Kurs:Dresden/Mode/Komfort/Lampen
Lampentypen
BearbeitenArgandbrenner oder Quinquet-Lampe (Frankreich)
Bearbeiten- vgl. w:de:Öllampe#Argandbrenner: Der größte Schritt auf dem Weg zu einer heller brennenden Öllampe gelang Aimé Argand, einem in Frankreich lebenden Schweizer, der etwa um 1783 eine Lampe vorstellte, deren Brenner aus einem Metallzylinder mit doppelter Wand konstruiert war. In der hohlen Wand war ein runder Baumwolldocht befestigt mit einer Brennstoffzuführung durch einen separaten Tank. Der innere Zylinder war unten offen, sodass Luft hindurch innen an den Docht gelangen konnte. Zudem setzte Argand einen Blechzylinder über die Flamme, um durch Kaminwirkung einen höheren Zug zu erhalten. Der Blechzylinder wurde im Jahr 1784 durch einen Glaszylinder ersetzt.
- vgl. w:fr:Antoine Quinquet: 1783 beteiligte er sich zusammen mit Ami Argand am Bau des Ballons, den Jacques-Étienne Montgolfier dem König schenkte. Ab 1783 interessierte er sich für Verbesserungen in der Beleuchtung: Er fügte der Argand-Öllampe einen Glaskamin hinzu und verkaufte die Lampe dann unter seinem Namen2. Flaubert zitiert diese als gebräuchliche Bezeichnung übernommene Beleuchtung in seinem Roman Madame Bovary, Emile Zola in Thérèse Raquin sowie Balzac in Père Goriot: „Quinquets von Argand, wo sich der Staub mit dem Öl verbindet.“ Auch Louis Aragon erwähnt es in „Karwoche“ (Kapitel III): „Ohne Zweifel in den umliegenden Galerien, beleuchtet mit den Öllampen von Herrn Quinquet …“
- vgl. w:de:Quinquet: Die Quinquet- oder Quinquet-Lampe ist eine Art Öllampe, die 1780 vom Genfer Physiker und Chemiker Ami Argand1 erfunden wurde, daher der andere Name (d')Argand-Lampe. Ihre Leistung beträgt 6 bis 10 Candela und ist damit heller als die früherer Lampen. Die vollständigere Verbrennung des Kerzendochts und des Öls als bei anderen Lampen erforderte ein viel selteneres Trimmen des Dochts. In Frankreich ist die Lampe nach Antoine-Arnoult Quinquet benannt, einem Apotheker in Paris, der die Idee von Argand aufgriff und sie in Frankreich populär machte. Quinquet wird manchmal zugeschrieben, dass er der Lampe den Glaskamin hinzugefügt hat. ... Das Quinquet hatte einen hülsenförmigen Docht, der so angebracht war, dass Luft sowohl durch die Mitte des Dochtes als auch um die Außenseite des Dochtes strömen konnte, bevor sie in einen zylindrischen Schornstein gesaugt wurde, der die Flamme stabilisierte und den Luftstrom verbesserte . Frühe Modelle verwendeten Milchglas , das manchmal um den Docht herum getönt war. Ein Quinquet verwendete Wal- , Robben- , Raps- , Oliven- oder anderes Pflanzenöl als Brennstoff , der durch die Schwerkraft aus einem über dem Brenner angebrachten Tank gespeist wurde . Ein Nachteil von Argands ursprünglicher Anordnung bestand darin, dass der Ölbehälter über dem Niveau des Brenners liegen musste, da das schwere, klebrige Pflanzenöl nicht weit vom Docht aufstieg. Dadurch wurden die Lampen schwer und warfen einen Schatten in eine Richtung weg von der Lampenflamme. Die Carcel-Lampe von 1800, die eine Uhrwerkpumpe nutzte, um das Reservoir unter dem Brenner zu platzieren, und Franchots federbelastete Moderatorlampe von 1836 vermieden diese Probleme. ... Die Quinquet wurde Thomas Jefferson (einer der Gründerväter der Vereinigten Staaten, von 1801 bis 1809 der dritte amerikanische Präsident und der hauptsächliche Verfasser der Unabhängigkeitserklärung) 1784 in Paris geschenkt und strahlte laut ihm „ein Licht aus, das sechs oder acht Kerzen entsprach“5. Diese neuen Lampen, die viel komplexer und teurer sind als die alten, primitiven Öllampen, wurden zunächst von den wohlhabenden Klassen übernommen, verbreiteten sich aber schnell in der Mittelschicht und dann bei den weniger Wohlhabenden. Quinquets wurden in einer großen Vielzahl dekorativer Formen hergestellt und erfreuten sich in Amerika schnell großer Beliebtheit6. Sie wurden häufig als Theaterrampen7 verwendet. Bis etwa 1850, als Petroleumlampen eingeführt wurden, war sie die Lampe der Wahl.
- Argandlampe Frankreich um 1800. Nachdem Argand seinen Brenner mit doppeltem Luftstrom 1783 erfunden hatte, bemühte man sich diesen in geeignete Lampen einzubauen. Man entwickelte Lampenformen die dem täglichen Gebrauch gerecht wurden. Die hier abgebildete und beschriebene Lampe wurde als Deckenlampe [mit 4 Lampen um eine Zentraleinheit] eingesetzt. An der Öse, unter der sich auch die Füllöffnung befindet, wird die Lampe an einer Deckenhalterung befestigt. Das Brennöl, meist Rüböl, wird in den flaschenförmigen Körper eingefüllt. Die Einfüllbohrung wird mit einem konischen Stopfen verschlossen. Durch das Vakuum in der Flasche wird das Öl im Brenner auf fast konstantem Niveau gehalten. Dies geschieht nach dem Prinzip der Vogeltränke (Cardanisches System). Die Flamme brennt hierdurch gleichmäßiger und der Docht hat eine längere Lebensdauer. Dreht man das Brennersystem nach rechts so schließt ein Zylindrisches Doppelschieberventil den Ölbehälter. Dies ermöglicht das Abnehmen des gesamten Brennersystems vom Ölbehälter. Auch ist es möglich den Ölbehälter, durch den abschraubbaren Bodenverschluss, über das Doppelschieberventil zu befüllen. Das linke Schieberteil ist im Hals des Brennersystems eingelötet. Die vier 15 Argandbrenner verfügen über je eine nach außen versetzte Zahnstange. Mit ihr kann der Docht über das Dochtschlüsselrad in seiner Höhe verstellt werden. Der Docht wird mit einem Blechring auf das bewegliche Brennerrohr aufgeklemmt. Das von der Flamme unverbrannte Öl wird unter dem Brenner in einem Tropfglas aufgefangen und kann wieder in die Flasche zurückgeschüttet werden. Der Zylinder wird in seiner Halterung durch einen Ring in der Höhe fixiert und kann dadurch nicht optimal an die Flamme angepasst werden. Höhe bis Oberkante Flasche ca. 63 cm, die Breite der Lampe beträgt ca. 70 cm. Die Lampe befand sich in schlechtem Erhaltungszustand. Die Brenner waren abgeschnitten, durchbohrt und verrostet. Durch die Elektrifizierung wurde vor allem das Doppelschieberventil sehr stark beschädigt. Schirme, Schirmhalterungen, Tropfgläser und deren Halterungen sowie ein Brenner fehlten. Die Restaurierung wurde im Mai und Juni 2007 durchgeführt. Als Requisite für einen Film über Napoleon hing diese Lampe 2009 in Paris. + Zerlegter Lampenkörper: links: geöffneter Behälter, darunter das Doppelschieberventil mit Bodenverschraubung. Behälterinhalt ca. 2,5 Liter. mitte: Anschlussstück für die vier Brenner. In diesem Stück ist das Schieberteil mit dem Kragen von oben eingelötet. rechts: oberer Behälterkragen mit Kappe, darunter Verschraubung mit Deckenbefestigungsring und dem konischen Verschlussstopfen - http://antik-oellampen.de/index.php-article_id=7.html
Kienspanhalter, Schleißen und Bladschen
Bearbeiten- Kienspanhalter 18. Jhd. Eine Halterung aus geschmiedetem Eisen. Das erste bewegliche Licht des Menschen war wohl ein brennender Ast den er aus dem Lagerfeuer entnahm. Wollte er bei diesem Licht seine Arbeit verrichten so musste der Ast irgendwo befestig werden. Dies geschah meist in Felsspalten der Höhlen oder in aufgestellten Astgabelungen. In späteren Zeiten fertigte man eigene Halterungen wie zum Beispiel eiserne Feuerkörbe an, in denen das Holz abgebrannt wurde. Allerdings waren diese Feuerstellen für den Gebrauch im Haus nicht geeignet. Da Holz ein billiges Brennmaterial war, spaltete man es in kleinere Späne. Am besten eignete sich dafür das harzhaltige Holz der Nadelbäume. Diese Stücke in der Größe von etwa 2,5 cm Breite, 0,3 cm Dicke und 30 bis 40 cm Länge nannte man Kienspäne. Ein weiterer Span der aus Buchenholz geschnitten wurde und etwas größer war, (ca. 3 cm, 0,2 cm, 50-60 cm) nannte man Schleiße. Die Schleiße kam in Bündeln auf den Markt, ein Bündel mit 30 Schleißen nannte man Bladsche. Der damalige Preis für eine Bladsche betrug 6 Pfennige und reichte für mehrere Abende, es war die billigste Beleuchtung der damaligen Zeit. Für die Späne wurden eigene Halterungen geschaffen die man für die Zimmerbeleuchtung nutzte. In verschiedenen ländlichen Gegenden, wie z.B. in Schlesien, benutzte man diese Art der Beleuchtung noch bis in das 20. Jahrhundert. Der abgebildete Kienspanhalter mit Kerzentülle gehört zu dieser Art von Beleuchtung. Durch das Gewicht des ausladenden Armes mit der Kerzentülle wird der Span in einer Zange gehalten. Je nach Neigung des Spanes kann man die Lichtstärke regulieren. Neigt man den Span mit seiner Flamme nach unten wird diese größer und man bekommt ein helleres Licht. Aber der Span brennt umso schneller ab. In umgekehrter Stellung wird das Licht geringer und der Span hat dadurch eine längere Lebensdauer. Fundort: Flohmarkt Metz am 17.04.2004, der Erhaltungszustand war sehr gut - Größe: Bis Oberkante Zange ca. 25,5 cm, die Kerzenaufnahme beträgt 2,2 cm - http://antik-oellampen.de/index.php-article_id=102.html
Krüsel-Lampe
Bearbeiten- Krüsel-Lampe 17./18. Jhd. Eine Hängelampe aus Blech und geschmiedetem Stahl. Sie wurde auch als Ölkrüsel, Talg- oder Unschlitt-Lampe bezeichnet. Da es bis zum 17./18. Jhd. keine typischen Arbeitslampen gab, fanden diese im Haus und auf der Arbeitsstätte ihre Verwendung. Zu dieser Zeit war es üblich, dass jeder Arbeiter seine eigene Lampe zur Arbeit mitbrachte. Meist konnte er sich dort für diese den Betriebsstoff kaufen, bzw. er wurde ihm bei der Lohnabrechnung in Zahlung gestellt. - http://antik-oellampen.de/index.php-article_id=66.html
Schnauzenlampe (Märkische Öllampe, Rabbiner oder Katzenkopf)
Bearbeiten- Schnauzenlampe mit Tropfschale. Eine gegossene Öllampe aus Zinn. Die Weiterentwicklung der Dochthalterlampe führte zur Schnauzenlampe hin. Bei dieser Lampe wird der Docht in einem dünnen Rohr welches seitlich am Ölbehälter befestigt ist geführt. In späterer Zeit, etwa um 1800, bekam das Rohr unmittelbar unter der Flamme eine kleine Schale. Diese verhindert das Abtropfen des Öles bei brennender Lampe. Die Lampe besteht aus 9 gegossenen Teilen die mitein-ander verlötet sind, ihre gesamte Höhe beträgt 27 cm. Der Fuß hat einen Durchmesser von ca. 13 cm. Das Zwischenrohr hat eine Höhe von ca. 14 cm, Durchmesser ca. 1,8 cm und ist leicht konisch. Der Tragegriff ist ca. 7 cm hoch und 3 cm breit. Der Ölbehälter hat ca. 7 cm im Durchmesser und 4 cm in der Höhe. Sein Deckel mißt ca. 7 cm im Durchmesser und 1,8 cm in der Höhe, die Füllöffnung hat 3,1 cm im Durchmesser. Das Scharnier besteht aus zwei Einzelteilen. Verschlußkappe mit angelötetem 1/2 Scharnier. Schnauze ca. 8 cm lang, mit Tropfschale. + Diese Lampenart ist auch unter nachfolgenden Namen bekannt. Märkische Öllampe - Rabbiner - Katzenkopf - Auf dem Fuß befindet sich die Inschrift des Herstellers, unter dem Fuß sind seine Initialen eingegossen. Der Zinngießer Friedrich Savoia war ein gebürtiger Italiener und produzierte um 1830 in St. Wendel. Er stellte Gebrauchsgegenstände für den täglichen Haushalt her. Diese Lampen wurden, besonders in Deutschland, zu Tausenden gefertigt. Es sind jedoch nur noch wenige Stücke erhalten. Die meisten wurden als Materialspender, zum Beispiel von Klempnern zum Löten verwendet oder sie sind bei Speicherbränden, besonders während den Kriegswirren, einfach dahingeschmolzen. - http://antik-oellampen.de/index.php-article_id=103.html
Glaslampen
Bearbeiten- Glaslampen aus verschiedenen Epochen, 18. und 19. Jhd. Diese Lampen gehören zu der Gattung der Einlegedochthalterlampen. 89/37: kugelige Lampe mit ovalem Fensterschliff - als Ständer eine im gleichen Schliff hergestellte Flasche
96/30: kugelige Lampe, darunter fest verbunden in Pressglas hergestellter Fuß Darstellung eines Dudelsackspielers. Hersteller PORTIEUX - 92/27: mundgeblasene Lampe mit festverbundenem hohlem Fuß - 90/40, 98/104 und 03/37: Drei Aufsetzlampen für Kerzenständer, die mittlere ist aus Pressglas hergestellt, alle anderen sind mundgeblasen - 89/37a: kugelige Lampe auf Sand gefülltem Blechständer - 99/48: birnenförmige Lampe mit Steingut Ständer + Da diese Lampen oft mit Wormserbrenner versehen waren, werden sie oft auch Wormserlampen genannt. - http://antik-oellampen.de/index.php-article_id=104.html
Rumford-Lampe
Bearbeiten- Rumford-Lampe um 1820. Eine Lampe aus Zink, Weißblech und Glas. Rumford-Lampen, Kastenlampen oder auch Fränksche Rüböllampe genannt gehen auf Benjamin Thomson zurück. Ob dieser sie auch erfunden hat ist ungewiss. Er wurde in Woburn, Massachusetts, USA geboren (1753-1814) und war Chemiker und Physiker. Vermutlich wegen seines Reichtums, weniger für seine Verdienste wurde er um 1790-1791 zum Grafen Rumford ernannt. Sein Leumund war nicht der Beste, denn man sagte ihm nach er würde sich an dem geistigen Eigentum anderer Leute bereichern. So versuchte er auch die Kranzlampe als eigene Erfindung zu bauen, was aber Marcet Boudier durch einen Gerichtsstreit verhindern konnte. Die Lampe verfügt über einen Flachdocht von ca. 15 mm Breite. Dieser wird mit einer außenliegenden Zahnstange in seiner Höhe verstellt. Ein um etwa 10 mm über dem Brenner installierter Zylinder gibt der Flamme eine Kaminwirkung. Um eine größere Lichtausbeute zu erlangen formte man die Dochtführung später bogenförmig. Dadurch war es möglich den Docht um etwa 1/4 zu verbreitern. Oft hatten diese Lampen an Stelle eines Glasschirmes einen konischen Schirm aus Blech. Dieser war mit einem Scharnier auf dem Tank aufgelötet. Weil die Rumfort Lampe kostengünstiger herzustellen war als die Argandlampe, konnte sie sich neben diesen eine gewisse Zeit behaupten. Jedoch das wesentlich hellere Licht der Argandlampe drängte die Kastenlampe immer weiter in den Hintergrund. Dadurch wurden weniger von ihnen verkauft und man stellte die Produktion bald ein. Heute gibt es nur noch sehr wenige dieser Lampen. Einige Gründe dafür sind das unattraktive Aussehen, das dahinrosten des einfach gestrichenen Weißbleches und das zerbrechen der Glasteile welche als Originalteile kaum noch zu finden sind. + Diese Lampe besteht aus fünf Hauptteilen: Brennerteil mit Ölbehälter und Lampenring. - kurzer Zylinder aus Glas. - Zylinderhalterung aus dünnem Draht. - Lampenfuß aus Zink. - Lampenschirm aus Opalglas, alle Teile sind original und unbeschädigt. + Die farbliche Rekonstruktion wurde nach alten Farbresten, welch noch auf der Lampe zu finden waren, wieder hergestellt.
