Benutzer Diskussion:Methodios/Garantiefond
Louis (Arje) Salomon
Bearbeitenhttps://lraem-sitzungsdienst.komm.one/bi/kp0040.asp?__kgrnr=4&
"Die Enkel Fritz und Hans Weiss mussten 1936 das Kant-Gymnasium [in Berlin-Spandau] verlassen, weil sie Juden waren."
So zu lesen im Artikel über Louis (Arje) Salomon im Online-Lexikon Wikipedia. Louis Salomon hatte 1931 in seinem Haus Breite Straße 33/34 eine der ersten Woolworth-Filialen Deutschlands eingerichtet und war 1938 der letzte Vorsteher der Jüdischen Gemeinde zu Spandau.
Ich mußte 1988 das Kaufmännische Berufskolleg Waldkirch (mit Fachholschulreife) und 1990 das Hannover-Kolleg (Institut zur Erlangung der Hochschulreife) verlassen, weil ich Zoni war.
Fritz Weiss und seine Eltern Margot Weiss (Geb. Salomon) und Julius Weiss wurden von den Nationalsozialisten ermordet, Hans (Shimon) Weiss ging im Rahmen der Jugend-Alija nach Palästina, überlebte und gründete eine Familie (sein Sohn Uri wurde Ende der 1940er-Jahre geboren).
Weil ich verdächtigt wurde, meine Kinder nicht im sozialistischen Sinne zu erziehen, sind mir meine Beziehungen, Verlobungen und Familien durch die Stasi oder bereits durch den vorauseilenden Gehorsam anderer Apparatschika und Apparatschiks "zersetzt" worden.
Schwerin
Bearbeitenvgl. Benutzer:Methodios/Schreibwerkstatt#Günter Lehmann
Meine erste Verlobte in Schwerin verschwand am 28. Februar 1978 spurlos, obwohl sie schwanger von mir war. Es war ein herrlicher Frühlingstag, aber ich wartete vergebens. Sie war vorher von der Stasi in die Mangel genommen worden, wie sie mir unter Tränen in einem letzten Gespräch berichtete.
Ich kannte sie vom Bezirksjugendklubhaus Schwerin, wo ich als Schallplattenunterhalter der Sonderklasse auflegte, nahm sie mit zu Günther Lehmann in den "Zirkel schreiender Arbeiter Schwein" und in mein (Stegreif-)"Arbeiter Kab-adrett". Es war damals zu gefährlich, Texte für das Kabarett zu schreiben. Wir harmonierten prächtig - auf der Bühne, beim Tanz und im Bett. Und wir bekamen viel Applaus für unsere Auftritte - beim Kabarett wie beim Tanz. Allerdings hatte ich bei ihren dunkelroten Eltern Hausverbot. Wir waren heimlich verlobt, und sie war heimlich schwanger. Ich vermute mit meinem Wissen von heute eine übliche Denunziation des Gynäkologen an die Stasi. Oder einen unbestätigten Verdacht, daß mich Günter Lehmann ans Messer geliefert hat. Vielleicht schon aus Eifersucht heraus.
Ich glaube, es war Mittwoch, oder doch Donnerstag, daß wir uns trafen. Über meinen Vater und die Zeitschrift "Ich schreibe" kannte ich die Bewegung "Schreiender Arbeiter" - und wußte von dem Zirkel. Offiziell arbeitete Günter Lehmann für das Plastmaschinenwerk (dort war er mal kurze Zeit Transportarbeiter, etwa 1975/1976) und das benachbarte Hydraulikwerk
Schwerin Mitte der 70er
Bearbeiten31. Dezember 1972 100.888
31. Dezember 1976 110.051
31. Dezember 1977 113.038
31. Dezember 1978 115.950
31. Dezember 1988 130.685
31. Dezember 2012 91.264
Der Dreesch besteht aus den Stadtteilen Großer Dreesch, Neu Zippendorf, Mueßer Holz.
Ab 1971 erfuhr Schwerin durch die Errichtung des Industriegebiets »Schwerin-Süd« und die damit verbundene Stadterweiterung durch die drei Neubaugebiete Großer Dreesch, Neu Zippendorf und Mueßer Holz einen Entwicklungsschub. Die drei Stadtteile gehören zu den größten zusammenhängenden Neubaustadtteilen in industrieller Bauweise in Mecklenburg-Vorpommern. Sie befinden sich einige Kilometer vom Stadtzentrum entfernt im Südosten der Stadt, zwischen Wald und See.
Seit der Wende werden die drei Stadtteile intensiv umgestaltet. Welche Projekte schon heute fertiggestellt sind und welche in Zukunft noch realisiert werden, können Sie hier später nachlesen.
Chronik Großer Dreesch (Areal zwischen Ludwigsluster und Crivitzer Chaussee, Grünem Tal und Karl-Marx-Allee; ursprünglich Dreesch I genannt)
1971
1. November 1971 ?
Grundsteinlegung und Montagebeginn für den 1. Bauabschnitt des Neubaugebiets Dreesch.
Montagebeginn des ersten Whnblocks für den 1. Bauabschnitt des Neubaugebietes Dreesch in der Makarenkostraße (heute Andrej-Sacharow-Straße) 7-8 neben den schon 1965 errichteten Wohnblöcken für russische Familien in der M.-W. Frunsestraße (M.-Luther-King-Str.). Der erste Spatenstich für das Baugebiet Dreesch erfolgte im September 1970. Im Oktober 1970 begann die Erschließung durch den VEB Tiefbau Schwerin. Für das Baugebiet Dreesch wurde eine Fläche von 254 ha, davon 140 ha land- und forstwirschaftliche Nutzfläche und 110 ha Ödland ausgewiesen.
11. November 1971
Grundsteinlegung und Montagebeginn für den 1. Bauabschnitt des Neubaugebiets Großer Dreesch.
- Die Wahl zur Volkskammer der DDR 1971 war die Wahl zur 6. Volkskammer der DDR und fand am 14. November 1971 statt. Sie war eine Scheinwahl. Es konnte lediglich über die Einheitsliste der Nationalen Front abgestimmt werden. Die Wahl hatte auf die Stärke der Fraktionen keinen Einfluss. Deren Größe wurde im Voraus festgelegt. w:de:Volkskammerwahl 1971
1972
1972 wurden auf dem Dreesch noch 280 WE des bisherigen Gasbetontyps errichtet, die in der Hauptsache zwischenzeitlich als Bauarbeiterunterkünfte genutzt wurden.
Februar 1972
Einzug der ersten Mieter in die Makarenkostraße (heute Andrej-Sacharow-Straße).
März 1972
Abschluss der Montage für den dritten Wohnblock im 1. Bauabschnitt auf dem Dreesch
Juni 1972
Freigabe der ersten Brücke für den Fahrzeugverkehr (Ludwigsluster Chaussee/Crivitzer Chaussee).
Am 21. Juni wurden die ersten zwei Wohnblöcke übergeben. Ende Juni wurde der Aufgang Egon-Schultz-Straße 3 (Arno-Esch-Str.) bezogen. In diesem Block wurden 4 Aufänge für deutsche Mieter und 3 Aufgänge für sowjetische Offiziersfamilien vergeben.
Dezember 1972
Dammschüttung für die Straßenbahnlinie zum Großen Dreesch vom Püsserkrug bis zur neuen Straßenbahnbrücke.
1973
Ab 1973 begann das WBK mit dem Bau von 5-gesch. Wohnblöcken in der rationalisierten Plattenbauweise mit Verbindungsflügeln als Ecklösungen für geschlossene Wohnquartiere, die mit geringen Kosten erschlossen werden konnten.
Der rationalisierte Typ hatte eine um 1,20 m2 vergrößerte Küche mit Platz für eine Essgruppe und ein von 2,40 m auf 2,80 m erhöhtes Kellergeschoss für die Nutzung als Hobby- und Gemeinschaftsräume. Für eine Durchschnittswohnung mit 56 m2 Wohnfläche stand für das Wohngebiet Dreesch ein Kostensatz von 31500 Mark zur Verfügung. Die Wohnungen der 11-gesch. Hochhäuser sind gegenüber dem 5-gesch. Wohnblöcken um 60% teurer.
Januar 1973
Baubeginn für die doppelseitige Wendeschleife am Bosselmannweg oberhalb von Zippendorf als Zwischenendstelle für die Straßenbahnlinie zum Großen Dreesch.
März 1973
Setzen der 1. Platte für den Abschnitt B des 1. Bauabschnitts des Großen Dreeschs.
Mai 1973
Beginn der Montage der Taktstraße für den rationalisierten Wohnungsbautyp WBS 70 mit innenliegender Badezelle auf dem Großem Dreesch.
Juni 1973
Am 23. Juni die Fußgängerunterführung der Straßenbahntrasse für den Bosselmannweg ist im Rohbau fertig.
Am 26. Juni Beginn der Montage für den ersten Wohnblock des WBS 70.
August 1973
Verbreiterung der Chaussee nach Ludwigslust (F 106) vom Großen Dreesch bis zum Bahnübergang Stern Buchholz von 6m auf 8,5m.
Mitte August ist die 70 m lange Straßenbahnbrücke über das Grüne Tal im Rohbau fertig.
1. September 1973
Unterrichtsbeginn an der 23. Schule in 12 Klassenräumen, in der Friedrichs-Engels-Straße 35-36 (Polytechnische Oberschule bis zur 10. Klasse).
Bauseitige Übergabe der 23. Schule in der Friedrichs-Engels-Straße 35-36 am 30.9..
Oktober 1973
Seit dem 2.10. werden die letzten beiden Neubaublöcke auf dem Großen Dreesch auch beheizt.
Die ersten Wohnblöcke der AWG "Fritz Heckert" wurden 1973 in der M.-W.-Frunsestraße (Dr.-Martin-Luther-King-Str.) und in der Egon Schulz-Straße (Arno-Esch-Straße) übergeben.
Am 4. Oktober Namensgebung der 23. Schule als Hans-Beimler-Schule.
17. Dezember 1973
Auf dem Großen Dreesch erfolgt die Grundsteinlegung für den neuen Druckkomplex der „Schweriner Volkszeitung“ mit Verlags- und Redaktionsgebäude.
1974
An der Friedrich-Engels-Straße entstehen weitere Wohnblöcke.
9. Januar 1974
Betriebseröffnung der Tankstelle an der F 321 am ehemaligen Betonweg zum Ehrenmal im Grünen Tal auf dem Großen Dreesch, errichtet als Typenprojekt, mit Kosten von 1,4 Mill. Mark. der Plan für die Tankstelle wurde am 6.2.1973 in der SVZ erstmalig angekündigt. Die Bauzeit betrug 5 ein halb Monate. Im Juli 1973 wurde der erste Tank eingesetzt. Mitte Oktober 1973 war das Tankstellengebäude im Rohbau fertig. Am gleichen Tag wurde die alte Tankstelle vor dem Püsserkrug geschlossen und zur Schaffung der Baufreiheit für die Verbreiterung der Ausfallstraße abgerissen.
10. Januar 1974
Übergabe der Tankstelle Crivitzer Chaussee.
18. Februar 1974
Eröffnung des 1. Kindergartens Dreesch I in der Dr.-Richard-Sorge-Straße (R.-Havemann-Str.). Am 29.11.1979 erhielt der Kindergarten den Namen "Dr.-Richard-Sorge". Seit etwa 1995 Kita "Kunterbund" des Diakoniewerkes "Neues Ufer gGmbH. 2004 kaufte das Diakoniewerk die Kita.
20. Februar 1974
Auf dem Großen Dreesch wird die 4. Taktstraße für den industriellen Wohnungsbau eingerichet.
31. August 1974
2. Polytechnische Oberschule öffnet ihre Türen, „Ernst Schneller“.
31. August 1974
Übergabe der POS II (24. Schule) in der Friedrich-Engels-Straße 35 auf dem Großen Dreesch mit 26 Räumen für 800 SchülerInnen, 35 LehrerInnen und 15 ErzieherInnen. Teil der Räume wird durch die Martinschule genutzt. Die Martinschule soll nach der Renovierung durch die Comeniusschule genutzt werden.
In das im Tunnelschalverfahren errichtete 11-gesch. Ledigenwohnheim in der Egon-Schulz-Straße (Arno-Esch-Str.) 16/17 auf dem Großen Dreesch, an der Ludwigsluster Straße, ziehen in die unteren 3 Etagen die ersten Mieter ein. Das Heim bietet in 4-Bett-Zimmern insgesamt 744 Jungfacharbeitern Platz. Die sog. Tunnelung des Hochhauses begann am 22.3.1974. Am 19.12.1974 wurde das gesamte Hochhaus übergeben. Im Mai 2003 wurde es abgerissen.
vgl. https://www.dreesch-schwerin-online.de/?Grosser_Dreesch
- ich kenn es nur als "Haus der Tausend Steckdosen"
- Genau daneben war das Sputnik.
- Schwesterwohnheim Ludwigsluster Chaussee. Daneben der Sputnik und weiter daneben der Schulgarten der Ernst Schneller POS und der Altstoffhandel.
- An der Haltestelle Ludwigsluster Chaussee
- Da war doch früher ein AEG drin.
- Mein Wohnheim die erste 1,5 Jahre meiner Ausbildung zur physio in SN. Etage 6 bis 10 war die medifa untergebracht. Ich hab zur anderen Seite gewohnt. Vorn zur ludwigsluster Chaussee, aber die Adresse war Arno-Esch-Straße.
- Egon-Schulz-Str., direkt neben dem Sputnik und vor/hinter der Straßenbahnhaltestelle.
