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Wie aktiviere ich (m)eine Community?

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Dies sind meine Ideen zur Vorbereitung auf die Podiumsdiskussion im Rahmen des E-Learning-Tags an der PH Ludwigsburg, 3. Juli 2009. Thema der Podiumsdiskussion ist: "Wie aktiviere ich (m)eine Community?"

Habt ihr Anregungen/Ideen/Fragen? Einfach eintragen!

1. In welchen Netzen bewegst du dich?

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  • Ich bewege mich in Communities, die auf ein bestimmtes Thema ausgerichtet sind, z.B. in der LdL-Community, die sich mit der Unterrichtsmethode "Lernen durch Lehren" beschäftigt, und in der Maschendraht-Community, die sich um die Vernetzung von Personen zum Thema "Lernen mit dem Web 2.0" kümmert. Das Thema der Podiumsdiskussion bezieht sich in erster Linie vermutlich auf diese Art von Netzwerken (also auf einen längeren Zeitraum ausgerichtete Vernetzung von Personen).
  • Der besondere Wert von Web-2.0-Anwendungen besteht für mich aber in der spontanen Bildung einer losen, kurzfristigen "Community" (ich weiß nicht, ob man das dazu sagen darf), beispielsweise mit Hilfe von Twitter. Wenn ich eine bestimmte Frage habe, oder wenn ich an einem Thema in meinem Weblog oder in einem Wiki arbeite (wie beispielsweise dieser Seite), dann bietet Twitter die Möglichkeit, Personen zu einer kurzfristigen Zusammenarbeit zusammenzuholen und sich mit ihnen inhaltlich gemeinsam auszutauschen. Dabei ist es wichtig, mit vielen Personen verbunden zu sein, die potenzielle Kooperationspartner sind (Ich verfolge aktuell ca. 1000 Personen auf twitter und werde ebenso von ca. 1000 Personen verfolgt), damit bei Anfragen auch ein Effekt erwartet werden kann ("kritische Masse"). Zudem ist man über Twitter permanent mit diesen Personen verbunden und baut zu ihnen auch über die inhaltliche Ebene hinaus eine Beziehung auf der persönlichen Ebene auf.
  • Darüber hinaus ist für mich wichtig zu sagen, dass für mich der Unterschied zwischen Offline-Communities und Online-Communities immer unbedeutender wird. Virtuelle Netzwerke ergänzen Offline-Netze und bieten die Möglichkeit, weiterhin vernetzt zu bleiben auch über zeitliche und räumliche Grenzen hinweg.

2. Was sind Faktoren des erfolgreichen Agierens in diesen Netzen?

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  • Wichtig ist, dass man in der Öffentlichkeit arbeitet (im Sinne öffentlicher Wissenschaft). Nur, wenn man selbst inhaltliche Arbeit öffentlich anbieten, können sich andere auch inhaltlich beteiligen.
  • Als Beispiel kann hier das Agieren mit Hochschulseminaren im öffentlichen Raum angeführt werden, um spontane Kooperationen mit Partnern außerhalb der Hochschule anzuregen und so authentische Problemlösekontexte für die Studierenden zu erzeugen.
  • Um die gemeinsame Wissenskonstruktion anzuleiten, sind folgende Verhaltensregeln zu empfehlen:
  • Insbesondere in formalen Lernsettings ist es schwierig, Studierende zur Nutzung informeller Lernnetzwerke (z.B. in Twitter, Weblogs und Wikis) anzuregen. Hier haben mir bislang ganz gut die Empfehlungen aus gängigen Motivationstheorien geholfen (ARCS-Modell nach Keller, Selbstbestimmungstheorie nach Deci & Ryan in Erweiterung nach Prenzel und Drechsel)
  • Ein sehr gutes Beispiel für "Netzwerkaktivierung" ist diese Wikiversity-Seite hier! Gestern abend habe ich ein paar Meldungen auf Twitter abgesetzt und Mails an die anderen Podiumsteilnehmerinnen geschickt - und schon wird hier fleißig diskutiert. Genau so stelle ich mir ein kurzfristiges Zusammenkommen von Personen zur gemeinsamen Wissenskonstruktion vor!
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Ideen / Anregungen / Fragen

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In welchen Netzen bewegt ihr euch? Wie regt ihr die Aktivität in euren Netzen an? Was haltet ihr von den Konzepten, die oben beschrieben sind? Schreibts einfach hier rein und lasst uns bereits im Vorfeld zur Podiumsdiskussion darüber austauschen!


Weitere interessante Fragen

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Gute Idee! Hier drei weitere Fragen, die ich sehr spannend finde:

