Janzarik, W.: Psychopathologie des Wahns. Begriffsgeschichte und strukturdynamische Anmerkungen. Berlin: Medizinische Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft 2010, 15 S. Sonderdruck aus «Wahn und Schizophrenie. Psychopathologie und forensische Relevanz.» Hrsg. von M. Lammel, S. Sutarski S. Lau und M. Bauer, Jahresheft für Forensische Psychiatrie.

Groß-Oktav (24 x 16,5 cm)


W. Janzarik resümiert zu der gegenwärtigen ätiologischen Gewichtung von Psychogenese versus Somatogenese, C. Mundt und M. Spitzer zitierend: „Der Fokus verlagert sich damit aus der Lebenswelt auf die Organisations- und Funktionsmechanismen des biologischen Substrats.“ (S. 9)

Bestand hat Janzariks strukturdynamische Sicht des schizophrenen und melancholischen Wahns in der psychiatrischen Forensik, dort in Bezug auf die Beurteilung von Vorsatz, Handlungsbegriff und Schuldfähigkeit. (S. 13)

Aus anthropologischer Sicht deutet Janzarik 2010 an, dass – Holm-Hadulla folgend – es lohnend gewesen wäre, die aus der dynamischen Sphäre kommende, durch Persönlichkeitsstruktur und individuelle Begabung formierte Kreativität zu untersuchen. Zu untersuchen, welche Impulse aus dem Umfeld der psychotischen Entgleisung stammen, „als schöpferische Ambivalenz zwischen Leidenschaft und Gestaltungswillen. Doch dafür ist es zu spät geworden.“


Über Genialisierung durch Krankheit vgl. Möbius, Paul Julius (1898), Kretschmer, Ernst (1929), Lange-Eichbaum, Wilhelm (1928) und H.-P. Haack (2003).


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