Kurs:Die Nisaner – Dresdens Ureinwohner/Glagoliza/Zerstörung des Johannisklosters mit Kirche 984
Im Jahr 984 wurden der deutsche Markgraf von Meißen und der römisch-katholische Bischof von Meißen von den Böhmen verjagt, während der deutsche Burggraf von Meißen in der Nähe der Johanniskirche erschlagen wurde.
Übersetzt heißt es bei Thietmar (Übersetzung von Johann Christian Mauritz Laurent und J. Strebitzki in "Die Geschichtschreiber der deutschen Vorzeit", 11. Jahrhundert, Band 1, 2. Auflage, Verlag von Franz Duncker, Leipzig 1879):
Buch IV, Kapitel 4: "Darauf besuchte Heinrich [ Heinrich der Zänker von Bayern ] mit seinem Anhange Bolizlav, den Herzog der Böhmen, der ihm in jeder Noth stets zu helfen bereit war, und ihn auch nun ehrenvoll aufnahm, und ihn von seinem Heere durch die Gauen Niseni und Deleminci bis nach Mogelini geleiten ließ. Dann zog Heinrich mit den Unseren, die ihm entgegen kamen, nach Medeburun [Magdeborn]. Wagio aber, einer von den Rittern des Böhmenherzogs Bolizlav, welcher Heinrich mit dem Heere begleitet hatte, besprach sich, als er heimkehrend nach Misni [Meißen] kam, ein wenig mit den Einwohnern der Stadt und ließ darauf Fritherich, des damals in Merseburg sich aufhaltenden Markgrafen Rigdag Freund und Vasallen, durch einen Mittelsmann auffordern, zu ihm nach der außerhalb der Stadt gelegenen [St. Nicolai] Kirche hinzukommen, um sich mit ihm zu unterreden. So wie dieser die Stadt verließ, wurde das Thor hinter ihm geschlossen, und Ricdag, der Burggraf von Meißen, ein trefflicher Ritter, von jenen an dem Flusse Tribisa [Trübische] hinterlistig erschlagen. Die Stadt Misni [Meißen] aber, bald nachher von Bolizlav mit einer Besatzung versehen, nahm denselben bald darauf als ihren Herrn in ihren Mauern auf."[14] Buch IV, Kapitel 5: "Er vertrieb auch auf Anhalten der wankelmüthigen Menge den Bischof Wolcold [von Meißen], der sich zum Erzbischof Willigis begab, von dem er gütig aufgenommen wurde.[15]
Die Monumenta Germaniae Historica gehen von einem Treffen bei der Meissner Nikolaikirche aus, die aber erheblich jünger ist. Sie berücksichtigen wie üblich auch nur die westlichen, römisch-katholischen Quellen.
Das (neue) Johanniskloster und die Johanniskirche wurden kurz darauf als Symbole der Fremdherrschaft zerstört, der nisanische kirchenslawische Gottesdienst in der Kirche Bresnice wieder aufgenommen, wie er vor der hersfeldischen Mission bestand.[16] Von Meißen nach Bresnice (Briesnitz) sind es etwa 20 km, von Dohna nach Briesnitz hingegen sogar rund 30 km. Briesnitz liegt für den Elbtalkessel erheblich günstiger als das periphere Meißen, das rund 50 km von Dohna entfernt liegt.
[16] "Vita des Ignatios von Krakau" IV, Bl. 14.
990 zog die kirchenslawische böhmische Akademie Nisan in die Burg Bresnice, nachdem sie von den römisch-katholischen Polanen (Feldbewohner) aus dem wislanischen (weichselländischen) Krakau vertrieben wurde. Damit besaß der kirchenslawische Gottesdienst, der von 965 bis 984 nur in Form einer Katakombenkirche möglich war, eine starke Basis in der Region.