Kurs:Numerik I/Matrixnorm und Spektrum

Einleitung Bearbeiten

Die wesentlichen Eigenschaften der durch induzierten Matrixnormen u.a. im Zusammenhang mit dem Spektrum sind im Folgenden zusammengefasst.

Definition - Spektrum Bearbeiten

Für eine Matrix   nennt man

 

das Spektrum und

 

den Spektralradius von  .

Bemerkung - Eigenwerte und Eigenvektor Bearbeiten

Eigenvektoren zusammen mit dem zugehörigen Eigenvektor sind wesentlich, um eine lineare Abbildung (Endomorphismus allein durch eine Linearkombination von gestreckt und gestauchten Eigenvektoren darzustellen (siehe Eigenwerte, Eigenvektoren und Diagonalisierung)

Satz - Abschätzung Spektralradius - Martixnorm Bearbeiten

Sei  . Für die durch eine Vektornorm induzierte Matrixnorm   gilt

 

Beweis - Abschätzung Spektralradius - Martixnorm Bearbeiten

Für den Beweis wird Eigenschaft, dass   ein Eigenwert zu einem Eigenvektor   ist, verwendet, um die Vektornorm des Bildes   gegen den Spektralradius abzuschätzen.

Beweis - 1 Bearbeiten

Sei   Eigenvektor zum Eigenwert   einer Matrix  , d. h.

 

Beweis - 2 Bearbeiten

Mit der zugehörigen Vektornorm   gilt dann

 

Daraus folgt die Ungleichung der Behauptung.

q.e.d.

Bemerkung - Zeilensummen und Spaltensummennorm Bearbeiten

Der folgende Satz besagt, dass die durch die Vektornormen   und   induzierten Matrixnormen   bzw.   gerade die in den obigen Beispiel eingeführte Zeilensummen- und Spaltensummennorm sind.

Satz - Zeilensummen und Spaltensummennorm Bearbeiten

Für   und die durch die Vektornormen   und   induzierten Matrixnormen   bzw.   gilt

  •   (Zeilensummennorm),
  •   (Spaltensummennorm).

Beweis - Zeilensummen und Spaltensummennorm Bearbeiten

Die Beweise der Gleichheit " " für die Zeilensummennorm bzw. Spaltensummennorm wird jeweils in zwei Teilaussagen " " und " " zerlegt. Für die Zeilensummennorm bedeutet das:

 

Beweis 1.1 - Zeilensummennorm Bearbeiten

Wir weisen zunächst die Behauptung für die Zeilensummennorm nach. Für   gilt

 

Beweis 1.2 - Zeilensummennorm Bearbeiten

Somit erghält man

 

und die folgende Abschätzung:

 

folgt.

Beweis 1.3 - Zeilensummennorm Bearbeiten

Zum Beweis der umgekehrten Abschätzung sei   beliebig, aber fest gewählt. Für   mit

 

gilt dann  .

Beweis 1.4 - Zeilensummennorm Bearbeiten

Somit hat man

 

Da   beliebig gewählt war, folgt die behauptete Darstellung für  .

Beweis 2.1 - Spaltensummennorm Bearbeiten

In dem nächsten Beweisteil werden wieder zwei Ungleichungen gezeigt, die zusammen die Aussage für die Spaltensummennorm liefern:

 

Beweis 2.2 - Spaltensummennorm Bearbeiten

Nun gilt weiter für  

 

Beweis 2.3 - Spaltensummennorm Bearbeiten

Zum Beweis der umgekehrten Aussage sei   beliebig, aber fest gewählt. Mit dem Einheitsvektor   erhält man dann

 

Damit folgt auch die behauptete Darstellung von  .

q.e.d.

Bemerkung - Reeller Fall Bearbeiten

Im Folgenden beschränken wir uns auf den reellen Fall  . Als unmittelbare Konsequenz aus Satz 2.12 erhält man

Korollar - Reeller Fall Bearbeiten

Für Matrizen   gilt

 

Bemerkung - Zusammenhang von Normen im reellen Fall Bearbeiten

Der nachstehende Satz liefert im Fall reeller Matrizen für die durch die Euklidische Vektornorm induzierte Matrixnorm eine spezielle Darstellung.

Satz - Euklische Norm - induzierte Matrixnorm Bearbeiten

Sei  . Für die durch die Euklidische Vektornorm   induzierte Matrixnorm   gilt:

 

Beweis - Euklische Norm - induzierte Matrixnorm Bearbeiten

Es ist   eine symmetrische und wegen

 

positiv semi-definite Matrix.

Beweis - 1 - Eigenwerte Bearbeiten

Somit besitzt   Eigenwerte     und gibt es zu   ein System   von orthonormalen Eigenvektoren, d. h. es ist

 

und

 .


Beweis - 2 Bearbeiten

Für   gilt daher mit der Darstellung  

 

Beweis - 2 Bearbeiten

In der obigen Abschätzung wird für einen Eigenvektor   zu einem maximalen Eigenwert   von   angenommen, denn

 

Damit ist alles bewiesen.

q.e.d.

Bemerkung - Spektralnorm Bearbeiten

Die Matrixnorm   bezeichnet man auch als Spektralnorm. Dieser Name begründet sich durch den letzten Satz bzw. die in folgendem Satz angegebene Identität für reelle, symmetrische Matrizen.

Satz - Spektralnorm für symmetrische Matrizen Bearbeiten

Sei   eine symmetrische Matrix, d. h.  . Dann gilt

 

Für jede andere durch eine Vektornorm induzierte Matrixnorm   gilt

 

Beweis - Spektralnorm für symmetrische Matrizen Bearbeiten

Wegen   gilt   und daher aufgrund der Symmetrie von  

 

Der zweite Teil der Behauptung folgt nun mit (2.4).

q.e.d.

Beispiel 1a - Symmetrische Matrix - Übertragbarkeit auf induzierte Matrixnorm Bearbeiten

Die symmetrische Matrix

 

besitzt die Eigenwerte  , so dass folgt:

 

Beispiel 1b - Symmetrische Matrix - Übertragbarkeit auf induzierte Matrixnorm Bearbeiten

Weiter hat man  . Damit zeigt dieses Beispiel, dass sich die im Spektralnormsatz für symmetrische Matrizen stehenden Beziehungen   nicht auf die entsprechenden induzierten Matrixnormen übertragen lassen.

Beispiel 2 - Nicht-symmetrische Matrizen Bearbeiten

Für die nicht symmetrische Matrix  , definiert durch

 

gilt offenbar   und  . Letzteres zeigt, dass auf die Voraussetzung „ “ in Satz 2.15 nicht verzichtet werden kann.

Bemerkung - Abschätzung für die Spektralnorm Bearbeiten

Der folgende Satz liefert noch Abschätzungen für die Spektralnorm beliebiger quadratischer Matrizen.

Satz - Abschätzung für die Spektralnorm Bearbeiten

Für jede Matrix   gilt

 

wobei   die in Beispiel 2.6 (a) definierte Frobenius-Norm sei.

Beweis 1 - Abschätzung für die Spektralnorm Bearbeiten

Mit dem Spektralnormsatz für symmetrische Matrizen und Korollar hat man

 

Beweis 2 - Abschätzung für die Spektralnorm Bearbeiten

Dabei wurde für die zweite Abschätzung die Cauchy-Schwarz-Ungleichung verwendet:

 

für alle  . q.e.d.


Siehe auch Bearbeiten


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