Hawass - Contemporary Islamic Aesthetics: Contemporary Archive, Virtual Showroom, Open Research Network
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Was als Idee während meiner Promotion zu globaler muslimischer Konsumkultur im lokalen Kontext von Syrien, Türkei und Libanon begonnen hat, wurde im September 2017 als Betaversion gelaunchet: Eine Website, die Material aus der Forschung zeigt, ja, überhaupt zeigt, was Forschung heißt, bevor sie durch (Aus)sortierungs- und Reviewverfahren auf einen Artikel zusammenschrumpft. Forschung heißt suchen, finden, lange nicht verstehen, Ideen haben und irgendwann in Ansätzen begreifen. Diese Ansätze will „Hawass“ zeigen, in dem sicheren Glauben, dass die Ansätze und Ideen vieler zu verlässlichem Wissen führen, das eine allein niemals hätte produzieren können.
Mit „Hawass“ will ich auch motivieren, die Archivkisten und Notizhefte zu öffnen und damit offen zugänglich zu machen, was so oft unter Verschluss gehalten wird aus Angst vor geistigem Diebstahl. Ich habe in meiner Generation von Promovierenden erlebt, dass es die Bereitschaft zum Austausch gibt, sogar die Sehnsucht danach, jedoch kaum Strukturen, die den Austausch zu ermöglichen. Und im Bereich der qualitativen Forschung gibt es neben Interviews immer Bilder, denn alle machen Bilder, um zu „notieren“ was sie in der Feldforschung bemerken. Diese Bilder zu sehen ist notwendig, um in einen Austausch zu treten. Mit „Hawass“ will ich eine Struktur dafür schaffen.
"Hawass" will die Ästhetik zeitgenössischen Islams partizipativ, interdisziplinär und über die Grenzen der akademischen Welt erforschbar machen — und zwar auf der Basis von Bildern. Dieser Ansatz ist neu und dabei sehr notwendig, denn derzeitige Islamisierung in all ihren Facetten ist in größtem Maße gekennzeichnet durch Bilder. Dabei umfasst islamische Ästhetik hier weit mehr als „Islamische Kunst“. Es geht auch und vor allem um die Dinge, die zeitgenössische Islamisierung begleiten und um die Gestaltung muslimischen Alltags, um Plakate und Buchcover, um Spielzeug und Küchengeschirr, um Verpackungen und Schilder, um Straßen, Plätze und Märkte.
In der Funktion als Wiki und Archiv dient die Website der Visualisierung von Verknüpfungen zwischen Dingen, Bildern, Regionen und Forschenden, aber auch der Bewahrung von materieller Kultur aus Ländern, die im Untergang begriffen sind. Als virtueller Ausstellungsraum für Foto- und Filmarbeiten aus der qualitativen Feldforschung will sie sichtbar und zugänglich machen, was von muslimischen Kulturen und Gesellschaften oft verborgen bleibt: Zeitgenössische materielle und visuelle Kultur, vor allem aber Regionen und Leben jenseits von Krisen — und zwar für Besucher verschiedensten Hintergrunds und Vorwissens.
Beim Beta-Version Launch im September 2017 ist erst ein Teil des Anspruches an „open science“ erfüllt worden: Die transparente Präsentation von „work in progress“ mit Datenmaterial aus der Forschung unter offener Lizenz. Zu einer vollen Umsetzung mit externen Usern, dem Aufbau eines Netzwerks und der Einbindung von externem Material benötige ich noch Zeit — vor allem aber inhaltliche und technische Unterstützung von Experten, von Wikimedia.
/Zwischenbericht
/Abschlussbericht
An dieser Stelle findet sich ein chronologischer Ablauf der Arbeit am Projekt "hawass" während des Fellowship Programmes 2017/2018. Thematische Artikel, die einige Aspekte aus der Arbeit intensiver reflektieren, erscheinen ab Ende November regelmäßig in der Blogsparte von "hawass" unter dem Thema "Hawass as an Open Science project".
2017 August
- Rechtliche Beratung zur Frage der Haftung. Vorläufiges Ergebnis: Ich hafte als Privatperson, daher muss eine andere Lösung gefunden werden, bevor "hawass" als offene Plattform geschaltet wird. Es besteht nicht nur die Gefahr von Abmahnung, wenn User falsche Bildrechtsangaben machen. Das Thema zeitgenössischen Islams lässt Links und Kommentare erwarten, die ebenfalls zu Abmahnungen führen könnten.
