch technisch versierten Fachperson zu schärfen, jedoch ist es klar, dass inhaltliche Übereinstimmungen im Rahmen des Fellowship-Programmes nur sehr selten und eher glücklicher Zufall sind.

B. Austausch mit anderen Fellows

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Da ich nur begrenzt an den großen Treffen teilnehmen konnte, hielt sich der Austausch leider in Grenzen und fand v.a. über Email statt. Über slack und twitter habe ich andere Projekte z.T. verfolgt, selbst jedoch die Kanäle nur begrenzt genutzt (s. Zwischenbericht hierzu). Im Nachhinein hätte ich mir mehr thematische Sitzungen/Penals gewünscht — so inspirierend Austausch zwischen den entfernten Disziplinen war, so gut wäre es doch ab und zu auch die Diskussionen unter bspw. Geisteswissenschaftlern allein zu führen, um anders in die Tiefe der dort vorherrschenden Problematiken gehen zu können.


III. Kommunikation und Vernetzung

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A. Kommunikationsaktivitäten mit Bezug zum Fellow-Programm

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Auf Hawass wurde eine Blogsparte zu ausgewählten Themen eingerichtet. Ich habe einen Workshop an meiner Institution (Berlin Graduate School Muslim Cultures and Societies) initiiert und über Twitter habe ich über das Fellowprogramm informiert. Anlässlich des „Barcamp Open Science 2018“ habe ich ein Interview für den Wikimediablog gegeben. Eine Radiosendung mit dem Open Science Radio konnte ich aufgrund techn. Probleme nur passiv verfolgen, statt als Diskutantin teilzunehmen. Die wirksamsten Empfehlungen und Diskussionen fanden im persönlichen Kontakt statt, in dem ich Wissenschaftler auf das Fellowship Programm und die Arbeit von Wikimedia Dt. aufmerksam gemacht habe.

B. Weitergabe von Wissen

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Vor allem Gespräche mit Kolleg*innen auf diversen Stufen der akademischen Karriere waren wichtig. Ich habe die Initiative zum Gespräch ergriffen aber wurde auch oft auf das Fellowship Programm angesprochen, konnte so berichten und zur Weiterarbeit an Ideen, die — oft gar nicht bewusst — zur OS gezählt werden können, animieren. Im Rahmen eines DFG-Antrages konnte ich Prinzipien des freien Wissens einbringen, die schließlich auch mit Teil des Konzeptes geworden sind. Mithilfe eines Artikels für einen Sammelband hoffe ich Bewusstsein für freie Quellen geschaffen zu haben (s. Zwischenbericht). In meiner Disziplin ist die (explizite) Verwendung freier Daten nicht üblich. Hier dann auf solche zurückzugreifen heißt, einen neuen Weg zu beschreiten. Ich bin auch in dieser Hinsicht gut von Mentor und Wikimedia unterstützt worden. Ein Problem ist nach wie vor, dass ich mit meiner Disziplin plus der qualitativen Forschung und dem eher konzeptionellen Ansatz meines Projektes etwas „zwischen den Stühlen“ bin und mir oft passgenaue Vorbilder, tools, etc. fehlten. Da hilft jedoch nur selber weiter auf Erkundungstour gehen.

C. Neue Kontakte mit der Community für Offene Wissenschaft

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Es haben sich keine dauerhaften Austauschkontakte ergeben, jedoch gab es erhellende und inspirierende Gespräch. Auch hat mein Mentor mir angeboten sich von Wiki Commons Seite weiter in mein Projekt einzubringen, was für mich sehr wertvoll ist. Ich hoffe nach meiner Elternzeit jedoch weiter an Veranstaltungen teilnehmen zu können, deren besondere weil offene und niedrigschwellige Formate (z.B. Barcamp) mir gut gefallen haben.