  • Wann kann man überhaupt von einer Community sprechen? Was sind die ausschlaggebenden Merkmale? [Blog zu Mediendidaktik 2.0: http://ibuchem.wordpress.com/2009/03/29/community-merkmale/]
  • Sollte man zwischen Netzwerken und Communities unterscheiden?
  • Wie entwickelt sich eine Community? Gibt es typische Abläufe?
    • Kommt auf das Ziel und das Setting der Community an. Allgemein bleibt festzuhalten, dass die Aktivität eher wellenartig beschrieben werden kann. Manchmal ein Sturm der bei Störungen von Außen doch wieder mehr zusammenschweißt und manchmal die seichte See, bei der jeder für sich selbst herumfuhrwerkt. Noch zu beachten wäre die administrative Leistung. Werden Impulse gesetzt, die auf das Klientel passen? Werden Beiträge aufgegriffen, die aus versehen überlesen wurden? Usw. --Melanie Gottschalk 12:03, 29. Jun. 2009 (CEST)
  • Woran machen wir den Erfolg einer Community fest? Was sind die Kriterien?'' [IB]
    • Daran würde sich meine Frage anschließen: Kann es überhaupt "objektive" Kriterien dafür geben, oder hängt es nicht vielmehr von den subjektiven Einschätzungen der Communitymitglieder ab, ob sie mit ihrer Community zufrieden sind? --Cspannagel 16:36, 30. Jun. 2009 (CEST)
    • Ich denke, es gibt mehrere mögliche Verfahren, mit denen man es herausfinden kann. Neben der Ermittlung von überwiegend quantitativen Informationen, finde ich die Nutzer-Befragung als viel aufschlussreicher. Aber selbst bei einer subjektiven Einschätzung der Communitymitglieder (z.B. im Interview oder per Fragebogen) muss man erstmal wissen, wonach man fragt. Worauf bezeiht sich also die Zufriedenheit? Auf die Qualität der menschlichen Kontakte? Auf die Qualität der ausgetauschten Inhalte? Auf die Schnelligkeit oder Sorgfalt, mit der der Moderator oder andere Nutzer antworten? Es hängt natürlich auch davon ab, um welche Art der Community es sich handelt. Bei Communities, die eher auf soziales Netzwerken ausgerichtet sind, wird wahrscheinlich die Qualität der menschlichen Kontakte eine ganz andere Gewichtung haben als in Communities, die eher auf Content ausgerichtet sind. Oder aber man geht explorativ vor und Fragt die Nutzer nach den für sie relevanten Kriterien. Ich denke aber in einigen Kontexten kann das einfach überfordern.--IBuchem 23:38, 1. Jul. 2009 (CEST)

Bindung an Communitites

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  • Je nach Bindungsform können unterschiedliche Prozesse zur Teilnahme motivieren. In der Sozialpsychologie werden Common-bond Gruppen und Common-identity Gruppen unterschieden (Prentice et al., 1994). In Common-bond Gruppen ist der interpersonale Austausch zwischen den Gruppenmitgliedern zentral (member attachment). Personen engangieren sich, weil sie die einzelne andere Gruppenmitglieder gut kennen, sympathisch finden etc.. Übertragen auf Online Communities, könnte man Social Networking Communitites vielleicht eher als Bond-Communities verstehen. In Common-identity Gruppen steht die Gruppe als Ganzes im Vordergrund (group attachment), beispielsweise ein gemeinsames Ziel oder Interesse, wie es v.a. bei themenzentrierten Wissensaustausch-Communities der Fall ist. Hier ist die soziale Identifikation mit der Gruppe entscheidend für das Engagement. In der letzten Zeit wurden übertragen auf den Online Kontext Voraussetzungen, Vor- und Nachteile dieser beiden Gruppentypen diskutiert (Ren, Kraut & Kiesler; Sassenberg). So gelten Common-identity Communities beispielsweise als stabiler, außerdem kann Identifikation mit der Gruppe schneller erfolgen und es findet weniger off-topic Kommunikation statt. Allerdings kann man aktuelle Communities nur schwer strikt einer der beiden Gruppen-Typen zuordnen. Entscheidend könnte sein, wie eine Person auf die Community aufmerksam geworden ist, etwa weil Kollegen, Freunde und Bekannte sich dort engagieren oder auf der Suche nach bestimmten Themen ... Eva Schwaemmlein
    • Vielen Dank für den Hinweis auf diese Klassifikation (kannte ich noch nicht). Dementsprechend würde ich mich eher den Common-bond-Gruppen zuordnen. Der Vorteil hier besteht für mich persönlich darin, dass man flexibler ist bzgl. der Inhalte. So kann ich beispielsweise in Twitter die Frage posten, was der Unterschied zwischen Communities und Netzwerken ist, und am Tag zuvor über EyeTracking diskutieren - und es finden sich immer spontan andere Personen zu losen, kurzfristigen "Diskussionsrunden" zusammen. --Cspannagel 09:39, 29. Jun. 2009 (CEST)
      • Hier würde ich widersprechen! :-) Der persönliche Kontakt spielt eine große Rolle! Ich verfolge bei Twitter natürlich auch Personen, die ich persönlich kenne, aber nur selten real treffe (zum Beispiel mosworld). Wenn ich diese Personen dann real treffe, habe ich ganz viel zuvor über twitter mitbekommen, was diese Personen so die ganze Zeit über getrieben haben (geschäftlich oder privat). Dann kann man auf einer ganz anderen Ebene miteinander kommunizieren! (Man weiß sehr viel über sich gegenseitig) Ich bin auch nicht in Twitter wegen eines bestimmten Themas (das würde man ja bei common-identiy-Gruppen erwarten?), sondern ich bin da, weil ich ein Netzwerk zu ganz vielen Personen aufbauen will, und zwar auf der persönlichen und inhaltlichen Ebene (und dabei auch noch sehr viele verschiedene Inhalte betreffend). Evtl. lässt sich Twitter gar nicht richtig in diese Kategorisierung einordnen? Evtl. ist es ein "Zwischending", je nachdem wie man es nutzt? --Cspannagel 14:05, 29. Jun. 2009 (CEST)
      • Ja, da stimme ich dir zu. Es geht mir auch weniger um die Kategorisierung von Gruppen als um die Unterscheidung in Bindungsformen. Und da würde ich absolut zustimmen, dass es Personen gibt, die an ihre Twitter-Community eher auf einer interpersonalen Ebene gebunden sind, andere sind stärker auf Themen fokussiert. Die Bindung an Communities kann sich außerdem über die Zeit verändern. Vielelicht steigt ein nutzer über ein Thema ein, dann werden ihm aber einzelne Kontakte immer wichtiger ... Eva Schwaemmlein

Gefahren dieses Vorgehens

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Ich möchte folgende 2 Punkte einbringen:

