Projekt:Altes Dresden/E.T.A. Hoffmann in Dresden/Kalender 1813/August

August.

3. August

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Berlin. Vom 1sten an sind wieder 48 franz. Ueberläufer angekommen.

Stettin. Der Geburtstag des Königs von Preußen wurde heute auch hier gefeiert, worüber aber der franz. Gouverneur sehr entrüstet wurde. Er lief in der Louisenstraße wüthend herum, und zerschlug mit eigener Hand mehrere illuminirte Fenster.

6. August

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Stralsund. Ankunft des General Moreau.

Dresden. Der Kaiser Napoleon ist von der Reise nach Mainz, wo er eine Zusammenkunft mit seiner Gemahlin hatte, zurückgekommen.

Böhmen. Das zweite preuß. Armee-Corps, unter dem Befehl des Generals von Kleist, ist aus Schlesien hier eingerückt, und hat sich mit den Oestreichern zu gemeinschaftlichen Operationen vereiniget.

9. August

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Prag wird von den franz. Friedensunterhändlern, ohne einen Frieden zu Stande gebracht zu haben, wieder verlassen. Einige von den Franzosen vorgelegte Vorschläge sind gewesen: Polen preiß zu geben, und den König von Sachsen auf Kosten Preußens zu entschädigen.

10. August

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Berlin. Der Waffenstillstand ist aufgekündiget, und die Feindseligkeiten gehen den 17ten wieder an. - Abends um 8 Uhr traf der General Moreau hier ein, und wurde von dem Volke mit lautem Jubel empfangen. Er ging am anderen Tage Mittags nach dem russisch-preußischen Hauptquartiere ab.

Sachsen. Bei der franz. Armee wurde bereits heute der Geburtstag Napoleons, welcher erst auf den 15ten fällt, gefeiert.

Schlesien. Der Kaiser von Rußland und der König von Preußen reisten nach Prag ab.

Wien. Es erfolgte das Manifest und die Kriegserklärung des östreichischen Hofs gegen Frankreich.

11. August

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Stettin. Der Kronprinz von Schweden musterte das Belagerungscorps, und da sich derselbe dabei den Festungswerken näherte, so wurde auf ihn mit einer Haubitzenkugel aus der Festung geschossen.

13. August

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Udine. Ankunft des Vöcekönigs von Italien, welcher das Commando gegen die östreichische Armee in Italien bekommen hat.

14. August

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Berlin. Zur Armee gingen ab: die Prinzen Wilhelm und August, die Generale von Tauenzien, von Bülow u. a. m.

Breslau bis jetzt neutral, wird wieder von dem General von Blücher besetzt.

Prag. Der Kaiser von Oestreich trifft hieselbst aus Brandeis ein.

Dresden. Ankunft des Königs von Neapel bei der französischen Armee.

15. August

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Oranienburg. Hauptquartier des Kronprinzen von Schweden, und Erlassung einer Proklamation zur Wiedereröffnung der Feindseligkeiten.

Jauer. Der franz. Divisionsgeneral Jomini, Chef des Generalstabes im Neyschen Corps, ging hier durch und zu den Russen über.

Prag. Ankunft des Kaisers von Rußland.

Braunau. Hauptquartier des commandirenden baierschen Generals, Grafen von Wrede. Er erließ eine Bekanntmachung an die Einwohner des Salzach Kreises, um sie darüber zu beruhigen, daß die Hauptstadt Salzburg in Belagerungsstand gesetzt worden.

Dresden. Der franz. Graf von Narbonne traf von Prag hier ein, und drei Stunden nachher verließ der Kaiser Napoleon Dresden. Er hat vorher dem Könige von Sachsen die beruhigendsten Versicherungen gegeben, und dieser hat darauf beschlossen, seine Residenz, die durch so viele Bollwerke gesichert ist, nicht zu verlassen.