- Wenn das neben der Gaststätte Sputnik stand, habe ich da auch Mal drin gewöhnt. Es war Mal Arbeiterwohnheim für die Kollegen des PMS.
- Das Wohnheim der Medifa Schwerin an der Ludwigsluster, hinter der Frunsestraße. Dort haben die meisten meiner Mitschülerinnen während der Ausbildung gewohnt.
- Ludwigsluster Chaussee, da waren doch damals die lecker Krankenschwestern drin
- Ludwigsluster Chaussee an der Straßenbahnhaltestelle, ehemaliges Studentenwohnheim
16. September 1974
Übergabe Stadtambulatorium Großer Dreesch.
Oktober 1974
Inbetriebnahme der Zwischenendschleife-Bosselmannweg mit der Streckeneröffnung Lankow - Dreesch am 6.10.1974.
Am 27.10.1973 begann die Gleisverlegung zwischen dem Grünen Tal und der Straßenbahn-Endschleife am Bosselmannweg.
3. Oktober 1974
Übergabe der 1500sten Wohnung, die in Schwerin seit Anfang 1974 fertig gestellt wurde, an die Familie Jürgen Sievers im Block 36 auf dem Großen Dreesch.
6.Oktober 1974
Straßenbahn fährt von der Innenstadt zur Haltestelle „Zentrum“ im Bauabschnitt Dreesch II (heute Haltestelle Berliner Platz).
24. Oktober 1974
Reportage der SVZ über die Mieter der Wohnung M.-W.-Frunsestraße 32 auf dem Großen Dreesch, die vor 8 Wochen übergeben worden war.
25. Oktober 1974
Die Südtangente von der Ludwigsluster Chaussee zur Crivitzer Chaussee durch das Grüne Tal mit 1,5 km Länge steht kurz vor der Fertigstellung.
16. November 1974
Gießen der Betonplatte für die zweite Zweierkombination von Hochhäusern im Tunnelschalverfahren auf dem Großen Dreesch.
18. November 1974
Eröffnung der Kinder-Kombination Dreesch II mit 180 Kindergarten- und 80 Krippenplätzen in der Hermann-Duncker-Straße 28 (V.-Stauffenberg-Str.). Am 6.12.1979 erhielt die Einrichtung den Namen "Hermann Duncker", seit 1998 trägt die städtische Kita den Namen "Haus Sonnenschein". 2004 hat sie 54 Krippenplätze, 99 Kindergarten- und 22 Hortplätze.
13. Dezember 1974
Übergabe der Kinder-Kombination Dreesch III mit 180 Kindergartenplätze und 80 Krippenplätze in der Hermann-Duncker-Straße 29 (Von-Stauffenberg-Straße). Am12.12.1979 erhielt die KiKo den namen "Friedrich Fröbel. Am 1.9.1991 wurde dieser Kindergarten wegen Unterbelegung geschlossen.
17. Dezember 1974
Übergabe der ersten Kaufhalle mit 730 m2 auf dem Großen Dreesch in der Makarenkostraße 21 (A.-Sacharow-Str.), Baubeginn war am 9.2.1974. Nach 1990 erst Kaiser-, dann Edeka-Kaufhalle. Im Jahr 2000 wurde die Kaufhalle geschlossen.
Dezember 1974
Schlüsselübergabe für den Wohnblock mit Eingang Hermann-Dunker-Straße 11 (Von-Stauffenberg-Str.) auf dem Großen Dreesch
1975
12. Januar 1975
Übergabe der ersten Wohnungen im Block 52, der späteren Makarenkostraße 76 (Andrej-Sacharow-Str.) auf dem Großen Dreesch.
21. Januar 1975
Übergabe der Kinderkombination dreesch IV mit 180 Kindergartenplätze und 80 Krippenplätze (Anne-Frank-Straße) 31, die später den Namen "Anne Saefkow" erhält. Gemäß SVZ vom 29.6.1996 sollte die Kita zu einem Bürgerhaus des DRK umgebaut werden.
Ende Februar 1975
Übergabe des Blocks 53 auf dem Großen Dreesch
April 1975
Übergabe der 5 000. Wohnung.
19. April 1975
Pflanzungen von 20 Linden in der Straße der Deutsch-Sowjetischen-Freundschaft (Bernhard-Schwentner-Str.) unter Beteiligung von Sowjetsoldaten.
8. Mai 1975
Übergabe der 3. POS auf dem Großen Dreesch in der Hermann-Duncker-Straße 67 (V.-Stauffenberg-Str.) mit 26 Klassenräumen. Am 13.12.1976 erhielt die Schule den Namen "Friedrich-Wolf-Schule".
8. August 1975
Für das 4. im Tunnelschalverfahren errichtete Hochhaus auf dem Großen Dreesch wurde das Fundament gegossen.
30. August 1975
Übergabe der 4. POS auf dem Großen Dreesch am Grünen Tal in der Makarenkostraße 75 (Andrej-Sacharow-Str.) mit 26 Klassenräumen, in der am 1.3.1976 die EOS Goethe den Unterricht aufnahm. Im Dezember 1976 wurde die Turnhalle für die EOS übergeben. Seit 1984 Gagarinschule.
September 1975
Einbau von plastbeschichteten Fenstern in die Plattenblöcke auf dem Großen Dreesch.
2. September 1975
Wonungsübergabe in der Friedrich-Engels-Straße 44.
5. September 1975
Cafè eröffnet in der Friedrichs-Engels-Straße, Cafè „An der Ecke“, davor Plastik „Der Bauarbeiter“ von Helmut Hartung.
Erich Honecker besucht Schwerin aus Anlass des 30. Jahrestages der Bodenreform.
8. November 1975
Namensgebung der 24. Schule in der Friedrich-Engels-Straße in "Ernst-Schneller-Schule".
20. November 1975
Übergabe des ersten Hochhauses M.-W.-Frunsestraße 2 (Dr.-Martin-Luther-King-Str.) (Block 45) der 3er Hochhausgruppe oberhalb der Straßenbahnhaltestelle Hermann-Duncker-Str. (Stauffenberg-Str.). Das zweite verbundene Hochhaus Frunsestraße 1 (Block 46) wurde am 5.12.1975 übergeben. Das Doppelhochhaus M.-W.-Frunse-Str. 1-2 hatte insgesamt 103 WE, Das 3. Hochhaus (Block 44) der Hochhausgruppe mit weiteren 53 WE wurde am 30.5.1976 übergeben.Das Betonieren (sog. Tunneln) für das erste Doppelhochhaus der ersten 3er Hochhausgruppe uf dem großen Dreesch begann am 21.8.1974. Die Hochhäuser wurden 1996 saniert.
10. Dezember 1975
Eröffnung der 2. Kaufhalle auf dem Großen Dreesch mit 1000 m2 Verkaufsfläche und 100 MitarbeiterInnen in der Max-Reichpietsch-Straße 1. Am 26.2.1975 liefen noch die Fundamentarbeiten. Nach 1990 HIT-Kaufhalle. Zum 31.12.2004 wurde die HIT-Kaufhalle wegen rückläufiger Unsätze geschlossen. Im November 2006 wurde die Kaufhalle abgerissen.
17. Dezember 1975
Schlüsselübergabe für die 15000. Wohnung, die nach dem VIII. Parteitag der SED (Juni 1971) im Bezirk Schwerin errichtet wurde, auf dem Dreesch in der Friedrich-Engels-Straße 13.
30. Dezember 1975
Übergabe der Turnhalle Großer Dreesch für die Ernst-Schneller- und Hans-Beimler-Schule
1976
Im 2. Halbjahr 1976 wurde der Bau der 5-gesch. Wohnblöcken im 1. Bauabschnitt mit 4613 Wohneinheiten abgeschlossen.
2. Januar
Zum ersten Mal die SVZ vom Großen Dreesch
Heinz Ziegner setzte modernste Drucktechnik in Gang
Ein bedeutungsvoller Augenblick in Vorbereitung des IX. Parteitages in unserem Bezirk war am gestrigen Freitag der feierliche Andruck der SVZ im Offsetdruckverfahren.
Mit einem Knopfdruck an der Rollenoffsetmaschine (RO 72 E) kurz vor Mitternacht setzte das Mitglied des ZK der SED und 1. Sekretär der Bezirksleitung Schwerin, Genosse Heinz Ziegner, in der neuen Rotationshalle auf dem Großen Dreesch die RO 72 E in Bewegung, die zunächst einen Teil der Auflage der SVZ im modernen Zeitungsdruckverfahren herstellt.
Liebe Leser!
Die heutige Ausgabe leitet die Umstellung der SVZ auf das modernste, das Offsetdruckverfahren ein. Zunächst für einige Kreisausgaben sowie für den erweiterten Teil der Wochenendausgabe, der mit dieser Nummer allen Lesern erstmalig vorliegt. Wir haben unsere neue Druckerei in Besitz genommen und verlegen damit die Produktion wieder von Rostock nach Schwerin. Noch im Verlaufe des ersten Halbjahres werden alle 160000 Exemplare der SVZ auf den neuen Rollenoffsetmaschinen gedruckt. Unschwer wird Ihnen, liebe Leser, die höhere Druckqualität, die bessere Wiedergabe der Fotos und eine ansprechendere farbliche Gestaltung auffallen.
Schritt für Schritt wird sich die Aktualität weiter erhöhen. Außer sonntags erscheint die SVZ nun täglich mit acht und am Wochenende mit 12 Seiten. Insgesamt also eine beträchtliche Verbesserung der Ihnen vertrauten Volkszeitung, des Organs der Partei der Arbeiterklasse im Bezirk Schwerin. Diese Veränderung wird mit einer Ausgabe unserer Zeitung eingeleitet, die dem 100. Geburtstag unseres Genossen Wilhelm Pieck, des Mitbegründers der KPD und der SED und ersten Präsidenten unseres Arbeiter- und Bauern-Staates gewidmet ist. Sein Kampf, seine tägliche Fürsorge galten immer dem Wohl des Volkes, wie es auch erstes Anliegen unseres Zentralkomitees mit seinem Ersten Sekretär, Genossen Erich Honecker, ist. Sie haben der Parteipresse als Organ des politischen Kampfes, als ein Mittel der Befriedigung der Bedürfnisse der Werktätigen nach gehaltvoller Information, Argumentation und kulturvoller Unterhaltung stets großer Aufmerksamkeit geschenkt.
So ist die weitere qualitative Verbesserung der SVZ ganz im Sinne der vom VIII. Parteitag beschlossenen Hauptaufgabe. Auch in dieser Hinsicht: Sie wird trotz beträchtlich höheren Aufwandes weiterhin nur 15 Pfennig kosten.
Wir sind davon überzeugt, liebe Leser, daß wir Ihnen in bewährter Gemeinsamkeit auch künftig ein guter Gefährte auf unserem weiteren Weg sein werden, der nun vom VIII. Parteitag unserer Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands bestimmt wird.
Ihr Hans Brandt, Chefredakteur
23. Januar
Auf dem großen Dreesch wird die vierte Konbination Kindergarten/Kindergrippe durch Stadtschulrat Werner Schulze zur Nutzung übergeben.
Komplexannahme auf dem Dreesch von Altrohstoffen
Moderne Annahmestelle gestern eröffnet
Eine 250 Quadratmeter große Komplexannahmestelle für Altrohstoffe auf Selbstbedienungsbasis wurde am gestrigen Dienstagnachmittag auf dem Großen Dreesch an der Ludwigsluster Straße eröffnet. Der Generaldirektor der VEB Altrohstoffe, Genosse Joachim Pylka, würdigte den Fleiß der Mitarbeiter des Schweriner Altstoffhandels, die die Annahmestelle als erste dieser Art in der Republik eingerichtet haben. Bevor die ersten Kinder Zeitungen, Flaschen und Gläser abgaben, erläuterte Betriebsleiter Genosse Otto Radke den Gästen die Arbeitsweise dieser Annahmestelle.
Die Kunden lassen gleich am Eingang ihre Flaschen und Gläser zählen bzw. wiegen selbst die Zeitungen, Alttextilien oder das Buntmetall. Sie erhalten einen Schwein und sortieren dann selbst alles in gut gekennzeichnete - bei Flaschen und Gläser stehen in der Glaswand Muster - Plastekästen bzw. Gitterpaletten. Eine schnelle Abfertigung als bisher garantiert dieses neue Verfahren. Gläser werden in vier, und Flaschen in neun verschiedenen Sorten angenommen. Zwei Sorten Glasbruch, Zeitungen, Faltpapier, Alttextilien und sieben Sorten Buntmetall - einschließlich Batterien - werden ebenfalls entgegengenommen. Eine Arbeitserleichterung für die drei Annahmekräfte ist ein elektrischer Gabelstapler, der die vollen Paletten transportiert.
W.D.K.
An der Friedrich-Engels-Straße wächst die zweite Hochhausgruppe empor.
https://dreesch-schwerin-online.de/?1976-1979___1976___Januar
5. Februar 1976
Übergabe der 42 x 21 m großen Turnhalle der "Ernst-Schneller-Schule" in der Friedrich-Engels-Straße 35 mit 1000m2 Spielfläche..
5. Februar
Grundsteinlegung für Großer Dreesch Teil II
Bauarbeiter der Brigade Heinz Boldt begonnen mit dem Aufbau des II. Teilabschnittes
15 Tage vor unserer Kreisdelegiertenkonferenz wurde am gestrigen Donnerstagnachmitag der Grundstein gelegt, das heißt, die erste Wohnungsbauplatte im II. Teil des Neubaugebietes Großer Dreesch montiert.