2017 September
- Onlineschaltung der beta Version. Start der zweiten Projektphase.
- Feldforschung im Libanon. Sammlung weiterer Bilddaten, v.a. zu spezifizierteren Sammlungsgebieten wie angewandter Kalligraphrie und bilingualer Typographie
- Ziel: Öffnung von "Hawass" für externe User und damit Aufbau einer Community
- Problem: Rechtliche Situation. Bisher hafte ich als Privatperson. Das ist solange tragbar, wie die user bekannt sind und damit die Urheberrechte der uploads eindeutig zu klären sind.
2017 Oktober
- Erste Recherchen zu geeigneten Dokumentationsformaten
- Vorbereitung der nächsten Programmierungsphase
2017 November
- Bislang keine weiteren Erkenntnisse zur rechtlichen / Haftungssituation. Zusammenfassung des bisherigen Standes hier
- Vorbesprechung der nächsten Programmierungsphase mit den Gestaltern von "EPS51". Auftauchen folgender Entscheidungen, bzw. Problematiken:
- Beim upload ist weder im Backend noch im Frontend eine Übersicht über die bereits vorhandenen Tags gegeben. Dies ist deshalb wichtig, da ohne Überblick ähnliche Tags vergeben werden und so die markierten Einträge nicht mehr gebündelt werden durch Tags, sondern u.U. eher fragmentiert (weil bspw. "bag" und "bags" und "handbag" vergeben wurde). Im Backend besteht meine "Lösung" bisher darin, einen zweiten Tab mit der Structure/Taxonomy Seite geöffnet zu haben. Bislang ist der Arbeitsaufwand überschaubar, jedoch macht es den Ablauf ineffizient. Sobald eine Öffnung für andere User geschieht, wird der Aufwand zu groß. Außerdem geht durch Beliebigkeit und Unübersichtlichkeit auf Userseite ein gewünschter Effekt verloren, nämlich der, dass eine aktive, kollaborative Auseinandersetzung über Taxonomie in der Islamischen Kunstgeschichte / Ethnologie / Nahostwissenschaft, etc. verloren geht.
- Wie viel arabischen Content kann und braucht die Seite, um nah am Forschungsgegenstand zu bleiben einerseits und userfreundlich andererseits zu bleiben, denn meine Recherchen und Gespräche mit erfahrenen bilingualen Seitenbetreibern haben gezeigt, dass eine befriedigend umfangreiche Spiegelung in zwei Sprachen zur Zeit nicht zu schaffen wäre aus Kosten- und Zeitgründen (Übersetzer wären notwendig, außerdem immer eine abschließende Prüfung durch mich, bzw. später ein Team)
- Userbefragungenen haben ergeben, dass die explorativ gemeinte Bedienung der Startseite sich nicht erschließt. Wie viel Erklärung ist nötig und wie wenig ist möglich? Denn das bewusst reduzierte Design soll erhalten bleiben. Zu bedenken ist, dass User potentiell nicht alle zur jüngeren Generation gehören (s. Wissenschaftscommunity...)
- Einleitung Programmierung Phase 3: Klärung grundlegender Fragen mit den Programmieren und Gestaltern, unter anderem zur
- Bug-Behebung (z.B. nicht ganz so intuitive Bedienung der Startseite wie erhofft, Dropdown Funktion bei der Suche auf Startseite funktioniert nicht reibungslos)
- Einrichtung von Testprofilen
- Problematik der Tag-Vergabe: Wie vermeidet man zu viele ähnliche Tags (Arbeit für mich im backend durch Zusammenführung)? Außerdem ergibt sich ein Problem durch die schiere Vielzahl der Tags. Teil des Konzeptes ist gerade die Generierung neuer Taxonomien für Islamische Ästhetik, also sollen User möglichst heterogene Tags vorschlagen und vergeben. Andererseits ist es technisch bisher nicht möglich, den Usern einen vollständigen Überblick über die Tags zu zeigen, sodass die Userin gar nicht wissen kann, welche Tags es schon gibt. Im Übrigen betrifft das auch mich im backend, da ich immer zwei Tabs öffnen muss, um selber den Überblick zu haben.