Die Lampe hat eine Höhe Oberkante Lampenring 23,5 cm, Schirm Durchmesser 11,5 cm, Fußdurchmesser 11 cm. - http://antik-oellampen.de/index.php-article_id=101.html
Moderateurlampe
Bearbeiten- Die Moderateurlampe: Die ursprüngliche Konstruktion der Lampe geht auf das Jahr 1787 zurück. Erfunden wurde sie von STOKES (Brit. Pat. Nr. 1627). Geändert wurde die Lampe 1806 von ALLKOCK (Brit. Pat. Nr. 2903), von SPOONER 1813, von PORTEFAIS 1817, von BRION 1819 und von FAREY 1825, (Brit. Pat. Nr. 5214). Einige Franzosen arbeiteten auch an diesem Prinzip und ließen sich ihre Erfindungen patentieren. So zum Beispiel Bénigne Joanne der sich am 17. Mai 1833 eine seiner Erfindungen an der Astear-Lampe patentieren lies. Die meisten Lampen hatten am Argandbrenner ein langes Steigrohr. Zum Teil verfügten sie über eine zylindrische Spiralfeder und eine Ledermanschette die mit einer Zahnstange gehoben wurde. Aber all diese Erfindungen waren nicht erfolgreich. FRANCHOT änderte die Lampe und übernahm einige Verbesserungen der vorgenannten Erfinder. Die Stufenfeder, das Teleskoprohr und der automatisch regelnde Moderateur in diesem, fügte Franchot neu hinzu. Danach ließ er sich die Lampe am 08.10.1836 als Einheit patentieren. Nun erwarb JAC die Rechte von Franchot und liierte mit Hadrot-Junior. Dieser war nun der Meinung, dass seine Firma allein berechtigt sei die Lampe bauen zu dürfen. Jedoch die Gebrüder Levavasseur bauten die Lampe, mit den Verbesserungen von Franchot weiter und die Händler M. Milan und Picot vertrieben sie. Dies wollte Hadrot-Junior verhindern und ging mit ihnen im Jahr 1845 vor Gericht. Die Richter waren sich einig, dass ihrer Meinung nach Franchot an der Lampe nichts Neues erfunden hat. Die Lampe durfte auch von anderen Firmen hergestellt werden. Hadrot wurde zur Zahlung der Gerichtskosten verurteilt und musste das Urteil in drei Zeitungen seiner Wahl veröffentlichen. »Begründung« die Stufenfeder war bekannt, da sie auch bei der Möbelherstellung Verwendung fand. der Moderateur wurde 1828 in Paris für Jacques Allard patentiert. (Handeinstellung?) - Ich bin jedoch der Meinung dass der kurze Moderateur, in Verbindung mit dem Teleskoprohr, auf Franchot zurückzuführen ist und dieses die eigentliche und geniale Erfindung an der Lampe war. Vermutlich konnte dies den Richtern gar nicht, oder nur unzureichend vermittelt werden. + Ironie des Schicksals: Im Jahr 1854 trafen sich die Mitglieder der Wissenschaften in Paris. Zu jener Zeit wurden Moderateurlampen in sehr großer Stückzahl und von vielen Firmen hergestellt. Sie war mittlerweile die beste Lampe auf dem Weltmarkt und ihre Herstellung zählte zu einem großen Wirtschaftsfaktor. Ihre Leuchtkraft war ebenso gut wie die der Carcellampe. Gegenüber dieser hatte sie jedoch zwei große Vorteile. Sie konnte wesentlich billiger hergestellt werden und war kaum reparaturanfällig. Die Mitglieder der Wissenschaften berieten unter anderem darüber, wer nun letztendlich die Moderateurlampe erfunden hat. Nach längeren Recherchen und Diskussionen einigte man sich auf den französischen Mechaniker Charles-Louis-Felix Franchot (1809-1881) und datierte die Erfindung in das Jahr 1836. Franchot, dem diese Ehre zugesprochen wurde, lehnte jedoch ab. Die Gründe dafür sind wohl im Gerichtsurteil vom 14 August 1845 zu suchen. Mit Sicherheit hatten er und auch Hadrot-Junior durch dieses Urteil einen erheblichen finanziellen Verlust zu verzeichnen. An frühen Moderateurlampen arbeiteten etliche englische und auch französische Konstrukteure. Einen alleinigen Erfinder der Lampe gibt es also nicht. http://antik-oellampen.de/index.php-article_id=116.html
Lychnomena ou lampe méchanique (Carcel-Lampe oder Uhrwerklampe )
Bearbeiten- Uhrwerklampe: Uhrwerklampen (auch Carcel-Lampen) sind Öllampen, die mit Hilfe von mechanischen Pumpen, die von einem Uhrwerk betrieben werden, den Brennstoff Öl aus einem tiefer gelegenen Tank nach oben zum Docht der Lampen pumpen. Vor Entdeckung des Petroleums wurden Tier- oder Pflanzenöle zu Beleuchtungszwecken benutzt. Da diese in einem Docht nur ein bis drei Zentimeter hoch steigen, waren den Konstruktionsformen der Lampen sehr enge Grenzen gesetzt. Um das Jahr 1800 herum entwickelte der Pariser Uhrmacher Bertrand Guillaume Carcel (1750–1812) eine kleine Pumpe mit Federaufzug, die er in den Fuß einer Öllampe einbaute. Diese Pumpe konnte das Öl direkt nach oben in den Brenner pumpen. Ziel der Konstruktion war es, die Lichtquelle (Brenner) möglichst hoch zu platzieren und den Öltank möglichst weit entfernt vom Brenner. Andere Lampen aus dieser Zeit hatten den Tank oftmals auf gleicher Höhe des Brenners, wodurch dieser beim Betrieb der Lampen einen Schatten warf. Die Carcel-Lampe benutzte den Argandschen Brenner. Eine sehr große Verbreitung fanden die Carcel-Lampen nicht. Die Herstellung war durch das eingebaute Uhrwerk aufwändig und entsprechend teuer. Außerdem waren diese Lampen aufgrund des verwendeten Brennstoffes recht anfällig und mussten oft repariert werden. Ebenfalls eine Lampe mit Pumpe, jedoch deutlich einfacher konstruiert, ist die Moderateurlampe ab etwa 1827. Diese löste die komplizierten Carcel-Lampen weitgehend ab.
- Als Vorteile seiner Lampe behauptete Carcel in seinem Pariser Patent von 1800, dass das Uhrwerk unbeaufsichtigt funktioniere, das Öl bis zum letzten Tropfen verwendet werden könne, die Lampe sechzehn Stunden lang ununterbrochen brenne, ohne nachgefüllt werden zu müssen, und dass sie mit einer einzigen Brennerlampe mehrere Personen gleichzeitig beleuchten könne. Es handelte sich jedoch um komplexe Geräte, die teuer waren und zu Problemen mit dem Mechanismus neigten. Am beliebtesten waren sie in den wohlhabenderen europäischen Städten. Ihre Unbeliebtheit lag teilweise daran, dass sie zur Reparatur an die (meist europäischen) Hersteller zurückgeschickt werden mussten. [ 2 ] 1829 wurde die einfachere Moderatorlampe erfunden, die ohne Uhrwerk auskam und nur einen gewichteten Kolben zum Bewegen des Öls verwendete, und diese Lampe löste sie schließlich ab. Plescia, Vincent P. (Dezember 2005). „Erfolgreiche Innovationen bei der Ölbeleuchtung im häuslichen Bereich, 1784-1859“. Zeitschrift Antiquitäten.
- Die Carcel-Lampe wurde am 24. Oktober 1800 vom Uhrmacher Guillaume Carcel in Paris patentiert. Zwei verschiedene Modelle sind im Musée des Arts et Métiers in Paris ausgestellt. Die Carcel-Lampe ist eine mechanische Lampe, die dem Problem der schlechten Kapillarität von pflanzlichen und tierischen Ölen endgültig ein Ende setzt. Die Uhrwerkbewegung (im Fuß) steuert einen Pumpenkörper, der sich im Öltank befindet, um das Öl direkt zur Düse zu heben. Die erste Generation von Lampen (1800-1810) musste angehoben werden, um die Bewegung für die Unterseite der Lampe (Modell Mulum) aufzuziehen. Die zweite Generation von Lampen (ab 1810), sollte seitlich angehoben werden (Paar im Grand Curtius ausgestellt). Andere Pariser Erfinder, darunter Gagneau, änderten später die Pumpe(n). Die Carcel-Lampe, und zwar vom Typ Carcel, wird immer ein "Rolls Royce" für große Budgets sein. Ab 1837 wird in Paris eine einfachere und preiswertere mechanische Lampe hergestellt als anderswo: die Lampe mit Moderator (Feder und Lederkolben). Diese Lampen haben nichts mit den Öllampen (Mineralöl) zu tun, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hergestellt werden sollen. Philippe Deitz, Leiter des "Musée du Luminaire" (Museums für Beleuchtung) https://www.grandcurtius.be/de/taxonomy/term/4/die-carcel-lampe
- Erdöl, Walöl(Tran) und pflanzliche Öle an sich waren natürlich schon länger bekannt und wurden auch schon viel früher für Beleuchtungszwecke (Öllampen seit der Antike, Argandlampen ~1783 und Sinumbralampen, Uhrwerklampen bzw. Carcel-Lampen ~1800, Moderateurlampen ~1837) verwendet, aber erst durch den polnischen Chemiker Ignacy Lukasiewicz (1822-1882) in Lemberg, der auch als einer der Pioniere der Erdöldestillation gilt und angeblich den Runddocht erfand, wurde das Prinzip der Dochtlampen - der Legende nach - massentauglich. 1853 soll er in Zusammenarbeit mit dem Blechschmied Adam Bratkowski den ersten Prototypen einer Petroleumlampe erfunden haben. https://www.antike-petroleumlampen.de/wissenswertes-interesting-facts
- Carcel- oder Uhrwerkslampe Von der Idee besessen, die Flamme auf den höchsten Punkt einer Lampe zu bringen, damit diese keinen Schatten wirft, war das Ziel vieler Erfinder. Der Pariser Uhrmacher Bertrand Guillaume Carcel (1750-1812) nahm sich die Pumplampe des Abtes von Perigney, der diese bereits um 1748 erfand, zum Vorbild. Er konstruierte eine Lampe bei der das Öl nicht mehr von Hand zum Brenner gepumpt werden musste, sondern baute ein Federwerk auf dem Prinzip des Uhrwerkes und trieb damit eine Pumpe an. Dies war eine Pumpe mit zwei Kolben. Kurze Zeit später baute er eine Einzylinder-Glaskolbenpumpe mit einem Durchmesser von 6,7 mm, die auf beiden Seiten wirkte. Über Ventile und durch dünne Leitungen drückte die Pumpe das Pflanzenöl in den Argandbrenner. Der Brenner war mit einer innenliegenden Gewindestange zur Dochtverstellung versehen. Die Pumpe lieferte reichlich Öl, so dass die Flamme immer gleichmäßig brannte. Das überschüssige Öl, das von der Flamme nicht verzehrt werden konnte, lief in den Ölbehälter der Lampe zurück und stand dem Kreislauf erneut zur Verfügung. Da der Docht keine Saugleistung mehr hatte, sondern vom Öl überspült wurde, setzte die Flamme kaum noch Reizstoffe frei. Durch diesen Umstand wurde die Atmosphäre im Raum wesentlich angenehmer. Auch der Docht verkokte nicht mehr so schnell. Durch drängen seines Nachbarn, dem Apotheker und Lampenölhändler Louis Careau, wurde das Patent angemeldet und am 24.10.1800 auf Carcel und Careau erteilt. Die neuartige Lampe kam mit dem Namen Lychnomena, was soviel wie festes oder beständiges Licht bedeutet, auf den Markt. Der Name konnte sich jedoch gegen den des Erfinders nicht durchsetzen und so hieß es immer, die Lampe von Carcel. Erstmals stand der äußeren Formgebung einer Lampe nichts mehr im Wege. Denkt man an diejenigen die aus feinem Porzellan vasenförmig hergestellt wurden, oder an die amphorenartigen die mit eleganten Bronzearmaturen versehen waren. Der Phantasie waren nun keine Grenzen gesetzt. Die häufigste Form der Lampen war wohl die zylindrische, mit etwas vergrößertem Fuß zur Aufnahme des Federwerkes und um deren Standsicherheit zu erhöhen. Die äußeren Gehäuseteile waren meist in Messing gearbeitet und mit verschiedenen Mustern oder Motiven verziert. Um den Lichtschein optimal nutzen zu können stellte man die Lampen oft auf Dreifuß- oder Mittelfußständer. Die Blendwirkung der Flamme hob man mit einer Milchglas- oder Mattglaskugel, die auf der Brennergalerie der Lampe ruhte, auf. Durch die ständig gleichmäßig brennende Flamme wurde diese Lampe auch zu Lichtversuchen eingesetzt. Bec Carcel war die erste genormte Lichteinheit. Diese hatte in Deutschland Gültigkeit bis 1884 und wurde dann von der Einheit (HK) Hefenerkerze abgelöst. In Frankreich bestand die Einheit Bec Carcel noch bis etwa 1910. Durch den hohen Kraftaufwand, der zum bewegen des Kolbens in der Pumpe notwendig war, war das Federwerk ständig überlastet und sehr oft beschädigt. Carcel änderte einiges an seiner Lampe, doch wegen des hohen Preises und den ständigen Reparaturen an Federwerk und Pumpe setzte sich diese, besonders in der Zeit der französischen Revolution, nicht durch. Für seine Erfindung opferte er sein ganzes Vermögen und starb fast mittellos im Jahr 1812. Von dieser Zeit an leitete seine Witwe die Lampenfabrik, die noch im Jahr 1910 in der Rue de LAbre. Sec. N°. 18 bestand und von Carcel-Ignat geführt wurde. Doch seine Idee lebte weiter und wurde von vielen nach dem Ablauf des Patentes 1816 weitergeführt. »Verbessert« wurde die Lampe unter anderem von Gagneau, Nikod und Careau. Careau änderte die Lampe in dem er die Pumpe mit vier Kolben (später mit 4 Membranen) bestückte. Ab 1817 baute Gagneau zwei Seidenbälge in seine Pumpe ein, die er über ein Nockenrad, ähnlich wie man es vom Schlagwerk einer Uhr her kennt, drückte. Die wesentlichste Verbesserung jedoch erreichte Penot. Er konstruierte eine neuartige Pumpe und zwar eine Membranpumpe mit drei Kammern, auch Priesterpumpe genannt. Diese Pumpe ist nur in Gotten-Lampen zu finden, als Membrane benutzte er Goldschlägerhaut. Dies ist die gegerbte Haut vom Dickdarm eines Rindes, bzw. dessen Blinddarm. Durch das neue System ist die Pumpe gegenüber ihrer Vorgänger wesentlich leichtgängiger. Das Federwerk wurde lange nicht mehr so stark belastet, auch war das Abdichten des Pumpenkörpers wesentlich einfacher. Mit der Änderung der Pumpe auf zwei Kammern (durch Rimbert 1826) erhielt die Lampe ihre endgültige Konstruktion und wurde bis etwa 1900 gebaut. Die Uhrwerkslampe blieb jedoch die konstruktionsreichste und teuerste aller Lampen und war somit einer privilegierten Schicht vorbehalten. Selbst heute gilt die Lampe in einer Sammlung als sehr große Rarität. Bild 1: Schnittzeichnung der ersten Pumpe mit Federwerk. Patent vom 24.10.1800 (für Carcel und Careau) Bild 2: Nachfolgemodell, mit Blick auf Antriebs- Führungsgestänge und Grundplatte des Ölbehälters. Diese Pumpe wurde von der Fa. Carcel bis etwa 1910 unverändert gebaut und auch in der Etalon-Lampe für Lichtmessungen verwendet. Neben den Membranpumpen zählt diese Pumpe zu den leichtgängigsten aller Pumpen die in Federwerksgetriebenen Öllampe ihre Anwendung fanden. Bild 3: Argandbrenner der ersten Carcellampe. Ansicht auf die Brennerrohre: Die Ein-buchtung dient zur Aufnahme der Gewindestange (Dochtverstellung) Bild 4: Brenner, Dochtschlüsselrad sowie Aufnahme im Lampentrichter. + Zerlegte Pumpe: Steigleitung mit oberem Pumpendeckel. Antriebsgestänge. Glaskolben mit Führungsgestänge. Pumpenkörper mit Sitz der Druckventil. Grundplatte mit Sitz der Saugventile. Schutzsieb. Befestigungsschrauben. Ventile. Drahtsicherungen. obere und untere Lederdichtung. + Außer der äußeren Formgebung wurde die Carcellampe nur wenig verändert. In den ersten Lampen wurden Federwerke mit runden liegenden Platinen, also ein horizontal liegendes Federwerk verwendet. Da man dieses Werk nur im Fuß der Lampe zusammenbauen konnte, oder es bei einer Reinigung bzw. einer Reparatur der Pumpe dort zerlegen musste, wurde es oft beschädigt. Aus diesem Grund wurde das Federwerk, um 1820, zu einem horizontal stehenden Blockwerk geändert. Dieses Werk konnte nun mit dem Herausdrehen von zwei Schrauben und der Entnahme eines Keilstiftes komplett aus dem Fuß der Lampe entnommen werden und war so vor einer Beschädigung weitgehend geschützt. Wenn wir heute von einer Öllampe mit Pumpe und Federwerk sprechen, sagen wir im allgemeinen Carcellampe, oder Uhrwerkslampe. Diese Begriffe waren auch zu der Zeit gebräuchlich, als man diese Lampen noch als Lichtquelle benötigte und somit können wir generell nicht sagen es ist falsch. Der Name Lychnomena wie ihn Carcel für seine Lampe verwendete ist dagegen gänzlich unbekannt. Korrekt ist es jedoch, wenn man von einer Carcellampe spricht, die Lampe zu benennen die auch von der Fa. Carcel gebaut wurde. Die Bezeichnung für alle anderen Lampen dieser Art müssen wir als federwerksgetriebene Öllampen bezeichnen. Wenn auch Carcel vermutlich ein geändertes Uhrwerk als Antrieb für seine erste Lampe verwendete, so ist ein Uhrwerk ein Werk mit welchem man eine Zeitmessung anstrebt und nicht nur eine Kraft erzeugt. Niemand käme auf die Idee ein Spielzeugauto als Uhrwerksauto zu bezeichnen, obwohl es auch einen Federwerksgetriebenen Antrieb hat, ähnlich wie die vorgenannten Lampen. So ist also der Name federwerksgetriebene Öllampe mit der Bezeichnung des Herstellers Korrekt. Allerdings finden wir nicht auf allen Lampen den Hersteller, somit bleibt uns nur die Aussage federwerksgetriebene Öllampe mit der Angabe der Pumpenart. Da die meist gebaute Pumpe die von Rimbert ist, benutzen wir also diesen Namen zusätzlich. Also federwerksgetriebene Öllampe mit Rimbert-Pumpe. Es gibt aber noch andere Pumpenkonstruktionen deren Hersteller unbekannt sind und nun kommt unsere korrekte Bezeichnung für diese Lampe ins wanken. Ich bin also der Meinung, wenn ein Bericht über eine solche Lampe geschrieben wird sollte man möglichst den korrekten Namen benutzen. Im allgemeinen, so glaube ich, wird wohl der Name Carcellampe auch für all die Lampen benutzt werden die mit einem Federwerk angetrieben werden. Ein Kenner der Lampe wird dann wohl die Frage stellen wer die Lampe gebaut hat und welche Pumpe sie beinhaltet. Somit brauchen wir uns um unseren allgemeinen Sprachschatz keine großen Gedanken zu machen und weiterhin Carcellampe sagen. http://antik-oellampen.de/index.php-article_id=65.html