  • w:de:Louis Marie de Narbonne-Lara: Louis Marie Jacques Almalric Comte de Narbonne-Lara (* 17. April 1755 in Colorno; † 17. November 1813 in Torgau) war französischer Kriegsminister unter Ludwig XVI. und General und Diplomat unter Napoleon. - De Narbonne-Lara diente Napoleon verschiedentlich als Gesandter. So hat er mit Metternich als erster über die Heirat einer österreichischen Prinzessin mit Napoleon verhandelt. In Berlin verhandelte er später über die weitere preußische Unterstützung für Frankreich.[6] Er diente auch zeitweilig als Gouverneur in Raab und Triest. Später war er Gesandter in Bayern. Er machte den Russlandfeldzug von 1812 in Napoleons Stab mit. Vor dem Angriff reiste er nach Wilna, um Alexander I. von der französischen Friedensbereitschaft zu überzeugen, ihm gleichzeitig aber auch die Schlagkraft der Grande Armee vor Augen zu führen. Er sollte versuchen, vom russischen Kaiser die Sperrung der Häfen für englische Schiffe zu erreichen. Auch sollte er die Stimmung der russischen Generäle erkunden und Alexander von einem Angriff abhalten. Nach seiner Rückkehr berichtete er Napoleon über die Entschlossenheit des russischen Kaisers. Er warnte vor einem Angriff und verwies auf die Besonderheiten des russischen Volkes und die unwegsame Gegend. Napoleon hat diese Argumente nicht gelten lassen und meinte, ein vernichtender Schlag in das Herz des Reiches, ins große Moskau, ins heilige Moskau, würde die Entscheidung bringen. Damit war die letzte Chance vertan, den Krieg noch zu verhindern. Im Jahr 1813 wurde er wegen seiner Verbindungen zur österreichischen Hocharistokratie Gesandter in Wien. Er berichtete von der frankreichfeindlichen Stimmung, was dazu führte, dass Napoleon wenig Rücksicht auf das offiziell noch verbündete Österreich nahm. Später war er zusammen mit Armand de Caulaincourt an den vergeblichen Verhandlungen auf dem Friedenskongress von Prag beteiligt. Nach seiner Rückkehr wurde er als Gouverneur nach Torgau entsandt. Am 9. Oktober erklärte er den Belagerungszustand und bekämpfte die gegnerischen Truppen, die die Stadt blockierten, durch Ausfälle. Er starb nach einem Unfall.

16. August

Potsdam. Hauptquartier des Kronprinzen von Schweden. 17. August

Berlin. Die Feindseligkeiten sind heute, am Todestage Friedrichs des Einzigen, auf allen Punkten wieder angegangen. Die preußische Armee ist wieder eben so stark als unter Friedrich dem Einzigen, einige Freicorps mit gerechnet, und dazu kommen noch die Russen, Oestreicher, Schweden, Mecklenburger, Hanseaten und die englisch-deutsche Truppen. Es ist ein viertes preußisches Armee-Corps errichtet, und dem General v. Tauenzien ertheilt worden. Dies mit dem dritten Corps, nebst zugetheilten Russen, Schweden, Engländern, Mecklenburgern, Lützowsche und Reichsche Freicorps und Hanseaten, befehligt der Kronprinz v. Schweden. Das erste und zweite Corps steht unter dem Obercommando des General von Blücher; die Russen unter Barklay de Tolly, und die Oestreicher unter dem Fürsten Schwarzenberg. Die französischen Corps sind: an der Niederelbe Davoust in Verbindung mit den Dänen; an der Mittelelbe Oudinot, Victor, Bertrand und Reynier, und an der Oberelbe die übrigen Corps. Die jetzige Stärke der ganzen franz. Armee, sowohl in Deutschland als in Italien, beträgt höchstens 400,000 Mann. Zugleich ging der Krieg in Italien an, wo östreichischer Seits der Generalfeldzeugmeister von Hiller, und französischer Seits der Vicekönig von Italien commandirt. Böhmen. Der Fürst von Schwarzenberg erläßt den ersten Armeebefehl und rückt nach Sachsen vor. Agram in Illyrien. Die östreichischen Truppen unter dem Feldzeugmeister von Hiller, gehen in mehreren Colonnen über die Save, und derselbe erließ ebenfalls einen Armeebefehl. 18. August