- Öffnung für bewegte Bilder: Embedded Videos über Vimeo?
- Dokumentations- und Kommunikationsformate:
- „Problem“:
- Die Fragen, die auftauchen sind weniger technischer als methodologisch-konzeptioneller Natur. Daher bieten sich technikzentrierte Seiten wie GitHub nicht an
- Ein separater Blog oder ein offenes Notebook erscheint nach eingehender Abwägung zu sehr eine parallele Struktur zu eröffnen, die den Fokus von „hawass“ ablenkt (beim User/Leser, wie auch bei mir als Betreuerin). Zu einem späteren Zeitpunkt ist der Umstieg auf einen Blog jedoch denkbar.
- Twitter allein ist zu kompakt, um die größeren Überlegungen hinter dem Arbeitsprozess deutlich zu machen, hätte aber den Vorteil, „hawass“ aktueller zu gestalten und mit Seitenthemen zu bereichern
- Beginn der Öffnung von „hawass“ als Blog als begleitendes Format zur Dokumentation. Bisher ist die Seite nicht im Blogformat konzipiert, allerdings erlaubt die „articles“-Ebene ein „topic“ zu „open science“ einzufügen. Dieser stream kann dann als quasi-blog genutzt werden.
- Twitter account wird eröffnet und
- dient u.a. zur schnelleren Kommunikation der blog-artigen, wöchentlichen Artikel
- soll eine größere Sichtbarkeit garantieren und
- helfen in Erfahrung zu bringen, welche Klientelgruppen Interesse an „hawass“ haben
- ermöglicht die Einbindung in eine Debatte durch Userkommentare noch bevor diese auf „hawass“ möglich sind
- „Offene Wissenschaft“ als Thema in die Uni bringen:
Idee und Anfrage für einen Workshop an der „Berlin Graduate School Muslim Cultures and Societies“, FU Berlin. An dieser Graduiertenschule wird interdisziplinär qualitativ geforscht, häufig in Weltregionen mit politischen Situationen, die besonderen Schutz von Informanten und auch Forschenden erfordern. Wie offen kann ich solchen Kontexten Wissenschaft praktiziert werden? Weitere Fragen könnten betreffen die Möglichkeiten und Grenzen des Nutzens von offener Dokumentation in qualitativen Forschungen, Vor- und Nachteile der Sichtbarmachung der eigenen Forschung während der Promotion, etc.
Desweiteren sollen tools und Standards von open Science vorgestellt werden zur Dokumentation und Kommunikation der eigenen Forschung — immer verbunden mit der Frage, was in der Situation einer Doktorarbeit sinnvoll ist, angesichts der Notwendigkeit, die eigene Arbeitshandschrift - buchstäblich wie übertragen - auch analog zu entwickeln.
Die Auseinandersetzung mit den diversen tools sowie einige kleinere Hürden bei der Einspeisung meiner Daten in die Wikiversity Masken zeigt mir deutlich, dass eine Auseinandersetzung mit einigen technischen Grundlagen ansteht. Ich habe Lust eine Programmiersprache zu erlernen, wenn auch eher nicht die meiner Seite (Drupal, s. dazu u.a. ersten Artikel im blog auf „hawass“) Mentoren-Tip: Calliope für jemanden, der gerne bastelt. Das tue ich, also werde ich es im Auge behalten.
2017 Dezember
Abgesehen davon, dass das Thema für mich als Publizierende von Bedeutung ist — ein Kritikpunkt: Ganz fokussiert auf papers journals, was ist mit Buchbeiträgen? Die spielen in Fächern wie Philosophie oder Islamwissenschaft nach wie vor eine große Rolle - überlege ich nun, wie ich den review Prozess, der auf Hawass ja stattfinden muss, sobald externe user eingebunden sind, open gestalten kann. Das wird ein Blogbeitrag.
- Programmierungsfortschritt:
Bedingungen für Folgeaufträge an der FU haben sich geändert - es müssen zwei weitere Angebote eingeholt werden. Anfragen laufen.
- „Offene Wissenschaft“ als Thema in die Uni bringen:
Das Interess der Graduiertenschule ist da. Ich erarbeite eine Skizze und es wird eine Zusammenarbeit mit dem Managing Director, Lars Ostermeier, geben, der dem Thema sehr zugewandt ist.