D. Neue Kontakte mit Vertreter*innen der Wikimedia-Communitys

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Wie o.g. habe ich nicht immer Anknüpfungspunkte gefunden an mein Projekt, da die vorrangig diskutierten Fragen in der Community nicht immer 1:1 übertragbar waren. Dies betrifft z.B. Probleme der offenen Dokumentation bei Forschung mit schutzbedürftigen Quellen oder aber die mangelnde Standardisierbarkeit von Vokabular in der qualitativen Forschungen. Während des OS Barcamps 2018 aber sind so fast philosophische Debatten entstanden. Auch braucht es noch eine schärfere Konturierung von Hawass, die sich mit der Usereinbindung hoffentlich ergeben wird. Vor allem Wiki Commons ist für Hawass wichtig als zusätzlicher Bilderpool. Ein Ziel war so die userfreundliche Einbindung von Wiki Commons Daten in Hawass (Ergebnis des lehrreichen Prozesses zw. Technik u. Konzept s. hier, über einfache Eingabe der Wiki URL erfolgt die Einbindung unter Angabe von Lizenz etc.

E. Vernetzungsmöglichkeiten

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Bei der Auftaktveranstaltung fand ich die Präsentation eines ehemaligen Fellows sehr anregend. Eine Art follow-up fände ich dementsprechend gut, das gleichzeitig als Vernetzungstreffen der Alumnis und neuen Fellows dienen und die Kontakte zu den Mentor*innen auffrischen könnte. Mir hat das Barcamp-Format, das mir so zuvor nicht bekannt war, gut gefallen. Über folgende BCs gezielt (per Email…) informiert zu werden, würde mich freuen. Direkt an Wikimedia Deutschland gerichtet fände ich Podiumsdiskussionen interessant, die zum Teil mit Alumnis besetzt werden könnten und auch ein Anlass wären, sich als Gruppe zusammenzufinden. An meiner Institution, der Freien Universität, wäre es schön in das Open Science Netzwerk, das sich dort anlässlich des Academic Day noch einmal formiert hat, eingebunden zu werden, an dem ich aufgrund meines Familienzuwachses nicht mehr teilnehmen konnte.


IV. Förderung von Offener Wissenschaft

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A. Neue Initiativen zur Förderung Offener Wissenschaft

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Das Thema ist in Form eines Workshopkonzepts eingebracht worden und es hat sich gezeigt, dass von studentischer wie professoraler Seite Interesse besteht. Der Termin musste aus gesundheitlichen Gründen verschoben werden.

B. Initiativen zur Förderung Offener Wissenschaften

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Die BGSMCS ist eine Graduiertenschule. Insofern sind Workshops und Gespräche mit Doktoranden und PostDocs am naheliegendsten. Hawass ist als Beispiel für (offene) Digital Humanities präsent (Link auf der Website) und ich habe Testuser aus dem Umfeld der Institution gewonnen. An dieser Graduiertenschule wird interdisziplinär v.a. qualitativ geforscht, häufig in Weltregionen mit politischen Situationen, die besonderen Schutz von Informanten und auch Forschenden erfordern. Da stellt sich die Frage: Wie offen kann in solchen Kontexten Wissenschaft praktiziert werden? Technisch besteht die Herausforderung der heterogenen methodologischen Zugänge. Ich kann nur über einen kleinen Teil der Open Science tools Überblick gewinnen und geben, denn jene für Ansätze, die mir nicht vertraut sind, kann ich nicht abschließend einschätzen. Außerdem ist in dem fachlichen Spektrum oft das analoge Arbeiten sehr präsent und wird geschätzt (z.B. handschriftliche Feldnotizen). Hier eine Balance zu finden zwischen Erleichterung und Vernetzung durch digitale Hilfsmittel und der Profilierung einer ganz eigenen — nicht selten analogen — Arbeitsweise als Teil des Reifungsprozesses während der Promotion, ist nicht leicht.

C. Interesse an Offener Wissenschaft

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Dass zwischen Ethnologie, Kunstgeschichte, Islamwissenschaft und anderen Fächern große Differenzen herrschen und zugleich die Einigkeit, dass digitalisierbare Daten nicht alleiniges Ziel sind, birgt spannendes Diskussionsmaterial. Meiner Ansicht nach müssen in der Open Science Community noch einige ganz grundlegende Debatten aus wissenschafts- und erkenntnistheoretischer Warte geführt werden. Dies kann in einem Umfeld, das nicht zur klassischen Zielgruppe gehört, gut gelingen, braucht dann aber das Zusammentreffen mit Vertretern aus dem Innern der Community. Ziel kann sein, hin zu Podiumsdiskussionen oder kollaborativem Arbeiten an Beiträgen zum OS Diskurs über meine Institution hinaus zu gelangen. Mehr Sichtbarkeit lässt sich vor allem erlangen, wenn diese Initiativen nicht nur an der Universität stattfinden, sondern zentraler in der Stadt. Viele Studenten und Professoren sind zudem nicht vorrangig digital vernetzt, es braucht auch analoge Informationskanäle.