Berlin. Die gestern wieder angefangenen Feindseligkeiten haben bereits zur Folge gehabt, daß heute als Gefangene von Mittenwalde eingebracht wurden: der Baiersche Oberst Graf von Seyssel d'Aix, ein baierscher Lieutenant und 27 Mann Baiern, desgleichen 53 Mann Hessen-Darmstädtsche Truppen und 19 Beute-Pferde. Lauenburg. Gestern und heute griffen die Franzosen die in hiesiger Position stehenden zwei Bataillone des Lützowschen Corps an, wobei die Ersteren viel Menschen und Letzteren 4 Offiziers und 100 Mann verloren. Jauer. Die Franzosen wurden bereits seit dem 14ten aus dem neutralen Gebiete Schlesiens gejagt, da sie sich Requisitionen in demselben erlaubt hatten, und auf die Katzbach beschränkt. In der vergangenen Nacht haben sie Liegnitz verlassen müssen, und der General von Blücher ist ihnen gefolgt. Sie hinterließen in Liegnitz 282 kranke und 30 gesunde Mann, nebst 6 Offizieren. Charlottenburg. Hauptquartier des Kronprinzen von Schweden. Prag. Der König von Preußen traf hier ein und wurde von dem Volke mit lautem Jubel empfangen. - Seit dem Waffenstillstande bis jetzt sind wenigstens 18,000 Ausreißer von der franz. Armee nach Böhmen gekommen.

  • w:de:Friedenskongress von Prag: Der Friedenskongress von Prag zwischen dem 12. Juli und dem 10. August 1813 sollte den Krieg zwischen Preußen und Russland auf der einen Seite und Frankreich auf der anderen Seite unter österreichischer Vermittlung beenden. Der Kongress endete ohne Einigung. Vielmehr trat Österreich unmittelbar nach dem Scheitern der antinapoleonischen Koalition bei.


19. August

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Haynau. Das von Sackensche Corps trieb die Franzosen von hier bis Kreibau, schlug und verfolgte sie bis Thomaswalde, wobei sie 12 bis 1500 Mann verloren. - Zugleich ließ der General Graf Langeron seine Avantgarde unter Rudcziewicz bei Zopten den Bober passiren, eroberte das Dorf Liebeneichen, eine Batterie, eine Casse und viele Equipage. Der preußisch-russ. Verlust an Todten und Blessirten beträgt hierbei gegen 2000 Mann; der der Franzosen ist viel bedeutender.

Prag. Der Kaiser von Rußland ging zur Armee ab.

20. August

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Görz. Der Vicekönig von Italien erläßt eine Proklamation an seine Armee, worinnen er unter andern sagt: "Nachdem die Bemühungen unsers Kaisers fruchtlos gewesen sind, und der Friede noch nicht Frankreich geschenkt werden konnte, so wollen wir dazu beitragen, ihn zu erobern, und unsern Feinden die Irrigkeit ihrer eitlen Hoffnungen darthun. Die Thoren! sie hatten geglaubt das große Reich zu theilen," u. s. w.

21. August

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Vellahn und Kamin. Der General von Wallmoden wird von Davoust mit 20,000 Mann angegriffen, und die Stellungen wurden auf beiden Seiten behauptet.

Villach. Der östreichische Feldmarschall Lieutenant Frimont griff Villach an, und hat den diesseits der Drau gelegenen Theil der Stadt in Besitz genommen, dabei auch 20 Stück Geschütz und Munition erobert.

Pirna. Das von den Franzosen so stark verschanzte Lager bei Pirna wurde von dem Grafen von Wittgenstein erstürmt, wobei derselbe 500 Mann verlor, jedoch den Marschall Gouvion St. Cyr zum Rückzuge nöthigte.

Adelsberg in Krain. Hauptquartier des Vicekönigs von Italien.

Lienz in Tyrol. Eine Abtheilung östreichischer Truppen traf hier ein.