Ist Hawass auch im Kontext von Citizen Science zu sehen, da ich eine nicht nur akademische Usercommunity anstrebe? Der Aspekt „Open Wetlabs“ im Vortrag von Mirela Alistar bleibt hängen, es geht um "community building". Alistar macht Workshops an der Schnittstelle von Forschung und Kunst und zwar Workshops, die sehr praktisch Wissen vermitteln und damit wohl auch generieren. Das inspiriert mich zu Punkt 3 vom community building für Hawass. Community Building für Hawass wird stattfinden,
1.) online/digital: Website, Twitter, FU Seite, Wikimedia
2.) lokal/analog: Es gibt bisher einfache aber ansprechend gestaltete Visitenkarten. Flyer sind in Planung, als bewusstes "analoges" Gegengewicht, die in einem Leporello-Format die tag-Verkettung von Objekten deutlich machen sollen. Bei "hawass" geht es um Gestaltung und Sinneswahrnehmung, so liegt es nahe, "hawass" auch haptisch, greifbar zu bewerben und vermitteln.
3.) lokal, persönlich: Workshops oder noch stärker experimentelle Formate können angestrebt werden. Das ist aber auch in der Priorisierung auf Platz drei, anderes ist zunächst wichtiger, denke ich momentan. Funktion? Workshops u.ä. würden die potentielle user community heterogenisieren und gleichzeitig Wissen generieren. Wie könnte letzteres aussehen? Das ist eine Aufgabe für die zweite Fellowshipphase.
- Kommunikation - twitter [1]:
Nachdem ich schon vor einiger Zeit entschieden habe, twitter als Kommunikationsmittel für die Blogbeiträge und kleinere aktuelle Dinge zu benutzen, steht nun das Profil. Diese Art der Selbstvermarktung ist mir gewöhnungsbedürftig, die Sorge Fehler zu machen muss hintan gestellt werden. Alles lässt sich immer editen...
2018 Januar
- CC Lizenz
- Dringend ist die klarere Kommunikation der CC Lizenz bei allen Bildern - bislang steht es nur im "about".
- Ziel ist, dass unter jedem Bild und jedem Artikel das Logo der Lizenz vorhanden ist, folgt in der:
- Programmierung
- Anlegung einer Unterseite zur Projektdokumentation auf englisch, die den Ablauf der nun folgenden Programmierung, Phase 3, widergibt. Das entspricht dem Protokoll der gemeinsamen Sitzung mit den Grafikern und Programmierern. Anmerkungen wurden auf deutsch ergänzt.
- Beschluss dringend Wikimedia-relevante Programmierungsschritte vorzuziehen (s. unter Priorität "A" "Open Accesibility" und "Connection to Wikimedia Commons"), da sich der Auftrag der übrigen Schritte durch bürokratische Gegebenheiten verzögert. Hierzu gehört die Überprüfung, wie eine Verquickung von "hawass" uploads und "Wikimedia commons" uploads gut möglich ist. Die komplett synchrone Verschränkung halte ich nicht für sinnvoll, da einige uploads auf "hawass" meines Erachtens außerhalb des Kontexts der Seite nicht unmittelbar verständlich sind (so z.B. Spielzeuge, die der größeren Einbettung bedürften oder bestimmte Schilder, die auf "hawass" im Kontext bilingualer Typographie oder der Schilderkultur des Nahen Ostens stehen) oder aber größere Gefahr laufen, abgemahnt zu werden (z.B. Markenzeichen). "Hawass" als wissenschaftliche Sammlung bietet da bislang einen gewissen Schutz. Mein Ideal wäre, dass user per button entscheiden können, ob ihr upload auf "hawass" gleichzeitig auf "Wikimedia commons" erscheint. Zu einem späteren Zeitpunkt ist es gut denkbar, die Bildersammlungen, die größeren Kontext bräuchten, auf "Wikimedia commons" zu teilen und dort also neue Sammlungsbereiche zu etablieren.