- Lychnomena oder mechanische Lampe von CC. Carcel und Careau, Par Brevet DÍnvention (Erfindungspatent), o. D., Bl. 95, Bl. 107 (Druck, französisch) In: Ermittlung und Begutachtung von Erfindungen zur Technik und Ernährung aus Frankreich und England (Berichte von Konsul Henry aus Paris) - II. HA GD, Abt. 27, Nr. 371 - II. HA GD, Abt. 27. Technische Deputation. 03 Roh- und Werkstoffverbesserungen, Fabrikationssteigerungen und Erfindungen, 1796 - 1811. 03.29 Verschiedene Waren und Fabrikate ("Erfindungen", "Varia"). https://archivdatenbank.gsta.spk-berlin.de/midosasearch-gsta/MidosaSEARCH/ii_ha_gd_abt_27/index.htm?kid=GStA_ii_ha_gd_abt_27_3_29. Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz (GStA PK). Archivstraße 12 - 14. D-14195 Berlin
- Bernd Loch: Lychnomena oder Carcellampen - zur Sonderpräsentation in der Alten Sammlung des Saarlandmuseums in Saarbrücken. Weltkunst 13/2003. Kunst und Technik München. 2003
- Careau, Bertrand-Guillaume Carcel: "Lychnomena, ou Lampe mécanique des citoyens Carcel et Careau". Mme Huzard. 1800. 16 Seiten - https://www.google.de/books/edition/Lychnomena_ou_Lampe_m%C3%A9canique_des_citoy/_Dw5QwAACAAJ?hl=de
- Bertrand-Guillaume Carcel, Careau: "Lychnomena ou lampe méchanique". Madame Huzard, 1801. 16 Seiten - https://books.google.de/books/about/Lychnomena_ou_lampe_m%C3%A9chanique.html?id=WplYQwAACAAJ&redir_esc=y
- Bertrand Guillaume CARCEL, CAREAU (Citoyen.) · 1801: Par brevet d'invention. Lychnomena ou lampe méchanique des citoyens Carcel & Careau. (Institut national ... Extrait des registres de la Classe des sciences physiques & mathématiques. Séance du 16 ventôse an IX ... Rapport [on the “Lychnomena”].). Englisch 1801 16 Seiten. https://www.google.de/books/edition/Par_brevet_d_invention_Lychnomena_ou_lam/lltzmgEACAAJ?hl=de
- w:fr:Rosalie Huzard: Marie-Rosalie Huzard , geb. 27. Mai 1767 und starb weiter 31. Januar 1849ist ein französischer Verleger und Drucker , der sich auf veterinärmedizinische und agronomische Literatur spezialisiert hat . Sie trug wesentlich zur Entwicklung dieser Disziplinen an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert bei . Sie veröffentlichte auch Kunstwerke . Rosalie Vallat la Chapelle stammte aus einer Pariser Druckerfamilie und heiratete 1792 den Tierarzt Jean-Baptiste Huzard (1755–1838), dem sie einen Sohn, Jean-Baptiste Huzard fils (1793–1838), schenkte. Sie tritt die Nachfolge ihrer Mutter an, der „Witwe Vallat la Chapelle“, die bereits einen Verlag betrieb. Ihr 1798 gegründeter Verlag 1 befand sich mindestens von 1800 bis 1839 in der Rue de l'Éperon Nr. 7 in Paris. Manchmal arbeitete sie mit der Druckerei Xhrouet zusammen - Geburtsname: Marie-Rosalie Vallat la Chapelle - Aktivitätszeitraum
In Richtung 1793-1839 - Sie erhielt ein Druckerpatent1. April 1811, dann lassen Sie die los15. Oktober 1816. DER27. Januar 1811Sie ist eine von vier Buchhändlerinnen, die in ihrem Beruf tätig sind. 1815 kaufte sie das landwirtschaftliche Anwesen des Buchhändlers Marchand, 1834 das der Witwe Desray. DER21. Mai 1839, verkaufte sie die Druckerei und Buchhandlung an ihren Schwiegersohn Louis Bouchard-Huzard, der das Unternehmen fünfzehn Jahre lang leitete. Anschließend wurde sie von ihrer Schwiegertochter, Madame Bouchard-Huzard 2 , übernommen . Rosalie Huzard veröffentlichte insbesondere die Annals of Agriculture (1811–1834), die Memoiren der Agricultural Society des Departements Seine (1800–1818), die Annals of Mines (1818–1823) und die Geschichte der französischen Landwirtschaft von Jean -Baptiste Rougier de la Bergerie im Jahr 1815 2 .
- Adresse: Rue de l'Eperon Saint-André-des-Arcs, no. 11. - Zeitraum: 1800-1804; Adresse: Rue de l'Eperon Saint-André-des-Arcs, no. 7. - Zeitraum: 1805-1839 https://www.deutsche-biographie.de/1037568036.html - w:fr:Rue de l'Éperon: Die Rue de l'Éperon ist eine alte Straße (1267 „ Vicus Galgani) im Viertel Monnaie des 6. Pariser Arrondissements - Quartier de la Monnaie - Der Verwaltungsbezirk im 6. Arrondissement von Paris liegt an der Seine gegenüber der Île de la Cité, mit der er durch die Pont Neuf verbunden ist. - Die Geschichte des Viertels begann, als Karl der Kahle im Jahre 864 die Münzprägeanstalt am Seineufer gründete (Karl der Kahle zentralisierte im Jahr 864 die französische Münzprägung am königlichen Hof in Paris)
Hydrostatische und Aerostatische Lampen
Bearbeiten- Hydrostatische und Aerostatische Lampen: Es war das Ziel vieler Lampenerfinder eine Lichtquelle zu konstruieren die keinen Schatten wirft. Um die Flamme auf den höchsten Punkt der Lampe zu bringen baute Carcel im Jahr 1800 mit sehr hohem Aufwand und Kosten seine Uhrwerkslampe. Da diese Lampenart sehr teuer war, versuchten andere Erfinder Lampen auf vermeintlich einfachere und billigere Art herzustellen. Girard konstruierte 1803 in Paris eine hydrostatische Lampe die auf dem Prinzip des Heronsbrunnen arbeitete. Da sich zwischen den beiden Flüssigkeiten ein Luftpolster befindet, nennt man diese Art aerostatische Lampen. Es wurde mit verschiedenen Druckflüssigkeiten, die ein hohes spezifisches Gewicht haben, gearbeitet. Zur Anwendung kamen unter anderem Quecksilber, Sirup, oder Salzlösungen. Erst 1825 gelang Thilorier in Paris durch die Wahl der Zinkvitriollösung (schwefelsaures Zink), die er in seiner Lampenkonstruktion einsetzte, der Durchbruch. Diese Lösung hat ein spezifisches Gewicht von 1,57, etwa doppelt so schwer als Öl. Sie hat wie Quecksilber den Vorteil einer hohen Beständigkeit gegenüber Kälte und ist kaum aggressiv gegenüber Metallen, was bei anderen Druckflüssigkeiten ein zusätzliches Problem darstellt. Am 19. Mai 1835 erhielten Thilorier und Serrurot ein Patent auf solche Lampen. So genial die Ideen und so sinnvoll die Konstruktionen der Lampen auch waren, so hatten diese alle einen großen Nachteil. Wenn die Lampe brannte, durfte man sie nicht mehr bewegen. Schon die geringste Erschütterung führte zu einer Druckschwankung im System, und die Flamme erlosch. Durch diesen Umstand war der Einsatz dieser Lampenart sehr eingeschränkt, und sie fand wenig Verwendung. Nach der Erfindung und Verbreitung der Moderateurlampe um 1840 fanden Hydrostatische Lampen kaum noch Käufer. Durch die geringe Herstellung dieser Lampen zählt sie heute zu den begehrtesten Sammlerstücken. Selbst bei einer stark beschädigten und unvollkommenen Lampe lohnt sich eine zeitaufwendige Restaurierung. -http://antik-oellampen.de/index.php-article_id=67.html
Sinumbra-Lampe
Bearbeiten- Sinumbra-Lampe um 1830. Eine kleine Lampe aus Berliner Eisen, Messing und Weißblech. Die Lampe gehört zu der Gattung der Kranzlampen. Sie wurde um 1802 von Argand erfunden und zeichnerisch dargestellt. Bordier baute sie zuerst als große Hängelampe, ab 1806 als Tisch- und Deckenlampe für Zimmerbeleuchtung. Er gab ihr den Namen Astrallampe, was soviel wie »den Gestirnen entsprechend« bedeutet. Bordier war ein Cousin von Argands Frau und Schüler von Argand. Er wurde auch Argands Nachfolger in der Lampenfabrik in Versoix am Genfer See. Mit einer geringen Änderung am Tank und einem Spiraldochtregler versehen änderte der Engländer Philipps in Paris die Lampe und gab ihr den Namen Sinumbra (ohne Schatten). Der Spiraldochtregler wurde bereits um 1802 von Smethurst und Paul in England konstruiert. Im Jahr 1819 verbesserte der Engländer Samuel Parker die Lampe, indem er den Ölbehälter keilförmig zum Lichtstrahl gestaltete. Patent Nr. 4475 vom 15.06.1820. http://antik-oellampen.de/index.php-article_id=68.html
Docymastique
Bearbeiten- Docymastique. Vier verschiedene Öllampen mit Alkoholbehälter. Die Lampe wurde als Lötlampe für Goldschmiede, zum Emaillieren und als Essenwärmer benutzt. Eine kleine Ölflamme erhitzt den Alkohol in dem kugeligen Behälter. Der Alkohol wird gasförmig und presst sich durch die Flammdüse. Hier wird er von der Ölflamme entzündet und züngelt als Stichflamme vor. Ein Sicherheitsventil, das in der Füllöffnung der Kugel angebracht ist, verhindert einen Überdruck in dieser. Die Lampen sind sehr selten und im Handel kaum zu finden. - http://antik-oellampen.de/index.php-article_id=100.html
Nachtuhr
Bearbeiten- Nachtuhr um 1850. Lichtpage mit Nachtuhr. In der Zeit, als die Straßen in den Dörfern und Städten noch keine Beleuchtung hatten, beschäftigten reiche Leute sogenannte Lichtpagen. Diese hatten unter anderem die Aufgabe, sich um die Beleuchtung im Hause zu kümmern und am Abend oder in der Nacht Gäste zu ihren Kutschen oder nach Hause zu geleiten. Zu diesem Zweck trugen sie meist große Fackeln um den Weg zu erhellen. Die abgebildete Nachtuhr stellt so einen Pagen in seiner damaligen Bekleidung dar. Diese Art von Uhren wurden im 18. und 19. Jahrhundert benutzt, um während der Nacht die Uhrzeit ständig ablesen zu können. Zu diesem Zweck befindet sich in der Opalglaskugel über dem Uhrwerk ein kleines Glasgefäß mit einem Schwimmdocht. In dieses Gefäß wird auf eine Wasserlache Pflanzenöl aufgegossen. Nun wird der Docht aufgelegt und angezündet, die kleine Flamme erhellt von innen die Kugel, welche sich hinter dem stehenden Zeiger dreht. Die schwarzen aufgebrachten Zahlen auf der Kugel sind nun gut zu sehen und man kann die Zeit genau ablesen. Auch wird das Zimmer etwas erhellt. Ähnliche Uhren gab es auch die mit einer Kerze ausgestattet waren. Die Figur ist aus Zinkguss hergestellt und galvanisch bronziert. Das Uhrwerk ist in Messing gearbeitet. Es wird mit einem Federwerk angetrieben und über eine Spindelhemmung gesteuert. An dem kurzen Pendel, das sich frei unter dem Werk bewegt, ist eine Regulierung der Pendelfrequenz möglich. Am Uhrwerk befinden sich zwei Stempel aus denen hervorgeht, dass dieses durch ein französisches und ein deutsches Patent geschützt war. Der Hersteller ist unbekannt. Fundort: Flohmarkt Metz, am 03.01.1998. Die Lampe befand sich in gutem Zustand, jedoch musste das Werk neu aufgearbeitet werden, Zeiger, Opalglaskugel und Ölglas fehlten. Nach der Restaurierung befindet sich die Nachtuhr in einem sehr guten Zustand. Alle Teile sind original, jedoch die Kugel ist gerissen. Das Werk hat eine Laufzeit von 28 Stunden und eine erstaunlich genaue Gangfrequenz. - http://antik-oellampen.de/index.php-article_id=30.html
Geschichte
BearbeitenFeuer und Licht: vom Lagerfeuer zur Petroleumlampe
BearbeitenDer Mensch ist ca. zwei Millionen Jahre alt. Eine gewisse Technik, wie z.b. das Anfertigen eines Faustkeiles, beherrscht er seit etwa 500 tausend Jahren. Von dieser Zeit an ist es auch möglich dass er das Lagerfeuer zwar kannte und auch verstand es zu unterhalten, nicht aber dieses anzuzünden. Hierfür war er von Naturereignissen, wie Blitz oder dem Feuer der Erde abhängig. Das Feuer der Erde, durch Vulkane, Erdbeben oder Erdgase war für ihn das dämonische Feuer. Das Feuer des Himmels durch Blitz dagegen das Göttliche.
In der Mythologie hatten die Götter das Feuer für sich bestimmt. Es wird ihnen aber von Prometheus gestohlen und den Menschen gebracht. Dafür lässt Zeus Prometheus an einen Felsen schmieden und schickt einen Adler der ihm die ständig nachwachsende Leber zerhackt. Um ihn von seinen Leiden zu erlösen erlegt Herakles den Adler. Für diesen Frevel bestrafen die Götter die Menschen mit der Büchse der Pandora, in der alles Leid der Erde eingeschlossen war, nur die Hoffnung bleibt in der Büchse zurück.
Das Lagerfeuer war wohl das erste künstliche Licht der Menschen. Die zufällige Entnahme eines Stockes aus dem Feuer das erste bewegliche Licht. Es mag wohl Jahrtausende gedauert haben bis man feststellte, dass tierische Fette ein gutes Licht erzeugten. Eine der ersten Lampen, für diese Fette, wurde in der Höhle von La Mouthe Süd-Frankreich gefunden und stammt aus der Zeit um 17.000 vor Chr.
In den nachfolgenden Jahrtausenden änderten sich Aussehen, Brennmaterialien und Handhabung der Lampen. Jedoch das Wesen der Flamme blieb immer gleich. Die Flamme gehörte zu den vier Grundelementen Feuer, Wasser, Luft und Erde. Diese galten als heilig und unzerlegbar. Erst als Argand ein geborener Schweizer aus Genf, Schüler von Lavoisier in Paris, die Flamme näher untersuchte, stellte er fest, dass wenn der Flamme im Innern Sauerstoff zugeführt wird brennt diese wesentlich heller. Im Jahr 1780 lässt Argand von seinem Bruder eine Lampe bauen, die im Innern der Flamme einen Luftzug hatte. Es war eine Wandlampe bei der sich das Brennöl in einer Sturzflasche (Prinzip der Vogeltränke) befand. Das System der Sturzflasche stammt bereits von Cardanus, 1500 nach Chr. Bis auf den heutigen Tag beruhen fast alle leistungsstarken Lampen mit Docht auf der Erfindung von Argand.
Alte Argandlampe mit Vakuumbehälter und Reflektor Die Dochtverstellung wird über eine hinter dem Zylinder liegende Zahnstange reguliert. Das unter dem Brenner hängende Glas dient zur Aufnahme des Tropföles.
In den nachfolgenden Jahren bemühte man sich mit Argands Erfindung geeignete Lampen herzustellen. Da das Pflanzenöl im Docht aber nur 2-3 cm hoch steigen kann, war die Lampe immer von einem seitlichen Ölbehälter abhängig. Bei einer Wandlampe ist dies nicht störend, bei der Tischlampe dagegen ist hinter dem Behälter immer einen lästiger Schatten.
Kombinierte Wand-Tischlampe Mit sechseckigem Lampenschirm und Sturzbehälter. Wird sie als Wandlampe genutzt, so wird der Fuß entfernt und mit der auf der Rückseite angelöteten Öse an einer Wandhalterung befestigt.
Pumplampe Nach der Erfindung von Meister Grosse, Meisen bzw. des französischen Abtes von Perigney, um 1748.
Das Pflanzenöl befindet sich im bauchigen Unterteil. Durch drücken auf den seitlichen Hebel wird eine Pumpe betätigt die das Öl zum Docht fördert, wo es von der Flamme aufgenommen wird. Brennt die Flamme schwächer, so ist ein neuer Pumpvorgang nötig.