22. August

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Cüstrin. Bedeutender Ausfall der Belagerten

Gefres. Hier zeigte sich eine Patrouille Kosacken und östreichischer Husaren, welche sich nach Hof wandten.

Prag. Der König von Preußen ging wieder zur Armee ab.

23. August

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Berlin. Der russische Obrist von Barnickow brachte eine von ihm bei Sonnenwalde erbeutete sächsische Kriegskasse von 150,000 Thalern ein. Auch wurden eingebracht an Gefangenen 8 franz. Offiziers und 68 Mann.

Groß-Beeren, Dorf zwischen Berlin und Mittenwalde. Bedeutendes Gefecht, gestern und heute, zwischen dem Kronprinzen von Schweden und den Franzosen. Letzter wollten nach Berlin, waren auch nur 2 Meilen davon, wohin sie der Kronprinz gezogen hatte, wurden dann aber kräftig zurück geschlagen und verfolgt. Der Kronprinz eroberte 26 Kanonen, 60 Pulverwagen, eine Menge Bagage, und machte 40 Offiziere und 1500 Mann zu Gefangenen.

Berlin. Nach der Leipziger Zeitung müßte Berlin heute von den Franzosen besetzt worden seyn, indem dies in diesem Blatte als wirklich geschehen gemeldet wird. Zugleich wird daselbst gesagt: Blücher, von Napoleon nach Breslau getrieben, werde von Macdonald nach Polen geworfen; Vandamme sey in Böhmen eingedrungen und verbreite Schrecken bis Prag, und Davoust habe das Wallmodensche Corps so auseinander gesprengt, daß kaum 30 M. zusammen geblieben.

Goldberg. Die hier stehende Preußische Armee wurde von dem Franzosen angegriffen, und die Awantgarden vertheidigten sich auch, allein der General von Blücher gab Befehl die Gefechte abzubrechen und die Armee gegen Jauer zurück zu ziehen. Er wollte die Franzosen noch weiter von der Elbe abziehen, und berechnete daß die große böhmische Armee zwei Märsche iu Sachsen eingedrungen seyn, und der Kronprinz von Schweden die Nieder-Lausitz eingenommen haben konnte. Der Preußische Verlust in den letzten drei Tagen beträgt kaum 3000 Mann.

Schwerin. Davoust hat sich mit seinem ganzen Corps von Wittenburg hierher zwischen die großen und kleinen Seen gezogen und heute Schwerin besetzt. Der General von Tettenborn und das Lützowsche und Reichsche Freicorps beobachten ihn von allen Seiten.

Klagenfurth. Hauptquartier des Oestreichischen General-Feldzeugmeisters von Hiller.

Karlstadt. Das 3te franz. Szluiner oder Kroatische Grenzbataillon ging mit sämmtlichen Offizieren zu den Oestreichern über, und lieferte sogleich den Eid der Treue.

Reichenberg. Das 1ste und 2te westphälische Husaren Regiment, unter Anführung der Obersten Grafen von Hammerstein und Freiherrn von Penz, gingen zu den Oestreichern über, und wurden sogleich in Eid und Pflicht genommen.

24. August

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Dresden. Napoleon begab sich mit der Garde hierher, und zieht auch die gegen Blücher gestandenen Truppen an sich, indem die Alliirten seit dem 20sten über die Grenze von Böhmen an beiden Ufern der Elbe in Sachsen eingedrungen siind.

Zitz bei Ziesar. Der Rittmeister von Errleben vom 5ten Landwehr-Regiment, drang hier mit 30 Mann in eine Compagnie franz. Voltigeurs, welche ein Quarre formirt hatten, hieb 22 Mann nieder, und nahm 2 Offiziere und 98 Mann gefangen.

25. August

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Berlin. Gestern und heute wurden an Gefangenen und Beute eingebracht 66 Offiziere, 1368 Mann, 16 Kanonen, 1 Haubitze und 44 Munitionswagen.

Teltow. Hauptquartier des Kronprinzen von Schweden. Die Franzosen sind in vollem Rückzuge.

