Kurs:Singularitätentheorie (Osnabrück 2019)/Vorlesung 12/latex

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\zwischenueberschrift{Der Modul der Kähler-Differentiale}

Der Tangentialraum zu einer polynomialen Abbildung \maabb {f} {{ {\mathbb A}_{ K }^{ n } }} {{ {\mathbb A}_{ K }^{ m } } } {} mit dem Nullstellengebilde
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{V }
{ = }{ V(f_1 , \ldots , f_m) }
{ \subseteq }{ { {\mathbb A}_{ K }^{ n } } }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} an einem Punkt
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{P }
{ \in }{V }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} ist
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ T_P V }
{ \defeq} { \operatorname{kern} \left( \operatorname{Jak}(f_1 , \ldots , f_m )_P \right) }
{ =} {{ \left\{ v \in { {\mathbb A}_{ K }^{ n } } \mid \operatorname{Jak} (f_1 , \ldots , f_m )_P (v) = 0 \right\} } }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{.} Wenn $P$ ein regulärer Punkt der Abbildung ist und man den Satz über implizite Abbildungen anwenden kann, so handelt es sich um einen linearen Unterraum, dessen Dimension mit der (Mannigfaltigkeits-)Dimension von $V$ übereinstimmt. Diese Konstruktion ist extrinsisch, sie hängt von der Einbettung von $V$ in den affinen Raum ab. Wir möchten eine intrinsische Version des Tangentialraumes vorstellen, der nur von $V$ bzw. dem affinen Koordinatenring abhängt. Dazu führen wir den Modul der Kähler-Differentiale ein, der für jede $R$-\definitionsverweis {Algebra}{}{} $A$ eine duale Version des Tangentialraumes liefert.




\inputdefinition
{}
{

Es sei $R$ ein \definitionsverweis {kommutativer Ring}{}{,} $A$ eine kommutative $R$-\definitionsverweis {Algebra}{}{} und $M$ ein $A$-\definitionsverweis {Modul}{}{.} Dann heißt eine $R$-\definitionsverweis {lineare Abbildung}{}{} \maabbdisp {\delta} {A} {M } {} mit
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ \delta (ab) }
{ =} {a \delta (b) + b \delta (a) }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} für alle
\mathl{a,b \in A}{} eine \definitionswortpraemath {R}{ Derivation }{} \zusatzklammer {mit Werten in $M$} {} {.}

}

Die dabei verwendete Regel nennt man \stichwort {Leibniz-Regel} {.} Oft ist
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{M }
{ = }{A }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{.} Für den Polynomring
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{A }
{ = }{R[X_1 , \ldots , X_n] }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} sind beispielsweise die $i$-ten \zusatzklammer {formalen} {} {} partiellen Ableitungen
\mathdisp {{ \frac{ \partial }{ \partial X_i } }} { }
$R$-Derivationen von $A$ nach $A$. Die Menge der Derivationen von $A$ nach $M$ ist in natürlicher Weise ein $A$-\definitionsverweis {Modul}{}{.} Er wird mit
\mathl{\operatorname{Der}_{ R } { \left( A , M \right) }}{} bezeichnet.




\inputdefinition
{}
{

Es sei $R$ ein \definitionsverweis {kommutativer Ring}{}{} und $A$ eine \definitionsverweis {kommutative}{}{} $R$-\definitionsverweis {Algebra}{}{.} Der von allen Symbolen
\mathbed {d(a)} {}
{a \in A} {}
{} {} {} {,} erzeugte $A$-\definitionsverweis {Modul}{}{,} modulo den Identifizierungen
\mathdisp {d(ab) =ad(b) + bd(a) \text{ für alle } a,b \in A} { }
und
\mathdisp {d (ra +sb)= rd(a) +sd(b) \text{ für alle } r,s \in R \text{ und } a,b \in A} { , }
heißt \definitionswort {Modul der Kähler-Differentiale}{} von $A$ über $R$. Er wird mit
\mathdisp {\Omega_{ A {{|}} R }} { }
bezeichnet.

