Benutzer Diskussion:Birkenkrahe/BZHL-E-Learning-WS14
Ein Kursteilnehmer
BearbeitenLiebe Alle,
zunächst: Herzlichen Dank für die vielen Kommentare, Hinweise, Anmerkungen und Wünsche.
Ich habe bereits jetzt alles Wesentliche bekommen, was ich mir vom Kurs erhofft hatte.
(Ich habe Nr. 3 in der Tabelle ausgefüllt)
Ich habe Inspirationspartikel gesucht und gefunden
Offene Kursentwicklung
BearbeitenEin Ansatz, den ich zunächst energiereich abgelehnt hatte.
Aber bei näherem Hinsehen und etwas surfen in den letzten Tagen finde ich nun diesen Ansatz in mehrfacher Hinsicht hoch charmant.
- Er entlastet - denn einzelne fertige Segmente können direkt in den Unterricht einfließen. Es muss nicht sofort ein perfekter komplett fertiger Block gebastelt werden
- Laufende Prüfung auf Praktikabilität: Im Lehr-Einsatz zeigt sich schnell, was gut funktioniert - und wo Verbesserungsbedarf existiert. Die Gefahr, "für die Tonne" zu produzieren, sinkt
- Ideen-Input der Lernenden. Ich frage meine Studis häufiger, was aus ihrer Sicht noch besser ginge. In der Regel sind die Antworten wirklich hilfreich. Ich ahne: Diese Verbesserungsprozesse gewinnen bei einer transparenten Unterrichts-Entwicklung noch deutlich an Dynamik.
- Mut zum Fehler (Fehlerkultur): Alle Studierenden haben die Gelegenheit, mir über die Schulter zu sehen. Das ist vermutlich gewöhnungsbedürftig. Es ist ja einigermaßen absurd anzunehmen, dass mir meine Lehrideen sofort fehlerfrei gelingen. Mithin bin ich auch immer Lernender. Mir ist das natürlich klar. Dieser Prozess wird plötzlich auch meinen Studierenden sichtbar/augenfällig und berührt zumindest subtil ihre Lernprozesse. Die Aufgabe im studentischen Lernprozess heisst ja nicht, "keine Fehler" zu machen. Das ist schlicht unmöglich. Die Aufgabe heisst: Wie gehen wir mit (möglichen) Fehlern um? Das fängt damit an, sich zu trauen, eine scheinbar triviale Frage zu stellen. Dazu können wir als Dozenten natürlich viele schlaue Dinge sagen. Aber es dürfte deutlich mehr Wirkmacht entfalten, wenn ich als Dozent den "Mut zum Fehler" auch real lebe.
Kurze Videos (5' Länge)
BearbeitenDieser Hinweis überzeugte mich vollständig und wird ab morgen von mir verwirklicht.
Online Werkzeuge
BearbeitenDie Online-Werkzeuge sollte ich nicht 1:1 mit Werkzeugen der physischen Welt gleichsetzen, speziell was die Beobachtung der Lernprozesse und der Interaktionen der Studierenden angeht. Marcus Birkenkrahes Kommentar an dieser Stelle entspannt den Perfektionisten in mir erheblich. Jetzt sehe ich erstmals Licht zwischen den Universen "Präsenzlernen" / "Onlinelernen". Ich werde nun prüfen, wie ich die Werkzeuge so nutzen kann, dass ich alle nötigen Infos zur Seminarsteuerung erhalte, ohne selbstverantwortliche Lernprozesse zu torpedieren.
LMS muss nicht Moodle oder Blackboard sein
BearbeitenNach einem kurzen Ausflug zu Olat/Opal (kannte ich nicht) bin ich auf Wordpress (WP) in Verbindung mit WP-Courseware gestoßen.
- Transparente Kursentwicklung
- Niedrigschwellige Bedienung
- Vernetzung mit Youtube, Facebook and Co.
- Ansprechendes, reduziertes und responsives Design
- Simple interaktive Werkzeuge
- Einbindung von diversen Lernspielen möglich
- Im Gegensatz zu Wiki & Co.: Keine zwingende Creative Commons
Mein Fazit: In den nächsten Wochen werde ich WP an den Start bringen.
Wünschenswert: Ein IFTTT-LMS
BearbeitenDas LMS sollt like "If That, Then That" arbeiten. Die Lernenden bekommen Lernmaterial automatisch dann, wenn sie es brauchen. Dieses Verhalten ist in gut in Quizzes (Captivate) einstellbar. Da ich Blended Learning für meine Zielgruppe nutze (und nutzen werde), reicht mir diese rudimentäre Ausprägung vorläufig. Für reine Online-Lehr-Angebote ist dieser Punkt vermutlich deutlich relevanter.