Bei dieser Art von Beleuchtung, wundern wir uns heute nicht über das Zitat von Johan Wolfgang von Goethe um 1800: »Wüßte nicht, was es noch besseres geben könnte, als wenn die Lichte ohne putzen brennten.«
http://antik-oellampen.de/index.php-article_id=85.html
Die Entwicklung der Öllampe
BearbeitenSchalen-Lampe
Einfache aus Stein gehauene Schalen. Die älteste etwa 20.000 v. Ch. wurde in der Höhle von La Mouthe, Süd-Frankreich gefunden. In der Steinzeit wurden vermutlich die wenigsten Schalen von Menschenhand gefertigt. Man benutzte von der Natur geschaffene Körper wie ausgehöhlte Steine, Muscheln oder Schneckenhäuser. Es wird angenommen dass diese Körper bereits um 30.000 v. Ch. als Öllampen ihre Anwendung fanden. Heute ist es sehr schwierig einer angebrannten Schale oder Muschel die Verwendung als Lampe zuzuschreiben. Es ist möglich dass dieser Körper einfach nur im Feuer gelegen war und dadurch seine Brandspuren aufweist. In späterer Zeit wurden die Schalenlampen meist aus Ton geformt und gebrannt.
Dochtrinnen-Lampe, Ölkrüsel
Die Krüsellampe ist eine Dochtrinnenlampe deren Ursprung um 2.000 v. Ch. zu suchen ist. Es ist keine Unschlitt oder Fettlampe sondern eine Öllampe die sich wie die Schalenlampe aus den vorgenannten entwickelte.
Tüllen-Lampe
Die Entwicklung der Tüllenlampe geht in die Römerzeit, etwa 100 nach Ch. zurück. Die meist senkrechte Tülle hat eine Bohrung mit der der Docht in seiner Höhe verstellt und fixiert werden kann. Zur Römerzeit wurden die meisten Tüllenlampen als flache Schalen aus Ton hergestellt. Die Abbildung zeigt den Ständer einer Tüllenlampe, daneben den eigentlichen Lampeneinsatz.
Dochthalter-Lampe
Offene oder geschlossene Lampen deren Dochthalter am Boden der Ölschale befestigt ist. Zu dieser Art gehören die Klosterlampen und die Grubenfrösche. Ihre Entwicklung geht in das 14. Jh. zurück. Auch bei dieser Lampe unterstützt der Dochthalter das Aufwärmen des Öles in der Schale.
Einlegedochthalte-Lampe
Etwa ab dem 16. Jh. entwickelte man diese Art Lampe. Zu ihnen gehören unter anderen diese Kugel oder birnenförmige Glaszapfenlampen. Da sie häufig mit dem Wormser-Brenner versehen waren werden sie oft Wormserlampen genannt.
Schnauzen-Lampe
(auch Rabbiner, Fränksche, Märkische Lampe, oder Katzenkopf genannt). Die Weiterentwicklung der Öllampe führte zu dieser Schnauzenlampe hin. Bei der Lampe wird der Docht in einem dünnen Rohr geführt welches seitlich am Ölbehälter befestigt ist. In späterer Zeit, etwa um 1800, bekam das Rohr kurz unter der Flamme eine kleine Schale. Diese verhinderte das Abtropfen des Öles bei brennender Lampe.
Öluhr-Lampe
Angelehnt an die Dochthalterlampe entwickelte sich die Öluhr. Diese Lampe verfügt über einen gläsernen Ölbehälter der als Sturzflasche auf der Lampe aufgeschraubt ist. Ein senkrechtes Band, welches mit Zahlen versehen ist, zeigt durch den sinkenden Ölspiegel in der Sturzflasche die ungefähre Uhrzeit an. Eine genauere Zeitangabe wurde mit gleichen Lampen erreicht die jedoch einen Zylindrischen Ölbehälter hatten. Die Skala auf dieser Lampe beginnt mit der 7. Wurde die Lampe später oder früher angezündet so musste die verstrichene, bzw. die Differenz berücksichtigt werden.
Pendel-Lampe
Ölpendellampen sind meist geschlossene Dochthalterlampen. Diese werden wegen ihrer Aufhängung Pendel- oder Wippenlampe genannt. Sie sind meist als Tisch und Wandlampen einsetzbar. Oft fanden sie auf Schiffen ihre Anwendung.
Rumford-Lampe
Rumford-, Kasten-, oder auch Fränksche Rüböllampe genannt gehen auf Benjamin Thomson zurück. Ob dieser sie auch erfunden hat ist ungewiss. Er wurde in Woburn, Massachusetts, USA geboren (1753-1814) und war Chemiker und Physiker. Vermutlich wegen seines Reichtums, weniger wegen seiner Verdienste wurde er um 1790-91 zum Grafen Rumford ernannt. Sein Leumund war nicht der beste, denn man sagte ihm nach er würde sich an dem geistigen Eigentum anderer Leute bereichern. So versuchte er auch die Kranzlampe als eigene Erfindung zu bauen, was aber Marcet Bordier durch einen Gerichtsstreit verhindern konnte.
Pump-Lampe
Die erste Pumplampe soll bereits durch den französischen Abt von Perigney um 1748 konstruiert worden sein. Sie war aus Weißblech gefertigt und mit einem runden Volldocht versehen. Verbessert wurde die Lampe um 1765 durch den Abt Mercier und Meister Grosse, Meißen, der sie auch in größeren Stückzahlen fertigte. Das Pflanzenöl befindet sich im Unterteil des Lampenkörpers. Durch drücken auf den oberen Teller (bzw. das obere Lampenteil) wird eine Pumpe betätigt die das Öl über ein Saug- und Druckventil in den Dochtraum fördert.
Argand-Lampe
Lampen mit rundem Hohldocht gehen auf den Erfinder Francois Pierre Ami Argand (1750-1803) zurück. Der gebürtige Schweizer lebte bis 1775 in Genf, später in Frankreich. Die erste Lampe wurde 1780 in Calvisson oder Montpellier, Südfrankreich, nach seinen Angaben, vermutlich von seinem Bruder, hergestellt. Zwei konzentrische Rohre führen zwischen den Wandungen einen Hohldocht. Somit gelangt Sauerstoff auch in das Flammeninnere und gewährleistet eine bessere Ver-brennung.
Kranz-Lampe
Kranzlampen sind Argandlampen deren Ölbehälter ringförmig um den Brenner angeordnet ist. Die erste Zeichnung einer solchen Lampe stammt von Argand aus dem Jahr 1801-02. Gebaut wurde sie 1804 vom Isaak-Marcet Bordier, er nannte sie Astrallampe. Eine Weiterentwicklung dieser Art Lampe ist die Sinumbra. Ihr Ölbehälter liegt keilförmig zur Flamme hin, wodurch kaum ein Schatten entsteht. Diese Lampen sind nicht zu verwechseln mit den Kranzlampen der Antike die meh-rere Dochte hatten.
Carcel- oder Uhrwerks-Lampe
Carcellampen sind Öllampen mit Argand-brenner, Federwerk und Pumpe. Erfinder war Bernard Guillaume Carcel (1750-1812) er war Uhrmacher in Paris. Die erste Lampe wurde am 24.10.1800 in Paris patentiert. Nach dem Ablauf des Patentes 1816 wurde diese Art Lampe von vielen Firmen mit etwas anderer Technik auch hergestellt. Der Name Carcel-lampe wurde auch für andere Firmen im Sprachgebrauch bis heute weitestge-hend beibehalten. Ihr Name Lychnomena, wie Carcel sie nannte, ist dagegen fast unbekannt.
Moderateur-Lampe
Moderateurlampen sind Öllampen mit Argandbrenner, Spiralfeder und Ledermanschette. Ein abgestufter oder abgeflachter Stahlstift im Teleskoprohr zum Brenner wird als Moderateur bezeichnet. Dieser regelt die Ölmenge für die Flamme. Im allgemeinen wird die Erfindung dem französischen Mecha-niker Franchot zugesprochen und in das Jahr 1836 datiert. Die Ehrung die ihm 1854 für seine Erfindung zugesprochen wurde lehnte Franchot jedoch ab. Er selbst hatte sehr viele Verbesserungen an der Lampe vorgenommen und die Lampe zur Perfektion gebracht. Die Lampe sucht ihren Ursprung bereits im Jahr 1787 in England.
http://antik-oellampen.de/index.php-article_id=83.html
Kerzen-Klemmleuchter 18./19. Jh.
BearbeitenDer Klemmleuchter besteht aus Blech und geschmiedetem Stahl. Zusätzlich besitzt er eine Dochtschere und ein Lösch-Hüftchen.
In früherer Zeit wurde die Kerze einfach nur als das Licht bezeichnet.
Bis etwa zur Mitte des 19 Jh. benutzten unsere Vorfahren, fast ausschließlich, Kerzen welche aus Talg hergestellt waren. Bienenwachskerzen waren der Kirche und dem Adel vorbehalten. Talg oder Unschlitt bzw. auch Inselt sind in erster Linie Fettabfälle von Wiederkäuern. Zu ihnen gehören Rinder, Schafe, Ziegen oder Hirsche. Das Fett von ihren Innereien ist für den Verzehr nicht geeignet. Auch das Fett verendeter Tiere kam hier zur Anwendung. Es wurde ausge-schmolzen, (in früherer Zeit auch so verwendet) gereinigt und in verschiedenen Verfahren zu Kerzen geformt.
Bis ins Mittelalter gab es hierfür fast keinen Berufsstand. Die Kerzen wurden meist in häuslicher Arbeit für den Eigenbedarf hergestellt. Die Kerzen verformten sich leicht bei Zimmertemperatur. Aus diesem Grund mussten eigene Kerzenhalter geschaffen werden. Einer dieser Halter ist der abgebildete Kerzen-Klemmleuchter. Eine Feder hält die Kerze in einem Ring fest. Eine weitere Bedeutung hatte die Feder als Löscheinrichtung. Brannte die Kerze bis in die Nähe der Feder ab, so wurde das Talg weich, die Feder schob dieses hoch und die Flamme erlosch. War aber der Docht zu lange, so konnte die Flamme weiterbrennen und die Kerze fiel brennend aus der Halterung. Kerzenreste stellte man auf die Bodenplatte und konnte sie dort abbrennen.
Einen großen Übelstand hatten zu dieser Zeit alle Kerzen, sie rußten, weil ihre Dochte nicht verbrannten. Aus diesem Grund musste ihr Docht ständig geputzt (gekürzt) werden. Goethe schrieb 1779 in einem Brief an Charlotte von Stein: »Wüßte nicht, was sie noch Besseres erfinden könnten, als wenn die Lichter ohne Putzen brennten.« Erst 1824 gelang es dem Franzosen Jules de Cambacèrés durch Flechten und einem gegengewickelten Faden eine Vorspannung in den Docht zu bringen. Nun krümmte sich dieser während der Verbrennung in der Flamme. Er gelangte so an das Flammenäußere, kam mit Sauerstoff in Berührung und verbrannte. Die Kerzenschere war nun überflüssig geworden. Goethe konnte sich noch 8 Jahre an dieser Erfindung erfreuen. Er starb im Alter von 82 Jahren am 22.03.1832, seine letzten Worte sollen »Mehr Licht« gewesen sein.
Nach der Erfindung des Stearin durch Chefreul um 1820 und die Entdeckung des Parafins 1830 durch Reichenbach kann man die Entwicklung der Kerze weitgehend abschließen. Jedoch besonders die ländliche Bevölkerung hielt auch noch nach diesen Erfindungen an den billigen Talgkerzen fest. Die Kerzen und auch die Dochte konnten in Eigenleistung fast kostenlos hergestellt werden. Sie waren trotz ihres üblen Geruches und dem ständigen Putzen des Dochtes noch lange Zeit in Gebrauch.
Wegen der Brandgefahr wurde die Benutzung des Kerzen-Klemmhalters um 1880 verboten.
Höhe des Halters ca. 26 cm. Breite der Bodenplatte ca. 10,5 cm, Länge ca.17 cm.
http://antik-oellampen.de/index.php-article_id=84.html
Carcel- oder Uhrwerkslampe
BearbeitenVon der Idee besessen die Flamme auf den höchsten Punkt einer Lampe zu bringen, damit diese keinen Schatten wirft, war das Ziel vieler Erfinder.
Der Pariser Uhrmacher Guilaume Carcel (1750-1812) nahm sich die Pumplampe von Meister Grosse Meißen bzw. die des französischen Abtes Mercier zum Vorbild. Er konstruierte eine Lampe bei der das Öl nicht mehr von Hand zum Brenner gepumpt werden musste, sondern baute ein Federwerk auf dem Prinzip des Uhrwerkes und trieb damit eine Pumpe an. Dies war eine Einzylinder Glaskolbenpumpe mit einem Durchmesser von 6,7 mm, die auf beiden Seiten wirkte. Über Ventile und durch dünne Leitungen drückte die Pumpe das Pflanzenöl in den Argandbrenner. Dieser war mit einer innenliegenden Gewindestange zur Dochtverstellung versehen.
Die Pumpe lieferte reichlich Öl, so dass die Flamme immer gleichmäßig brannte. Das überschüssige Öl das von der Flamme nicht verzehrt werden konnte, lief in den Ölbehälter der Lampe zurück und stand dem Kreislauf erneut zur Verfügung. Für die Lampe erhielt Carcel am 24.10.1800 ein Patent. Dieses wurde von seinem Nachbarn, dem Apotheker Careau, vermutlich angemeldet. Careau war auch Miteigner von diesem Patent.
Erstmals stand der äußeren Formgebung einer Lampe nichts mehr im Wege. Denkt man an diejenigen die aus feinem Porzellan vasenförmig hergestellt wurden, oder an die amphorenartigen die mit eleganten Bronzearmaturen versehen waren. Der Phantasie waren nun keine Grenzen gesetzt. Die häufigste Form der Lampen war wohl die zylindrische, mit etwas vergrößertem Fuß zur Aufnahme des Federwerkes und um deren Standsicherheit zu erhöhen. Die äußeren Gehäuseteile waren meist in Messing gearbeitet und mit verschiedenen Mustern oder Motiven verziert. Um den Lichtschein optimal nutzen zu können stellte man die Lampen oft auf Dreifuß- oder Mittelfußständer.
Die Blendwirkung der Flamme hob man mit einer Milchglaskugel, die auf der Brennergalerie der Lampe ruhte, auf. Durch die ständig gleichmäßig brennende Flamme wurde diese Lampe auch zu Lichtversuchen eingesetzt. Bec Carcel war die erste genormte Lichteinheit. Diese hatte Gültigkeit bis 1884 und wurde dann von der Einheit (HK) Hefenerkerze abgelöst.
Durch den hohen Kraftaufwand, der zum bewegen des Kolbens der Pumpe notwendig war, war das Federwerk ständig überlastet und sehr oft beschädigt.
Carcel änderte einiges an seiner Lampe, doch wegen des hohen Preises und den ständigen Reparaturen an Uhrwerk und Pumpe setzte sich diese nicht durch. Für seine Erfindung opferte Carcel sein ganzes Vermögen und starb fast mittellos im Jahr 1812.
Doch seine Idee lebte weiter und wurde von vielen nach dem Ablauf des Patentes 1816 weitergeführt. Verbessert wurde die Lampe unter anderem von Gagneau, Nikod und Careau. Careau verbesserte die Lampe in dem er die Pumpe mit vier Kolben bestückte. Ab 1817 baute Gagneau zwei Seidenbälge in seine Pumpe ein, die er über ein Nockenrad, ähnlich wie beim Schlagwerk einer Uhr, drückte. Die wesentlichste Verbesserung erreichte Penot. Er konstruierte eine neuartige Pumpe und zwar eine Membranpumpe mit drei Kammern, auch Priesterpumpe genannt.
Als Membrane benutzte er Goldschlägerhaut. Dies ist die gegerbte Haut vom Dickdarm eines Rindes bzw. dessen Blinddarm. Durch das neue System ist die Pumpe gegenüber ihrer Vorgänger wesentlich leichtgängiger. Das Federwerk wurde lange nicht mehr so stark belastet, auch war das Abdichten des Pumpenkörpers wesentlich einfacher. Mit der Änderung der Pumpe auf zwei Kammern (durch Rimbert) erhielt die Lampe ihre endgültige Konstruktion und wurde bis etwa 1900 gebaut.
Die Uhrwerkslampe blieb jedoch die konstruktionsreichste und teuerste aller Lampen und war somit einer privilegierten Schicht vorbehalten. Selbst heute gilt die Lampe in einer Sammlung als große Rarität.
Carcellampe, Frankreich von 1819
Der Außenmantel der Lampe ist aus lackiertem Weißblech gewalzt. Die Abstufungsringe sowie der Hals der Lampe sind in vergoldeter Bronze gearbeitet. Der Innenbehälter (Ölbehälter) befindet sich im oberen Bereich des Fußes und im Hals der Lampe. Er ist mit allen anderen Teilen durch Weichlot fest verbunden. Auffallend an der Lampe sind der schlanke lange Hals und die Brennergalerie ohne Kugelträger. An dieser Stelle ist eine Blechhülse übergeschoben an der über drei Streben ein konischer Lampenschirm aus lackiertem Blech befestigt ist. Auf dem Fuß-Sockel befindet sich die Anschrift des Herstellers:
CARCEL, inventeur BREVETÉ
Rue de L´Arbre. Sec N° 18
A. PARIS.
Das Federwerk befindet sich im Fuß der Lampe. Es besteht aus zwei runden Platinen, die im Durchmesser der Größe des Fußes entsprechen, sowie dem Federpaket, einem Windflügel, vier Zahnradachsen und einem Sperrrad. Das Rad ist mit zwei ovalen Löchern versehen, die zur Aufnahme des Nockenschlüssels dienen. Mit ihm wird das Federwerk durch eine Bohrung im Bodendeckel aufgezogen. Die Zahnradachse Nr.3 hat eine Kurbelwelle. Von hier aus geht die Kurbelstange zum Pumpengestänge und weiter zum Kolben. Im Bodendeckel der Lampe sind mehrere Reparaturdaten eingeritzt, unter anderem die Jahreszahlen 1822, 1829, 1837, 1839, und 1842. Alle anderen sind nicht zweifelsfrei zu lesen. Auf der Aufzugfeder im Werk der Lampe befinden sich ein Namenzug und die Aufschrift Oktobre 1819, hierbei handelt es sich um das Herstellungsdatum der Lampe.