  • Heterogenität der Community Teilnehmer: Der folgende Punkt beruht nicht auf eigenen Erfahrungen oder empirischen Erhebungen sondern auf spontaner theoretischer Überlegung. Im Falle einer spontanen Kollaboration von unterschiedlichsten Netzbürgern (bei spontan Netzen zum Beispiel) scheint mir die gemeinsame Zielfindung eine überaus delikate Angelegenheit. Die Personen stammen aus unterschiedlichen Kontexten und haben mitunter aufgrund Ihrer (mitunter auch wissenschaftlichen) Sozialisation möglicherweise ein mehr oder weniger stark abweichendes Begriffsverständnis (man denke hierbei auch an die auftretende Doppelbelegung von Fachbegriffen durch verschiedenste Disziplinen). Eine Vorverständigung ist in solchen Bereichen unbedingt notwendig sonst redet man aneinander vorbei. Die Gefahr des aneinander-vorbei-Redens scheint mir bei spontanen Netzen überhaupt ungemein hoch und sollte eingehend bedacht, beobachtet und/oder thematisiert werden. --Soenke Graf
    • Ich würde auch gerne über Strategien disuktieren, wie man Community-Mitglieder aus verschiedenen Disziplinen dazu bringt, gemeinsame Labels zu vergeben. Die Festlegung gemeinsamer Labels ist absolut notwendig, um das Wissen aller nutzen zu können. Sollte man bestimmte Begriffe schon bei der Texteingabe der Personen vorschlagen? oder müssen sich gemeinsame Begriffe über die Zeit entwickeln, was vermutlich ein sehr langwieriger Prozess ist? Wie könnte man das technisch unterstützen? durch TagClouds, die aktuell vorherrschende Begriffe visualisieren? oder Drop-Down Felder mit festgelegten Begriffen etc.? Eva Schwaemmlein
    • Wir hatten früher bei der Entwicklung von Fernstudienbriefen sehr interdisziplinär zusammengesetzte Teams, da war also die Gefahr des Aneinandervorbeiredens relativ hoch. Deshalb wurde anfangs das notwendige Begriffsvokabular zusammengetragen und dann das gemeinsame oder eben unterschiedliche Verständnis für jeden Begriff abgeklärt. Ziemlich aufwändig, aber für die weitere Zusammenarbeit von hohem Wert. Kann heute sicher technisch unterstützt werden, z.B. über Glossar und Links. (JWedekind)
      • Ich finde die Idee der technischen Unterstützung prinzipiell nicht schlecht (denkbar wäre hierbei bspw. eine Verlinkung der Fachbegriffe mit zugehörigen Wikipedia Artikeln oder kurzdefinitionen aus dem Web, samt Literaturangaben...), denke aber, dass in frisch aufgetanen Forschungsfeldern oder bei der Arbeit mit weitgehend definitionfreien oder unscharfen Begriffen - oder neu aufgetanen Arbeitsprojekten eine gemeinsame Diskussion der Art "über was wollen wir hierbei reden..." unablässlich ist - hierbei kommt es wohl auf eine gekonnte Moderation / Führung an (ob Habermas das gefällt, wenn er es liest...?! Wohl eher nicht... *ggg*). Vielleicht heisst mein Fazit, wo keine gemeinsame Zielsetzung / Zielfindung stattfindet - da kommt es zu keinem gemeinsames Ergebnis...

METAREFLEKTION: Zu meinen gerade beschriebenen Gedanken - Es könnte ja sein (muss es aber nicht...), dass die hier geäußerten Gedanken für den Zweck dieses Communityaktivierungswikis zu spezialisiert sind. Vielleicht für den Zweck cspannagels gar ungeeignet sind - dann läge es daran, dass wir uns vorher nicht genau genug über die Ziele dieses Wikis unterhalten haben (oder ich sie mir nicht durchgelesen habe etc.). In dem Fall könnte es sein, das cspannagel irgendwann moderierend eingreifen müsste, um zu sagen - "Hey Ihr Frösche quakt nicht soviel über diesen Punk herum - hier hinten gehts weiter...!!! q.e.d. *ggg* --Soenke Graf