}

Bei dieser Konstruktion startet man also mit dem freien $A$-Modul $F$ mit
\mathbed {da} {}
{a\in A} {}
{} {} {} {} als Basis und bildet den $A$-\definitionsverweis {Restklassenmodul}{}{} zu demjenigen Untermodul, der von den Elementen
\mathdisp {d(ab) - ad(b) - bd(a) \, (a,b \in A)} { }
und
\mathdisp {d (ra +sb) - rd(a) -sd(b)\, (r,s \in R \text{ und } a,b \in A )} { }
erzeugt wird. Die Abbildung \maabbeledisp {d} {A } {\Omega_{ A {{|}} R } } {a} {d(a) = da } {,} heißt die \stichwort {universelle Derivation} {.} Man prüft sofort nach, dass es sich um eine $R$-\definitionsverweis {Derivation}{}{} handelt.





\inputfaktbeweis
{Kähler-Differentiale/Universelle Eigenschaft/Fakt}
{Lemma}
{}
{

\faktsituation {Es sei $R$ ein \definitionsverweis {kommutativer Ring}{}{} und $A$ eine kommutative $R$-\definitionsverweis {Algebra}{}{.} Dann besitzt der $A$-\definitionsverweis {Modul}{}{}
\mathl{\Omega_{ A {{|}} R }}{} der \definitionsverweis {Kähler-Differentiale}{}{} die folgende universelle Eigenschaft.}
\faktfolgerung {Zu jedem $A$-Modul $M$ und jeder $R$-\definitionsverweis {Derivation}{}{} \maabbdisp {\delta} {A} {M } {} gibt es eine eindeutig bestimmte $A$-\definitionsverweis {lineare Abbildung}{}{} \maabbdisp {\epsilon} { \Omega_{ A {{|}} R } } {M } {} mit
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ \epsilon \circ d }
{ = }{ \delta }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{.}}
\faktzusatz {}
\faktzusatz {}

}
{

\teilbeweis {}{}{}
{Für jedes
\mathbed {da} {}
{a \in A} {}
{} {} {} {,} muss
\mathl{\epsilon (da) = \delta(a)}{} sein. Da die $da$ ein $A$-\definitionsverweis {Modul-Erzeugendensystem}{}{} von
\mathl{\Omega_{ A {{|}} R }}{} bilden, kann es maximal nur einen solchen Homomorphismus geben.}
{} \teilbeweis {}{}{}
{Es sei $F$ der \definitionsverweis {freie Modul}{}{} zur \definitionsverweis {Basis}{}{}
\mathbed {da} {}
{a \in A} {}
{} {} {} {.} Die Zuordnung
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ \tilde{\epsilon} (da) }
{ = }{ \delta (a) }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} legt nach dem Festlegungssatz einen $A$-\definitionsverweis {Modulhomomorphismus}{}{} \maabbdisp {\tilde{\epsilon}} {F} {M } {} fest. Es ist
\mathl{\Omega_{ A {{|}} R } =F/U}{,} wobei $U$ der von den Elementen \definitionsverweis {erzeugte Untermodul}{}{} ist, die die Leibnizregel und die Linearität ausdrücken. Da $\delta$ eine Derivation ist, wird $U$ unter $\tilde{\epsilon}$ auf $0$ abgebildet. Daher gibt es nach dem Homomorphiesatz eine eindeutige $A$-lineare Abbildung \maabbdisp {\epsilon} { \Omega_{ A {{|}} R } \cong F/U} {M } {} mit
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ \epsilon (da) }
{ =} { \tilde{\epsilon} (da) }
{ =} { \delta (a) }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{.}}
{}

}


Diese Aussage kann man auch so ausdrücken, dass eine natürliche $A$-\definitionsverweis {Modulisomorphie}{}{}
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{\operatorname{Der}_{ R } { \left( A , M \right) } }
{ \cong} { \operatorname{Hom}_{ A } { \left( \Omega_{ A {{|}} R } , M \right) } }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} vorliegt. Insbesondere ist
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{\operatorname{Der}_{ R } { \left( A , A \right) } }
{ \cong} { \operatorname{Hom}_{ A } { \left( \Omega_{ A {{|}} R } , A \right) } }
{ =} { { \Omega_{ A {{|}} R } }^{ * } }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{,} wobei rechts der Dualmodul genommen wird.