Herzlich begrüßten die Bauarbeiter der Brigade Heinz Boldt Genossen Gerhard Kusch, Stadtbaudirektor, Genossen Klaus Börke, Kombinatsdirektor des WGK, und Genossen Emil Jantz, staatlicher Beauftragter des Rates der Stadt für den Großen Dreesch.
Konsequent wird auch in unserer Stadt das Wohnungsbauprogramm kontinuierlich verwirklicht. In den veröffentlichten Entwürfen der Dokumente zum IX. Parteitag der SED wird unterstrichen, daß das Wohnungsbauprogramm weiterhin das Kernstück des sozialpolitischen Programms unserer Partei ist und bleibt.
Dank an Bauarbeiter
Nachdem im Jahr 1971 mit den Großen Dreesch als dritter Stadtteil die Grundsteinlegung erfolgte, wurden neben der Fertigstellung des Stadtteils Lankow und des IV. Bauabschnittes der Weststadt bereits hier auf dem Großen Dreesch 3750 Wohnungen schlüsselfertig übergeben.
Für diese Leistungen dankte im Auftrag der Stadtverordnetenversammlung und des Rates der Stadt Genosse Gehard Kusch allen Bauarbeitern auf das herzlichste.
Der Fernsehturm ist jetzt in beträchtliche Nähe gerückt. Mit dem Aufbau des II. Teilabschnittes begonnen gestern die Männer der Brigade Heinz Boldt. 22 Genossen und Kollegen gehören dieser Montagebrigade an, die nach der Slobin-Methode im Drei-Schicht-System arbeitet.
Jedes Wohnungsbaukollektiv der drei Taktstraßen des fünfgeschossigen Wohnungsbaus errichtet jährlich etwa 500 bis 600 Wohnungen.
Mit dem Volkswirtschaftsplan 1976 werden wir den fünfgeschossigen Wohnungsbau im Teil I auf dem Großen Dreesch abschließen.
In 440 Wohnungen des II. Teilabschnittes werden noch in diesem Jahr glückliche Familien einziehen.
Mit dem weiteren Aufbau des Großen Dreeschs verbessern sich auch die Arbeits- und Lebensbedingungen der Bauarbeiter. So wird u.a. ein zentrales Bauarbeiterwohnheim errichtet.
Hier in diesem II. Teilabschnitt werden insgesamt 5380 Wohnungen errichtet. Noch in diesem Jahr wird u.a. mit dem Aufbau des ersten Feierabendheimes mit Pflegestation begonnen. Weiterhin werden in diesem Teil vier polytechnische Oberschulen mit 104 Unterrichtsräumen, zwei große Turnhallen mit jeweils etwa 1000 Quadratmeter Sportfläche, fünf kombinierte Kindereinrichtungen mit 500 Kindergarten- und 400 Kindergrippenplätzen, zwei Kaufhallen sowie Einrichtungen des Stadtteilzentrums zur kulturellen, gastronomischen und sportlichen Betreuung der Einwohner sowie Dienstleistungseinrichtungen schrittweise errichtet.
Plan wird erfüllt
Brigadier Heinz Boldt versicherte, daß sie im sozialistischen Wettbewerb zu Ehren des IX. Parteitages um die allseitige Planerfüllung ringen und die Blocks in guter Qualität montieren werden. Noch in diesem Monat, so haben sie sich es zum Ziel gesetzt, soll dieser erste Wohnblock mit 36 Wohnungen fertig sein. Unter dem Beifall der Bauarbeiter und der Ehrengäste wurde dann die erste Platte montiert.
5. Februar
5. Turnhalle seit VIII. Parteitag übergeben
Am Donnerstag, 17:00 Uhr, übergab Stadtschulrat Werner Schulze auf dem Großen Dreesch die Turnhalle der Ernst-Schneller-Oberschule an Lehrer und Schüler. Der Fotozirkel dieser Schule hatte das Baugeschehen an der Turnhalle im Bild festgehalten. Jetzt übergaben die Schüler dem Rat der Stadt ein Album, das den Bauverlauf dokumentiert. Höhepunkt der Veranstaltung war ein gymnastischer Tanz nach der Melodie des Liedes "Hell scheint die Sonne", der von den Mädchen der 7. und 8. Klassen vorgeführt wurde...
Die Bauarbeiter vom Dreesch haben jetzt ihren Klub
Über 1100 Mach-mit-Stunden beim Umbau geleistet / Gute Bedingungen für Arbeit der Zirkel und des Theaters der Bauschaffenden
Farbfernseher, Disko-Anlage für rund 20000 Mark, Rundfunk-Stereo-Anlage, weiße Plastedrehstsessel aus unserem Plasteverarbeitungswerk, Wandregale - das sind einige sofort ins Auge fallende Dinge, wenn man den Klub der Bauarbeiter betritt. In der Bauarbeitereinrichtung auf dem Großen Dreesch, direkt an der ersten Kaufhalle, ist in kurzer Zeit ein Schmuckstück aus einem unansehnlichen Umkleideraum entstanden.
"Auf unserer Baustelle, der größten Wohnungsbaustelle des Bezirkes, gab es bislang keine ausreichenden Möglichkeiten für eine niveauvoll gestaltete geistig-kulturelle Betätigung der Bauarbeiter nach Feierabend. Vor allem betraf das die Kollegen, die die ganze Woche über hier sind", berichtet Hans-Jürgen Peters, Sachbearbeiter für Produktionspropaganda und "Feierabend"-Projektant des Klubs, "Die Übergabe unseres Klubs am vergangenen Freitag sehen wir als würdigen Beitrag in Vorbereitung auf den IX. Parteitag". Der Klub, so sehe ich das, ist zugleich ein Teil der Erfüllung des uns von der Bezirksleitung der SED übergebenen Parteiauftrags".
Tischler, Maler, Klempner und Elektriker, überwiegend Jugendkollektive, haben von der Decke bis zum Fußboden alles neu geschaffen. Rund 1100 Mach-mit-Stunden wurden geleistet. Besonders fleißig waren die Tischlerbrigade Bruno Wörfel und die Fußbodenlegerbrigade Rainer Wölki.
Genossin Erika Simoneit ist die Klubleiterin, und es gibt schon erste Vorhaben: "Ein Klubrat, dem u.a. Bauarbeiter und Brigadiere, beispielsweise Bruno Wörfel angehören, hilft bei der Arbeit. Für den Foto- und Nähzirkel, den Zirkel Schreibende Arbeiter und unser Theater der Bauschaffenden, das sich hier übrigens in den nächsten Wochen intensiv auf die 16. Arbeiterfestspiele vorbereiten will, haben wir erstmal sehr gute Arbeitsmöglichkeiten. Zu unseren ersten Veranstaltungen werden demnächst eine Hobbyschau sowie Foren mit dem Kombinatsdirektor gehören".
https://dreesch-schwerin-online.de/?1976-1979___1976___Februar
März 1976
Einweihung der Goethe-Oberschule in der Makarenkostraße (heute Andrej-Sacharow-Straße).
Aufnahme des Unterrichts des EOS"Goethe" in der neu erbauten Schule in der Makarenkostraße (Andrej-Sacharow-Str.) nach Umzug von Lankow in die neu erbaute gleichgroße Schule auf dem Großen Dreesch am Grünen Tal. Durch den Umzug der Goethe-Oberschule entspannte sich die Schulsituation in Lankow. Am 21.5.1976 wird für die Turnhalle der Goetheschule das Fundament gelegt. Mitte September 1976 wird das Dach für die Turnhalle montiert. Ab1.9.1976 besuchen 532 Schüler die EOS "Goethe". Im Frühjahr 1984 zieht die EOS "Goethe" in die ehem. Gagarinschule, Joh.-R.-Becher-Straße 10 um.
1. März
Die Goethe-Schule, erweiterte Oberschule, ist von Lankow zum Großen Dreesch umgezogen. Stadtschulrat Oberstudienrat Werner Schulze übergibt Lehrerkollektiv und Schülern den am Grünen Tal gelegenen Neubau.
Im Neubaugebiet Großer Dreesch wird der fünfte Kindergarten bauseitig übergeben.
21. März
Im Mecklenburgischen Staatstheater erfolgt der Auftakt zur Jugendweihe 1976. Genosse Heinz Ziegner, 1. Sekretär der Bezirksleitung Schwerin der SED, hält die Festansprache und beglückwünscht 50 Jungen und Mädchen der Polytechnischen Oberschule Großer Dreesch IV zum feierlichen Beginn ihres neuen Lebensabschnittes.
https://dreesch-schwerin-online.de/?1976-1979___1976___Maerz
14. April
Bauleiter Günter Erxleben übergibt den symbolischen Schlüssel für eine neue Kindereinrichtung auf dem Großen Dreesch mit 180 Kindergarten- und 80 Kinderkrippenplätzen.
Bild: Modell des Großen Dreesch in der ständigen Ausstellung "Schwerin - gestern, heute, morgen"
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19. April 1976
Eröffnung der V. Kinderkombination des Großen Dreesch in der Makarenkostraße (Bertha-von-Suttner-Str.) 3/5 mit 180/80 Plätzen. Später wurde die Kita geschlossen und in der Nr. 3 wurde eine Meldestelle der Volkspolizei und in der Nr. 5 wurde ein Russenmagazin eingerichtet. Im Juni 2000 wurde in der Bertha-Sutnner-Straße 3 die Kita "Märchenland" betrieben, die im Sept. 2000 geschlossen und im Februar 2003 abgerissen wurde. Im Juli 2007 kauften die Investoren Carsten Bunsen und Gerd Riesner die seit Jahren leerstehende Gebäudehälfte Nr. 5 und bauten sie gleich anschließend zu einer Senioren-Residenz mit 32 altengerechten Wohnungen (24 Zweiraum- und 8 Dreiraumwohnungen) mit Bolkonen und Terrassen um. Dabei wurde das Frontgebäude um ein Geschoss aufgestockt und ein Gemeinschaftsraum angebaut. Ende Februar 2008 wurde die Wohnanlage bezogen. Der Umbau hatte rund 2,0 Mill. € gekostet.
31. August
Im Teil II des Neubaugebietes Großer Dreesch übergibt Stadtschulrat Werner Schulze der Direktorin Genossin Rosa Hillmann die Schlüssel zur ersten nach dem IX. Parteitag der SED dort gebauten polytechnischen Oberschule. In 20 Räumen und 6 Fachkabinetten werden 720 Schüler von 55 Pädagogen unterrichtet.
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1. September 1976
Übergabe der Kinderkonbination in der Makarenkostraße 90 (Andrej-Sacharow-Str.). Die bauseitige Übergabe dieser Kinderkombination rfolgte schon am 1.3.1976. Später erhielt die Kiko den Namen "Geschwister Scholl". Seit etwa 1992 DRK-Kita"Kinderland". Im jahre 2004 wurde die Kita von der Stadt dem DRK zum Kauf angeboten.
4. Oktober 1976
Feierliche Übergabe der Apotheke auf dem Großen Dreesch in der Straße der DSF 12 im Projektierungsgebäude (Wuppertaler Str, Dreescher Markt), die wenige Tage danach eröffnet wurde.
22. Oktober 1976
Das 10-gesch. Hochhaus neben der Kaufhalle II auf dem Großen Dreesch in der Max-Reichpietsch-Straße 1 ist fast rohbaufertig.
November
Anlage von Gehwegen für Spielplätze zwischen der Kaufhalle I und der Goethe-Schule inder Makarenko-Straße (A.-Sacharow-Str.).
6. Dezember
Auf dem Großen Dreesch unweit des Fernsehturms erfolgt durch Genossen Heinz Ziegner die Grundsteinlegung für die neue Bezirksparteischule. Zahlreiche Gäste aus Berlin, Hauptstadt der DDR, und aus Schweriner Institutionen sowie Bauarbeiter und Parteiveteranen sind Gäste der feierlichen Handlung.
Bild: Heinz Ziegner links
14. Dezember
Stadtschulrat Werner Schulze vollzieht bei einem festlichen Appell die Namensgebung der Friedrich Wolf-Oberschule auf dem Großen Dreesch.
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30. Dezember 1976
Übergabe des östl. Hochhaus Friedrich-Engels-Straße 40, oberhalb der Straßenbahnhaltestelle. Das Gebäde war Bestandteil der 33m hohen, 11-geschossigen 3er-Gruppe, die nach einem Entwurf von M.Fuchs und G. Pfennigschmidt im Tunnelschalverfahren errichtet wurde. Das westl. Hochhaus Friedrich-Engels-Straße 39 wurde am 8.3.1977 übergeben. Das einzeln stehende, zur 3er-Gruppe gehörende Hochhaus Friedrich-Engels-Straße 37 wurde am 18.8.1977 übergeben. Die Hochhäuser wurden nach der Wende saniert.
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1977
3. Februar 1977
Die POS IV in der Hermann-Duncker-Straße 66 (v.-Stauffenberg-Str. 68) auf dem Großen Dreesch bekommt den Namen "Bertholt Brecht" verliehen. Seit 1995 Gesamtschule.
15. März 1977
Bau der Turnhalle neben der Friedrich-Wolf-Schule auf dem Großen Dreesch, die Montage läuft schon etwas länger.
20. März 1977
Mädchen und Jungen der Hans-Beimler-Oberschule, zuerst fertiggestellter Schulkomplex des Neubaugebietes Großer Dreesch, erhalten im Mecklenburgischen Staatstheater durch Genossen Heinz Ziegner, 1. Sekretär der Bezirksleitung Schwerin der SED, die Jugendweihe.