Die Pumpe hat einen Kolben der nach beiden Seiten arbeitet. Der zylindrische Kolben mit einem Durchmesser von 6,7 mm ist aus Glas. In diese Glaskappe ist die Kolbenstange mit Siegellack eingeklebt. Die Ölzufuhr zum Brenner wird über je ein Ansaug- und Druckventil gesteuert.
Der Brenner ist ein Argandbrenner. Drei dünne Rohre sind im Hals der Lampe eingelötet. Am Brenner selbst befinden sich drei dünne Stifte, die in die Rohre eingesteckt werden und so die Verbindung zur Lampe herstellen. Das Dochtschlüsselrad verfügt auf seiner Achse über ein Kragenrad. Dieses greift auf ein Zahnrad, welches mit einer Gewindestange verbunden ist über. Der Docht wird an eine Hülse, die mit einer Gewindemutter versehen ist, angebunden. Mit der Gewindestange kann der Docht in seiner Höhe einreguliert werden. Zur Aufnahme der Gewindestange ist das innere Brennerrohr mit einer Längsrille (Einbuchtung) versehen. Über eine dünne Rohrleitung wird das Öl von der Pumpe zum Brenner gedrückt. Die Leitung ist unter dem Brenner mittels einer Überwurfmutter mit diesem verbunden. Die Zylinderhalterung wird auf das äußere Brennerrohr aufgeklemmt. Auf der Zylinderhalterung ist eine Punze, (unleserlich) zwei weitere befinden sich auf der Brennergalerie.
Aufbau der Lampe
Brenner
Zylinderhalterung
Brennergalerie
Brenner mit Zahnrad, Überwurfmutter und den drei Aufnahmestifte zur Befestigung an der Lampe.
Dochtschlüsselrad mit Kragenrad und Aufnahmebock. Der Bock verfügt über eine Bohrung, durch diese wird ein Aufnahmerohr von der Lampe durchgesteckt. Dadurch wird die Verbindung zum Zahnrad und zum Brenner gewährleistet.
Lampenhals und Trichter mit Aufnahme für Brenner
Pumpe
Pumpenkörper mit Ventilsitz für Druckventile
Kolben mit Buchse und Gestänge
Grundplatte mit Saugventile
Lederdichtungen
Pumpensieb
Druckventile
Steigrohr mit Gewindeanschluss für Brenner
Geschlossene Pumpe mit Antriebsgestänge und Abdichtplatte für Ölraum.
Federwerk
Federpaket
Platine
Sperrrad
Vier Zahnradachsen, zweite von links, mit Kurbelwelle und Kurbelstange
http://antik-oellampen.de/index.php-article_id=86.html
Hydrostatische und aerostatische Lampen
BearbeitenNachdem es Carcel im Jahr 1800, mit der Konstruktion seiner Uhrwerkslampe, unter sehr hohem Aufwand gelungen war, die Flamme auf den höchsten Punkt einer Lampe zu bringen, damit diese keinen Schatten wirft, versuchten es andere Erfinder auf vermeintlich einfachere und billigere Art. Girard konstruierte 1803 in Paris eine Hydrostatische Lampe, die auf dem Prinzip des Heronsbrunnen arbeitete. Da sich zwischen den beiden Flüssigkeiten ein Luftpolster befindet, nennt man diese Art aerostatische Lampen. Es wurde mit verschiedenen Druckflüssigkeiten, die ein hohes spezifisches Gewicht haben, gearbeitet unter anderem mit Quecksilber oder Salzlösungen.
Erst 1825 gelang Thilorier in Paris durch die Wahl der Zinkvitriollösung (schwefelsaures Zink), das er in seiner Lampenkonstruktion einsetzte, der Durchbruch. Diese Lösung hat ein spezifisches Gewicht von 1,57, etwa doppelt so schwer als Öl und wie Quecksilber den Vorteil einer hohen Beständigkeit gegenüber der Kälte. Sie war genau so wenig aggressiv gegenüber Metallen, was bei anderen Druckflüssigkeiten ein zusätzliches Problem darstellte. Am 19. Mai 1835 erhielten Thilorier und Serrurot ein Patent auf solche Lampen. So genial die Ideen und so sinnvoll die Konstruktionen der Lampen auch waren, so hatten diese alle einen großen Nachteil. Wenn die Lampe brannte, durfte man diese nicht mehr bewegen. Schon die geringste Erschütterung führte zu einer Druckschwankung im System, und die Flamme erlosch. Durch diesen Umstand war der Einsatz dieser Lampenart sehr eingeschränkt, und sie fand wenig Verbreitung.
Nach der Erfindung und Verbreitung der Moderateurlampe um 1840 fanden Hydrostatische Lampen kaum noch Anwendung. Durch die geringe Anzahl, die je von diesen Lampen gebaut wurden, zählt sie heute zu den begehrtesten Sammlerstücken. Selbst bei einer stark beschädigten und unvollkommenen Lampe lohnt sich eine zeitaufwendige Restaurierung, um diese zu vervollständigen und zu erhalten.
Beschreibung der Lampe nach der Konstruktion von Thilorier und Serrurot
Die Lampe wird über den Argandbrenner gefüllt. Dazu wird zuerst das Vakuum – bzw. Belüftungsrohr (13), das im Behälter (3) der Druckflüssigkeit steckt, ganz herausgenommen. Mit dem Trichter (14) wird nun eine vorgeschriebene Menge Druckflüssigkeit in die Lampe gefüllt. Auf dem gleichen Wege wird das Brennöl eingefüllt. Die hohe Ölsäule, bedingt durch das lange Trichterrohr, drückt nun die Druckflüssigkeit in den Behälter (3). Aufgefüllt wird soviel, bis aus der Bohrung, in der das Vakuumrohr steckt, Flüssigkeit austritt. Das Ventil am Trichter wird geschlossen. Nun wird das Vakuumrohr in die Lampe gesteckt, wo es mit einer Stopfbüchse abgedichtet wird. Die Lampe ist betriebsbereit. Die Druckflüssigkeit mit ihrem hohen spezifischen Gewicht drückt kontinuierlich durch die Leitung (b) unter das Öl und hebt dieses durch die Leitung (a) zum Brenner. Im Behälter (3) der Druckflüssigkeit entsteht nun ein Vakuum, dieses kann durch Heben oder Senken des Rohres (13) eingependelt werden. Dadurch erhält die Flamme ihre gleichmäßige Ölmenge. Das vom Brenner überlaufende Öl fließt durch die Leitung © und tropft in das Überlaufgefäß (12), das hinter dem Außenmantel (4) verborgen ist. Durch Anheben von (4) kann das Gefäß (12) entnommen und entleert werden. Wenn das Öl verbraucht ist, bleibt nur noch die Druckflüssigkeit in der Lampe zurück. Der Füllvorgang des Öles muß nun erneut durchgeführt werden.
Aufbau einer Hydrostatischen Lampe
Hydrostatische Lampe - Aufbau
Rohrsystem, a = Steig – und Füllrohr, b = Druckrohr, c = Überlaufrohr
Fußbehälter für Pflanzenöl
Behälter für Druckflüssigkeit
Außenmantel
Fußdeckel
Abschlußdeckel für Druckbehälter und Aufnahme für (13) mit Stopfbuchse
Ringe und Ziergarnituren
Brennerhülse mit Kugelträger.
Zylinderhalterung
Fußdeckel für Brennerhülse, durchbohrt für (13)
Argandbrenner
Überlaufgefäß
Vakuumrohr
Fülltrichter für Druckflüssigkeit und Brennöl
Aufschrift auf dem Fußbehälter der Lampe
N. 17016
PAR BREVET D`INVENTION
LAMPES HYDROSTATIQUES
DE THILORIER u. SERRUROT
RUE DU BOULOY N.4
Arbeitsweise des Heronsbrunnens
Heron aus Alexsantrien 2. Jh. nach Ch.
A rot = Druckflüssigkeit
B blau = Luft
C grün= Öl
Beim Auffüllen des Brunnens wird zuerst Öl in den Behälter 1 geschüttet. Dieses wird durch Drehen des Brunnens in die Kugel 3 befördert. Danach wird die Druckflüssigkeit eingefüllt, diese komprimiert die Luft, welche das Öl durch eine Düse in den Brenner drückt.
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Die Moderateurlampe
Ein Deutschstämmiger, namens Neuburger, der in Paris in der Rue Vivienne Nr.4 eine größere Lampenfabrik betrieb, stellte 1854 einen Erweiterungspatentantrag für Moderateurlampen. Möglicherweise kamen aus diesem Grund die Mitglieder der Wissenschaften in Paris zusammen. Diese berieten unter anderem darüber wer die Moderateurlampe erfunden hat. Nach längeren Recherchen und Diskussionen einigte man sich auf den französischen Mechaniker FRANCHOT und datierte die Erfindung auf das Jahr 1836. Nachträglich traten Bedenken auf, denn es wurde nachgewiesen daß bereits seit 1827 an Lampen mit Spiralfeder und Ledermanschette gearbeitet wurde. Franchot, dem diese Ehre zugesprochen wurde, lehnte sie ab. An frühen Moderateurlampen arbeiteten unter anderen die Franzosen Joanne und Hougthon. Es wurde jedoch bis zum heutigen Tag nicht festgestellt, wer nun wirklich die Lampe, die in Frankreich so beliebt war, erfunden hatte.
Gegenüber der Carcellampe, die weitgehend von der Moderateurlampe abgelöst wurde, hatte diese zwei große Vorteile.
Sie konnte wesentlich billiger hergestellt werden.
War sie kaum reparaturanfällig.
Die Lampe wurde wie folgt betrieben
Nach dem man die Brennerhülse, auf der auch die Kugel oder die Tulpe ruht anhebt, wird ein Schacht frei, in den das Pflanzenöl eingefüllt wird. Wenn der Füllvorgang beendet ist, wird durch drehen am Windenschlüssel, der über ein Zahnrad auf eine Zahnstange wirkt, eine Ledermanschette gehoben. Unter dieser entsteht ein Unterdruck der durch das nachfließende Öl ausgeglichen wird. Durch diesen Hebevorgang wird eine Spiralfeder gespannt, die dann auf die Ledermanschette wirkt. Durch den Druck der Feder und dem Gegendruck des Öles wird die Ledermanschette an die Wandung des Ölbehälters gedrückt und dichtet dort ab. Das unter Druck stehende Öl wird durch das Teleskoprohr zum Brenner gedrückt. In diesem Rohr befindet sich der Moderateur, der auch der Lampe den Namen gegeben hat. Es ist meist ein ca. 3 mm im Durchmesser und ca. 20 cm langer abgeflachter Stahlstift. Die Fläche am Stift läuft nach oben konisch aus. Durch dieses konische System wird die Ölmenge zum Brenner geregelt. Ist der Druck der Feder auf das Öl groß, so ist der Durchgang am Moderateur klein. Durch den Verbrauch des Öles wird die Spannung der Feder geringer, somit auch der Druck des Öles. Der Moderateur gibt kontinuierlich eine größere Öffnung frei, und die Menge des Öles für die Flamme bleibt fast immer konstant. Somit ist auch die gleichbleibende Helligkeit der Lampe gewährleistet.
Der Brenner der Lampe ist immer ein Argandbrenner. Zwischen zwei konzentrischen Rohren wird ein Schlauchdocht geführt. Dieser ist vom Dochtschlüsselrad aus über eine Zahnstange verstellbar. Der gegenüberliegende Schlüssel ist zum Heben der Ledermanschette.
In Deutschland wurden Moderateurlampen von der Fa. Wild und Wessel, Berlin bis etwa 1870 in einer Stückzahl von ca. 60.000 hergestellt. Auch die Fa. Stobwasswer, Berlin stellte diese Lampen her. In Frankreich wurden sie bis ca. 1900, in Einzelfällen sogar bis 1914 gebaut. Die genaue Anzahl der Moderateurlampen die je gebaut wurden ist schwer festzustellen. Diese ist jedoch gegenüber der Petroleumlampe verschwindend gering.
Moderateur-Lampenpaar Frankreich um 1840
Bei dem Lampenpaar handelt es sich um sehr frühe Moderateurlampen. Diese wurden um 1840 von den Gebrüdern Levavasseur, die auch Carcellampen herstellten, gebaut.
Die Außenmäntel sind in Messingblech gearbeitet und mit Jagdszenen erhaben geprägt. Um die Lampen zu erhöhen stehen diese auf Ständern.
Der Innenbehälter ist aus Weißblech hergestellt. Dieser wird mit einem Bodendeckel aus verzinnter Bronze mittels vier Schrauben verschlossen. Abgedichtet wird er durch eine konische Fläche. Um den Deckel besser vom Behälter lösen zu können, ist er mit zwei Abdruckschrauben versehen. Eine für Moderateurlampen seltene und aufwendige Herstellung.
Mit einem zusätzlichen Blechdeckel, wie man ihn von Carcellampen her kennt, wird der Außenbehälter von unten geschlossen. In beiden Deckel sind Einstempelungen.
LEVAVASSEUR FRÈRES (= Gebrüder Levavasseur)
PAR BREVET D´INVENTION (= mit Erfinderpatent)
SANS GARANTIE DU GOUVERNEMENT (= ohne Garantie der Regierung)
Der Brenner wird mit zwei Schrauben im Trichter der Lampe befestigt. Zwei Flachstege die zwischen zwei Scheiben genietet sind, bilden das Brennergerüst. Auf der oberen Scheibe sind die beiden Brennerrohre aufgelötet. An dem einen Flachsteg ist eine geschlossene Winde zum Heben der Ledermanschette befestigt. An dem anderen ist das Führungsrohr für die Zahnstange der Dochtverstellung und das Teleskoprohr angebracht. Ein kurzer Moderateur wird von oben in das Teleskoprohr eingeschraubt. Dieser regelt die Ölmänge für die Flamme.
links: Argandbrenner mit kurzem, von oben eingeschraubtem Moderateur.
Moderateur, links neben Brenner
rechts oben: Bodendeckel von Außenbehälter
rechts unten: Bodendeckel von Ölbehälter
links: abgestufte Spiralfeder
mitte: Zahnstange mit Grundplatte Teleskoprohr und Gewindeaufnahme für Nr. 5
rechts oben: Ledermanschette
rechts mitte: Konterplatte für Ledermanschette
rechts unten: Befestigungsmutter für Ledermanschette
Der immer größer werdende Bedarf an Licht lies die Wissenschaftler nach neuen Brennölen suchen. So wurde aus verschiedenen Rohmaterialien, wie zum Beispiel aus Braunkohle, Asphalt, Torf usw. zu Beginn des Jahres 1832 die ersten Kohlenwasserstoffe destilliert, und man gewann Solaröl, Photogen oder ähnliche Brennmaterialien. Diese waren leichter als die Pflanzenöle und bedurften eigener Brennerkonstruktionen. Die neuen Brenner kamen auf vielen Lampen zur Anwendung und bildeten einen Übergang zum Petroleumbrenner.
So wurden auf den ersten Petroleumlampen in Amerika Flachbrenner eingesetzt, die ihren Ursprung in den vorgenannten Kohlenwasserstofflampen hatten.
Nach der Einführung des Petroleums um 1859 in Europa wurde besonders in Deutschland und Österreich nach geeigneten Argandbrennern geforscht. Einer der ersten Brenner war neben dem Durchzugbrenner, der bereits 1840 von dem Deutschen Neuberger in Paris benutzt wurde und in seiner Solarlampe Anwendung fand, der Anbinderundbrenner.
Im Jahr 1865 entwickelte die Fa. Wild und Wessel, Berlin, den konischen Rundbrenner mit flachem Docht. Dieser erlangte 1870 im Kosmosbrenner seine volle Entwicklung. Während die ersten Dochtschlüsselräder der Lampen von Argand, Astral, Carcel, Moderateurlampen und andere nur flache oder ausgerundete Scheiben mit Rändelungen hatten, verwendete man nun Dochtschlüsselräder mit Firmenzeichen. Bei der Herstellung von Brennern wurden nicht immer eigene Firmenzeichen in die Dochtschlüsselräder geprägt. Bei größeren Bestellungen von Brennern konnte der Käufer eigene Initialen oder Figuren mit diesen einprägen lassen. Durch diesen Umstand ist es heute oft sehr schwierig Brenner den einzelnen Firmen zuzuordnen, oder Namen von Händlern ausfindig zu machen.
Der neu erfundene Brenner von Argand bedurfte auch eines neuen Namens. Die Franzosen nannten ihn Bec, was soviel wie Rüssel oder Schnabel bedeutet. Bec Carcel war auch die erste genormte Lichteinheit. Vor dieser waren die Begriffe Mondlicht oder Normalkerze gebräuchlich. Bec Carcel hatte bis 1884 Gültigkeit und wurde dann von der Einheit (HK) Hefnerkerze abgelöst (engl. Schreibweise: CP). Ab 1942 wird die Lichtstärke in Candela (cd) angegeben.