  • ANTWORT AUF METAREFLEXION: Das würde ich niemals machen! Ich habe hier einen Diskussionraum eröffnet. Wohin sich die Diskussion entwickelt, ist Sache der "Community" (und nicht meine eigene). :-) --Cspannagel 21:06, 1. Jul. 2009 (CEST)
    • Da bin ich beruhigt und dankbar (ernsthaft) - dieser Ansatz war mir bis gerade nicht bewusst (Danke - für diesen Gedankeninput...) Um den Obama-Gedanken von weiter unten aufzugreifen - wenn sich communities / Netzwerke spontan zusammenschließen, um ein Problem anzugehen und gemeinsam etwas zu bewegen und / oder Probleme zu lösen, dann SOLLTE - imho - die Community gemeinsam beschliessen (und nicht Christian alleine - in diesem Punkt habe ich mich gerade gerne von Ihm belehren lassen...) wohin es gehen soll - denn sonst hat sie zwar strukturell die Merkmale einer Community oder eines Netzwerks, ist aber im schlechtesten Fall zusammengesetzt aus Individuen, die in ihren Zielvorstellungen so heterogen sind, dass eine Zusammenarbeit schwierig bis unmöglich ist... Die damit direkt verbundene Frage meinerseits: Steht am Anfang einer communityaktivierung das Abgleichen der einzelnen Zielsetzungen, um daraus eine kollektive Zielsetzung zu formulieren...(Problemorientierung...)?! Und kommt danach der Abgleich der Fachbegriffe...?! Oder bildet sich die gemeinsame Zielsetzung erst langsam wachsend und ausdefinierend im Laufe des community-Prozesses... --Soenke Graf
      • <reinquetsch>Ich habe denkbar schlechte Erfahrungen mit vorgeschriebenen Labels gemacht. TagClouds, die aktuell vorherrschende Begriffe visualisieren dagegen erschienen mir sehr sinnvoll. Nicht immer ist man auf bestimmte Begriffe festgelegt, aber Begriffe, die einen darauf festlegen, worauf der eigene Beitrag bezieht, scheinen mir fragwürdig. --Cethegus 17:12, 29. Jun. 2009 (CEST)
  • Communities sind ein funktionaler Ort für Wissensaustausch, weil man dort leicht auf Personen mit unterschiedlichen Expertisen und Erfahrungen trifft. Je stärker Personen das Gefühl haben, neues Wissen einbringen zu können, dass anderen weiterhilft, desto motivierter sollten sie sein, ihr Wissen zu teilen(passt auch zum Stichwort Instrumentalität). Bezogen auf Seminargruppen könnte es hilfreich sein, den Seminarteilnehmern unterschiedliche Expertisegebiete zuzuordnen. Eva Schwaemmlein
    • Ja, denn Kommunikation entsteht besonders dann, wenn Information ausgetauscht werden muss, d.h. wenn einer etwas weiß, das der andere nicht weiß (siehe auch Jean-Pols Konzept des Mensch als Ressource). Ich frage mich nur, ob man Expertisegebiete "zuordnen" muss, oder ob man nicht lieber versucht eine Lernumgebung zu bieten, in der sich Expertisegebiete selbst herausbilden bzw. die Lernenden ihre Interessens- und Expertisegebiete selbst finden (im Sinne der Autonomie- und Kompetenzförderung, s. Deci & Ryan). --Cspannagel 09:39, 29. Jun. 2009 (CEST)
    • Da sitmme ich dir absolut zu, Expertisen können entweder vergeben werden oder sie entwickeln sich automatisch innerhalb der Gruppe. Ist dann die Entscheidung des Dozenten, wie stark er die Expertisen vorgeben will, oder darauf vertraut, dass sie ohne sein Eingreifen herausbilden. ([Eva Schwaemmlein]
    • Was bedeutet in diesem Zusammenhang der Begriff "transaktives Gedächntis"? --Cspannagel 09:45, 29. Jun. 2009 (CEST)
    • Beim transaktiven Gedächtnis geht es darum, dass Wissen an Personen gebunden ist. Und dass durch die Vergabe gemeinsam bekannter Labels auf das Wissen anderer zugegriffen werden kann.
        • Danke, den Begriff kannte ich noch nicht! Mir waren solche und ähnliche Konzepte immer unter dem Begriff der "verteilten Kognition" bzw. "distributed cognition" bekannt (z.B. Salomon), wobei dort eher der Fokus auf das "verteilte Denken" gelegt wird (und das gemeinsame Gedächtnis ein Bestandteil dabei ist). Insgesamt gefällt mir der Gedanke des sozial geteilten Denkens und Gedächtnisses sehr gut und trifft ziemlich genau das, was in Web-2.0-Umgebungen passiert. --Cspannagel 10:28, 29. Jun. 2009 (CEST)
  • Auch für das Wissensmanagement (was sich in vielen Dingen mit dem transaktiven Gedächtnis überschneidet) an einer Bildungseinrichtung sind Communities interessant, und das in mehrfacher Hinsicht:
    • einerseits können durch bestehende Netzwerke (wie maschendraht) wertvolle Wissensquellen erschlossen werden.
    • Aber auch zur Generierung von Wissen könne Communities einen wertvollen Beitrag leisten, indem sie es ermöglichen, zB über einen einzigen Tweet (siehe Christian gestern) eine Menge Leute anzusprechen, unter denen sicher einige Experten für genau dieses Thema sind, die dann direkt zum Thema Stellung nehmen, oder - noch effektiver - in Wikis wie hier.
    • viele real-life "Communities of Practice" entstehen zunächst durch Kontakte in Online-Communities und deren barcamps.
      • Stimme voll und ganz zu! --Cspannagel 16:37, 30. Jun. 2009 (CEST)
  • Färbung durch (unbewusste) Exklusion: Der folgende Punkt beruht nicht auf eigenen Erfahrungen oder empirischen Erhebungen sondern auf spontaner theoretischer Überlegung. Die Bildung von Communities im Netz führt zumeist (vermute ich) zum Zusammenschluß von Menschen, welche mehr oder weniger technisch versiert in der Lage sind mit dem betreffenden Medium der Community versiert umzugehen. Diese Schnittmenge ist aber nicht gleichzusetzen mit der Gruppe an Menschen, welche zu dem betreffenden Thema etwas zu sagen haben - so fehlen innerhalb dieses Wikieintrags möglicherweise wesentliche kritische Einträge, die Aufschluss geben könnten warum Netzwerkbildung im Netz bei ihnen nicht greift... Eine umfassende Diskussion darf sich meines erachtens daher nicht auf das Netz beschränken ist aber als vorläufiges Brainstorming (so wie hier) wohl durchaus geeignet.--Soenke Graf
    • Meiner Ansicht ist das die falsche Perspektive: Man nutzt gerade das Internet, um Menschen zu erreichen, mit denen man normalerweise nicht diskutieren kann, z.B. weil sie woanders wohnen. Also: Natürlich diskutiere ich auch mit Menschen z.B. auf der Arbeitsstelle über bestimmte Themen (auch mit weniger netzaffinen Menschen) und nutze das Netz, um darüber hinaus noch von viel mehr Menschen Anregungen zu bekommen. Ich grenze also dadurch niemanden aus, sondern im Gegenteil: Ich erweitere meinen Beziehungshorizont. Nicht netz-affine Menschen, die nicht in meiner unmittelbaren Umgebung sind, kann ich sowieso nicht ohne weiteres erreichen. Damit schließe ich sie aber nicht aus, sondern es ist einfach unmöglich, mit ihnen zu kommunizieren, insofern brauche ich deswegen kein schlechtes Gewissen haben. Aber du hast natürlich insofern recht, dass man sich immer bewusst sein muss, dass es Menschen gibt, mit denen man nicht über ein bestimmtes Thema gesprochen hat und dass es Ansichten geben kann, die noch nicht berücksichtigt wurden. --Cspannagel 16:46, 30. Jun. 2009 (CEST)
      • Ich stimme zu, die Möglichkeiten der Vernetzung und der Horizontserweiterung, durch Kontakt mit zuvor "unerreichbaren" Personenkreisen ist definitiv gegeben. Dennoch solltn keinerlee man sich gerade im Forschungsumfeld darüber im Klaren sein, dass die neu erschlossenen Peronenkreise zwar sehr groß sein können - vermutlich aber ii Form repräsentativ sind. Wenn also diese technisch versierten - technophilen Personenkreise - es für gut und nahezu übereinstimmend für sinnvoll halten, einen bestimmten Prozess über "irgendein-abgefahrenes-modernes-web5.0-mit-eyetracking-und-mindreading-tool" zu steuern, dann heisst diese Übereinstimmung eben nicht (notwendigerweise), dass es sich um eine wirklich gute Idee handelt. So werden Personen, die z.B. Twitter nutzen (und es ist trotz allem noch eine Minderheit...), z.B. eher geneigt sein, diesen Dienst als Segen, denn als Fluch zu sehen (denn die, die diesen Dienst kritisch sehen - werden ihn wohl kaum nutzen...) - see where I am getting at...?! Freue mich wirklich über Feedback zu diesem Punkt...(der brennt mir ein wenig unter den Nägeln ;) --Soenke Graf