29. März 1977
Vorfristig wird das Postamt 21 im Teil II des Neubaugebietes Großer Dreesch eröffnet.
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4. April 1977
Eröffnung des Postamtes 92 im Projektierungsgebäude an der Straße der DSF auf dem Großen Dreesch (jetzt Dreescher Markt). In dem von 1975-1977 errichteten Projektierungsgebäude arbeiten damals 750 Beschäftigte. Im April 2007 wurde das Gebäude an eine Eigentümergemeinschaft verkauft. Zu diesem Zeitpunkt waren von den 10800 m2 Mietfläche nur 2400 m2 vermietet. März 2010 ist das Bürohaus nach umfangreichen Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen nahezu voll vermietet.
13. April 1977
Der erste Subbotnik zu Ehren des 60. Jahrestages des Roten Oktober wird von 300 Mitgliedern der Freien Deutschen Jugend aus dem VEB Plastmaschinenwerk, dem VEB Hydraulik, der Goethe-Oberschule (erweiterte Oberschule) und den polytechnischen Oberschulen vom Großen Dreesch durchgeführt.
Bild: Jugendliche beim Subbotnik auf dem Großen Dreesch
28. April 1977
Auf dem Großen Dreesch, wo bis dahin 18.000 Bürger Wohnraum erhalten haben, erfolgt die Schlüsselübergabe zur 500. Wohnung des Jahres 1977.
Ein Stadtsignet wird auf dem Großen Dreesch an der Zufahrt von Ludwigslust und Crivitz der Öffentlichkeit übergeben. Von Werktätigen mehrerer Betriebe geschaffen, haben es Bauarbeiter des VEB Industriebaukombinat montiert. Die 16 Meter hohe Konstruktion zeigt nach drei Seiten das Schweriner Wappen und Willkommensgrüße für die Besucher der Stadt.
Dreibei WILLKOMMEN IN SCHWERIN - mit Stadtwappen an der Spitze
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26. Mai
Grundsteinlegung zur Volksschwimmhalle auf dem Großen Dreesch, der zweiten Schwerins. [1981 fertig]
27. Mai
Jugendbrigade aus der Kindergrippe III des Großen Dreeschs bekommt den Ehrentitel "Hervorragendes Jugendkollektiv der DDR".
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29. Juli
Auf dem Großen Dreesch wird in der Kalininstraße eine neue Vermittlungsstelle in Betrieb genommen, die eine bedeutende Verbesserung im Schweriner Fernsprechnetz darstellt
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26. August 1977
an der 80 qm großen Außenfläche der neuenPoliklinik entsteht ein Wandbild des in Dresden lebenden chilenischen Malers Hernando Leon
- Im April 1974 emigrierte er in die DDR. Bald darauf begann er eine Lehrtätigkeit als Dozent an der HfBK Dresden. Außerdem entwarf er Bühnenbilder für Brechts „Mutter Courage“ im Nationaltheater Weimar (1976), für „La traviata“ in der Oper Quito (1986) und für „Die Zauberflöte“ am Theater Junge Generation Dresden (1987). Neben Ausstellungen entstanden Wandbilder in Weimar, Bautzen, Schwerin und Dresden. w:de:Hernando León
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1. September
Im ersten Frisiersalon des Neubaugebietes Großer Dreesch erwarten in der Hermann-Duncker-Straße die Mitarbeiter an Arbeitsplätzen für 10 Damen- und 5 Herrenfriseure ihre Kunden. Genosse Horst Pingel, Stadtrat für Örtliche Versorgungswirtschaft, hatte am 31. August symbolisch die Schlüsselübergabe an das Kollektiv der Produktionsgenossenschaft des Friseurhandwerks vollzogen
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5. Oktober
Als zweite gastronomische Einrichtung auf dem Großen Dreesch wird die Gaststätte "Sputnik" an der Ludwigsluster Chaussee vom Direktor der volkseigenen Gaststätten- und Hotelorganisation, Dr. Bernd Mutz, eröffnet. Sie bietet 90 Plätze und 6. Barplätze.
6. Oktober
Die 5. polytechnische Oberschule des Neubaugebietes Großer Dreesch erhält den Namen Jaan Kreuks verliehen.
- Jaan Kreuks (5. Dezember ( vkj )/ 17. Dezember 1891 Rooküla , Gemeinde Alavere , Gemeinde Kose , Kreis Harju [1] – 28. März 1923 Tallinn ) war ein estnischer Kommunist ( Mitglied des Zentralkomitees der EZB ). - Kreuks war verantwortlicher Organisator der Parteiorganisationen Tallinn und Harjumaa der Estnischen Kommunistischen Parteiorganisation und beteiligte sich am 5. November 1920 an der Gründung der EZB in Tallinn . Er war Vertreter der estnischen Eisenbahngewerkschaft beim 1. Kongress der estnischen Gewerkschaften und wurde in den Zentralrat der Gewerkschaften gewählt. - 1923 . Kreuks‘ Kandidatur wurde bei den II. Riigikogu- Wahlen vorgeschlagen . Doch am 28. März 1923 machten die Verteidigungspolizisten Heinrich Siirma und Paul Malsvell Jaan Kreuks in Tallinn ausfindig und versuchten, ihn zu verhaften, doch dieser leistete bewaffneten Widerstand. Also wurde er in der Tatarenstraße erschossen
Seit Donnerstag Nachmittag [6. Oktober] heißt die POS V auf dem Großen Dreesch Jaan-Kreuks-Oberschule. Genossin Bärbel Kramp, Sekretär der Kreisleitung Schwerin-Stadt der SED, verlieh dieser jüngsten POS in Übereinstimmung mit dem Rat der Stadt und unseren estnischen Genossen den verpflichtenden Namen dieses estnischen Kommunisten, Begründer des estnischen Jugendverbandes. "Dieser Name", so sagte Bärbel Kramp, "ist symbolisch für die tiefe Freundschaft zur Sowjetunion. Er dokumentiert für jeden sichtbar die engen Beziehungen zwischen unserer Stadt und der Estnischen Sowjetrepublik." Genossin Bärbel Kramp und Stadtschulrat Genosse Werner Schulze überreichten Genossin Rosa Hillmann, Direktorin der Jaan-Kreuks-Oberschule die Urkunde für Namensverleihung. Lehrer, Erzieher und Schüler gelobten, sich des Namens stets würdig zu erweisen. Dieser für die Schule denkwürdigen Feierstunde wohnten viele Gäste bei - Vertreter des Patenbetriebes und anderer Betriebe, Mitglieder des Wohnbezirksausschusses, Vertreter gesellschaftlicher Organisationen sowie alle Direktoren der Oberschulen des Großen Dreesch. In: Dieser Name ist Symbol unserer tiefen Freundschaft. Bärbel Kramp verlieh der POS V Namen des estnischen Kommunisten Jaan Kreuks. 8. Oktober 1977 (Samstag) - mit Bild
Die fünfte polytechnische Oberschule im Schweriner Wohngebiet Großer Dreesch ist gestern vormittag an die Schüler und das Lehrerkollektiv übergeben worden. Es ist nicht nur der erste Schulneubau, der nach dem IX. Parteitag der SED [18. – 22. Mai 1976] fertiggestellt wurde, es ist auch der erste im neuen Dreesch-Bauabschnitt, der sich jenseits des Grünen Tales erstreckt. Die 26klassige Oberschule, gegenüber der Endhaltestelle der Straßenbahnlinie 2 "Zentrum" gelegen, entstand mit einem Kostenaufwand von 2,6 Millionen Mark. Für jeden Schülerplatz - unterrichtet werden hier nicht nur Kinder vom Großen Dreesch, sondern auch aus Mueß - wurden 4.000 Mark ausgegeben, vornehmlich für Lehr- und Lernmittel. In: Für jeden Platz 4.000 Mark. Fünfte POS auf dem Großen Dreesch übergeben.
- Schwerin unterhält innerhalb der Europäischen Union Städtepartnerschaften mit Vaasa in Finnland seit 1965, Reggio nell’Emilia in Italien seit 1966, Wuppertal in Nordrhein-Westfalen seit 1987, Tallinn in Estland seit 1993 (Kontakte bereits seit 1970)
- Seit 1970 ist Schwerin Partnerstadt von Tallinn https://et.wikipedia.org/wiki/Schwerin
- Bereits 1970 wurden Schwerin und Tallinn Partnerstädte. Seit 2007 finden gemeinsame Mathematikolympiaden statt. Sie treffen sich im Herbst in Schwerin und im Winter in Tallinn. https://web.archive.org/web/20160602110306/http://www.tallinn.ee/est/haridus/Uudis-Tallinlased-saavutasid-Schwerin-Tallinn-matemaatikaolumpiaadil-kolmikvoidu
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11. November
Die Erbauer der Bezirksparteischule auf dem Großen Dreesch feiern gemeinsam mit Genossen Heinz Ziegner, Mitglied des Zentralkomitees der SED und 1. Sekretär der Bezirksleitung Schwerin, und weiteren Genossen des Sekretariats der Bezirksleitung das Richtfest. Genau vor sechs Jahren war der Drundstein für dieses Neubaugebiet gelegt wurden.
18. November
Die Crivitzer Chaussee ist vom Großen Dreesch bis zur Plater Straße vierspurig ausgebaut wurden.
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1. Dezember Die erste Kaufhalle im Teil II des Neubaugebietes Großer Dreesch in der Talliner Straße, Haltestelle Zentrum, wird einen Monat vorfristig eröffnet. Zu den ersten Kunden auf 700 Quadratmetern Verkaufsfläche mit 300 Quadratmeter Lagerfläche zählen die Bauarbeiter. Außer Nahrungs- und Genußmitteln werden auch Haushaltswaren und elektrische Haushaltsgeräte angeboten.
7. Dezember
Mit den Einwohnern des Großen Dreeschs, Teil II, findet in der Turnhalle Tallinner Straße ein Rathausgespräch statt. Zahlreiche Probleme des Wohngebietes von derzeit 5000 Menschen, das zugleich noch Bauplatz ist, werden gemeinsam mit den Ratsmitgliedern erörtert. Genosse Oberbürgermeister Dr. Frank Grimm schlägt vor, die offengebliebenen Probleme im Rat und mit den gesellschaftlichen Leitungen zu beraten. Hauptthemen sind die Gestaltung der Grün- und Außenanlagen sowie Kinderspielplätze und die Forderung nach einer komplexen Annahmestelle für Dienstleistungen.
12. Dezember
Die erste Poliklinik im größten Schweriner Neubaugebiets Großer Dreesch wird von den Bauschaffenden an das Gesundheitswesen der Bezirksstadt übergeben. Sie enthält 21 ärztliche Arbeitsplätze, einen Operationsraum sowie zwei Laboratorien. Ab 19. Detember steht diese neue medizinische Einrichtung dem Patienten zur Verfügung.
Bild: Oberbürgermeister Dr. Frank Grimm bei der Übergabe der Poliklinik Großer Dreesch I, Kalininstraße 29, an das Gesundheitswesen.
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Januar 1978
Plastiken wie diese Bärengruppe schmücken Straßen und Plätze im Neubaugebiet Großer Dreesch. Foto: K. Urum-Beglikow
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15. Februar 1978
Großer Dreesch: Eine Gaststätte ähnlich dem Restaurant "Sputnik" an der Ludwigsluster Chaussee entsteht in der Vidiner Straße gegenüber dem grünen Tal. Es ist zu wünschen, daß das bisherige "Sputnik"-Niveau hier nicht zum Maßstab für die Bedienung der Gäste wird. Foto: Cordes
- Nördlich, bei der Straße Am Grünen Tal: Mahn- und Gedenkstätte „Grünes Tal“ für die 1961 bei Bauarbeiten entdeckten und in Sammelgräbern hier bestatteten um 550 Kriegsgefangenen, die zum Großteil aus der Sowjetunion, sowie auch aus Frankreich, Jugoslawien und Polen stammten. Gedenkstein von 1961; Stele, 1978 von Wieland Schmiedel
25. Februar 1978
In feierlicher Form wird die Oberschule VI auf dem Großen Dreesch Teil II, Perleberger Straße, im Beisein eines Vertreters der Kreisleitung Schwerin-Stadt der SED und Vertretern des Patenbetriebes VEB Hydraulik übergeben. Stadtschulrat Werner Schulze dankt den Bauarbeitern des Wohnungs- und Gesellschaftsbaukombinates, Betriebsteil Wittenberge, für ihre Arbeit.
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28. April
Die 7800. Wohnung auf dem Großen Dreesch wird vom Stadtrat für Wohnungspolitik, Karl-Heinz Philipp, in der Parchimer Straße 23 übergeben.
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1. Mai
Das erste Hochhaus-Cafe der Stadt Schwerin ist auf dem Großen Dreesch im 10. Stock am Monumentenberg eröffnet. Es bietet Platz für 50 Personen. Ab 17 Uhr dient es als Weinlokal.
10. Mai
Die erste Bibliothek - eine Zweigstelle der Stadtbibliothek - hat der Große Dreesch in der Kalininstraße/Ecke Friedrich-Engels-Straße. Die Bestände sind 10 000 Bände für Erwachsene, 5000 Bände für Kinder, 2000 bis 3000 Schallplatten und 100 Zeitschriften.