\inputfaktbeweis
{Kähler-Differentiale/Elementare Eigenschaften/Fakt}
{Lemma}
{}
{

\faktsituation {Es sei $R$ ein \definitionsverweis {kommutativer Ring}{}{,} $A$ eine kommutative $R$-\definitionsverweis {Algebra}{}{} und
\mathl{\Omega_{ A {{|}} R }}{} der \definitionsverweis {Modul der Kähler-Differentiale}{}{.}}
\faktuebergang {Dann gelten folgende Eigenschaften.}
\faktfolgerung {\aufzaehlungfuenf{Es ist
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{dr }
{ = }{ 0 }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} für alle
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{r }
{ \in }{R }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{.} }{Man kann
\mathdisp {\Omega_{ A {{|}} R }} { }
als den Restklassenmodul des freien $A$-Moduls zur Basis
\mathbed {da} {}
{a \in A} {}
{} {} {} {,} modulo dem Untermodul, der von den Leibnizrelationen und von
\mathbed {dr} {}
{r \in R} {}
{} {} {} {,} erzeugt wird, beschreiben. }{Bei
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{A }
{ = }{R[x_1 , \ldots , x_n] }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} ist
\mathbed {dx_i} {}
{i = 1 , \ldots , n} {}
{} {} {} {,} ein $A$-\definitionsverweis {Modulerzeugendensystem}{}{} von
\mathl{\Omega_{ A {{|}} R }}{.} }{Sei
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{A }
{ = }{R[x_1 , \ldots , x_n] }
{ = }{R[X_1 , \ldots , X_n]/ {\mathfrak a} }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{.} Für ein Polynom
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{F }
{ \in }{R[X_1 , \ldots , X_n] }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} und das zugehörige Element
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{f }
{ = }{F { \left( x_1 , \ldots , x_n \right) } }
{ \in }{A }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} gilt in
\mathl{\Omega_{ A {{|}} R }}{} die Beziehung
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{df }
{ =} { { \frac{ \partial F }{ \partial x_1 } } (x_1 , \ldots , x_n) dx_1 + \cdots + { \frac{ \partial F }{ \partial x_n } } (x_1 , \ldots , x_n) dx_n }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{,} wobei
\mathl{{ \frac{ \partial F }{ \partial x_i } }}{} die $i$-te \definitionsverweis {partielle Derivation}{}{} bezeichnet. }{Zu einem kommutativen Diagramm
\mathdisp {\begin{matrix} R & \stackrel{ }{\longrightarrow} & S & \\ \downarrow & & \downarrow & \\ A & \stackrel{ \varphi }{\longrightarrow} & B & \!\!\!\!\! , \\ \end{matrix}} { }
wobei die Pfeile \definitionsverweis {Ringhomomorphismen}{}{} repräsentieren, gibt es eine eindeutig bestimmte $A$-\definitionsverweis {lineare Abbildung}{}{} \maabbeledisp {} { \Omega_{ A {{|}} R } } { \Omega_{ B {{|}} S } } {da} { d \varphi(a) } {.} }}
\faktzusatz {}
\faktzusatz {}

