Variablen repräsentieren verschiedene Werte, die man für sie einsetzen kann. Auf formaler Ebene bedeutet dies, dass eine oder mehrere Variablen durch gewisse Terme ersetzt werden. In der Ersetzung macht es einen großen Unterschied, ob gebundene oder freie Variablen vorliegen. Der Ausdruck
-
bedeutet in einem angeordneten Körper interpretiert, dass die nichtnegative Zahl als Quadrat darstellbar ist (also eine Quadratwurzel besitzt), was für wahr ist, für im Allgemeinen (das hängt von der Interpretation für ab) nicht. Gleichbedeutend (bei einer inhaltlichen Interpretation) mit diesem Ausdruck ist
-
aber nicht
-
das nur bei
oder
wahr ist. Von daher wird die weiter unten zu gebende Definition für die Substitution von Ausdrücken berücksichtigen, ob Variablen frei oder gebunden sind. Ferner wird es wichtig sein, in einem Ausdruck neue Variablen einzuführen. Damit diese Konstruktion eindeutig definiert ist, legen wir eine durchnummerierte (und abzählbare) Variablenmenge zugrunde.
Es sei ein Symbolalphabet einer
Sprache erster Stufe
gegeben. Es seien paarweise verschiedene Variablen und fixierte
-Terme.
Dann definiert man rekursiv über den Aufbau der Terme die Substitution für jeden -Term .
- Für eine Variable ist
-
- Für eine Konstante ist
-
- Für ein -stelliges Funktionssymbol und Terme ist
-
Es sei ein Symbolalphabet einer Sprache erster Stufe gegeben. Es seien paarweise verschiedene Variablen und fixierte
-Terme.
Dann definiert man rekursiv über den Aufbau der
-Ausdrücke
die
Substitution
für jeden -Ausdruck .
- Für Terme setzt man
-
- Für ein -stelliges Relationssymbol und Terme setzt man
-
- Für einen Ausdruck setzt man
-
- Für Ausdrücke und setzt man
-
und ebenso für die anderen zweistelligen Junktoren.
- Für einen Ausdruck seien diejenigen Variablen
(unter den ),
die in frei vorkommen. Es sei
,
falls nicht in vorkommt. Andernfalls sei die erste Variable
(in einer fixierten Variablenaufzählung, falls es abzählbar viele Variablen gibt, bzw. in einer fixierten Wohlordnung der Variablenmenge),
die weder in noch in vorkommt. Dann setzt man
-
und ebenso für den Existenzquantor.
Die folgende Aussage, das Substitutionslemma, geben wir ohne Beweis. Es stiftet eine Beziehung zwischen Substitutionen und Uminterpretationen.
Es sei ein Symbolalphabet einer Sprache erster Stufe gegeben und es seien paarweise verschiedene Variablen und fixierte
-Terme.
Es sei eine
-Interpretation
gegeben. Dann gelten folgende Aussagen.
- Für jeden
-Term
gilt
-
- Für jeden
-Ausdruck
gilt
-