Aktivierung von Seminarteilnehmern

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Bilden Teilnehmer eines Seminars automatisch eine Community?

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  • was mir spontan dazu einfällt: du beschreibst vor allem, wie du deine community, in der du dich als wissenschaftler bewegst, aktivierst. man kann das thema der diskussion so verstehen. vielleicht interessiert viele aber auch die frage, wie man seine community, die man als dozent betreut, aktivieren kann (z.b. die teilnehmer eines seminars). da es ein elearning-tag an einer ph ist, nehme ich mal an, viele teilnehmer sind vor allem an lösungen für das von dir angesprochene problem interessiert, in formalen lernsettings informelle netzwerke zu aktivieren. --JonathanUfer 23:11, 28. Jun. 2009 (CEST)
  • hm, das Podiumsthema hatten wir breit gesehen. Einerseits also z.B. die e-teaching.org-Community oder wenn Berater an Hochschulen dort alle Aktiven und Interessenten in einer Community binden wollen. Aber das Interesse etlicher Tagungsteilnehmer dürfte sicher in Richtung z.B. Seminar-Community gehen. Offensichtlich muss man dann etliche Aspekte differenziert sehen. Vielleicht ist es ja tatsächlich leichter, in einem Seminar eine Community zu bilden als an der Hochschule oder bei e-teaching. Wenn ich an Wenger denke, dann sind "joint enterprise", "mutual enterprise" und "shared repertoire" in konkreten Lehrveranstaltungen viel eher gegeben. (JWedekind)
    • Ok, das ist ein guter Punkt. Wenn man mit seinen Lernenden bereits eine Online-Community gebildet hat, dann habe ich die Erfahrung gemacht, dass das Arbeiten in der Öffentlichkeit (beispielsweise wie hier in Wikiversity) eine stark motivierende Komponente besitzt: Macht man als Dozent nämlich in seinen eigenen Netzwerken (Twitter, Weblogs, ...) auf diese Online-Arbeit der Studierenden aufmerksam und "lockt" Personen von außen dazu, dann merken die Studierenden, dass ihre Arbeit nicht "umsonst" ist, sondern Aufmerksamkeit von außen genießt. Dabei kann (muss aber nicht) "Flow" entstehen. --Cspannagel 08:09, 29. Jun. 2009 (CEST)
    • Bzw.: Man müsste vielleicht erst mal fragen: Bilden die Teilnehmer eines Seminars automatisch eine Community? (Das geht auch in die Richtung, die IB oben eingeschlagen hat) - wenn sich die Teilnehmer in einer Online-Community angemeldet haben, bilden sie dann auch automatisch eine? --Cspannagel 08:25, 29. Jun. 2009 (CEST)
      • Genau genommen würde ich diese Frage mit einem Ja beantworten. Nur, und da sind wir ja beim Kernthema, lässt sich nicht jede Community einfach aktivieren. Es steht und fällt mit den Teilnehmern. In meinem Seminar zur Mediendidaktik Deutsch haben sich meine Teilnehmer in der Community angemeldet. Erste Aufgabe war es einen Weblogeintrag zu schreiben um dann darüber zu diskutieren. In einem zweiten Schritt haben sie ein Prozesswiki eingestellt und in einem dritten sollen die Teilnehmer das Forum nutzen. Keiner der Teilnehmer nutzt diese Features von sich aus. Für mich ist die Arbeit mit einer Community aber erst dann wirklich erfolgreich wenn die Mitglieder aus eigenem Antrieb heraus zur gemeinsamen Wissenskonstruktion beitragen. Ist das ein utopisches Ziel? --Melanie Gottschalk 09:48, 29. Jun. 2009 (CEST)
        • Es ist ein wertvolles, aber schwierig zu erreichendes Ziel. Ich denke, man darf sich als "Commmunitybetreiber" (d.h. im universitären Bereich in der Regel der Dozent) nicht verunsichern oder entmutigen lassen. Man muss immer wieder Gelegenheiten bieten, in denen die Teilnehmer selbstbestimmt zu Community-Funktionen greifen können, und damit meine ich wirklich "immer wieder". Es ist ein hartes Brot. :-) --Cspannagel 10:32, 29. Jun. 2009 (CEST)
          • Wir als Informatik-Zweitsemester an der Uni Karlsruhe haben von Studierendenseite aus ein Forum sowie einen IRC-Channel, in denen sowohl allgemeiner Austausch stattfindet als auch konkret Fragen z.B. zu Übungsblättern oder Lerninhalten diskutiert werden. Im Forum sind derzeit 344 Mitglieder registriert, wir waren am Ende des letzten Semesters knapp 400 Studierende, das Forum wurde so weit ich weiß nie offiziell irgendwo angeworben. Das ganze geht rein von Studierendenseite aus, Mitarbeiter der Uni nehmen dort nicht teil. Insbesondere bei größeren Programmieraufgaben gibt es da durchaus längere Diskussionen. Letztes Semester hatten wir von offizieller Seite aus einige Newsgroups um über die Inhalte der Veranstaltung "Programmierung" (eine Einführung in Java) zu diskutieren, dort fand ebenfalls rege Aktivität statt, wenn auch natürlich etwas anders und teilweise in einer Frage/Antwort-Form bei der die Übungsleiter dann hauptsächlich (aber auch nicht ausschließlich) die Antworten gaben. Die Einführung eines Wikis wurde im Forum mal kurz diskutiert, ist aber so weit ich weiß nicht weiter verfolgt worden. -- Michitux. --188.98.77.222 10:44, 29. Jun. 2009 (CEST)
            • Danke für deinen Hinweis auf eure Praxis! Ich weiß aus meinem eigenen Informatikstudium, dass Informatikstudenten angebotene Kommunikationsmöglichkeiten wie Foren, Newsgroups u.ä. sehr gerne nutzen. Das ist aber (leider) nicht in allen Studiengängen so. ;-) --Cspannagel 14:08, 29. Jun. 2009 (CEST)