D. Anwendung von Prinzipien Offener Wissenschaft

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Durch das Programm habe ich überhaupt erst begriffen, wie weitreichend der Begriff der offenen Wissenschaft ist — dass er nicht nur das Teilen und Verfügbarmachen von Wissen betrifft sondern auch die Art des Arbeitens selbst. Das hat bewirkt, dass ich mich mit meiner ganz persönlichen Scheu vor der Sichtbarmachung meines Arbeitsprozesses auseinandergesetzt habe. Ich habe einige Möglichkeiten ausprobiert und mich schließlich für kurze Blogbeiträge auf Hawass, twitter und OSF entschieden (s.o.). Dem konnte ich einiges abgewinnen, da die höchst unterschiedlichen Formate auch zu neuen Schreibformen anregen, ist aber für mich keine befriedigende Lösung. Ich denke, dass abgesehen vom persönlichen Umgewöhnen dabei eine Rolle spielt, dass die Arbeitsprozesse in den Geisteswissenschaften nicht standardisierbar sind. Es lassen sich keine Versuchsprotokolle o.ä. teilen. Das heißt zum einen, dass die Dokumentation einen hohen Arbeitsaufwand bedeutet, da nicht bereits vorhandenes wiederverwertet werden kann, zum anderen bedeutet es, das ernst gemeinte offene Dokumentation Einblicke in eine sehr persönliche Sphäre gewähren heißt. Wie chaotisch sind meine Notizen? Wie „zeigbar“ ist meine eigene Annotationsweise in Literatur, wenn ich bspw. auch mal polemisch oder ironisch kommentiere und das aber nur durch weitere Erklärungen für ein Außen verständlich wäre? Als Erfolg werte ich, dass ich mich so intensiv mit dem Programmierungsprozess auseinandergesetzt habe. Die Kommunikation zwischen Konzeptgebern und technischen Entwicklern scheint mir oft schwierig, bzw. auf verschiedenen Ebenen stattzufinden. Ich musste also immer wieder die Programmierin bitten: bitte, erkläre es mir noch einmal — was geht und was nicht und vor allem warum. Dieser Austausch hat mich gleichzeitig genötigt, immer klarer zu formulieren, worum es mir geht. Ich habe mehr Verständnis für die verschiedenen Sprachen und Denkweisen entwickeln können. Nicht gelungen ist es mir, die offene Dokumentation in voller Anschaulichkeit zu leisten. Ich will langfristig aber mich als Person hinter Hawass stärker sichtbar machen, vielleicht separiert vom aber verlinkt zum Projekt. Die Idee, Videos zur Erklärung anzufertigen, will ich ebenfalls aufgreifen. Das trifft sich mit meiner Freude an und Erfahrung in Filmarbeiten und kann gut kombiniert werden mit Videomaterial, das demnächst auch auf Hawass eingebunden werden kann. Allerdings sehe ich das im Programm Erprobte als wichtigen Meilenstein bei der Weiterentwicklung meiner eigenen wissenschaftlichen Sprache, ich habe den Wert von „Fehlern“ schätzen gelernt. Die anvisierte Auseinandersetzung mit den Normdaten musste stark zurückstehen. Ich möchte langfristig den persönlichen wie auch „rein digitalen“ Austausch zu Sammlung anderer Projekte in meinem Feld stärken und so das Hawass-Vokabular immer weiter verfeinern und die Debatte suchen, wie wir heute über Islam sprechen können.

Dein persönliches Gesamtfazit

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Hawass ist noch einmal gereift und die Debatte um Offene Wissenschaft wird sicher ein ständiger Begleiter meiner Arbeit sein. Ich habe sehr wertvolle Erfahrungen für mein Projekt aber auch mein wissenschaftliche Arbeit generell machen können und Einblicke in eine andere akademische Welt gewonnen, die ich nur empfehlen kann.