- Kommunikation - twitter [2]:
- Erste posts und fortlaufende Überlegungen dazu, wie und was ich eigentlich präsentieren möchte: Wie stelle ich es an, dass "hawass" zwar das Ziel der Kommunikation ist, ich aber zugleich die sich mir neu erschließenden Möglichkeiten der Kommunikation über das Format "twitter" nutze - das heißt z.B. Bilder zu posten, die ganz im Gegenteil zum "hawass"-Konzept nahezu keine Angaben zum Kontext erhalten. Mir gefällt das Unmittelbare. Auch hier experimentiere ich mit tags. In tutorials wird nahegelegt, tags zu prägen. Dazu müssen sie prägnant sein. Ob "Arabiantypo" als tag für eigenwillige oder fehlgeleitete Schreibweisen zwischen arabischem und lateinischem Alphabet durchsetzbar ist?
- Entwurf eines repräsentativen Banners, dass die Verquickung von Twitteraccount und Hawass deutlicher macht.
- Verfügbarmachen der Datensätze
- Ziel ist es, den Datensatz von "hawass" möglichst einfach verfügbar zu machen. Bislang ist nur die Verwendung einzelner Bilder angedacht, die Idee, dass jemand ganze Sammlungen herunterladen möchte oder gar das Material der gesamten Seite ist mir zuvor nicht gekommen. Welche Forschung mit einem solchen Datensatz betrieben werden könnte, ist mir nicht unmittelbar deutlich, aber es scheint sinnvoll, das Angebot zu machen und dann zu schauen, welches Interesse besteht oder geweckt werden kann. Neben der freien Verfügbarmachung ist für mich außerdem wichtig, den Zustand von "hawass" vor der Öffnung für externe user festzuhalten. Zu jenem Zeitpunkt wird es eine zentrale Dokumentation meiner wissenschaftlichen Arbeit in Form einer eigenen Sammlung sein, die ich gerne auch als "Publikation" festhalten möchte und die eine sinnvolle Ergänzung zur Publikation meiner Dissertation darstellt (zur Zeit erste Fahnenkorrektur). Außerdem ermöglicht die Dokumentation die Nachvollziehbarkeit der Taxonomieentwicklung.
Welche Möglichkeiten bestehen in drupal7? In welchem Format wird es sinnvoll exportiert, wenn auch die Bilder eingeschlossen sein sollen? Es soll eine Version ohne Fotomaterial geben, also nur die Metadaten, und eine mit Einbindung des Materials.
- Ich involviere die Programmierin (Anfrage erste Januarwoche), um Unterstützung zu haben.
- Beratende Gespräche mit der Programmiererin: Es scheint nicht gänzlich einfach, einen programmatischen Upload des gesamten Datensatzes in der großen Version (mit Bildern) zu ermöglichen.
Digitalisierung weiterer Archivbestände (Objektphotographie nach bereits etabliertem Muster: weißer Hintergrund für bestmögliche Wirkung auf der Startseite. Diese Ästhetik auch im Twitterbanner verwendet)
2018 Februar
- Auftragsvergabe Programmierung erfolgt. Während meines Urlaubs Beginn der Umsetzung.
- Kommunikation von Open Science an der Uni
Eingereichte Workshopskizze zum Thema "Tools and Troubles — Ways of Open Science from early research up to publishing" mit Fokus auf die in der Berlin Graduate School Muslim Cultures and Societies vor allem repräsentierten Geisteswissenschaften wurde positiv entgegengenommen. Aus der Beschreibung:
"Open Science is a broad term for a range of ideas on an open, shared, collaborative, transparent way of doing research and data analysis, and of writing and publishing in academia. Arguments for opening notebooks, archives, and drafts range from better results through sharing ideas, data, failures(!), and criticism to the necessity of making work transparent that has been financed with public money, and fighting the dominance of big companies like publishing houses.
In the course of writing a dissertation, you might want to try out different methods of working and formats of publishing, ways of building networks, structure notes and archives, and making the huge amount of data gathered accessible for analysis. In the Open Science scene a big amount of academic tools have been developed, some are worth a try-out. But what does it actually mean to open what you do to the peer or even wider public? What are possible advantages, difficulties, and risks? In the workshop tools and ideas will be presented and discussed in these regards. Also, your ideas and experiences will be highly valued since although Digital Humanities is a big thing these days, projects based on qualitative research and „small data“ are still rather rare. A critical debate on ways of doing research from „our“ perspective is due in the Open Science scene.