Petroleumlampe im Jugendstil, um 1900
Wie einfach muss die Bedienung der Petroleumlampen den damaligen Betreibern vorgekommen sein. Waren doch alle bis dahin handelsüblichen Öllampen in ihrer Konstruktion aufwendig und in ihrem Betrieb sehr pflegebedürftig. Darum wundert es auch nicht, wenn der Autor des Buches »Die Mineralöle, insbesondere Photogen, Solaröl, und Petroleum, sowie die Mineralöllampen« von Dr. Otto Buchner (aus dem Jahr 1864) schreibt:
»Die Lampenindustrie hat nicht minder ausgezeichnete Fortschritte gemacht. Kann sie noch weiter fortschreiten? In den neuen Erdöllampen hat sie Vortreffliches geleistet, das Beste, was bis jetzt in dieser Beziehung geboten wurde. Es muss der Zukunft überlassen bleiben, ob sie die Gegenwart überflügeln kann.«
Heute können wir über eine solche Aussage nur lachen, aber wird in der Zukunft nicht auch über uns gelacht werden?
http://antik-oellampen.de/index.php-article_id=88.html
Die Entwicklung des Brenners
BearbeitenEin Brenner ist eine Vorrichtung, die
den Docht in sich führt.
diesen heben und senken kann.
die Sauerstoffzufuhr für die Flamme lenken und regulieren kann.
Was bewegte Argand zur Konstruktion eines Brenners?
Argand, geboren 1750 in Genf, besuchte von 1764 – 1768 die Hochschule. Seine Eltern wünschten sich für ihn eine Priesterkarriere. Aber die Lernlust von Argand wurde immer größer, und so entschloß er sich 1775, nach Paris zu gehen. Als junger Dozent arbeitete er an der Hochschule in Paris bei Professor Lavosier. Durch ihn entdeckte er seine Neigung zu Chemie und Physik. Lavosier war der erste Wissenschaftler, der das Wesen der Flamme näher untersuchte und dies seinen Schülern mitteilte. Bis dahin galten die vier Grundelemente Feuer, Wasser, Luft und Erde als heilig und unzerlegbar. Im März 1780 hält Argand einen Vortrag über die Gewinnung von Alkohol. Dieser Vortrag stieß bei einigen Landbesitzern auf großes Interesse. Sie bewegten Argand, mit ihnen zu kommen und in Calvisson bei Montpellier, Südfrankreich, eine kleine Fabrik einzurichten. Ohne Eigenbeteiligung wurde Argand ein Gewinnanteil zugesprochen. Ein Vertrag wurde am 20.3.1780 aufgesetzt. Argand begann sogleich mit der Arbeit an der Brennerei. Nun lässt er seinen sechs Jahre älteren Bruder nach Calvisson kommen. Dieser führte weitestgehend die Handwerklichen Arbeiten in der Brennerei aus.
Um das Kesselhaus wirtschaftlich und gut zu beleuchten, läßt Argand von seinem Bruder Lampen bauen, die er im Gebäude installiert. Dies waren die ersten Lampen mit doppeltem Luftzug und Sturzflasche. Allerdings hatten sie noch keinen Zylinder und auch keine Dochtverstellung über Zahn- oder Gewindestange, er benutzte nur ein einfaches Häkchen.
Von allen Besuchern der Brennerei wird das helle Licht der Lampen bewundert. Argand dachte schon daran, diese Lampen patentieren zu lassen. Aus diesem Grund schickte er eine der Lampen zu seinem Freund, dem Magheilan. Dieser sollte überprüfen, ob in England auf solche Lampen ein Patent eingetragen ist. Durch widrige Umstände wird die Lampe in England nachgebaut, ohne das Argand etwas davon wußte. (Buch 38/231)
In Frankreich läßt Argand von seinem Bruder die Lampe verbessern. Auch arbeitete er an Zylindern aus Blech, haltbare Zylinder aus Glas konnte er damals noch nicht beschaffen.
1782 lernte Argand in Paris den Apotheker Quinquet und den Kolonialwarenhändler Lange (LAnge) kennen. Diesen erzählte er bereitwillig und detailliert von seiner Erfindung, denn mit deren Hilfe wollte Argand die Lampe bauen und vertreiben, noch bevor er für diese ein Patent hatte. Auch erzählte er beiden, daß er nach England fahre und dort für die Lampe ein Patent anstrebe.
Doch Quinquet und LAnge betrügen Argand und bauen die Lampe selbst, ohne seinen Namen zu erwähnen und ohne das Argand etwas davon wußte.
Im November 1783 stellte Argand die Lampe in Paris vor und fährt nach England, um diese dort patentieren zu lassen. Aber hier wird er abgewiesen, durch den Nachbau war diese bekannt. Dann sagte man, wegen der Sturzflasche, es sei die Lampe von Cardanus. In England erfährt er, daß seine Lampe von Quinqet und L`Ange in Paris gebaut wird. Nun beginnt ein langer Rechtsstreit zwischen Argand, Quinquet und L`Ange. Am 30.08.1785 wird Argand in Paris zum Erfinder der Lampe erklärt, aber der Rechtsstreit geht weiter.
Am 5.1.1787 willigt Argand in einen Vergleich ein. Ihm wird das Patent des Brenners zugesprochen und LAnge das für den Glaszylinder. Beide erhielten das Recht die Lampe zu bauen, aber auf der Lampe mußte ein gleichschenkliges dreieckiges Schild sein.
Argand erhält von Ludwig XVI 24.000 FF und ein Grundstück in Versoisc am Genfer See. Dort baute er eine Lampenfabrik. Als Betriebsleiter setzte er erst seinen Schwager, danach den Sohn seines Freundes aus England, Herr Howard, ein. Durch die Französische Revolution 1789 wurden alle Patente aufgehoben, und das geistige Eigentum als Gemeingut erklärt.
Die Konstruktion des ersten Brenners von Argand waren zwei zylindrische Rohre mit verschiedenem Durchmesser. Diese waren am Boden miteinander verbunden und nahmen zwischen den Wandungen die losen Saugdochte auf. Ein zusätzlicher Blechring, an dem die Saugdochte angebunden waren, gab Stabilität und die Möglichkeit, diese zusammen in der Höhe zu verstellen. Die Verstellung geschah anfangs mit einem einfachen losen Drahthäkchen.
Später wurde der äußere Zylinder mit einer kleinen Ausbuchtung versehen (siehe Skizze). Durch diese ging ein Gestänge das mit einer äußeren Zahnstange in Verbindung stand.
Durch die neuen und enger gewebten Dochte verringerte sich der Zwischenraum der Blechzylinder. Dadurch bekam die Flamme mehr Sauerstoff und rußte noch weniger. Die außenliegende Zahnstange wurde zwischen die beiden Zylinder in den Dochtraum des Brenners verlegt. Mit dem Dochtschlüsselrad war nun der Docht direkt in der Höhe verstellbar und durch das Anbringen von Blechkrallen entfiel das Anbinden des Dochtes.
Es ist mir nicht bekannt wer die Zahnstange und Blechkrallen als erster in den Zwischenraum des Brenners konstruiert hat. Jedoch hatte die Carcellampe im Jahr 1800, für die außerdem am 24.10.1800, wieder ein Patent erteilt wurde bereits eine Gewindestange zum heben des Dochtes im Zwischenraum. Der Docht wurde am Dochthalter mit einem Faden angebunden.
Der Franzose Marcet Bordier, ein Neffe von Argands Frau und Nachfolger in der Lampenfabrik, konstruierte mit der Zahnstange 1805 die Dochtverstellung an seiner Astrallampe. 1809 wurde der Argandbrenner für die Sinumbralampe von dem Engländer Phillips in Paris mit einem Schneckendrieb versehen. Die Dochtverstellung geschah nun über die Zylindrhalterung der Lampe. Diese Vorrichtung (Spiraldochtregler) wurde Bereits 1802 von Smethurst und Paul in England konstruiert.
Seit der Erfindung des flachen Dochtes im Jahre 1783 durch den Pariser Leger und dem Schweden Altstömer wurden auch etliche Brenner mit flachem oder halbrundem Docht gebaut. Diese hatten jedoch eine wesentlich geringere Lichtausbeute als der Argandbrenner.
Der immer größer werdende Bedarf an Licht lies die Wissenschaftler nach neuen Brennölen suchen. Zu Beginn der 1830 Jahre wurden durch Chemiker die ersten Kohlenwasserstoffe destilliert. Vermutlich wurden die ersten Versuche, aus bituminösem Schiefer Destillate herzustellen, zuerst in Frankreich durchgeführt. Auch aus anderen Rohmaterialien, wie zum Beispiel aus Braunkohle, Asphalt, Torf usw. wurden Destillate gewonnen. Man trennte sie nach ihrem spezifischen Gewicht und gab ihnen verschiedene Namen wie zum Beispiel Solaröl, Photogen oder ähnliche. Diese Substanzen waren leichter als die Pflanzenöle und bedurften eigener Brennerkonstruktionen. Die neuen Brenner kamen auf vielen Lampen zur Anwendung und bildeten einen Übergang zum Petroleumbrenner.
So wurden auf den ersten Petroleumlampen in Amerika Flachbrenner eingesetzt, die ihren Ursprung in den vorgenannten Kohlenwasserstofflampen hatten.
Nach der Einführung des Petroleums 1859 in Europa wurde besonders in Deutschland und Österreich nach geeigneten Argandbrennern geforscht. Einer der ersten Brenner war neben dem Spiraldochtregler, der Anbinderundbrenner. Im Jahr 1865 entwickelte die Fa. Wild und Wessel, Berlin, den konischen Rundbrenner mit flachem Docht. Dieser erlangte 1870 im Kosmosbrenner seine volle Entwicklung und wurde Marktführer für die ganze Welt.
Während die ersten Dochtschlüsselräder der Argand-, Astral-, Carcel-, Moderateurlampen und andere nur flache oder ausgerundete Scheiben mit Rändelungen hatten, verwendete man nun Dochtschlüsselräder mit Firmenzeichen. Bei der Herstellung von Brennern wurden nicht immer eigene Firmenzeichen in die Dochtschlüsselräder geprägt. Bei größeren Bestellungen von Brennern konnte der Käufer eigene Initialen oder Figuren mit diesen einprägen lassen. Durch diesen Umstand ist es heute oft sehr schwierig Brenner den einzelnen Hersteller Firmen zuzuordnen, oder Namen von Händlern ausfindig zu machen.
Der neu erfundene Brenner von Argand bedurfte auch eines neuen Namens. Die Franzosen nannten ihn Bec, was soviel wie Rüssel oder Schnabel bedeutet. Bec Carcel war auch die erste genormte Lichteinheit (ab 1822). Vor dieser waren die Begriffe Mondlicht oder Normalkerze gebräuchlich. Bec Carcel hatte in Deutschland bis 1884 Gültigkeit und wurde dann von der Einheit (HK) Hefnerkerze.
http://antik-oellampen.de/index.php-article_id=89.html
Was wären die Brenner ohne ihre Zuggläser (Zylinder)?
BearbeitenEs gibt fünf Gruppen von Lampenzylindern:
1. Gruppe
Der gerade Zylinder in Blech oder Glas
2. Gruppe
Der geschulterte Zylinder. Er wurde von LAnge erfunden und ab 1784 eingesetzt.
3. Gruppe
Der Wiener oder Zwiebelzylinder für Flachbrenner.
4. Gruppe
Der eingeschnürte Zylinder. Er wurde von Ruhl und Benkler, Wiesbaden, 1840 erfunden und zuerst mit einem Bajonettverschluss aus Blech zwischen den beiden Glaszylindern hergestellt. Erst einige Zeit später erhielt er durch Bammel, Braunschweig, die uns bekannte Glaseinschnürung.
5. Gruppe
Der Zylinder mit Bauch, für Brenner mit Flamm- oder Brandscheibe. Er wurde zuerst in der Liverpollampe (Kranzlampe) 1840 eingesetzt.
Moderateurlampe - Zuggläser
Alle Zuggläser haben die Aufgabe die Flamme zu beschleunigen, den Sauerstoff in die Flamme zu führen damit diese heller und bei richtiger Einstellung ohne zu rußen brennt.
http://antik-oellampen.de/index.php-article_id=90.html
Der konische Rundbrenner mit flachem Docht
BearbeitenBis zur Einführung des amerikanischen Petroleums 1858/59 kann die französische Lampenindustrie mit Recht von sich behaupten, dass sie die Vorreiter in dieser Branche war. Der Argand-Brenner wurde in Frankreich erfunden. Auch die zur Perfektion gebrachten Öllampen, wie Carcel und Moderateur, waren die besten Lampen auf dem Weltmarkt. Diese Industrie wollte der Staat nun schützen und belegte das eingeführte Petroleum mit hohen Zöllen. Die geringen Mengen Rohöl, welche in Lothringen gefördert wurden, spielten hierbei keine große Rolle. Durch diesen Umstand hielt die Lampen-Industrie es nicht für notwendig mit diesem neuen Brennstoff zu forschen und zu experimentieren.
Deutschland
In Deutschland war die Situation eine andere. Carcellampen wurden keine gebaut und Moderateurlampen nur nach französischem Vorbild. Hier wurde der neue Brennstoff begrüßt und man erforschte eifrig seine Eigenschaften. Der Argandbrenner wurde bereits um 1840 für die neuen Kohlenwasserstoffe, die sogenannten Steinöle, zum Anbinde-Rundbrenner weiterentwickelt. Die Kohlenwasserstoffe, zu denen auch das Petroleum gehört, verbrauchen wesentlich mehr Sauerstoff bei der Verbrennung als die pflanzlichen Öle.
In Berlin, wo sich 1855 die beiden Herren Wild und Wessel zusammenschlossen und die Moderateur-Lampenfabrik Wild und Wessel gründeten, wurde in dieser Richtung fleißig gearbeitet. Bis auf den Flachbrenner, den man von Amerika übernahm, waren die Brenner bis dahin aufwändig, schwierig in ihrer Handhabung, oft sogar ungeeignet. Die Dochte waren schwer einzubauen, auch hatten sie keine große Ausnutzung, da diese im Brenner nicht endlos transportiert werden konnten. Der Flachbrenner verfügte über jene Vorteile. Jedoch seine Lichtausbeute war geringer als die der Rundbrenner und seine Flamme neigte häufig zum Zerspringen des Zugglases. Im September 1864 entwickelte die Firma Wild & Wessel den konischen Rundbrenner mit flachem Docht. Dieser Brenner vereint nun die Vorteile des Flachbrenners mit dem Argand-Brenner. Er ist in seiner Leuchtkraft stark, sein Docht wird endlos transportiert und seine Bedienung ist einfach.
Die Nähmaschine als Begründung zur Patentablehnung
Für den konischen Rundbrenner mit flachem Docht wurde im Frühjahr 1865 ein Patent ersucht. In England und in Frankreich wurde dieses sofort erteilt. Die Berliner Patentbehörde jedoch prüfte es und lehnte es ab. Ihre Begründung: Beim Saumlegen in der Nähmaschine wird ein ähnlicher Vor-gang hergestellt wie in diesem Brenner. Dies sei eine Nachahmung eines Vorganges und ist somit nicht patentwürdig. Der Brenner konnte also in Deutschland auch von anderen Firmen nachgebaut werden. Durch diese Patentablehnung entstand der Fa. W & W ein großer wirtschaftlicher Schaden (2).
In der ersten Konstruktion des konischen Brenners, der in 10 (Linie), später auch in 12 und 14 hergestellt wurde, baute man als Antrieb für den Docht eine breite, mit Zähnen versehene Walze ein. Diese ist in ihrer Mitte freigedreht, so dass der Docht auf zwei nebeneinander liegenden Zahnrädern transportiert wird. Mit der Zeit bemerkte man bei W&W, dass diese Walze die Petroleumzufuhr auf dieser Stelle einschränkte. Auch der Docht wird nicht gleichmäßig transportiert und die Flamme brennt hierdurch ungleich in ihrer Höhe. Daraufhin baute man, vermutlich Ende 1869, zwei schmale gegenüberliegende Zahnräder ein. Diese transportieren den Docht nun gleichmäßiger. (1)
Aber eine Entwicklung bleibt nicht stehen. Durch Versuche stellte man bald fest dass durch eine Zwillingswalze ein optimaler Transport des Dochtes gewährleistet ist. Nun baute man zwei mittig angeordnete Zahnradwalzen ein. Diese Walzen liegen sich gegenüber und greifen wie in einem Getriebe ineinander. Die beiden Walzen werden über das Dochtschlüsselrad betätigt. Sie greifen den Docht nun an vier Stellen und transportieren ihn gleichmäßig. Auch wird der Petroleum-Zufluss durch diese Walzen kaum eingeschränkt da sie schmäler sind. Die Flamme brennt bei diesem Brenner nun gleichmäßig in ihrer Höhe. Diese Konstruktion wurde, vermutlich Zeitgleich mit dem Kosmos-Brenner, Anfang 1870 als Kosmos-Normal-Brenner auf den Markt gebracht.
Bei der Fa. W & W waren um 1868/69 zwischen 300 und 400 Beschäftigte eingestellt. Diese produzierten wöchentlich ca. 8.000 Flach- und 12.000 Rundbrenner, 1/3 davon kam komplett mit Lampen in den Handel. Im Jahr 1868 lieferte W & W allein 50.000 Lampen nach Paris (1).
1870 erlangte der konische Rundbrenner mit flachem Docht im Kosmos-Brenner seine volle Entwicklung. Obwohl dieser Brenner mit dem gleichen Dochteinzug versehen ist wie der Kosmos-Normalbrenner erhielt W & W für diesen Brenner auch in Deutschland ein Patent. Dieses wurde am 10 Mai 1870 ersucht.