21. Mai
Der Montagebeginn des fünfgeschossigen Wohnhauses im Teil III auf dem Großen Dreesch fällt in die Nachtschicht der Brigade Boldt von der Taktstraße II des Wohnungs- und Gesellschaftsbaukombinates. In diesem Gebiet sollen über 8000 moderne Wohnungen sowie Kaufhallen, Schulen, Kindergärten und Turnhallen entstehen. Der Teil III wird das größte Wohnungsgebiet auf dem Großen Dreesch, er soll über 25 000 Bürgern ein freundliches Zuhause geben.
Bild: Montagebeginn Großer Dreesch Teil III
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Göllnitz
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https://trauer.svz.de/traueranzeige/willi-joachim-gollnitz/61274837
Willi Joachim Göllnitz
geb. 10. April 1926 in Planitz
- Am 1. Januar 1944 wurde die Stadt Planitz nach Zwickau eingemeindet, wodurch Zwickau den Rang einer Großstadt erlangte. Planitz wurde deutschlandweit durch die von Arnimschen Steinkohlenwerke und die Fußballmannschaft Planitzer SC bekannt.
- spielte von 1933 bis 1944 in der Gauliga Sachsen (1. Liga) und erreichte 1942 das Viertelfinale um die deutsche Meisterschaft. Der Verein nutzte die Westsachsenkampfbahn, die 30.000 Zuschauer fasste.
gest. 13. März 2024 in Rostock [vermutlich in einem Altersheim, wo er mit seiner Frau die letzte Zeit verbracht hatte)
Kurz vor seinem 98. Geburtstag und nur wenige Wochen nach dem Tod seiner geliebten Ehefrau Maud ist nun auch unser Vater Joachim Göllnitz friedlich eingeschlafen.
Das Ende des Zweiten Weltkrieges verschlug ihn als jungen Offizier in die Gegend um Parchim, wo er am 3. Mai 1945 an der Schleusenbrücke schwer verwundet wurde. [er nahm manchmal im Chemieunterricht sein Glasauge raus, um uns zu erschrecken] Glückliche Umstände halfen, zu überleben. Die Erlebnisse dieser Jahre und sein eigenes Wirken in dieser Zeit hatten ihn bis an sein Lebenende beschäftigt und waren Antrieb für sein Schreiben und dokumentieren wider das Vergessen, in der Hoffnung, damit zu einem "Nie wieder" beizutragen.
Ab Ende der 1940er Jahre wurde er Junglehrer in Mecklenburg, wo er seine Frau Maud kennenlernte. Gemeinsam bauten sie mit Hilfe einiger Kollegen ab Anfang der 1950er Jahre die Schule in Raduhn auf und sorgten dafür, daß die Lewitz-Oberschule Raduhn, deren Direktor er viele Jahre war, einen klangvollen Namen im Kreis Parchim und darüber hinaus bekam. Generationen von Schülerinnen und Schülern wurden von ihnen unterrichtet. Viele sportliche Meistertitel gingen nach Raduhn.
Ab den 1970er Jahren bekam das Sportschießen in Raduhn, dank Joachim Göllnitz, ein besonderes Gewicht. Auch hier wurden große Erfolge errungen. Auf seine Initiative hin wurde ein Schießstand in Raduhn gebaut, der bis heute, vom nach 1989 wiedergegründeten Schützenverein Raduhn-Rusch 1880 e.V. genutzt wird und dessen Ehrenmitglied er 2005 wurde. Mehrfach wurde er Landesmeister von Mecklenburg-Vorpommern im Sportschießen. Er war Ehrenmitglied des Kreisschützenbundes Ludwigslust-Parchim.
Ab den 1960er Jahren wirkte er maßgeblich an der Entstehung der Chroniken von Raduhn und Rusch mit.
Die Gemeinde Raduhn dankte ihm sein Engagement mit der Ehrenbürgerschaft.
Die Wiedervereinigung 1990 empfand Joachim als großes Glück und Befreiung und nutzte die neune Möglichkeiten mit großer Freude. Bis zum Ende seines Lebens besorgte ihn, daß der Frieden in Freiheit und Demokratie auch wieder verloren gehen könne.
Auf ausdrücklichen Wunsch unseres Vaters wird es keine öffentliche Trauerfeier geben. Dem Wunsch unserer Eltern entsprechend, wird in aller Stille eine gemeinsame Seebestattung vor Warnemünde stattfinden.
In tiefer Trauer und Dankbarkeit
die Söhne Frank Göllnitz und Dirk-Thomas Göllnitz
Veröffentlicht: Parchimer Zeitung am 23. März 2024
https://trauer.svz.de/traueranzeige/willi-joachim-gollnitz/61274837
https://www.buchfreund.de/de/d/p/6676853/helmuth-von-moltke-und-seine-geburtsstadt-parchim
[Mecklenburg-Vorpommern]
Helmuth von Moltke und seine Geburtsstadt Parchim.
Parchimer Heimathefte Nr. 7.
von Joachim Göllnitz, Kurt Stüdemann Verlag: Hamburg : Kulturkreis Mecklenburg e. V.,
Erschienen 1991. - 8° , Broschur , Sehr gutes Exemplar
S. 52. Mit 74 Fotos u. Illustrationen.
https://www.buchfreund.de/de/d/p/6676853/helmuth-von-moltke-und-seine-geburtsstadt-parchim
https://www.amt-parchimer-umland.de/m/news/1/58990/nachrichten/58990.html
Amt Parchimer Umland, den 15. 08. 2008
RADUHN - Der Chorgesang hat in Raduhn eine lange Tradition. Schon seit etwa 100 Jahren geben in dem geselligen Dorf am Rande der Lewitz immer wieder sangesfreudige Einwohner den Ton an. Das Storchenfest, die Seniorenweihnachtsfeier oder der Heilige Abend in der Kirche ohne Liederkreis? Unvorstellbar. Im nächsten Jahr feiert er sein 20-jähriges Bestehen.
Die Mappe mit den Liedern, die der Chor heute zu seinem Repertoire zählen darf, ist mittlerweile zu einem dicken Wälzer angewachsen. Insgesamt 163 Titel haben die knapp über 20 Mitwirkenden, zwischen 31 und 82 Jahre jung, im Laufe von zwei Jahrzehnten einstudiert. "Für jeden Anlass ist etwas dabei", blättert Maud Göllnitz in dem umfangreichen Ordner. Und Anlässe, die musikalisch eingestimmt oder umrahmt werden wollen, finden sich am laufenden Band. Am 31. August wird zum Singen in die Raduhner Kirche eingeladen. Mit besonderer Freude erfüllen die sangesfreudigen Frauen und Männer in diesen Tagen ihrem jüngsten Chormitglied eine persönliche Bitte. Es wünschte sich einen musikalischen Blumenstrauß zur eigenen Hochzeit. Die Termine vom Weinfest und der Seniorenweihnachtsfeier sind längst im Kalender rot angestrichen. Nur ein einziges Mal fand die Eröffnung des traditionellen Storchenfestes in Rusch ohne den Liederkreis statt. Da kullerten sogar bei Petrus dicke Tränen - es regnete in Strömen.
Der 60. Geburtstag von Maud Göllnitz im Februar 1989 markierte einen Neuanfang der Chorbewegung in Raduhn-Rusch. Einen Tag nach dem runden Jubiläum hatten sich die Mitwirkenden des ehemaligen Frauenchores und Nachbarinnen bei der Jubilarin angekündigt. Doch die Geburtstagsgäste kamen nicht nur zum Gratulieren, sie wollten auch endlich wieder gemeinsam ein Lied anstimmen. Und so fassten alle den Entschluss, zur Festwoche anlässlich des 725-jährigen Dorfjubiläums im Oktober erstmals öffentlich aufzutreten. Am 5. Oktober 1989 feierte der Liederkreis unter Leitung von Maud Göllnitz seine Premiere. Schon bald gesellte sich zu den sangesfreudigen Frauen männliche Verstärkung. Geprobt wird immer montags - und das ohne Sommer- oder Winterpause. Selbst nachdem Maud und Joachim Göllnitz 1995 nach Schwerin zogen, hielten sie ihrem Chor die Treue. Selten, sehr selten und höchstens im Krankheitsfall oder "wenn wir mal weggefahren waren" gestattete es sich Maud Göllnitz, ihre Teilnahme an der Probe abzusagen. Sind doch die montäglichen Besuche in Raduhn und die Auftritte auch immer wieder eine willkommene Gelegenheit, Bekannte zu treffen. Und davon gibt es viele, wenn man über 40 Jahre in einem Dorf gelebt und hier fast genauso lange als Lehrerin gearbeitet hat.
Wenn Maud Göllnitz im Februar 2009 wieder einen runden Geburtstag begeht, möchte sie dieses Jubiläum zum Anlass nehmen, um die Geschicke des Chores in jüngere Hände zu legen. Eine Raduhnerin habe sich bereit erklärt, die Leitung zu übernehmen und auf diese Weise dazu beizutragen, dass der Liederkreis auch im dritten Jahrzehnt seines Bestehens hoffentlich noch zu zahlreichen Anlässen den Ton angibt.
von Christiane Großmann
https://www.amt-parchimer-umland.de/m/news/1/58990/nachrichten/58990.html
Schweriner VEBs
BearbeitenVEB Kombinat Lederwaren Schwerin
Adresse
Werkstraße 7, DDR-2781 Schwerin
Telefon
Schwerin 3520
Fernschreiber
032335
Kombinatsbetriebe
VEB Apoldaer Lederwarenfabrik
VEB Plastmaschinenwerk Schwerin (PMS)
Gehört zu Kombinat
VEB Kombinat Umformtechnik Herbert Warnke Erfurt (ab 1979)
- davor: [Trusioma] VEB Plast- und Elastverarbeitungsmaschinen[bau]kombinat Karl-Marx-Stadt
- vgl. TRUSIOMA-Doppelschnecken-Extruder - DDR-Informationsprospekt aus Kunstdruckpapier; Informationen über die Neuentwicklung in den Sprachen Deutsch, Englisch und Französisch, mit Anwendungen, Technischen Daten und farbige Abbildungen als technische Zeichnungen
Adresse
Werkstraße 2, DDR-2781 Schwerin
Telefon
Schwerin 390
Fernschreiber
032401
032329
Von 1969 bis 1972 wurden mehr Maschinen entwickelt als hergestellt; Spritzgießmaschinen der großen Baureihe wurden im VEB Plastmaschinenwerk Schwerin gebaut.[18] Die ab 1970 entwickelten Maschinen waren leistungsfähiger als ihre Vorgänger. Der Spritzdruck, die Schneckenkolbendrehzahl, der Schneckenkolbenhub und die Plastifizierungsleistung wurden höher. Gleichzeitig wurden erste verfahrenstechnische Beeinflussungen des Spritzzyklus möglich, zum Beispiel durch variable Einspritzgeschwindigkeiten, gestuften und später stufenlos einstellbaren Spritzdruck und Nachdruck.[19] 1970 wurde die VVB Plast- und Elastverarbeitungsmaschinen aufgelöst und das Plastmaschinenwerk wurde durch den VEB Plast- und Elastverarbeitungsmaschinenbaukombinat Karl-Marx-Stadt wieder stärker reglementiert. w:de:Plastmaschinenwerk Freital
vgl. BSG Trusioma Schwerin - gegründet: 1970 - Nachfolgeverein: 1973 Umbenennung in ISG Schwerin-Süd - 1971/72: 2. Kreisklasse Schwerin-Stadt/Sternberg (6. Liga): 2. Platz und Aufstieg - hinter BSG Traktor Weitendorf (1.) und vor BSG Kombinat Geodäsie und Kartografie (3.) [die BSG Traktor Weitendorf hatte auf einen Aufstieg "freiwillig" verzichtet und so kam Trusomia zum Zug] - 1972/73: 1. Kreisklasse Schwerin-Stadt/Sternberg (5. Liga): 4. Platz hinter BSG Chemie Schwerin (1.), BSG Turbine Schwerin (2) BSG Tiefbau Schwerin II (3.) - als ISG Schwerin Süd: 1973/74: 1. Kreisklasse Kreisunion Schwerin/Gadebusch (5. Liga) 1. Platz vor TSG "Jahn" Schwerin-Lankow (2.) und BSG Traktor Roggendorf (3.) - Aufstieg - 1974/75 Bezirksklasse Schwerin Nord (4. Liga) 1. Platz vor BSG Traktor Plate (2.) und TSG Gadebusch (3.) - Aufstieg - 1975/76: Bezirksliga Schwerin (3. Liga) 5. Platz hinter BSG Motor Schwerin (1.) SG Dynamo Schwerin II (2.) SpG. Aufbau/Vorwärts Parchim (3.) und BSG Aufbau Boizenburg (4.), vor BSG Fortschritt Neustadt-Glewe (6.) und BSG Hydraulik Nord Parchim (7.) - 1976/77: Bezirksliga Schwerin (3. Liga) 1. Platz vor BSG Aufbau Boizenburg (2.) und SG Dynamo Schwerin II (3.) - Aufstieg - 1977/78: DDR-Liga Staffel A (2. Liga) 5. Platz hinter F.C. Hansa Rostock (1.) ASG Vorwärts Stralsund (2) TSG Wismar (3.) und BSG Kernkraftwerk Greifswald (4.) - 1983 in ISG Schwerin umbenannt - danach Fahrschulmannschaft zwischen 2. und 3. Liga - 1988 Spielgemeinschaft mit der BSG Tiefbau, weiterhin drittklassig - nach der Wende: der FC Tiefbau Schwerin wurde schnell sechstklassig, benannte sich um in SSG Schwerin-Görries und spielte 2003/04 in der 9. Liga = Kreisliga Schwerin
VEB Klement-Gottwald-Werke Schwerin
gehört zu Kombinat
VEB Kombinat Schiffbau
Adresse
Wismarsche Straße, DDR-2700 Schwerin
Telefon
Schwerin 5481/83
Schwerin 7651
Fernschreiber
032283
Marken
KGW
Hat Teile
VEB Klement-Gottwald-Werke, Werk IV
VEB Klement-Gottwald-Werke
Werk IV
Ist Teil von
VEB Klement-Gottwald-Werke Schwerin
Adresse
Osthafen, DDR-2500 Rostock
https://www.mil-airfields.de/ddr/orte/schwerin.html
vgl. Arbeitsporträt vom August 1989 - Maschinenbediener.
vgl. VEB Plastmaschinenwerk Schwerin: ein Betrieb für Deine Zukunft - Veröffentlicht 1974
vgl. Wimpel VEB Plastmaschinenwerk Trusioma Schwerin
DDR-Museum: Stieleisbereiter "Trusioma"
8 Formen aus Kunststoff mit Stiel zum Zubereiten von Stieleis in bunter Kartonverpackung. Mit Rezepten und Hinweise auf der Bodenseite. Hersteller: VEB Werkzeugbau Doberschau. Betrieb des VEB Kombinat Umformtechnik "Herbert Warnke" Erfurt. Preis: 9,60 M. Inventarnummer 1021625
Ich gebe DDR Kompottschalen in einem guten Gebrauchten Zustand ab. Hersteller: Trusioma. [?] Material: Kunststoff [orange, durchscheinend]. Anzahl: 8 Stück. Maße: siehe Bild 4 [10 cm Durchmesser] und 5 [4 cm hoch]
Kompottschale Trusioma. Lila. Pink.