This workshop firstly aims at giving you an insight into this growing movement and offer some rather new practices and online tools. Secondly, the intention is to critically examine the hype, question the limits of this transparency, and especially ask what is in there for academics in the field of qualitative research and „small data“. Here, your experiences and needs are important input. Finally, when it comes to grants and applications, Open Science and Digital Humanities awareness and experience becomes increasingly important. This workshop might give you some ideas where to dig deeper for developing own concepts in this regard."
2018 März
- Programmierungsschritte für mehr Openness von hawass
In der Zwischenzeit des Urlaubs sind erste Programmierungsschritte geschehen, jedoch noch nicht freigegeben:
- Bislang in der Entwickleransicht eingefügt wurde "Image licensed under a Creative Commons Attribution 4.0 International License" --> Muss geändert werden zu "Image is licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0 International license" mit entsprechendem Hyperlink. Eventuell noch Verkürzung auf "License: CC BY-SA 4.0", um es an das vorhandene Layout anzupassen. Die Option, zwischen User zwischen verschiedenen offenen Lizenzen wählen zu lassen wurde bis auf weiteres verworfen, da nicht davon auszugehen ist, dass die potentiellen User alle mit dem Lizenzsystem vertraut sind. So würde die Auswahl eine Recherche voraussetzen, die Erfahrungswerten nach eher zur Entscheidung führt, den Upload abzubrechen. Ziel ist, es dem User möglichst einfach zu machen, um die Hürde zur Beteiligung niedrig zu halten.
- Einbindung von externen Bilder, z.B. eben von Wikimedia Commons, ist angelegt, es muss noch abschließend erprobt und entschieden werden, ob die Bilder auch bei hawass gespeichert werden.
- In der Erprobung und Feinabstimmung sind noch die Schritte, um den Download einzelner Bilder, v.a. aber ganzer collections zu ermöglichen. Hier ergibt sich ein Problem durch extern eingebundene Bilder dann, wenn sie nicht auch parallel bei hawass gespeichert sind. Allerdings ist der rechtliche "Kniff", das in Hinblick auf Abmahnungen z.B. durch Markenkonzerne evtl. problematische Bilder zu Wiki Commons ausgelagert werden können, dann hinfällig soweit ich weiß. Lösungen werden gsucht...
Über die Vergabe der zweiten Programmierungsschiene (Einrichtung diverser Userprofile, Öffnung des Netzwerks, Umsetzung teilw. arabische Ebenen, etc.)wird in der zweiten Märzwoche abschließend entschieden -- danach kann es losgehen.
- 17.03.: Umsetzung der zweiten Programmierungsphase ist bewilligt
- Die Programmierung beginnt sofort, im April folgen die nötigen Schritte von der gestalterischen Seite
- Open Science Kommunikation an der Uni
Der von mir geplante Workshop hat nun einen Termin: 19.April 2018 in den Räumen der Berlin Graduate School Muslim Science and Societies (BGSMCS). Es gab auch noch mal Feedback bei der entscheidenden PI Sitzung: Gerade seitens der Ethnologie wird die im Rahmen von Open Science geforderte Transparenz kritisch gesehen, bspw. wenn es um Informantenschutz geht. Diese Problematik scheint vor allem bei Drittmittelanträgen aufzutreten, wenn ganze Forschungstagebücher digitalisiert werden sollen. Dieser Aspekt wird Teil des Workshops sein: Wie geht man praktisch damit um? Wie können/müssen/sollen sich betroffene Fächer kritisch in die Debatte einbringen?
Anregende Diskussionen gabs für mich in den Sessions zu 1) sinnvollen Kriterien bei der Auswahl von Open Science tools, zu 2) Transparenz von Forschungsprozessen (schadet es, Fehler offen zu thematisieren?) und zu 3) Metadaten.
- 1) Ich habe bisher oft festgestellt, dass die Auswahl der diversen tools für mich als relative Anfängerin schwierig ist. Die Abwägung erfordert viel Zeit und die Frustration ist groß, wenn man sich für ein tool entschieden hat und dann feststellen muss, dass entscheidende features fehlen. Das Vertrautmachen mit diversen Angeboten gehört sicher zum Prozess und nach jedem error ist man etwas schlauer, aber die Idee von Claudia Müller-Birn, einen Kriterienkatalog zu erstellen ist für mcih sehr hilfreich.