Der Kosmos Brenner wurde zu aber Millionen, auch von anderen Firmen im In- und Ausland, hergestellt. Er ist der erfolgreichste Brenner der für Petroleumlampen je gebaut wurde. Der Brenner eroberte die ganze Welt und Deutschland wurde in der Lampenindustrie Weltweit führend. Noch heute werden neue Petroleumlampen mit diesem Brenner hergestellt und im Handel vertrieben.
Anmerkungen zu Ausstellungen
Wie sehr W & W bemüht war, ihre Leistungen auf dem Markt zu präsentieren und in den Handel zu bringen, zeigen die vielen Ausstellungen an denen sie sich beteiligten. Während ihrer Firmengeschichte erhielten sie, bei Ausstellungen im In- und Ausland, 11 Preismedaillen. Überschwänglich beschreiben sie in ihrer Firmendokumentation besonders die Weltausstellung 1867 in Paris. Im Nachhinein wurde zu dieser Ausstellung eine Prägung kreiert, welche auf ihren Brennerrädern erschien und ihren Stolz auf jene Ausstellung verdeutlichte (2).
Quellen
(1) »Westermans Jahrbuch« Ausgabe Oktober 1869 bis März 1870
(2) »W & W 50 Jahre in der Lampenindustrie«
http://antik-oellampen.de/index.php-article_id=91.html
Wie berechne ich die Größe eines Argand-Brenners?
BearbeitenOder ist dieses überhaupt sinnvoll?
Ein Brenner wird in Linie () angegeben. Eine grobe Messung ist, den Docht in der Mitte zu falten und die Breite messen. Dieses bedeutet bei einer genauen Messung, mittlerer Durchmesser der Brennerrohre mal 3,14 geteilt durch 2. Nun hat man die genaue halbe Breite des Dochtes in mm.
Wild & Wessel schreiben in ihrer Festschrift, dass sie in der Petroleum-Lampen-Ära Normen festlegten und dass sie es versäumten die Brennergröße neu festzulegen. Auch schreiben sie, dass es besser wäre,den Brennern Nummern zu geben als sie mit der Linie zu bezeichnen. So wurde für die Berechnung, bei den Öllampen, weiterhin das Französische Zoll (27,07 mm) beibehalten. Teile ich nun 27,07 mm durch 12 dann habe ich eine französische (), also 2,26 mm.
Oft haben andere Firmen jedoch nur das Gewinde des Vasenringes als Norm übernommen und alle anderen Teile am Brenner anders gewählt. Wurde ein Brenner zum Beispiel mit einer anderen Maßeinheit gebaut, so bestehen natürlich Differenzen. Ein Zoll in der Schweiz hatte zum Beispiel eine Länge von 30,00 mm, es wurde auch nicht durch 12, sondern durch 10 geteilt, hier hatte also die Linie eine Länge von 3,0 mm. Solche Beispiele sind aus dieser Zeit sehr häufig aufzuzählen, da verschiedene Länder ihre eigene Maße hatten. Heute können wir froh sein, dass wir auf eine bzw. auf zwei einheitliche Maßeinheit zugreifen können. Eine korrekte Berechnung eines Argand-Brenners ist aus diesem Grund heute kaum noch möglich.
Darum führe ich eine einfache Überschlagesberechnung durch. Ich nehme den mittleren Dochtdurchmesser in mm, teile ihn durch 3 × 2, das Ergebnis gerundet ergibt die Größe des Brenners in Linie. Natürlich ist dieses Ergebnis sehr ungenau.
Führe ich nun eine genaue Berechnung durch und nehme den 16 Zentral-Vulkan Brenner von Wild & Wessel als Grundlage, so hat dieser zwischen den Brennerrohren einen mittleren Durchmesser von ca. 21,5 mm. Also 21,5 × 3,14 = 67,51 mm geteilt durch 2 = 33,755 mm geteilt durch 2,117 = 15,95 also 16(Linie), dieses Ergebnis ist nun korrekt. Allerdings mit der Berechnung der Englischen Linie.
Auf Grundlage der Französischen Linie erhalte ich eine Brennergröße von 13. Beim 10- und 14 Brenner von W & W ist weder die Berechnung über die Französische noch über die Englische Linie zutreffend. Auch der 16er AGNI-Brenner von W & W mit einem mittleren Durchmesser von ca. 27 mm lässt sich so nicht berechnen. Auf dem Brennerrohr dieses Brenners ist auch nur noch die 16 als Angabe, hinter der Zahl die Angabe der (Linie ) ist nicht mehr zu sehen. Dieses lässt vermuten, dass die Größen der Petroleumbrenner frei gewählt sind, sie sind eher einer Nummerierung zuzuordnen als einer Maßeinheit.
Um die Längenmaße etwas zu verdeutlichen, sind hier eine kleine Anzahl von Ländern und deren verschiedene Maße aufgezeichnet. Diese Liste könnte man um Etliches erweitern.
http://antik-oellampen.de/index.php-article_id=92.html
Die Bedeutung der künstlichen Beleuchtung
BearbeitenIm Mondenschein – »Au clair de la lune«
Ohne die Entwicklung der künstlichen Beleuchtung, hätte es das Industriezeitalter ebenso wenig geben können, wie es heute das Informationszeitalter ohne die Fortschritte in der Entwicklung des Computers gibt.
Die Bedeutung der künstlichen Beleuchtung und damit der Entwicklung der Lampe, ist bis heute den wenigsten Menschen bewußt. Wer einmal in seinem Leben in einem Bergwerk war, kann sich von der Bedeutung der künstlichen Beleuchtung eine Vorstellung machen.
Aber nicht nur der Bergbau hatte mit dem Mangel an künstlicher Beleuchtung bei der harten Arbeit in den Stollen große Mühe. Auch die Landwirte, Arbeiter, Kaufleute, Handwerker, Künstler, Akademiker, Menschen aller Schichten und Berufsgruppen waren zunehmend auf gute Beleuchtung angewiesen. Wer sich gute Beleuchtung leisten konnte, war in der Lage noch am späten Abend seine Arbeit zu verrichten oder eben er konnte bei Zeiten in der Frühe damit anfangen.
Ohne die künstliche Beleuchtung, wäre z. B. eine Arbeit am Fließband in Schichten nicht möglich gewesen. So hat die Beleuchtung maßgeblich dazu beigetragen, dass z.B. Massenproduktion möglich wurde. Die Beleuchtung hatte somit einen wesentlichen Einfluß bzw. Anteil an der Realisierung des Industriezeitalters.
Mit der Gänsefeder in der Hand, dem Tintenfaß auf dem Tisch und wenigstens einer brennenden Kerze, haben viele Dichter, Komponisten und Denker Stunden damit verbracht, in einer einfachen oder auch feudalen Behausung ihre Einfälle und Ideen zu Papier zu bringen, um sie später der gesamten Menschheit zur Verfügung zu stellen.
Die Menschen mußten sehr lange mit verschiedensten Formen der künstlichen Beleuchtung (angefangen von der Holzfackel über die Kerze, bis hin zur Öl- und später der Petroleumlampe) bis zur Entdeckung des Stromes und damit des elektrischen Lichtes auskommen.
Um nur eine ganz kleine Vorstellung davon zu bekommen, wie bedeutungsvoll die Entwicklung der künstlichen Beleuchtung war, muss man sich auch einmal vor Augen führen, welche arbeitsintensive und aufwendige Notwendigkeit alleine darin bestand, die frühen Lampen zu versorgen, wenn sie gut brennen und deshalb hell leuchten sollten.
An der Stelle möchte ich vor allem die Carcel- und Moderateurlampe anführen, eine Öllampe, die für damalige Verhältnisse revolutionäre Leuchtkraft besaß, jedoch sehr komplex in ihrem technischen Aufbau war und von daher schwierig zu reinigen.
Aber nicht nur das Putzen der Lampen war ausschlaggebend für ihren hellen Schein. Wichtig war auch die Entwicklung anderer Lampenschirme zur Vermeidung von zu viel Schatten, den es etwa bei Kerzen und »einfachen Lampen« gab. So wurde beispielsweise später ein Lampenschirm entwickelt, den der Erfinder »sin umbra« (= ohne Schatten) nannte.
Neben Reinigung und Formgebung war aber vor dem Aufkommen von Petroleum (das eine Kapilarwirkung hat), vor allem die Technik wichtig, die den Docht regelmäßig mit dem Öl versorgte. »Wie gelangt das Öl in regelmäßigen Abständen zum Docht?« war eine von vielen Fragen, die es zu beantworten galt.
Von all diesen Überlegungen und Schwierigkeiten, das Dunkel zu überwinden wissen wir heute nicht mehr viel.
C. C. Jahn
Das Lied »Au clair de la lune«
Au clair de la lune, mon ami Pierrot,
prête moi ta plume pour écrire un mot!
Ma chandelle est morte, je nai plus du feu.
Ouvre moi ta porte pour lamour de Dieu!
Au clair de la lune, Pierrot répondit,
je nais pas de plume, je suis dans mon lit.
Vas chez la voisine, je crois quelle y est,
car dans sa cuisine on bat le briquet.
Leih mir deine Feder, lieber Freund Pierrot,
möchte ein Brieflein schreiben, doch ich weiß nicht wo.
Es erlosch die Kerze, auch das Feuer mir,
für die Liebe Gottes öffne mir die Tür!
Und im Mondenscheine ruft Pierrot zurück:
Ich bin schon im Bette, hast bei mir kein Glück.
Geh doch zur Frau Nachbarn, die ist lieb und nett,
und in ihrer Küche glüht noch ein Brikett.
(Text und Musik aus Frankreich)
Restaurieren und erhalten
BearbeitenDas oberste Ziel einer Restaurierung ist die Vervollständigung und die Betriebsfähigkeit eines Gegenstandes. Allerdings darf man hierbei die Erhaltung der vorliegenden Substanz nicht außer acht lassen. Bei der Begutachtung des Objektes muss man sich die Frage stellen, soll der Gegenstand restauriert oder repariert werden?
Bei einer Reparatur werden alle Teile, die stark beschädigt sind wegen der Anfälligkeit während des Betriebes, durch Neuteile ersetzt.
Ganz anders ist es bei der Restaurierung. Hier werden zuerst alle beschädigten Teile möglichst mit alten Materialien vervollständigt. Danach werden sie in der zu restaurierenden Antiquität auf ihrem ursprünglichen Platz wieder eingebaut. Keinesfalls darf man der Betriebsfähigkeit den Vorrang vor der Substanz-Erhaltung geben. Es ist sinnvoller eine Lampe mit einem fehlenden Teil zu präsentieren als ein Originalteil stark zu verändern und dieses einzubauen, damit die Lampe wieder vollständig ist.
Funktionsfähig ist ein Gerät wenn alle Teile an diesem in Funktion gesetzt werden können.
Betriebsfähig ist es erst dann wenn man es auch in den Betrieb nehmen kann. Oft werde ich gefragt wie man Brenner von Lampen, oder auch andere Messing- und Bronzeteile die mit Grünspan und eingefressenem Schmutz befallen sind, reinigt.
Dazu sind einige grundlegende Hinweise zu beachten.
Wichtig ist, dass man jeden zu reinigenden Gegenstand als porösen Körper ansieht. An einem Brenner zum Beispiel sind es die Risse, Börtelungen oder der Grünspanbefall. An Bronze Teilen meist Lunkerstellen. Behandelt man einen Brenner zum Beispiel zuerst mit Säure, so sättigen sich diese Hohlräume mit Säure und ein Auswaschen ist fast unmöglich. Ein Zerfallen des Brenners ist, wegen der zurückbleibenden Säure, absehbar. Nimmt man aber zuerst eine Lauge, so sättigen sich auch hier die vorgenannten Hohlräume. Jedoch das Metall wird von der Lauge dabei nicht angegriffen, sondern nur der Schmutz.
Danach wird der Körper einige Male, am besten mit warmem Wasser abgewaschen. Eine alte Zahnbürste kann hier sehr hilfreich sein. Nun wird der Gegenstand, noch im nassen Zustand, mit Säure gereinigt. Ein schnelles und kurzes Arbeiten mit der Säure ist erforderlich. Wenn trotzdem Säure in einen Hohlraum oder Börtelung eintritt so wird diese von der noch dort vorhandenen Lauge neutralisiert und die Säure kann keinen Schaden anrichten.
Danach wird der Körper mehrmals mit warmen Wasser gespült. Nun ist ein erneutes eintauchen in die Lauge und ein erneuter Spülvorgang mit Wasser erforderlich. Wenn der Gegenstand gänzlich trocken ist wird er mit feiner Stahlwolle oder mit der Polierscheibe aufpoliert.
Man kann sicher sein, dass ein so behandelter Brenner im laufe der Zeit zwar wieder eine Patina annimmt. Bei trockener Lagerung jedoch bleibt ein Zerfall oder eine Grünspanbildung über Jahrzehnte aus. Auf diese Art habe ich Brenner, die ich schon vor etwa 30 Jahren erworben habe, gereinigt. Teilweise waren diese in einem sehr schlechten Zustand. Bis heute sind die Stücke, außer der Patina, ohne Befall. Es ist zwar eine sehr zeitaufwändige Arbeit die sich aber in jedem Falle lohnt.
Natürlich gibt es auch andere Reinigungsmethoden, zum Beispiel im Ultraschall-Bad oder in einer rotierenden Trommel. Diese Geräte besitzen jedoch die wenigsten Sammler, auch ist ihre Anschaffung sehr teuer.
Lauge: Natronlauge (Ätznatron) ca. 1 zu 100 in Wasser auflösen.
Säure: Salzsäure ca. 30% ohne Verdünnung. Beides ist in der Apotheke erhältlich.
Es empfiehlt sich im Freien und mit Schutzbekleidung zu arbeiten.
Antik-Öllampen | Texte und Fotos von Lothar S
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Anfertigen von Lederkolben
BearbeitenOft sind Lederkolben von Moderateurlampen in so schlechtem Zustand, dass sie bereits beim Ausbauen aus der Lampe zerbröckeln. Ein neuer Kolben muss angefertigt werden. Die Grundvoraussetzung dazu ist das Leder. Die besten Erfolge habe ich mit dem Leder alter Militärstiefel erzielt. Diese Stiefel kann man auf Flohmärkten für ca. 10-20 Euro erwerben. Die beiden Schäfte reichen zum herstellen von 10-14 Kolben aus.
Zuerst wird eine Matrize hergestellt. Am besten aus mehrfach verleimtem Holz. Der Durchmesser dieser muss 1-2 mm kleiner sein als der Innendurchmesser des Ölbehälters. Nun wird eine Scheibe aus dem Leder geschnitten. Diese ist im Durchmesser ca. 30-40 mm größer als der fertige Kolben. Die Lederscheibe wird etwa 1/2 Minute in heißes Wasser (ca. 90 Grad) gelegt, abgetrocknet und in der Matrize gepresst. Es ist darauf zu achten, dass das Leder mit der Außenhaut nach innen zeigt.
Das über die Innenmatrize stehende Leder wird nun sorgfältig abgeschnitten. Der Kolben erhält hierdurch eine gleichmäßig lange Lippe. In der Matrize kann der Kolben nun 4-5 Stunden trocknen bevor man ihn herausnimmt. Eine weitere Trockenzeit auf der Heizung von 8-10 Stunden und das Leder ist ausgetrocknet. Danach wird die Lippe des Leders nach unten verjüngt. Diese Arbeit führt man am besten mit einer Bandschleifmaschine durch.
Durch die Verjüngung der Lippe legt sich diese besser an der Wandung des Ölbehälters an und eine gute Abdichtung wird hierdurch gewährleistet. Zum Schluss wird der Kolben mit Vaseline eingerieben und eingebaut.
Ich kann Ihnen versichern dass ein so hergestellter Kolben Ihre Lampe in jedem Fall betriebsfähig machen wird.
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Anfertigen von Membranen
BearbeitenFederwerksgetriebene-Öllampen haben meist Pumpen die mit Membranen arbeiten. Diese Membranen sind bei den Lampen fast immer zerstört und müssen neu angefertigt werden. Die alten Membranen bestanden bei einigen Typen aus gewachster- oder gummierter Seide. Die meisten jedoch, wie die von Rimbert, Gotten oder Levavasseur waren aus Goldschlägerhaut. Dies ist der gegerbte Dickdarm eines Rindes bzw. dessen Blinddarm. Der Darm ist sehr dünn und besitzt ein Kreuzgewebe. Aus diesem Grund ist er sehr widerstandsfähig und für eine Membrane bestens geeignet.
Trotz meiner Bemühungen bei Gerbereien konnte ich diese Haut nicht mehr erwerben. Etwa 15 Jahre lang versuchte ich aus verschiedenen Materialien wie Nabaleder, Vinyl- oder Gummihandschuhen und ähnliches, Membranen zu drücken. Jedoch blieben diese Versuche ohne befriedigendes Ergebnis.
Erst bei der Benutzung einer sehr dünnen Haut aus Elchleder gelang es mir eine haltbare und geschmeidige Membrane herzustellen. Der Vorteil dieser Haut ist, dass sie beim eintauchen in heißes Wasser (80-90ºC) bis zur Hälfte schrumpft. Durch diesen Umstand kann sie sich beim Formen wieder dehnen und reißt nicht. Bei allen anderen Lederarten war dies der große Nachteil. Nach dem eintauchen in das heiße Wasser wird das Leder abgetrocknet und gepresst. Etwa 2-3 Stunden verbleibt es in der Holzpresse bevor man es herausnimmt. Danach muss es noch bei Zimmertemperatur austrocknen und die Membrane kann in die Pumpe eingebaut werden.
Es gibt verschiedene Größen von Rimbertpumpen, die häufigsten haben Membranabstände von 17/20 oder 21 mm. Die Stößel in der Matrize für die Rimbert und Levavasseur Membranen sind beweglich und werden erst nach dem zusammenlegen der Matrize eingedrückt. Sie haben einen Durchmesser von 13,5 mm und sind im unteren Bereich konisch.