}
{

\aufzaehlungfuenf{Es sei $r \in R$. Wegen der $R$-Linearität ist
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ d(r1) }
{ = }{ r d(1) }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{.} Wegen der Produktregel ist
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ d (1) }
{ =} { d (1 \cdot 1) }
{ =} { 1 d (1) + 1 d (1) }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{,} sodass durch Subtraktion
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{d (1) }
{ = }{ 0 }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} folgt. }{Wir zeigen, dass der in Frage stehende Untermodul $V$ mit dem Untermodul $U$ übereinstimmt, der von allen Leibnizrelationen und von den Linearitätsrelationen erzeugt wird. Nach Teil (1) ist die Inklusion
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{V }
{ \subseteq }{U }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} klar. Für
\mathl{a,b \in A}{} und
\mathl{r,s \in R}{} gilt modulo $V$ die Gleichheit
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{d(ra+sb) }
{ =} {d (ra) +d(sb) }
{ =} { rda +adr + sdb +bds }
{ =} { rda +sdb }
{ } { }
} {}{}{,} sodass also auch die Linearitätsrelationen zu $V$ gehören. }{Dies folgt aus der Linearität und der Leibnizregel. }{Beide Seiten sind $R$-linear, sodass es genügt, die Aussage für Monome zu zeigen. Für Monome beweist man die Aussage durch Induktion über den Gesamtgrad des Monoms. }{Da $B$ über \maabb {\varphi} {A} {B } {} eine $A$-Algebra ist, ist auch
\mathl{\Omega_{ B {{|}} S }}{} ein $A$-Modul. Die Verknüpfung
\mathdisp {A \stackrel{\varphi}{\longrightarrow} B \stackrel{d}{\longrightarrow} \Omega_{ B {{|}} S }} { }
ist eine $R$-\definitionsverweis {Derivation}{}{,} wie man unmittelbar nachrechnet. Aufgrund der universellen Eigenschaft von
\mathl{\Omega_{ A {{|}} R }}{} gibt es eine eindeutig bestimmte $A$-\definitionsverweis {lineare Abbildung}{}{} \maabbdisp {\tilde{\varphi}} {\Omega_{ A {{|}} R } } {\Omega_{ B {{|}} S } } {} mit
\mathl{d \varphi(a) = \tilde{\varphi} (da)}{.} }

}





\inputfaktbeweis
{Polynomring/Kählermodul und Derivation/Beschreibung/Fakt}
{Lemma}
{}
{

\faktsituation {Es sei $R$ ein \definitionsverweis {kommutativer Ring}{}{} und
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{A }
{ = }{ R[X_1 , \ldots , X_n] }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} der \definitionsverweis {Polynomring}{}{} in $n$ Variablen über $R$.}
\faktfolgerung {Dann ist der \definitionsverweis {Modul der Kähler-Differentiale}{}{} der \definitionsverweis {freie}{}{} $A$-\definitionsverweis {Modul}{}{} zur \definitionsverweis {Basis}{}{}
\mathdisp {dX_1,dX_2 , \ldots , dX_n} { . }
}
\faktzusatz {Die universelle Derivation ist bezüglich dieser Basis durch \maabbeledisp {} {A} { AdX_1 \oplus \cdots \oplus AdX_n } {F} {dF = { \frac{ \partial F }{ \partial X_1 } } dX_1 + \cdots + { \frac{ \partial F }{ \partial X_n } } dX_n } {,} gegeben.}
\faktzusatz {}