- Kunststoff
- Durchmesser ca. 10cm
- Höhe ca. 4.5cm
- unbenutzt
- sehr guter Zustand aus dem original Karton
- Original
- original DDR Fertigung, kein modernes Ostalgie-Produkt.
Schöner Vintage Saftkrug / Wasserkrug aus rotem Kunststoff mit Waffelmuster aus den 70er Jahren der DDR. Der Hersteller war Trusioma. In gutem Zustand mit ein paar Gebrauchsspuren.
- Höhe 19,3 cm
- Ø 9,8 cm
- Breite ca. 14,5 cm
- Gewicht 160 g
- Vintage bedeutet nachhaltig.
bunten Plaste-Becher wurden im VEB Plastmaschinenwerk Schwerin-Süd hergestellt. Sie eignen sich sehr gut für ein Picknick in der Sonne! /nk
Trusioma Monsator DDR Tischschleuder TS 66 in OVP m. Zubehör
- "Die TS 66 war die meistverkaufte Wäscheschleuder in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Die Bezeichnung TS steht für Tischschleuder,[1] gelegentlich wird auch die Bezeichnung Wäschetrockenschleuder verwendet. Sie war mit einem Einzelhandelsverkaufspreis von anfangs 290 Mark und 230 Mark ab Mitte der 1970er Jahre[2] vergleichsweise preiswert und hatte eine lange Lebensdauer. Die TS 66 ist die Nachfolgerin der von 1960 bis 1965 produzierten TS 60 und wurde ab 1966 im VEB Waschgerätewerk Schwarzenberg, im VEB Erste Maschinenfabrik Karl-Marx-Stadt, im VEB Foron Spindelfabrik Neudorf des Kombinats Textima und im VEB dkk Scharfenstein des Kombinats Monsator hergestellt." - Wikipedia
Spritzdüsenhalter
TRUSIOMA
EI-45
Flanschdurchmesser ( Spritzdüse ): Ø 65 / 85 mm
Halsdurchmesser ( Spritzdüse ): Ø 53 / 52 mm
2x Heizung: 220 V AC, 0,5 kW
Grundplatte: 210 x 210 x 30 mm
Ersatzteil für Kunststoffformmaschine TRUSIOMA EI-45!
gebraucht, geprüft !
Abmessungen ( ohne Sensoren ): 256 x 210 x 300 mm
Spritzdüsenhalter
TRUSIOMA
EI-45
Flanschdurchmesser ( Spritzdüse ): Ø 45 mm
Halsdurchmesser ( Spritzdüse ): Ø 36 mm
1x Heizung: 220 V AC, 0,5 kW
Grundplatte: 210 x 210 x 30 mm
Ersatzteil für Kunststoffformmaschine TRUSIOMA EI-45!
gebraucht, geprüft !
Abmessungen ( ohne Sensoren ): 256 x 210 x 150 mm
Es war alles eins: ich flog am 28 Februar 1978 aus dem Betrieb (VEB Hydraulik Schwerin), aus dem Zirkel, mein Kabarett wurde verboten, und sie verschwand. Mir wurde mitgeteilt, sie hätte sich selbst umgebracht. Wenige Jahre später aber sah ich ihr Bild in einer DDR-Illustrierten.
Herbst 1977: Flucht in den Tod
BearbeitenIm September 1977 versuchte der 28 Jahre alte Wolfgang Schumann, die DDR in einem schmalen, 160 cm langen Hydrauliköltank einer Spritzgießmaschine vom Typ KuASY 800/250 zu verlassen. Er war von 1971 bis 1976 Entwicklungsingenieur in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung in Freital. Wegen eines Übersiedlungsantrags nach Westdeutschland wurde er ab 1977 nur noch als Instandhaltungsingenieur für Elektroanlagen weiterbeschäftigt. Für die Versorgung mit Frischluft sah er einen 1,6 m langen und 3,6 cm dicken Plasteschlauch vor, der nicht ausreichend war. Schumanns verwester Leichnam wurde im November 1977 beim Empfänger der Maschine in Kaufbeuren entdeckt. Die Presse berichtete an hervorgehobener Stelle. - Jan Gülzau: Grenzopfer an der sächsisch-bayerischen und sächsisch-tschechischen Grenze in den Jahren 1957–1989, (Manuskript) Dresden 2012, S. 32–39.
Wolfgang Schumann (* 7. März 1949 in Dresden; † vermutlich am 6. September 1977 in Freital) war ein Todesopfer an der innerdeutschen Grenze.
Leben
Der Ingenieur Wolfgang Schumann arbeitete nach seinem Studium an der Technischen Universität Dresden beim VEB Plastmaschinenwerk Freital. Nach der Ablehnung seines Ausreiseantrages hatte Schumann eine abenteuerliche Idee: Er versuchte, sich selbst im Öltank einer Spritzgießmaschine, die von seiner Firma hergestellt wurde, in die Bundesrepublik zu schmuggeln. Sein Leichnam wurde am 7. November 1977 im bundesdeutschen Kaufbeuren im Öltank einer solchen Maschine entdeckt, in dem er offenbar erstickt war.
Wolfgang Schumann (Dipl. Ing.)
Der Elektroingenieur versuchte im Öltank einer Spritzgussmaschine aus der DDR zu flüchten. Doch die Abfahrt des Güterzugs, der die Maschine ins bayerische Kaufbeuren transportieren sollte, verzögerte sich wegen technischer Probleme. Wolfgang Schumann erstickte.
geboren am 7. März 1949 in Dresden
erstickt bei einem Fluchtversuch, vermutlich am 6. September 1977, tot aufgefunden am 7. November 1977 in Kaufbeuren
Orte des Zwischenfalls: Freital (Sachsen) – Kaufbeuren (Bayern)
Geboren am 7. März 1949 als Sohn eines Lehrers und einer medizinisch-technischen Assistentin in Dresden wuchs Richard Eberhard Wolfgang Schumann im Stadtteil Dölzschen auf. Nach der Scheidung seiner Eltern lebte der damals Zweijährige bei seiner Mutter. Später besuchte er die Dölzschener Grundschule und legte 1967 an der Erweiterten Oberschule Dresden-Nord sein Abitur ab. Parallel absolvierte er eine Facharbeiterausbildung als Schlosser bei dem VEB Verkehrsbetriebe der Stadt Dresden. Im Alter von 17 Jahren begeisterte sich Wolfgang Schumann für die Höhlenforschung und schloss sich einer Gruppe von Gleichgesinnten in Dresden an. Auf dieser Grundlage verfasste er im Jahre 1966 eine Jahresarbeit über historische Bergbaustollen in Sachsen, die er erkundet hatte. In seiner Freizeit bastelte Wolfgang Schumann an alten Fahrzeugen, reparierte Elektrogeräte, Radios und Fernsehapparate von Freunden. Nachdem er sich für die Fachrichtung Geophysik an der Bergakademie Freiberg beworben hatte, stellte er während eines Praktikums beim VEB Geophysik fest, dass er seinen Berufswunsch, im Gerätebau zu arbeiten, nur als Schwachstrom- und Hochfrequenztechniker verwirklichen könne. Sein Antrag auf Hochschul- und Studienwechsel wurde kurzfristig bewilligt. An der Technischen Universität Dresden erhielt er einen Studienplatz für das Fach „Elektrischer und mechanischer Feingerätebau”. Aus seiner Abschlussbeurteilung vom 3. November 1970 geht hervor, dass Schumann in allen Fächern gute Leistungen erbrachte. Seit dem zweiten Studienjahr erhielt er auch Leistungsstipendien. In seiner Studienbeurteilung heißt es: „Besondere Aktivität entwickelte er bei Studien- und Praktikumsvorbereitungen innerhalb seiner Studiengruppe und bei Prüfungsvorbereitungen im Rahmen der Seminargruppe. Hier ist er ständig bemüht, mit seinem Wissen schwächeren Kommilitonen zur Seite zu stehen und somit den Leistungsdurchschnitt der Seminargruppe zu heben.” Schumann galt als „ruhig und ausgeglichen”. Während seines Studiums leistete er seinen auf zwölf Wochen verkürzten Wehrdienst ab. In einem Campinglager seiner Universität lernte er eine Kommilitonin kennen, die er im September 1971 heiratete. In diesem Jahr schloss er auch sein Studium als Diplom-Ingenieur ab. Kurz darauf, im Oktober 1971, erhielt er eine Stelle als Elektroingenieur in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung des VEB Plastmaschinenwerkes Freital.
Ein Jahr nach der Geburt ihrer gemeinsamen Tochter im Jahre 1975 trennten sich die Eheleute. Sie wohnten aber zunächst mangels einer Alternative weiterhin zusammen. Wolfgang Schumann trug sich schon länger mit dem Gedanken, die DDR zu verlassen. Unter Berufung auf die Schlussakte von Helsinki stellte er Anfang Dezember 1976 einen Antrag auf Übersiedlung in die Bundesrepublik. Die prompte Ablehnung erfolgte nach drei Wochen. Einen gut ausgebildeten Ingenieur wie Wolfgang Schumann wollten die DDR-Behörden nicht an den Westen verlieren. Gleichwohl bekam er die ersten Auswirkungen des Übersiedlungsantrages zu spüren. Er verlor seine Stelle in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung und kam als Instandhaltungsingenieur für elektrische Anlagen in einen anderen Betriebsbereich.
Nach der Ablehnung des Ausreiseantrags versuchte Schumanns westdeutscher Onkel erfolglos, dem Anliegen seines Neffen mit Hilfe des Bundesministeriums für innerdeutsche Angelegenheiten Geltung zu verschaffen. Daraufhin schmiedete Schumann einen außergewöhnlichen und riskanten Fluchtplan: Im Öltank einer Spritzgussmaschine zur Herstellung von Kunststoffteilen wollte er sich selbst in den Westen schmuggeln. Sein Betrieb in Freital (Sachsen) exportierte solche Maschinen auch nach Kaufbeuren (Bayern). Die knapp 6,40 Meter lange Spritzgussmaschine Typ KuASY 800/250 war mit einem 1,60 mal 1,02 mal 0,54 Meter großen Öltank ausgestattet. In diesem Versteck, glaubte der Elektro-Ingenieur und Höhlenforscher, könne er die DDR-Grenze sicher überwinden.
Wolfgang Schumann vertraute sich einigen befreundeten Höhlenforschern an, die vergebens versuchten, ihn von dem waghalsigen Vorhaben abzubringen. Seinen Familienangehörigen verschwieg er das Fluchtvorhaben, das er während seines zweiwöchigen Urlaubs in die Tat umsetzte. Am Montag, dem 26. September 1977, kehrte Wolfgang Schumann nicht aus dem Urlaub an seine Arbeitsstelle zurück. Gegenüber seinem Betrieb legte ein eingeweihter Freund falsche Spuren, indem er telefonisch mitteilte, Schumann liege nach einem Unfall mit gebrochenem Bein im Krankenhaus. Kurze Zeit später ging im Betrieb sogar ein Krankenschein für Schumann ein, der sich später als gefälscht herausstellte. Die manipulierte Krankschreibung stammte nach Auffassung der Ermittler des Staatssicherheitsdienstes vermutlich von Schumann selbst. Auch Schumanns Mutter wartete vergeblich auf die Rückkehr ihres Sohnes aus dem Urlaub. Als er sich nach einer Woche noch immer nicht gemeldet hatte, gab sie eine Vermisstenanzeige bei der Volkspolizei auf.