StudiVZ als Communityplattform in Lehrveranstaltungen?

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  • zu "informalle Netzwerke aktivieren": gibt es bereits Erfahrungen, StudiVZ in Seminare zu integrieren? aktive Gruppen zu Lehrveranstelungen etc.? meine ERfahrung mit StudiVZ ist, dass es nur wenig für Lernszenarien eingesetzt wird. Geht in der Regel nicht über Teilnahmelisten hinaus. Habt ihr da andere Erfarhungen gemacht? Und wie könnte man StudiVZ geschickter in der Lehre nutzen? (ESchwaemmlein]
    • Ich selbst habe StudiVZ noch nicht genutzt, aber Twitter. Insgesamt habe ich die Erfahrung gemacht, dass es nicht so einfach ist, informelle Netze in formelle Lernsettings zu integrieren. Das bedarf viel Geduld auf Seiten des Dozenten und insbesondere: kein Zwang! (denn dieser widerspricht dem Charakter informeller Netze) Was man aus meiner Sicht also auf keinen Fall tun darf, ist sowas wie "Twitter-Aktivität bewerten" oder ähnliches. StudVZ zu nutzen klingt reizvoll, ich hätte aber auch gewisse Bedenken: Möchte ich mich als Dozent in ein Netzwerk begeben, dass eigentlich dafür gemacht ist, dass Studierende sich "unter sich" austauschen? --Cspannagel 09:44, 29. Jun. 2009 (CEST)
    • Ich würde StudiVZ nicht einsetzen. Es gibt eine Reihe von Studierenden, die sich bewusst nicht bei StudiVZ anmelden. Bietet StudiVZ denn ein Lernsetting? Höchstens in der Gruppenstruktur und dann haben wir ein normales Forum. Wichtig bleibt es zu überprüfen, welche Inhalte können mit welchem Werkzeug einen Lern-Mehrwert erreichen. Und Christian, du müsstest dich nicht bei StudiVZ anmelden ;) MeinVZ ist mit StudiVZ vernetzt. --Melanie Gottschalk 10:07, 29. Jun. 2009 (CEST)
      • StudiVZ bietet (soweit ich das von außen beurteilen kann) nicht direkt "Lernsettings" an, hätte aber natürlich einen großen Vorteil: Viele Studierende sind dort schon drin und kennen sich auch damit aus. Aber wäre es nicht ein unerlaubtes Eindringen in einen Bereich, der normalerweise privat genutzt wird? Hätten Studierende nicht den Eindruck, dass der Dozent sich in Bereiche einmischt, die ihn nichts angehen? --Cspannagel 10:32, 29. Jun. 2009 (CEST)
        • Hierarchischen Strukturen vs, Augenhöhe? ;) Was heißt denn "nichts angehen"? Dir ist schon klar, dass du so erfolgreich bist, gerade weil du die Studies wahrnimmst? Du fragst deine Studierenden nach Lösungen und Ideen etc. Dabei schaffst du es ja die privaten Details professionell zu übergehen. Also sprechen wir wieder von Wahrnehmung. Wer bei StudiVZ oder sonst irgendeinem Verzeichnisdienst registriert ist, nimmt in Kauf, dass der Chef, der Prof oder der Dozent einen Einblick in das digitalisierte Leben bekommt. Und wie so oft gilt es genau diesen Aspekt als Chance zu sehen. Wie gesagt, du musst dich nicht bei StudiVZ registrieren. MeinVZ hat alle Features und du kannst dich dennoch mit deinen Studies vernetzen. (Etwas OT, aber wir sind ja Neuronen.. ;) ) --Melanie Gottschalk 13:33, 29. Jun. 2009 (CEST)
    • Bei mir haben die Studierenden einmal selbst StudiVZ in einer Veranstaltung genutzt, als unser Stud.IP noch nicht funktionierte. Fand ich ganz lustig, aber eigentlich komplett ungeeignet, da dadurch auch ein falscher Kontext mit eingebunden wird. Und was Christian sagt sehe ich auch - man dringt damit in einen eigentlich privaten Bereich ein. Außerdem stimme ich Melanie zu - man sollte StudiVZ nicht zur Pflicht machen, ob man da mit macht oder nicht muss jedem selbst überlassen werden. Insbesondere ein Datensammel-Verein wie StudiVZ ist nicht das, was ich jemand anderem empfehlen oder gar vorschreiben kann! 89.247.25.48 10:51, 29. Jun. 2009 (CEST) (Ulli)
    • Interessante Punkte, und es gibt in den StudiVZ Gruppen auch in der Tat keine so brauchbaren Funktionen, nur das Diskussionsboard, keine Möglichkeit zum file sharing, Verlinken etc. ... ESchwaemmlein
    • In einem Artikel, dessen Link ich auf die Schnelle nicht finde, wurde darauf hingewiesen, dass es Studierende nicht unbedingt gut finden, wenn in IHREM Bereich auch noch Lehre, zumindest lehrorientierte Komponenten stattfinden sollen."Get out of MySpace" hieß es dort ;-) (JWedekind)
      • Ja, genauso würde ich es auch sehen. Joachim: Wenn du den Link noch findest, bitte unbedingt hier posten! --Cspannagel 21:09, 1. Jul. 2009 (CEST)