- 2) In der Sitzung wurde wieder einmal deutlich, dass es gewisse Kommunikationsprobleme zwischen den Disziplinen gibt: Was ist eigentlich ein Fehler in den qualitativ arbeitenden Geistes- oder Sozialwissenschaften, wo es oft um Interpretation und Auslegung geht? Das ist oft gar nicht so leicht zu sagen. Für einen Programmierer oder Ingenieur liegt die Sache ganz anders, z.B. in "Zeile 37" oder in Abschnitt x des Plans....
- 3) Hierzu will ich mich stärker mit den Metadaten vom Museum für Islamische Kunst, Wikimedia Commons und evtl. dem Rijksmuseum auseinandersetzen. Denn was hawass.org ja will, ist nicht nur Daten auffindbar und weiterverwendbar zu machen. Über das Vokabular, das mit gegebenen Metadatenpraktiken auch bricht, soll eine Debatte über Klassifikation angeregt werden, eine Debatte darüber, wie wir eigentlcih über Islam heute sprechen.
- Datensätze für hawass.org
- Weitere Digitalisierung meiner Archivbestände. Z.T waren dies schon ältere Objekte, die ich bislang nicht digital erfasst hatte, z.T. Objekte aus der letzten Forschung im Libanon und Deutschland im Herbst 2017. Der Upload kann beginnen
- Upload hat begonnen und es hat sich neben bei eine Bereinigung der Tags ergeben, sowie neue Kategorien
- Sichtung und Digitalisierung analogen Fotomaterials aus meinem Feldforschungsarchiv (v.a. Iran)
- Upload des analogen Fotomaterials aus der Iran Feldforschung 2009
- Erstellung eines neuen "topics" zu Arabischer und Islamischer Typographie und Kalligraphie
... und ist hoffentlich Ansporn, bei Blog und Twitter wieder aktiv zu werden. Das ist mir in der letzten Zeit schwer gefallen. Ich merke es geht in dem Fellowship auch um die Frage, was für Typ Forscherin ich bin. Da gibt es eine gewisse Ambivalenz: Den Wunsch Debatten anzustoßen und aktiv daran teilzunehmen und die Skepsis, das -- bspw. als Facebook Verweigering -- mit den Mitteln von social media u.ä. zu tun. Gibt es einen Weg dazwischen? Das gilt es weiterhin "zu erforschen"...
2018 April
Der direkte Austausch mit der Programmiererin ist für mich eine neue Erfahrung. In der ersten und zweiten Programmierungsphase vor dem Beginn des Fellowships habe ich nur eine Art "Endabnahme" gemacht. Die Kommunikation lief zwischen Grafikern und Programmierern. Ich lerne viel und bin erstaunt, wie schnell für mich einfach erscheinende Angelegenheiten technisch äußerst komplex werden, eine Entscheidung ein neues Problem nach sich ziehen kann...
- intensiver Austausch mit der Programmiererin zu Detailfragen. Besonders komplex erwiesen sich Fragen des Downloads und der Ablage bestimmter Datensätze in einem repository. Hier scheint Drupal hinderlich (s.o., Programmierungsdetails). Die Frage der CC-Lizenz-Anzeige ist nicht technisch kompliziert, allerdings ergeben sich Diskussionen in Hinblick auf das Wie der Darstellung im Upload-Formular.
- Nahezu unmöglich scheint die Ablage des gegenwärtigen Gesamtdatensatzes. Diese wäre wichtig, um u.a. den Stand des Projektes vor der Öffnung für externe User zu dokumentieren, allerdings erweist sich auch hier Drupal als ungünstig.
- Open Science kommunizieren
- Beim Open Science Radio Podcast musste ich aus technischen Gründen zur bloßen Zuhörerin werden - meine Verbindung war zu instabil. Dieses Problem hatte ich bereits auch in Mentorensitzungen. Bei all den nützlichen tools zeigen sich dann schnell Grenzen, wenn man wie ich in einem Gebiet wohnt, in dem es keine vernünftigen Geschwindigkeiten gibt.