Als Mitarbeiter des VEB Plastmaschinenwerkes kannte Wolfgang Schumann den Liefertermin der für die Firma Schlotter KG in Kaufbeuren bestimmten Spritzgussanlage. Sie hatte zum Zeitpunkt seines Urlaubbeginns bereits die Produktion verlassen und stand in einer Halle zur technischen Überprüfung. Dort bestieg Schumann vermutlich den Öltank. Er verpackte seine wichtigsten Dokumente in Plastikfolie, versorgte sich mit Proviant und Wasser für einige Tage und verstaute alles zusammen mit einer Gasmaske, einer Aktentasche, einer Luftmatratze und einem Schlafsack im Inneren des Tanks. Um seine Sauerstoffversorgung sicher zu stellen, brachte er am Einfüllstutzen des Öltanks einen Plastikschlauch an. Ein Handbohrer, den er ebenfalls mitnahm, sollte ihm den selbstständigen Ausstieg ermöglichen. Beim Einstieg und Verschließen des Tankdeckels half vermutlich einer seiner eingeweihten Freunde.
Der Export der Maschine verlief indes nicht wie vorgesehen. Da die Spritzgussmaschine auf dem Waggon sich aus der Verankerung löste, wurde er noch in der DDR auf ein Abstellgleis rangiert und erreichte erst nach Behebung der Mängel am 10. Oktober 1977 den Zielbahnhof in Kaufbeuren an. Der für die Inbetriebnahme der Anlage zuständige Werksmonteur aus Freital traf erst am 30. Oktober im bayerischen Kaufbeuren ein. Als er am 7. November 1977 schließlich die Anlage zum Probelauf startete, traten Probleme auf, die sich zunächst nicht klären ließen. Um die Maschine herum hatten Beschäftigte der Schlotter KG bereits Tage zuvor einen üblen Geruch wahrgenommen. Nun fasste der Tank weniger Öl als vorgesehen, und die Ölpumpe startete nicht ordnungsgemäß. Der DDR-Werksmonteur baute sie deswegen aus und entdeckte als Grund der Verstopfung einen Plastikbeutel und Kleidungsstücke. Daraufhin ließ er das Öl aus dem Tank pumpen und machte in dessen Innenraum eine grausige Entdeckung, die bei ihm einen derart schweren Schock auslöste, dass er zusammenbrach und erst nach einwöchiger Behandlung in die DDR zurückkehren konnte.
Das Gerichtsmedizinische Institut in München obduzierte den Leichnam von Wolfgang Schumann. Der genaue Todeszeitpunkt konnte nicht festgestellt werden. Da seine Armbanduhr mit Datumsanzeige stehengeblieben war und er seine Verpflegung nicht angerührt hatte, liegt es nahe, dass Wolfgang Schumann kurz nach dem Einstieg in den Tank wegen mangelnder Sauerstoffzufuhr erstickt ist. Während der tragisch gescheiterte Fluchtversuch Schumanns durch die Berichterstattung in westdeutschen Medien auch in der DDR für Gesprächsstoff sorgte, versuchte der Staatssicherheitsdienst vergeblich herauszufinden, wie Schumann in den Öltank gelangt war und wer ihn dabei unterstützt hatte. Nach der Überführung seiner Leiche in die DDR wurde Wolfgang Schumann am 25. November 1977 in seiner Heimatstadt Dresden beigesetzt. (Recherche: EZ, jos., MP, TP; Autorin: MP)
Jan Gülzaus Untersuchung über die „Grenzopfer an der sächsisch-bayerischen und sächsisch-tschechischen Grenze in den Jahren 1947-1989“ (Dresden 2012) enthält eine ausführliche Biographie über Wolfgang Schumann, auf die sich der obige Beitrag zum Teil stützt.
Bernburg I
BearbeitenIch ging weg aus dem Bezirk Schwerin in meine Geburtsstadt Bernburg (Anhalt) an der Saale, um völlig neu anzufangen. Aber nicht weit weg genug. Auch hier arbeitete die Stasi. Eigentlich bin ich "made in Überlingen (Bodensee)", aber da konnte ich wegen der "Arbeiter- und Mauernmacht" damals nicht hin. Ab Ende Juni, Anfang Juli 1978 (Kirschzeit) hatte ich eine Beziehung zu einer Alleinerziehenden (27 Jahre, mit einem 8-jährigen Sohn). Auch sie wurde schwanger von mir, weshalb sie von der Stasi mit der Wegnahme ihres Sohnes und der Entlassung von der Deutschen Reichsbahn bedroht wurde (sie arbeitete als Schrankenwärterin am Bahnübergang Bernburg-Strenzfeld). Sie löste deswegen unser Verlöbnis, lud mich aber kurioserweise zu ihrer Verlobung mit einem anderen Mann am (oder um den) 1. Januar 1979 in das damalige HdF ("Haus der [deutsch-sowjetischen] Freundschaft", ehemals "Hohenzollern") in der Käthe-Kollwitz-Straße ein. Offenbar wollte sie dem ungeborenen Kind (ich habe nie erfahren, ob es ein Junge oder ein Mädchen wurde) gleich von vornherein einen Vater geben - und ihrem Sohn einen Stiefvater. Ich wollte erst nicht gehen, aber da ich zu dieser Zeit in drei Firmen arbeitete und erst 23 Uhr Feierabend hatte, schneite ich wenigstens kurz vor Mitternacht nochmal kurz in ihre Feier rein. Da bekniete sie mich regelrecht und wollte mich heiraten, den Vater ihres noch ungeborenen Kindes - außerdem liebe sie mich immer noch. Sie lag vor mir auf den Knien, umklammerte mich und streichelte mir die Unterarme. Ich war erschüttert und konnte nichts dazu sagen. Hatte mich schon ihre Einladung stutzig gemacht, überforderte mich diese Situation angesichts ihres frisch Verlobten und der Verlobungsgesellschaft nun völlig. Ich konnte nicht "Ja" sagen - aber auch nicht "Nein". Der Verlobte und ein anderer Mann lösten sie von mir, erklärten, sie sei betrunken. Sie trank aber nicht, und schon gar nicht in der Schwangerschaft. Sie heulte nur laut und ausgiebig. Ich ging, um die Situation zu deeskalieren. Keine Antwort war aber leider auch eine Antwort. Die Verlobung hielt keine zwölf Stunden. Nach einer heißen "Hochzeitsnacht" ließ sie ihren Verlobten platt in ihrem Schlafzimmer in Bernburg-Strenzfeld liegen, ging in die Küche, dichtete alle Ritzen mit Rändelband ab (hatte sie scheinbar von der Reichsbahn) und drehte den Gasherd auf, ohne ihn zu entzünden. An die Küchentür hatte sie noch einen Zettel "Vorsicht Gas" angebracht. Im Kinderzimmer schlief der achtjährige Junge. Als der Ex-Verlobte am nächsten Morgen erwachte, saß sie mit weit offenen Augen tot in ihrer Küche. Polizei, Feuerwehr, Notarzt ... Der nun frisch Entlobte hatte mich noch am gleichen Tag aufgesucht und informiert. Ich habe ihm die Hintergründe nicht sagen können. Bis heute nicht. Ich glaube, er hat mich etwas später auch zu ihrer Beerdigung eingeladen. Ich war aber definitiv nicht dort. Das paßte alles nicht.
Ich flüchtete mich in meine Arbeit und mein Projekt eigene Diskothek. Von Günter Lehmann hatte ich das Stricken von Programmen für Diskotheken erlernt. Also baute ich mit drei Jobs eine Diskothek auf - die "Schloß-Disko Bernburg" - die spätere Castle-Disco - mit Tonbandgeräten, Plattenspielern, Kasettenrekordern, Tonbändern, Schallplatten, Kasssetten, Tontechnik wie Mischpult, Verstärker, selbstgebauten Boxen, eine Spitzen-Lichttechnik, Bühne mit selbstgemalten Bildern vom Schloß, zentral dar übliche Blick über das Wehr zum Schloßberg, links die Leuchten, rechts der Eulenspiegelturm (oder der Blaue Turm?), alles in leuchtenden Plakatfarben auf schwarzem Untergrund. Die wichtigsten Teile und auch Schallplatten mußte ich im Intershop gegen Devisen besorgen. Dafür mußte ich nach Feierabend möglichst viel gegen Westgeld arbeiten: Antennenbau für den Westempfang, Dachdecken, Brunnenbau - alles, was Devisen brachte.
- "Er ging ins Bezirkskabinett für Jugendkulturarbeit, studierte im Fernstudium Regie, gründete ein Arbeiter-Theater in Neubrandenburg und ein Bauerntheater in Roggendorf und inszenierte frei weg. „Ich geriet allerdings mit der SED in Konflikt, unsere Auffassungen von Freiheit beim Theatermachen deckten sich nicht. Ich hatte das Gefühl, ich verstehe die Zeit nicht mehr und die Zeit versteht mich nicht“, sagt er. Günter Lehmann brach seine Zelte in Neubrandenburg ab und wechselte 1975 als Freiberufler nach Schwerin. „Mein Zirkel schreibender Arbeiter und meine Programme als Diskotheker wurden bei den Arbeiterfestspielen mit Goldmedaillen ausgezeichnet“, berichtet er stolz. Politisch sei es jedoch immer eine Gratwanderung gewesen. Deshalb habe er aktiv an den Demonstrationen im Herbst 1989 in Schwerin teilgenommen." In: "Ännchen von Tharau beflügelt Schweriner" - Schweriner Volkszeitung 30. September 2014 vgl. https://mecklenburger-buchverlag.de/die-svz-berichtet-ueber-guenter-lehmann-aennchen-von-tharau
- "Zuerst rezitierte Günter Lehmann als junges Talent im Wettbewerb, dann kamen Chansons dazu. Mit beiden Richtungen belegte er nicht nur im Bezirk Neubrandenburg mehrfach den ersten Platz. Gleichzeitig führte der Autor Regie in mehreren Laienspielgruppen und belegte ein Regiestudium. Später folgte ein einjähriges Studium für Literaturtheorie, für das die Universität Halle federführend war." https://www.mecklenburger-buchverlag.de/buecher/die-zeit-das-bist-du
Meine Verlobte aus Alsleben (Urte Gabriel) tauchte im Herbst 1979 urplötzlich unter, obwohl sie vielleicht schwanger von mir war. Mir wurde gesagt, es wäre eine Totgeburt. Wenige Monate darauf sah ich sie Ende 1980 mit einem Baby im Kinderwagen, als ich zufälligerweise wegen einem Bauunfall als Pförtner in der EKP (Einheit Kreiskrankenhaus Poliklinik) Bernburg meine Schicht
Louis Salomon: Hoffentlich werden wir jetzt aufhören, Menschen und Bürger II. Klasse zu sein. Die Lebenserinnerungen des letzten Vorstehers der Jüdischen Gemeinde zu Spandau. Hrsg.: Franz Paulus, Jugendgeschichtswerkstatt Spandau, Berlin 2000, DNB 1037962346 Methodios (Diskussion) 09:18, 18. Apr. 2024 (CEST)
Wir hier
BearbeitenDie Quellenlage zur Geschichte von trans* Menschen aber ist schwierig; Repression, Diskriminierung und Gewalt als historische Ursachen spielen hier eine Rolle. Wenn Geschichte anhand von Quellen aus Archiven rekonstruiert wird, kann trans* Geschichte fast ausschließlich über medizinische, pathologisierende oder polizeiliche Zeugnisse erzählt werden. Was fehlt, sind Selbstzeugnisse – und folglich die Sichtweise derer, um die es geht. So haben wir aus der Zeit der DDR medizinische Gutachten zu trans* Personen gefunden – ihr stark pathologisierender Charakter hat uns aber dazu bewogen, sie nicht auszustellen.
Wir* hier. Lesbisch, schwul und trans* zwischen Hiddensee und Ludwigslust. Ein Lesebuch zu Geschichte, Gegenwart und Region S. 12
Herausgeber_innen: Stella Hindemith, Prof. Dr. Christiane Leidinger, Prof. Dr. Heike Radvan und Dr. Julia Roßhart für den Verein Lola für Demokratie in MV e.V.
In den Städten treffen sich Schwule anonym auf öffentlichen Toiletten, den sogenannten Klappen. Darüber hinaus bilden sich ab den 1950er Jahren private schwule
und lesbische Zirkel; deren Anzahl, Sichtbarkeit und Vernetzung nimmt ab den
1970er Jahren zu. Im Laufe der 1980er Jahre werden oppositionelle Arbeitskreise ins
Leben gerufen, angebunden an die Evangelische Kirche – so auch in Rostock. Daneben existieren säkulare Zusammenschlüsse, unter anderem in Greifswald, Rostock
und Schwerin. Hier wie dort findet Vernetzung statt, werden Informationen weitergegeben und lesben- und schwulenpolitische Themen bearbeitet. 1987 wird aus
den homosexuellen Arbeitskreisen heraus in Erfurt der Zentrale AIDS-Arbeitskreis
gegründet – er ist von immenser Bedeutung für die Kommunikation und Prävention
bezüglich HIV/Aids in der DDR. ... Die Staatsicherheit beobachtet, kontrolliert
und begrenzt das Engagement lesbischer, schwuler und trans* Initiativen; die Versammlungen im Mahlsdorfer Gutshaus beispielsweise werden 1978 verboten. Das
Ministerium für Staatssicherheit (MfS) setzt bei der Repression auch auf den Einsatz
»Inoffizieller Mitarbeiter« (IM). Lesben und Schwule zählen zu jenen Personengruppen, die nötigenfalls qua Erpressung zur Kooperation gezwungen werden, da das
Öffentlichmachen ihrer sexuellen Orientierung als Druckmittel verwendet werden
kann. Eine hauptamtliche Mitarbeit Homosexueller sieht das MfS indes nicht vor:
Es herrschen homofeindliche Kaderrichtlinien und entsprechende Einstellungs- und
Entlassungspraktiken. S. 26
In der DDR existieren enge Vorstellungen davon, wer ein »nützliches Mitglied« der sozialistischen
Gesellschaft sei. An oberster Stelle steht neben der Pflicht zur Arbeit das Einhalten der sozialistischen Moral – Homosexualität gilt lange als damit unvereinbar. Dies zeigt sich unter anderem
im Strafrecht: Homosexualität ist unter erwachsenen Männern bis 1968 strafbar. Danach bleiben
gleichgeschlechtliche sexuelle Handlungen zwischen einer erwachsenen und einer jugendlichen
Person im Paragrafen 151 mit einer anderen Schutzaltersgrenze belegt als heterosexuelle: für
gleichgeschlechtliche Kontakte sechzehn Jahre, für heterosexuelle achtzehn Jahre. 1989 wird diese
Diskriminierung gänzlich aufgehoben. Wer den stark normierten Moralvorstellungen im Alltag
nicht entspricht oder sich ihnen widersetzt, wird unter Umständen mit erzieherischen oder rechtlichen Sanktionen gemaßregelt – bis hin zum Freiheitsentzug: für Erwachsene im Strafvollzug, für
Jugendliche in Heimen und Jugendwerkhöfen.