Weltverbesserung mit und ohne Gegner

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  • Gegen das von Spannagel Gesagte möchte ich nichts sagen, möchte nur Selbstwirksamkeitschance hervorheben und darauf hinweisen, dass sich erfahrungsgemäß ein Gegner sehr zur Aktivierung eignet (Bsp. Zensurursula), aber die Gefahr besteht, dass man dabei vom eigentlichen Ziel abkommt. Alternativstrategie Obama: "Yes we can" mit dem gleichzeitigen Hinweis, im Prinzip könnten alle dafür gewonnen, sich der Community anzuschließen. --Cethegus 22:49, 28. Jun. 2009 (CEST)
    • Hi Cethegus. Ehrlich gesagt verstehe ich nicht ganz, was du damit sagen möchtest. Kannst du's bitte noch ein bisschen genauer ausformulieren? Vielen Dank! --Cspannagel 08:09, 29. Jun. 2009 (CEST)
  • Also etwas ausführlicher: Aktiv wird man, wenn man die Chance sieht, selbstwirksam zu werden (am besten gleich: "die Welt zu verbessern"). - Gerne wird dazu ein Gegener aufgebaut, den man bekämpfen muss, damit die Welt besser werden kann (die Juden, die Arbeitgeber, die faulen Sozialhilfeempfänger). Im akademischen Bereich führt diese Strategie zu Schulenbildung und Abwertung von neuen Ideen, nur weil sie nicht aus der eigenen Gruppe kommen (Wenn sie wollten, könnten die Maschendraht-Community und die ZUM-Unity so gegeneinender kämpfen.) Doch solcher Kampf hat höchstens Sinn, wenn es ein Wettbewerb für eine begrenzte Zeit ist (Wer macht am schnellsten seine Ideen bekannt? Wer findet am schnellsten eine Lösung für?). Die Gefahr ist aber, dass es zu Geheimhaltung, Abschottung und damit bei aller Aktivität zu geistiger Verkümmerung führt. - Besser ist die Obamastrategie: Wenn wir alle zusammenarbeiten, können wir es erreichen. - Macht alle mit!" - Wenn jetzt jemand sagt: "Das ist doch längst bekannt" stimme ich zu und füge hinzu: Deshalb habe ich es zuvor nur verkürzt gesagt. --Cethegus 11:06, 29. Jun. 2009 (CEST)
    • Hallo Cethegus :) Na, da stimme ich dir mal vollkommen zu. Weil du das Beispiel schon anführtest. Die Md-C und die ZUM-Unity sind ein Pool an gemeinsamer Wissenskonstruktion und beide tragen dazu bei, dass hoffentlich noch mehr und noch viel intensiver zusammen gearbeitet wird. Die Devise ist, sich selbst einfach mal nicht so wichtig nehmen. Für größere Ziele einstehen und jede Gruppe die gleiche Interessen hat als einen Gewinn zu betrachten! --Melanie Gottschalk 11:56, 29. Jun. 2009 (CEST)
    • Ich würde auch sagen: Man benötigt nicht unbedingt einen Gegner, um die Welt verbessern zu können. Das ist eine Message, die mir auch in meinen Veranstaltungen wichtig ist: Lasst uns konstruktiv an eine Sache rangehen, in der Vernetzung gemeinsam ein Problem lösen und dadurch die Welt besser machen, und zwar alle zusammen und gegen niemanden. --Cspannagel 14:11, 29. Jun. 2009 (CEST)
  • Die Aktivierung kann aber auch in eine ganz andere Richtung laufen: Ich vermute, dass verstärkte Aktivitäten in bestimmten Communities auch dazu führen, dass Kunden / Studis / Teilnehmer für ein Seminar oder sogar eine Hochschule gewonnen werden, da hier eine besondere Expertise oder eine besonders offene Diskussionskultur deutlich werden kann..
  • Die Teilnahme/aktive Mitwirkung an einer Community kann legitimerweise auch weniger anspruchsvolle Ziele haben, als gleich die Welt zu verbessern. Vielleicht schrecken solche impliziten Ansprüche sogar ab (siehe oben: Exklusion)! (JWedekind)