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Restaurieren von Moderateurlampen
BearbeitenBeim Restaurieren einer Moderateurlampe muss man einige Dinge beachten.
Man baut den Brenner aus dem Trichter und zerlegt danach das Gehäuse der Lampe. Der Brenner kann im Trichter eingesteckt, eingeklemmt, mit Gewinde eingeschraubt, oder mit Schrauben in diesem befestigt sein.
Übrig bleibt nun nur noch der Ölbehälter mit seinem Inhalt wie Feder, Ledermanschette und das untere Steigrohr. Oft zieht sich der Moderateur mit dem Brenner auch aus dem Steigrohr heraus.
Der Trichter der Lampe wird meist mit Gewinde in den Ölbehälter eingeschraubt. Dieser ist mit Wachs im Hals abgedichtet und lässt sich oft schwer ausschrauben. Eine Erwärmung mit der Gasflamme ist hier erforderlich. Es gibt Lampen bei denen der Trichter in den Hals der Öldose eingelötet ist. Diesen muss man von innen auslöten. Dazu muss zuerst das Innenleben der Lampe, Feder und Manschette ausgebaut werden.
Der Brenner der Lampe muss in seine Einzelteile zerlegt, gereinigt und danach neu aufgebaut werden. Diese Arbeit ist schwierig und sehr zeitaufwändig. Ich habe zu Anfang des Öfteren versucht diese Arbeit zu umgehen, jedoch war dieses meistens nicht zufriedenstellend, oft sogar erfolglos.
Beim Ausbauen der Ledermanschette ist es wichtig diese nach oben zu ziehen bevor man den Bodendeckel der Lampe ablötet, (ebenso beim Zusammenbauen). Hierzu ist eine sehr langsame Erwärmung des alten Öles, das sich noch in der Lampe befindet und verhärtet ist, erforderlich. Keinesfalls darf das Leder mit einer Temperatur von über 60° in Berührung kommen da es sonst schrumpft und verhärtet.
Beim Zusammenbauen empfiehlt es sich den Lederkolben nach oben zu ziehen und die Zahnstange im Schraubstock abzusichern. Ist kein Schraubstock vorhanden, so benutzt man die Hebewinde der Lampe. Wenn man einen Schraubenzieher oder Stift durch den Windenschlüssel steckt und diesen am Hals der Lampe mit Draht anbindet bleibt die Manschette auch oben.
Was eine neue Manschette angeht, so ist diese im Schulterdurchmesser immer 1 mm dünner als der Innendurchmesser des Ölbehälters. Hierdurch wird gewährleistet, dass sich die Fußlippe der Manschette an den Behälter genau anlegen kann. Es ist wichtig den Innenbehälter zu polieren und eventuelle Beulen in diesem zu ebnen. Auch ist darauf zu achten, dass das Bodenleder, angelötet am Bodendeckel, sich auf seinem richtigen Platz befindet und zwar mittig unter dem Teleskoprohr. Das obere Teleskoprohr hat eine Lederbüchse die auch noch ausgetauscht werden muss.
Das Licht der Öllampe gibt schon eine besondere Atmosphäre ab und sie ist im Gegensatz zu einer Petroleumlampe im Gebrauch fast geruchlos. Sehr wichtig ist es die Lampe stets gefüllt zu halten und ständig in Betrieb zu nehmen. Versäumt man dieses so verhärtet das Öl im Teleskoprohr und kann nicht mehr zum Brenner gedrückt werden. Man muss die Lampe nicht immer anzünden, es genügt wenn diese aufgezogen wird. Dadurch fließt das Öl durch die Leitungen, es verhärtet nicht so schnell und diese bleiben frei.
Wesentlich besser für die Lampe ist es, sie nach dem restaurieren zu konservieren und nicht mehr in Betrieb zu nehmen. Dadurch wird die Lebensdauer dieser Sammelstücke um ein vielfaches verlängert und man kann sich viel Ärger ersparen.
Für das Restaurieren Ihrer Lampe wünsche ich Ihnen viel Erfolg
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Die mechanischen Öllampen Carcel und Moderateur
BearbeitenSo segensreich diese beiden Typen auch waren so hatten sie auch gewisse Nachteile.
Eine gut eingestellte Moderateurlampe, mit ca. einem Liter Öl Inhalt, brennt zum Beispiel 5-8 Stunden ohne zusätzliches Aufziehen. Will man diese Zeit erreichen so muss die Lampe in allen Teilen in optimalem Zustand sein. Das bedeutet, die Ledermanschette muss weich und geschmeidig sein, der Ölbehälter darf keinen Lochfraß haben, der Brenner muss in allen Teilen dicht und leichtgängig sein. Die Teleskoprohre müssen gerade, ohne Dellen und dicht sein.
Besonders aber der Moderateur muss auf jede Lampe genau abgestimmt werden. Da in etwa 50% der Lampen dieser Stift fehlt, muss er für jene Lampe, welche in Betrieb genommen wird, neu angefertigt werden. In eine meiner Moderateurlampen, die ich hin und wieder anzünde, habe ich einen neuen Moderateur eingepasst. Der Aufwand hierfür betrug ca. 3 Stunden. Die Arbeit beginnt mit der Auswahl des Drahtes. Dieser muss 0,4-0,6 mm dünner sein als der Rohrinnendurchmesser des unteren Teleskoprohres. Diesen Draht zu finden ist bereits die erste Schwierigkeit.
Danach erfolgt die Abschrägung am Moderateur. Diese Arbeit ist abhängig vom Öldurchfluss. Das bedeutet, man muss die Lampe füllen, den Moderateur bearbeiten und so oft ein und ausbauen bis dieser die gewünschte Ölmenge durchlässt, mitunter 10-15-mal. Bei jedem dieser Vorgänge muss die Lampe mindestens 1-2 Stunden im Pumpvorgang sein. Wie man an diesen Beispielen sehen kann ist es nur interessant eine Lampe in Betrieb zu nehmen die vom Inhalt her noch original und unbeschädigt ist. Es gibt Moderateurlampen, meist einfache Stücke, deren Innenbehälter fest in die Außenbehälter eingelötet sind.
Da man den Innenbehälter nur mit sehr großem Aufwand und unter Druck auf Dichtigkeit prüfen kann, sollte man auf eine Betriebsfähigkeit solcher Lampen nach Möglichkeit verzichten. Der Arbeitsaufwand steht, gerade bei einfachen Lampen, in keinem Verhältnis zum Wiederverkaufswert. Eine verhärtete Ledermanschette, ein abgeschnittener Brenner, eine fehlende Brennergalerie oder fehlende Schlüssel dagegen sind kein Problem um die Betriebsfähigkeit wieder herzustellen.
Unsere Vorfahren hatten mit diesen Lampen in den Wintermonaten kaum Schwierigkeiten da sie jeden Abend angezündet wurden. Jedoch während der Sommerzeit, in der die meisten Lampen kaum brannten, verhärtete das Öl in den Leitungen der Lampen und diese konnten so nicht mehr angezündet werden. Die Lampen mussten zuerst zerlegt und gereinigt werden. Oft genügte es den Brenner abzuschrauben den Docht und den Moderateur herauszunehmen und zu reinigen. In den meisten Fällen war die Lampe danach wieder Betriebsbereit.
Was geschieht heute mit diesen Lampen? Anfangs, wenn man eine solche Lampe besitzt, wird sie noch des Öfteren angezündet. Danach wird der Zeitabstand des Anzündens immer größer und es dauert nicht lange bis das Öl in den Leitungen und am Moderateur verhärtet. Hinzu kommt noch der Befall von Grünspan an den Messingrohren. Auch der Brenner blockiert nach einer gewissen Zeit. Nun ist die Lampe nicht mehr betriebs- und auch nicht mehr funktionsfähig, und man schimpft über die Personen die vorher bestätigt haben dass sie es doch sei.
Ich bin der Auffassung dass man diese Stücke nach dem Restaurieren nicht mehr in Gebrauch nehmen soll. Will man dennoch eine Lampe in den Gebrauch nehmen so kann man diese in den meisten Fällen nicht restaurieren sondern man muss sie reparieren. Dies bedeutet für die meisten Stücke einen negativen Vorgang. Bei der Moderateurlampe bedeutet dieses fast immer den Verlust der originalen Ledermanschette. Auch ist das untere Teleskoprohr oft beschädigt. Wird dieses ausgetauscht ist der originale Moderateur, soweit er noch vorhanden ist, oft nicht mehr zu gebrauchen und es muss ein neuer angefertigt werden.
All diese Teile werden bei einer Restaurierung und Funktionsfähigkeit nicht in Frage gestellt und bleiben so im Original erhalten.
Ähnlich ist dieses bei Carcellampen. Das Herstellen der Betriebsfähigkeit einer Lampe mit Rimbertpumpe ist jedoch am einfachsten.
Funktionsfähig ist ein Gerät, wenn alle Teile an diesem in Funktion gesetzt werden können.
Betriebsfähig ist es erst dann, wenn man es auch in Betrieb nehmen kann.
http://antik-oellampen.de/index.php-article_id=78.html
Anfertigen eines Sinumbra-Brenners
BearbeitenVorbereitung zur Herstellung einer Brennerkrone für einen Spiraldochtregler
Ein Blechstreifen wird mit Hartlot zu einem Ring zusammengefügt. Danach wird eine Scheibe zu einem Dreistern geformt und in den Ring eingelötet. Auf den Ring wird die Zahnteilung mit einer Schablone aufgezeichnet und danach ausgefräst. Die drei Streben werden zuerst in den oberen Ring eingenietet, danach in die unteren Bohrungen des Dreisternes.
Der zeitliche Aufwand zur Herstellung eines Brenners beträgt etwa 20-24 Stunden.
Im zweiten Bild sehen Sie:
links: Transportrohr mit Schlitz, dieser dient zur Aufnahme des Transportstiftes vom Brennerschloss (Dochthalter).
oben: Brennerkrone mit Streben und Führungsring
rechts: Wendelrohr, zugleich auch inneres Brennerrohr
unten: Dochthalter mit zwei Krallen, bei frühen Lampen wird der Docht angebunden
Das äußere Brennerrohr fehlt auf diesem Bild.
http://antik-oellampen.de/index.php-article_id=81.html
Herstellen eines Spiraldochtreglers für Argandlampen
BearbeitenTransportrohr
Messingblech 77 × 87 × 0,5 mm dick, über Kern von 20 mm biegen, auf dem Bild rechts neben dem Wendelrohr im gerollten Zustand.
Führungsring
Messingdraht 3 mm im Durchmesser, Wickelkern 16 mm, es ergibt einen Außendurchmesser von 24 mm. Dieser wird in das Transportrohr eingelötet und innen auf 18,5 mm ausgedreht.
Wendelrohr
Durchmesser 18 mm, Steigung 17-22 mm, Länge 100 mm
Dochthalter mit Nocken
Am abgesetzten oberen Teil wird der Docht angebunden. Messingblech 21×65 Di. = 1,6 mm.
Kugelträger (Zylinderhalterung)
Die 4 Strebe werden in den Träger genietet.
Oberer Führungsring
In diesen werden die 4 Strebe eingeschraubt. Messingstreb 3 mm im Durchmesser und 48 mm lang er wird bei 8 mm abgewinkelt.
Äußeres Brennerrohr
30 mm außen, 28 mm innen, Länge 86 mm mit Arretierungsrohr.
Bild 2
Kugelträger mit Streben, oberer Führungsring, Transportrohr und Dochthalter (Brennerschloss).
Bild 3
Zusammengebauter Brenner mit Anschluss für Ölleitung.
Bei Amerikanischen- und Englischen-Lampen 4 Strebe, bei Französischen nur 3.
Der Zeitaufwand für die Fertigstellung eines Brenners beträgt 6 Stunden. Wendelrohr und Kugelträger wurden als Rohlinge geliefert. Benötigte Werkzeuge waren bereits vorhanden.
http://antik-oellampen.de/index.php-article_id=82.html
Die Lampen-Sammlung
Bearbeitenvon Lothar Spaniol
Über meine Sammlung und meine Person
Im Frühjahr 1941 wurde ich geboren und wuchs in einer bäuerlichen Familie auf. Schon als Kleinkind hatte ich immer diverse Gegenstände in meinen Hosentaschen. Wenn mich meine Mutter danach befragte, sagte ich immer, die kann man noch gebrauchen. Oft entlockte ich ihr damit ein Lächeln. Nach meinem Schulabschluss 1955 erlernte ich den Beruf eines Maschinenschlossers und übte diesen bis 1969 aus. Danach, bis zu meiner Verrentung, übernahm ich eine Stelle als KFZ- und Gerätehandwerker (Schirrmeister) beim Technischen Hilfswerk.
Im Herbst 1965 heiratete ich und übernahm das Haus meiner Schwiegereltern. Auf dem Dachboden fand ich unter anderem vier Petroleumlampen, vier Grubensicherheitslampen und eine Froschlampe von den Vorfahren meiner Frau. Diese Stücke waren der Beginn meiner Sammlerleidenschaft, die bis heute noch besteht und von meiner Frau mitgetragen wird.
Bis in die Mitte der 70er Jahre sammelte ich nur gelegentlich und besuchte auch nur kleinere Flohmärkte in der näheren Umgebung. Meine Suche galt in erster Linie der Bergwerksbeleuchtung. Diese Lampen erwarb ich oft von privaten Personen, die ich auch über deren Herkunft befragte, was ich daraufhin auch schriftlich festhielt. Etwa in der Mitte der 70er Jahre legte ich immer größeren Wert auf Literatur, besonders auf alte in denen Lampen beschrieben wurden. Da ich bis zu diesem Zeitpunkt weder eine Moderateur- noch eine Carcellampe kannte, waren die Beschreibungen in den alten Büchern darüber für mich unverständlich. Dennoch kopierte ich sie, worüber ich im Nachhinein sehr froh bin. 1982 lernte ich Herrn Wunderlich kennen und besuchte das Lampenmuseum der Fa. Kaiser in Neheim-Hüsten. Von Herrn Wunderlich erhielt ich einige Hinweise auf Sammler und auch auf weitere Literatur. Mit den einzelnen Sammlern nahm ich telefonischen Kontakt auf und besuchte sie.
Im November 1994 fand das erste Lampensammlertreffen in Ochtendung bei Familie Gries statt. Das persönliche Kennenlernen und die daraus entstandenen Verbindungen zu den Sammlern, die mir noch unbekannt waren, brachten mir große Vorteile. Ich denke dabei in erster Linie an das persönliche Gespräch mit ihnen, an den Austausch von Fachwissen, Literatur, Ersatzteilen und Arbeitsleistungen.
Die Lampen, die ich im Laufe der Zeit erwarb, wurden auch von mir restauriert. Wenn ich bei verschiedenen Arbeiten nicht weiter wusste, wandte ich mich an einen älteren Restaurator. Seinen verschiedenen Hinweisen habe ich so manche Arbeitserleichterung zu verdanken. Beim Restaurieren der Lampen stellte ich fest, je höher der technische Aufwand war, umso größer war auch mein Interesse an ihnen. Dieses Interesse wurde im Laufe der Zeit immer größer und besteht heute noch.
Die Restaurierungsarbeiten, die ich seit dieser Zeit ausführte, bekamen auch einen anderen Stellenwert. Fortan wurden alle interessanten Stücke fotografiert und beschrieben, so dass die Technik von jedem Objekt nachvollzogen werden kann. Ich versuche stets den Erfinder, das Patent und den Hersteller ausfindig zu machen. Hier bin ich oft auf die Mitarbeit von anderen Sammlern angewiesen. Durch meine Restaurierungsarbeiten bekam ich immer größere Kontakte, auch zu ausländischen Sammlern denen ich mich auch als Vereinsmitglied anschloss. Durch die Vielzahl der Stücke, welche ich bereits restauriert und beschrieben habe, bekam ich auch stets ein größeres Wissen über die einzelnen Arten der Beleuchtungsgegenstände.
Ich hoffe, dass dieses Wissen in den nächsten Jahren noch erweitert wird und ich es auch an Sammler sowie an interessierte Personen weitergeben kann.
Auch war es mir stets wichtiger, eine Lampe zu restaurieren, sie zu fotografieren und zu beschreiben, als sie selbst zu besitzen.
Marpingen, im Dezember 2010
Lothar Spaniol
http://antik-oellampen.de/index.php-article_id=1.html
Nachruf
Unser Vater, Lothar Spaniol, verstarb am 22. Juni 2011. Seinem Wunsch gemäß lösen wir seine Sammlung, die auf dieser Website zu sehen ist, auf.
Wir möchten jedoch allen Interessenten, die eine Lampe erwerben wollen, deutlich machen, dass die Lampen zwar in einem funktionsfähigen Zustand sind, dass jedoch unser Vater immer versucht hat, die Originalteile der Lampen zu erhalten und auch wieder einzubauen. D.h., dass es sich bei den Öllampen um Lampen handelt, die z. T. fast 200 Jahre alt sind, dementsprechend alt sind also auch die Teile. Die Lampen sind deshalb nicht zum Brennen gedacht.
Es gibt – selbst unter den Sammlern – fast niemand, der in der Lage ist, diese Öllampen zu brennen. Um sie brennen zu können, braucht man das technische Verständnis für die Lampe und man muss sie regelmäßig warten. Dies ist mit einem enormen Aufwand verbunden, was sie aus dem Text »Bedeutung der künstlichen Beleuchtung« vielleicht herauslesen konnten.
Wir wünschen allen Lesern gute Unterhaltung beim Lesen der Texte und Betrachten der Bilder auf dieser Website.
C. Spaniol