Mich verwirrt die Vielfalt der Webwerkzeuge nicht mehr
BearbeitenDer primäre Grund meiner Anmeldung war ein schlichter: Ich war wirklich überwältigt von den schier unendlichen Möglichkeiten des Online-Lehrens/Lernens.
Ein Wald, verdammt viele Bäume, ultimative Verwirrung.
Im Laufe diverser Semester habe ich einiges ausprobiert:
- Kollaborative Online-Mindmaps und Concept-Maps
- Adobe-Connect
- Online-Spiele (Quizzes)
- Digitale Lerntagebücher
- Gemeinschaftliches Prezi
- Poplets
- Podcasts
- Wikis
- Blogs
- ...
Aber meine Verwirrung wurde nur mäßig geringer.
Es hat mal dieses, mal jenes Tool gut funktioniert.
Aber irgendwie fehlte mir die entscheidende Prise Erkenntnis.
Die habe ich jetzt gefunden:
- Weniger ist mehr
- Je niedrigschwelliger und selbsterklärender, desto besser
- Immer hart am Wind im Hinblick auf das didaktische Ziel bleiben
Mein Resümee
BearbeitenEine klare, didaktisch fundierte Zielsetzung ist der Fels, auf dem die Online-Lehre stabil steht. Also eigentlich nichts anderes als in der Präsenzlehre - nur (was mich angeht) deutlich strukturierter.
Vielleicht auch mit etwas mehr Selbstdisziplin. Dann hat sich auch das Datenschleuder-Problem erledigt.
Nach Festlegung der didaktischen Ziele kommt die Werkzeug-Auswahl - je nach technischem Vermögen und Geldbeutel. Und: Ich darf (aber muss nicht) diese ganzen vielfältigen coolen Werkzeuge einsetzen.
Der letze Punkt klingt etwas banal - aber für den Perfektionisten in mir war dieser Aspekt eine wirklich schwierige Klippe. Die ist jetzt umschifft. Danke!!!! *puh...*
An alle, speziell an Marcus Birkenkrahe:
Ich wünsche einen guten und gelingenden Präsenzteil der Veranstaltung.
Und natürlich: viel Erfolg und Spaß in der Lehre!!
Wir Dozenten/-innen haben einfach einen tollen Job :-)
Beste Grüße an alle=
Postscriptum
BearbeitenDas ist mein erster Kurs, den ich (präsent) nicht besuche und aus dem ich dennoch sehr zufrieden schon vor Kursbeginn mit exakt dem Lerngewinn gehe, den ich mir (bestenfalls) zum Kursende erhofft hatte! Faszinierend.
Lieber Kursteilnehmer...
Bearbeiten...das hatte ich auch noch nicht (bzw. vielleicht schon, aber jedenfalls hat sich noch kein TN, der nicht kam, entsprechend geäußert)! Erstmal vielen herzlichen Dank für die ausführlichen Kommentare, die sie im Wiki hinterlassen haben — dass sie aufgrund der Online-Materialien bereits bekommen haben, wonach sie suchten, freut mich! Der Hinweis an das BZHL verstärkt meinen eigenen Eindruck, dass stärkere "Präsenz jenseits der Präsenz", nämlich Online, wünschenswert wäre.
Vielleicht trivial, aber für den Trainer existenziell: bisher wird der Trainer am BZHL nur für Präsenz-Teilnehmer vergütet. (Das praktische Problem der Vergütung ist übrigens einer jener Stolpersteine, die man besser in der Gruppe diskutiert).
Sie erleben mich jetzt nicht "live", was natürlich ein Verlust ist! Aber ich sage das nicht nur aus Eitelkeit: den Wert des realen Auftritts, der "Performance", habe ich persönlich immer unterschätzt bis ich einen reinen Online-Kursus konzipieren musste. Einzelne Punkte werde ich dann auf der Wiki-Diskussionsseite kommentieren (wo ihr Beitrag hingehört) & ihr Kommentar wird vermutlich auch in einen Blogartikel einfließen!
Nochmal viel Spaß und Erfolg beim Umsetzen ihrer Ideen - sieht gut aus, und ihren 3 Schlussfolgerungen ("Weniger ist mehr..." usw.) stimme ich absolut zu, deckt sich 100% mit der Botschaft, die sie nächste Woche gehört hätten. Schade, dass Sie nicht dabei sind: ihre Lebhaftigkeit, die schon beim Schreiben deutlich wird, hätte dem Kurs sicherlich gut getan!
--msb (Diskussion) 09:41, 11. Jan. 2015 (CET)