Anschluss und Abgrenzung in Communities - Nutzerprofile

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  • Einzelnde Personen engagieren sich in Communtiites, um sich einerseits einer Gruppe anzuschließen und sich andererseits aber auch von anderen Community-Mitlgiedern abzugrenzen.
    • Welche Rolle spielen Subgruppen, Rollen in den Communitites?
    • Selbstdarstellung im Nutzer-Profil: Anschluss und Abgrenzung durch Betonung von Ähnlichkeiten (gemeinsame Bekannte, Interessen und Ziele) auf der einen Seite, und Betonung von individueller, einzigartiger Expertise und Kompetenz auf der anderen Seite.Eva Schwaemmlein
      • Spannende Fragen! Ich denke, die meisten werden sich nach einer Weile ein Schema F zulegen. In der einen waren sie zu "unbedeutend" in der nächsten zu offen usw. Auch als Admin sollte man mit der Darstellung sensibel umgehen. Jemand der viele für die Community relevante Inhalte im Profil aufführt, darf auch gerne darauf angesprochen und dementsprechend aktiviert werden. Man nimmt diese Personen im ersten Schritt über ihre Inhalte wahr. Andere die sich weniger im Profil offenbaren oder sich bewusst für die "Ich bin neugierig"-Variante entscheiden gilt es persönlich wahrzunehmen, Hilfe anzubieten und auf kleine Aspekte aufmerksam zu machen. Es gibt aus meinen Erfahrungen zwei verschiedene Nutzerverhalten. Die einen die sich freiwillig in der Community anmelden, schreiben häufig sehr zielstrebig in ihr Profil. Die anderen versuchen die Profilfragen mit einem Lückenfüller eher zu umgehen. Die Frage bleibt, wie wichtig sind die Profile des Einzelnen in welchem Setting? --Melanie Gottschalk 10:01, 29. Jun. 2009 (CEST)
      • Die Bedeutsamkeit von Nutzer-Profilen halte ich für einen wichtigen Diskussionspunkt. Während auf Social Networking Sites Nutzer-Profile der hauptsächliche Inhalt sind, sind sie in Wissensaustausch-Communities häufig vernachlässigtes Beiwerk. Ich glaube Nutzer-Profile sollten auch in Wissensauschtausch-Communities einen größeren Stellenwert bekommen. Sie sind neben dem Themenaustausch die Grundlage für die Personensuche (Suche von Lern- oder Kooperationspartnern, Ratgebern, etc.). Gerade im Hinblick darauf, dass Communitites mittlwerweile sehr häufig beide Funktionen erfüllen, Wissensaustausch und Networking, sollten Nutzer-Profile mehr Beachtung finden. Profil-Informationen könnten beispielsweise gezielt genutzt werden, um Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen den Community-Mitgliedern darzustellen. Das könnte sowohl für Networking als auch für die Förderung von Lernprozessen relevant sein.Eva Schwaemmlein
      • Nutzerprofile sind meiner Ansicht nach ganz wichtig, weil es in "sozialkonstruktivistischen Lernsettings" nie nur um die Inhalte geht, sondern auch darum, wer etwas sagt. Und ich halte es immer für sehr gut, über die Inhalte hinaus auch auf der persönlichen Ebene Beziehungen aufzubauen, weil diese Beziehungen "einfach nett" sind und auch als Katalysator für die Wissensgenerierung dienen können. Hier helfen Profile enorm! --Cspannagel 16:51, 30. Jun. 2009 (CEST)
      • Was den Nutzen der Profile angeht, würde ich widersprechen: Das Wesentliche an Wissensaustausch-Seiten (Twitter, Wikipedia, ...) ist gerade, dass jede/r genau das "ist", was sie/er beiträgt. Dass das abstrakte Profil der Restperson aus dem Spiel gelassen wird, erhöht die "Neuronenhaftigkeit" ganz entscheidend (Restperson = Merkmale wie Alter, oft auch Geschlecht, Beruf, Hobbies, Prestige usw.). Genau deshalb wird auf Social Networking-Seiten (StudiVZ, Xing, Facebook) wenig diskutiert und kollaboriert. Umgekehrt: Twitter-Profile sind genau deshalb sehr reduziert, weil das Wesentliche im Austausch liegt. Meistens gibt es dann dort auch einen Link (und/oder den Klarnamen), der als Ausgangspunkt für Recherchen nach der "Person" genommen werden kann, um sich dann z.B. in Facebook zu "befreunden", dann eben von Profil zu Profil. Das ist hilfreich, wenn man in anderen Kontexten (Meatspace ...) interagieren will. Tatsächlich ist meine Erfahrung aber selbst dann, dass in Wahrheit der Twitter-Kontakt doch entscheidend bleibt, der eben genau aus den geäußerten und ausgetauschten Sätzen/Statements besteht. Sie definieren die Subjektstelle: "Writing oneself into existence", wie David Weinberger vor 5 Jahren das Bloggen einmal charakterisierte. D.h. quasi sich als Neuron in die Existenz feuern. --Martin Lindner78.51.16.121 20:56, 30. Jun. 2009 (CEST)
        • Vielleicht ist es auch eine Frage der persönlichen Einstellung. Ich finde es zum Beispiel wesentlich besser, ein echtes Foto einer Person zu haben als irgendein Avatar-Bild - und das echte Foto wäre dann ja "profiliger". Mit Foto kann ich mir eine bessere Vorstellung davon machen, mit wem ich da kommuniziere. Und wenn ich auch noch weiß, was derjenige beruflich macht und wo er arbeitet, dann gehts noch besser. Das sind alles wichtige Hintergrundinformationen, mit denen ich Mitteilungen der Person besser einordnen kann. --Cspannagel 21:14, 1. Jul. 2009 (CEST)
          • Genau. Sage das mal der Itari!:-)))--Jeanpol 20:48, 3. Jul. 2009 (CEST)

Wissensaustausch in Communities, ein soziales Dilemma

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  • Um Faktoren zu identifizieren, die die Beteilung in Communities födern hilft auch die Literatur, die Informationsaustausch als soziales Dilemma beschreibt. Cress thematisiert beispielsweise Belohnungssysteme, Group-Awareness, Visualisierung der Partizipation und Aktivität, Anonymität und Normen etc.
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Weitere Punkte, Literatur (bitte ergänzen!)

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  • und noch einige weitere Lesehinweise (JWedekind):
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