- Der Workshop an der FU Berlin muss leider auf das nächste Semester verschoben werden. Es gab im Vorfeld gute Teilnehmerresonanz.
Bevor die Programmierung abgeschlossen ist und auch rechtlich alles geklärt ist, sollen Testuser mit allen Rechten, die auch später User haben werden, Probeläufe machen. Hierzu "sammle" ich Interessenten.
2018 Mai
- Programmierung
- Die automatisierte Einbindung von Wiki Commons Material verläuft ohne Probleme auf dem Server, jedoch zeigt sich nun das Problem der abweichenden Lizensierung. Im Upload Formular (alles noch auf dem Testserver) steht nur "Creative Commons Attribution-ShareAlike 4.0 International License" zur Wahl, damit es keine Hürde für Nutzer ist, sich erst mit den verschiedenen Lizenzen vertraut machen zu müssen. Nicht alle Wiki commons Bilder haben aber die gleiche Lizenz. Bislang löse ich es so, dass ich in der obligatorischen Bildbeschreibung auf die abweichende Lizensierung hinweise.
- Die Migration einiger Updates und neuen Features auf den live server hat stattgefunden. So sind jetzt die CC Lizenzen online.
- Dabei ergeben sich mitunter neue Probleme - je nach Browser und Endgerät (responsive design) treten jetzt Fehler auf in der grafischen Darstellung, auch "verschwinden" dabei mitunter Bilder, die längst in der Datenbank sind.
- Auf dem Entwicklungsserver gibt es nun eine schöne Ansicht der Taxonomie und einzelnen Items der Datenbank, die in Bälde als eigener Menüpunkt auf Hawass abruf- und filterbar sein wird.
- Datensätze für hawass.org
- Weitere Digitalisierung meiner Archivbestände. Z.T waren dies schon ältere Objekte, die ich bislang nicht digital erfasst hatte, z.T. Objekte aus der letzten Forschung im Libanon und Deutschland im Herbst 2017. Derzeit ist jedoch nur ein Upload auf dem Entwicklungsserver möglich.
- Outreach
- Visitenkarten wurden in Anlehnung an das Hawass-Logo und -Design gedruckt.
- Es folgen Flyer/Leporellos mit mehr Informationen zum Wie und Was des Projekts in Anlehnung an das Banner-Design des Twitteraccounts.
- Neuer Termin mit dem Open Science Radio für einen Podcast wird ausgemacht
- Open Publication
- Der Vertrag zur Publikation meiner Doktorarbeit "Waren Welt Islam" ist bereits im vergangenen Jahr einige Zeit vor dem Fellowship mit dem Verlag Kadmos geschlossen worden. Das Manuskript ist in Drucklegung, d.h. dass eine offeen Publikation nicht mehr möglich ist - und nach wie vor in meinem Fachumfeld eher nachteilig wäre, da Open Science/Access Methoden und tools nicht verbreitet sind. Ein guter Verlag ist Teil des akademischen Profils...
- Daher habe ich mich entschieden, wenigstens meine Magisterarbeit, die eine grundlegende Vorarbeit für die Dissertation und indirekt auch für Hawass darstellt, offen zugänglich zu machen inkl. allen Bildmaterials und zwar mit einer DOI. Dies ist auf thesiscommons verlinkt mit dem [3] von hawass, das angelegt wurde.
Öffnung von "Hawass" für externe User und damit Aufbau einer Community
Die Userregistrierung ist nun möglich und somit ist endlich die technische Grundlage dafür geschaffen, dass einer der grundsätzlichen Ansprüche von Hawass realisiert werden kann: ein Ort des Austausches und der gemeinsamen Sammlung und Präsentation von Material zu sein.
Noch gibt es kleinere Probleme durch "Bespammung" oder Fehler im Uploadformular. Sind diese behoben, kann die gezielte Ansprache und Verbreitung beginnen.
Verbreitung, Follower, User
Zwischendurch habe ich den instagram account "hawasscontemporary" angelegt, der für hawass geeigneter ist als twitter, da die Bilder im Vordergrund stehen. Auf einer kürzlichen Forschungsreise konnte ich so Fotos ohne Aufwand und Rechner schnell als "teaser" posten. Warum "ohne Rechner"? Die Android-Anpassung hat noch Fehler, v.a. beim Upload.
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