}
{

Es sei $G$ der von den Symbolen $dX_i$ erzeugte freie $A$-\definitionsverweis {Modul}{}{.} Die \definitionsverweis {Abbildung}{}{} \maabbdisp {\varphi} {G} { \Omega_{ A {{|}} R } } {,} die das Basiselement
\mathl{dX_i}{} auf das Differential $dX_i$ schickt, ist nach Lemma 12.4  (3) \definitionsverweis {surjektiv}{}{.} Die $i$-te \definitionsverweis {partielle Ableitung}{}{} \maabbeledisp {{ \frac{ \partial }{ \partial X_i } }} {A} {A } {F} {{ \frac{ \partial F }{ \partial X_i } } } {,} ist eine $R$-\definitionsverweis {Derivation}{}{,} sodass es aufgrund der universellen Eigenschaft des Moduls der Differentialformen eine $A$-\definitionsverweis {lineare Abbildung}{}{} \maabbdisp {p_i} { \Omega_{ A {{|}} R } } {A } {} mit
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ p_i \circ d }
{ = }{ { \frac{ \partial }{ \partial X_i } } }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} gibt. Dabei ist
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ p_i(dX_i) }
{ = }{ 1 }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} und
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ p_i(dX_j) }
{ = }{ 0 }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} für
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{j }
{ \neq }{i }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{.} Diese Abbildungen ergeben zusammen eine $A$-lineare Abbildung \maabbdisp {p = p_1 \times \cdots \times p_n} {\Omega_{ A {{|}} R }} {A^n \cong G } {,} für die
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ p \circ \varphi }
{ = }{ \operatorname{Id}_{ G } }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} gilt. Daher ist $\varphi$ auch \definitionsverweis {injektiv}{}{.}

}


Im Allgemeinen ist der Modul der Kähler-Differentiale nicht frei. Wenn $R$ ein Körper und $A$ der lokale Ring zu einem Punkt auf einer Varietät ist, so charakterisiert die Freiheit des Moduls sogar, dass der Punkt glatt ist, siehe Satz 21.6 und Satz 21.7.


\inputfaktbeweis
{Kähler-Differentiale/Nenneraufnahme/Fakt}
{Lemma}
{}
{

\faktsituation {Es sei $R$ ein \definitionsverweis {kommutativer Ring}{}{,} $A$ eine kommutative $R$-\definitionsverweis {Algebra}{}{} und
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{S }
{ \subseteq }{A }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} ein \definitionsverweis {multiplikatives System}{}{.}}
\faktfolgerung {Dann ist
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ \Omega_{ A_S {{|}} R } }
{ \cong} { { \left( \Omega_{ A {{|}} R } \right) } _S }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{.}}
\faktzusatz {}
\faktzusatz {}

}
{ Siehe Aufgabe 13.9. }





\inputfaktbeweis
{Kähler-Differentiale/Relative Differentialsequenz/Fakt}
{Lemma}
{}
{

\faktsituation {Es sei $R$ ein \definitionsverweis {kommutativer Ring}{}{} und es seien \mathkor {} {A} {und} {B} {} kommutative $R$-\definitionsverweis {Algebren}{}{} und \maabbdisp {\varphi} {A} {B } {} ein $R$-\definitionsverweis {Algebrahomomorphismus}{}{.}}
\faktfolgerung {Dann ist die Sequenz
\mathdisp {\Omega_{ A {{|}} R } \otimes_{ A } B \longrightarrow \Omega_{ B {{|}} R } \longrightarrow \Omega_{ B {{|}} A } \longrightarrow 0} { }
von $B$-Moduln \definitionsverweis {exakt}{}{.}}
\faktzusatz {Dabei geht
\mathl{da \otimes b}{} auf
\mathl{b d \varphi(a)}{} und $db$ \zusatzklammer {in $\Omega_{ B {{|}} R }$} {} {} auf $db$ \zusatzklammer {in $\Omega_{ B {{|}} A }$} {} {.}}
\faktzusatz {}

}
{

Die Surjektivität rechts ist klar. Zur Exaktheit an der zweiten Stelle verwenden wir die Beschreibung aus Lemma 12.4  (2). Die beiden Moduln \mathkor {} {\Omega_{ B {{|}} A }} {und} {\Omega_{ B {{|}} R }} {} besitzen das gleiche Erzeugendensystem und auch die Leibnizrelationen sind für beide gleich. Der Modul
\mathl{\Omega_{ B {{|}} A }}{} ergibt sich aus $\Omega_{ B {{|}} R }$ gerade dadurch, dass man den von den
\mathbed {da} {}
{a \in A} {}
{} {} {} {,} erzeugten $B$-Untermodul zu $0$ macht. Dieser Untermodul ist genau das Bild der Abbildung links.

}