Mädchen und Frauen Ersten Recherchen zufolge sind Mädchen und Frauen in diesen Zusammenhängen häufiger mit den Zuschreibungen »häufig wechselnder Geschlechtsverkehr« (HWG) und »gewerbliche Unzucht« und mit den damit verbundenen Disziplinarmaßnahmen konfrontiert. Eine besonders drastische Maßnahme bilden geschlossene Stationen, die offiziell der Behandlung von Geschlechtskrankheiten dienen; in der Alltagssprache werden sie »Tripperburgen« genannt, auch in Rostock gibt es eine solche. Mädchen und Frauen werden zwangseingewiesen und äußerst brutal behandelt. Zur Einweisung führen können unter anderem: ein nichtkonformer Lebensstil, die Denunziation als »arbeitsscheu«, die Zuschreibung »häufig wechselnder Geschlechtsverkehr« oder von zuhause weggelaufen zu sein. Das staatliche Kontrollstreben richtet sich insbesondere an Mädchen und Frauen, die in wirtschaftlich prekären Situationen leben und/oder die den geschlechtsspezifischen Erwartungen nicht entsprechen. Damit dürften auch Frauen und Mädchen, die lesbisch leben, einem erhöhten Risiko für Zwangseinweisungen ausgesetzt sein. Forschung dazu steht noch aus. S. 29
Bücher, Filme, Magazine – kulturelle Repräsentationen von LST* in der DDR In der Öffentlichkeit der DDR werden lesbische, schwule und trans* Lebensweisen weitgehend unsichtbar gemacht oder tabuisiert. Das heißt aber nicht, dass es keinerlei LST*-Bezüge in Literatur, Film oder Kunst, in Zeitungen und Magazinen gibt. So werden in der DDR Literatur, Kunst und Filme produziert, die lesbische, schwule und sehr vereinzelt auch trans* Themen berühren – wenngleich sie nicht unbedingt unter diesem Aspekt diskutiert werden. Der Dichter Volker Braun etwa schreibt so manches Gedicht, das sich homoerotisch deuten lässt – ist hierfür jedoch nicht bekannt. Kunst und Kultur bieten gewisse Freiräume, nicht zuletzt deshalb, weil sie nicht eindeutig, sondern interpretierbar sind. Mancherorts werden Bücher aus der BRD von Hand zu Hand weitergegeben. Als es in den 1970er Jahren zu institutionellen Kooperationen zwischen DDR und BRD kommt, verbessert sich der Zugang. Spätestens in den 1980er Jahren zirkuliert in vielen Arbeitskreisen der Kirchen Literatur aus dem Westen – dass dies auch für schwule, lesbische und trans* Literatur gelten dürfte, scheint naheliegend. In jedem Fall ist der Zugang regional unterschiedlich ausgeprägt und abhängig von persönlichen Netzwerken und Kontakten. S. 30
vgl. w:de:Volker Braun
Bücher, Filme, Magazine …
Anfang der 1970er Jahre fordert Edith Anderson eine Reihe von Autor_innen auf, Geschichten zum Thema »Geschlechtertausch« zu schreiben. Die Idee der in der DDR lebenden US-Amerikanerin lautet: literarisch zu ergründen, was in der DDR an patriarchalem Verhalten »noch zuweilen vorhanden und überwindbar ist«. Nach langwierigen Querelen mit dem Rostocker Hinstorff Verlag werden die meisten Geschichten 1975 in der Textsammlung Blitz aus heiterem Himmel – Geschichten zum Thema Geschlechtertausch veröffentlicht. Feministische Ideen, fantastisch-utopische Anklänge und das Thema geschlechtliche Transformation – die Anthologie ist ihrer Zeit voraus, die Autor_innen gehören zu den berühmtesten der DDR. Von Bedeutung ob seiner Popularität ist auch Siegfried Schnabls vielfach aufgelegtes Aufklärungsbuch Mann und Frau intim aus dem Jahr 1969, das Homosexualität und »Transsexualismus« thematisiert. S. 30
Auch die rechtliche Situation hat sich dank des unermüdlichen Einsatzes von Initiativen und Einzelpersonen in den letzten Jahren teils deutlich verbessert: die Streichung des Paragrafen 175 im Jahr 1994, der zuvor in der BRD galt; das Gesetz zur
Eingetragenen Lebenspartnerschaft 2001; die Einführung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) 2006; das Bundesverfassungsgerichtsurteil von 2011,
das Unfruchtbarkeit und geschlechtsangleichende Operationen als Bedingungen für
eine Personenstandsänderung aussetzte; 2017 die Ehe für alle; 2018 der auf das Bundesverfassungsgerichtsurteil von 2017 zurückgehende Bundestagsbeschluss, einen
dritten Personenstand – »divers« – neben »männlich« und »weiblich« zuzulassen.
Nach mehreren Urteilen des Bundesverfassungsgerichtes zum Transsexuellengesetz
(TSG, 1980 in der BRD verabschiedet) stehen zudem Reformen, welche die Selbstbestimmung und medizinische Versorgung von trans* Menschen verbessern würden,
aus. Im Mai 2019 legte die Bundesregierung überraschend einen diesbezüglichen
Gesetzesentwurf vor. (Fachverbände waren dazu aufgefordert, ihre Stellungnahmen
innerhalb einer absurd knappen 48-Stunden-Frist einzureichen.) Der Gesetzesentwurf rief in den Verbänden und Communitys von trans* und inter* Menschen enttäuschte bis entsetzte Reaktionen hervor: Pathologisierung und Diskriminierung, so
ihre Kritik, würden weitgehend fortgeschrieben (Stand: 15.05.2019). - S. 32
Sowohl die BRD als auch die DDR behalten nach Kriegsende den von den Nazis verschärften Strafrechtsparagrafen 175 zunächst bei. Einer, der in der frühen DDR
beharrlich für die Abschaffung des Paragrafen eintritt, ist der Arzt und Sexualwissenschaftler Rudolf Klimmer (1905–1977). Der gebürtige Dresdener saß während des
Nationalsozialismus aufgrund aufgrund des Paragrafen 175 im Gefängnis. Ab 1947
schreibt er Aufsätze und Zeitungsartikel, hält Vorträge zum Thema und versucht, mit
einer Gesetzesinitiative auf Landesebene Einfluss zu nehmen. Immerhin: Ab 1950 gilt
für das Staatsgebiet der DDR wieder der alte Paragraf 175 – aus der Zeit der Weimarer
Republik. Aus dem Nationalsozialismus wird der Paragraf 175a übernommen.
Im Jahr 1968 gibt sich die DDR ein neues Strafgesetzbuch – der Paragraf 175 ist damit
passé. Nun regelt der Paragraf 151 den Straftatbestand sexueller Handlungen einer
erwachsenen Person mit einer gleichgeschlechtlichen jugendlichen Person. Mit
diesem »Sonderparagrafen« für weibliche wie männliche Homosexuelle, der eine
andere Schutzaltersgrenze (achtzehn Jahre) als für Heterosexuelle (sechzehn Jahre) - S. 42
definiert, bleibt ein diskriminierendes Moment auch im Sexualstrafrecht der DDR
enthalten. 1987 jedoch entscheidet das Oberste Gericht der DDR: »[…] Homosexuelle
Menschen stehen […] nicht außerhalb der sozialistischen Gesellschaft, und die Bürgerrechte sind ihnen wie allen anderen Bürgern gewährleistet.« Ab Sommer 1987
wird der Paragraf 151 offiziell nicht mehr angewandt, im Winter 1988 wird er aus
dem Strafgesetzbuch gestrichen; im Juli 1989, kurz vor dem Ende der DDR, tritt die
Streichung in Kraft.
Nach der sogenannten Wiedervereinigung jedoch gilt auch in den Regionen der ehemaligen DDR wieder eine Fassung des Paragrafen 175, an dem die »alte« BRD zeit
ihres Bestehens festgehalten hat. Verfassungsbeschwerden und Mahnungen des
Europarates, des Europäischen Gerichtshofes und des Europaparlamentes bleiben
zunächst erfolglos. Erst 1994, im Zuge der Rechtsangleichung zwischen der BRD und
DDR, wird der Paragraf ersatzlos gestrichen. Hierzu trugen nicht zuletzt die Bemühungen des 1990 gegründeten Schwulenverbandes in der DDR (SVD) – seit 1999: Lesben- und Schwulenverband in Deutschland e. V. (LSVD) – bei. - S. 43
Seit März 2019 sorgt eine neue Richtlinie dafür, dass auch jene eine (überschaubare)
Entschädigung erhalten, die zwar nicht gemäß Paragraf 175 verurteilt wurden, aber
mit staatlicher Verfolgung und damit verbundenen Nachteilen leben mussten und
müssen. Dazu können neben Untersuchungshaft etwa die Kündigung der Arbeitsstelle
oder Wohnung, der Ausschluss aus dem Studium und soziale Isolation zählen – mit
all den damit verbundenen finanziellen, gesundheitlichen und psychischen Folgen. - S. 43
Ich habe acht Jahre lang Kabarett gespielt, in einem Ensemble, später alleine. Die verschiedenen Rollen ermöglichen einem Künstler, mit Klischees und Vorurteilen zu arbeiten und Erlebnisse wie Diskriminierungen zu verarbeiten. S. 84
Am 10. Mai 1985 wird in der Evangelischen Studentengemeinde in Rostock der
Arbeitskreis Homosexualität gegründet. Homosexuelle, vor allem schwule Treffpunkte gab es in den Nordbezirken der DDR bereits früher. In Rostock zählten dazu
die Wallanlagen und die Lokale Alter Hafen, Zum Silo und Terrassencafé. Was aber
bis 1985 im Norden der DDR gänzlich fehlte, waren institutionelle Anlaufpunkte und
Selbsthilfeinitiativen. S. 91
Die Rostocker Gruppe ist mit anderen homosexuellen Arbeitskreisen vernetzt. So diskutieren die Rostocker_innen, ob sie die Gründung eines Arbeitskreises in Schwerin unterstützen können; mehr als eine Beteiligung bei einzelnen Veranstaltungen halten sie jedoch für nicht leistbar. S. 91
Denunziation: bedeutet im Kontext der Ausstellung die Weitergabe von anschuldigenden Informationen über eine Person an staatsnahe Personen oder staatliche
Stellen innerhalb eines nichtdemokratischen, diktatorischen, gewaltsamen und/oder
autoritären Staates beziehungsweise in sogenannten Unrechtsstaaten. Kennzeichnend ist, dass die Denunziation in dem Wissen geschieht, dass sie für die betroffene
Person (drastische) negative Folgen haben wird oder kann.
Diskriminierung: jegliche Form sozialer, kultureller, struktureller oder ökonomischer Benachteiligung und Ungleichbehandlung einzelner Menschen oder Menschengruppen aufgrund tatsächlicher oder zugeschriebener Merkmale und Gruppenkonstruktionen sowie Hierarchisierungen. Diskriminierung kann im alltäglichen Miteinander stattfinden, etwa durch diskriminierende Äußerungen oder Gewalterfahrung auf der Straße oder in der Familie. Zugleich ist Diskriminierung strukturell - S. 103
104
bedingt und in Institutionen, Regeln und Normen zu finden. Zum Beispiel können staatliche Heime, Bildungseinrichtungen, rechtliche Vorschriften, normative Vorstellungen von der »richtigen« Lebensweisen oder langjährigen Routinen Benachteiligung, Ausschluss oder Stigmatisierung bedingen
Empowerment: Selbstermächtigung, Erweiterung persönlicher Handlungsspielräume, gegenseitige Unterstützung von und für Personen, die (Mehrfach-)Diskriminierung erfahren (haben). Empowerment kann individuell und/oder kollektiv-politisch gedacht werden. Empowerment-Prozesse können ›von außen‹ unterstützt werden, etwa durch finanzielle Ressourcen, gezielte Vernetzung oder indem Räume zur Verfügung gestellt werden. - S. 104
Pathologisierung: Bewertung von Verhaltensweisen, Empfindungen, körperlichen Merkmalen, sozialen Verhältnissen oder zwischenmenschlichen Beziehungen als krankhaft – auch gegen den Willen und das Erleben der Betroffenen. Alle sexuellen und geschlechtlichen Lebensweisen und Identitäten, die von der zweigeschlechtlichen heterosexuellen Norm abweichen, waren oder sind von Pathologisierung betroffen. - S. 106