Fiume wurde von dem Oestreichischen General Nugent besetzt.

Stettin. Die franz. Besatzung brannte die Anzahl Häuser unter dem Namen Torney, vor dem Berliner Thore ab, und verursachte einen Schaden von mehr als 200,000 Thalern.

Dömitz. Die hier gegen über gelegenen franz. Verschanzungen wurden von dem Grafen Kielmannsegge zerstört und 3 Offiziere und 144 Gemeine gefangen genommen.

26. August

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Katzbach. Der General von Blücher schlägt zwischen Brechtelshof und Groitsch an der Katzbach, die vereinigten franz. Corps unter Ney, Macdonald und Lauriston, 80 - 90 Tausend Mann stark, gänzlich. Der commandirende Preuß. General erließ am 2. Sept. aus dem Bivouac zwischen Naumburg und Görlitz beim Dorfe Kielingswalde einen Armeebefehl an seine Soldaten, worinnen er zu Folge dieser Schlacht sagt: "103 Kanonen, 250 Munitionswagen, des Feindes Lazareth-Anstalten, seine Feldschmieden, seine Mehlwagen, ein Divisionsgenral, zwei Brigadegenerale, eine große Anzahl Obersten, Staabs- und andere Offiziere, 18,000 Gefangene, 2 Adler und andere Trophäen sind in euren Händen."

Die Schlacht an der Katzbach.

Saarmund. Hauptquartier des Kronprinz von Schweden.

Dresden. Die verbündete große Armee von Oestreichern, Russen und Preußen, welche seit dem 20sten aus Böhmen in Sachsen auf das linke Elbufer unter dem Fürsten Schwarzenberg vorrückte, ist bis vor Dresden gelangt, welches sogleich beschossen wurde. Es wurden dabei 4 Stück Geschütz genommen. Zugleich hatte aber der General Moreau das Unglück, daß ihm durch eine Kanonenkugel beide Beine über den Knien zerschmettert wurden. Er starb zu Laun, einem böhmischen Städtchen, am 2ten Sept. Der Kaiser von Rußland läßt den entseelten Leichnam nach Rußland abführen.

Der Tod des Generals Moreau.

27. August

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Berlin. Gestern und heute wurden eingebracht 2 Offiziere und 791 franz. Gefangene, auch 40 Ueberläufer.

Belzig. Zwischen hier und Lübnitz schlugen die Generale Tschernitschef und Hirschfeld den franz. General Girard, welcher mit einem Corps aus Magdeburg gekommen war. Tschernitscheff nahm ihm 60 Offiziere, 1500 Mann und 1 Kanone, und Hirschfeld 80 Offiziere, über 2000 Mann, 7 Kanonen, mehrere Munitionswagen und fast das ganze Gepäck ab.

Prag. Der Kaiser von Oestreich ging zu seiner Armee nach Töplitz ab.

Kroazien. Bis heute war bereits ganz Kroazien von den östreichischen Truppen erobert, und auch sämmtliche Häfen des Littorale, Carlopago, Zengg, Porto-Re und Fiume in deren Besitz.

Salzburg. In der vergangenen Nacht näherte sich eine östreichische Streifwache den Thoren und bereits seit dem 24sten haben sich östreichische Truppen bei Ober-Gölling mit Geschütz gelagert. Das baiersche Commissariat hat Salzburg am 23sten verlassen und sich nach Laufen begeben. Die baiersche Armee hat ihre Stellung bei Altheim, jenseits des Innflusses. Inspruck haben die baierschen Truppen ebenfalls verlassen.

28. August

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Luckau kapitulirte an den Preußischen General von Wobeser, ohne bombardirt worden zu seyn, und 9 Kanonen, 800 Gefangene, und ansehnliche Vorräthe von Lebensmitteln und Munition, waren seine Beute. Die von den Franzosen so gerühmte Verschanzung der Stadt war nicht bedeutend.

Dresden. Die alliirte große Armee, welche noch gestern 500 Gefangene machte, geht nach Böhmen zurück, und hat auf diesem Rückzuge verschiedene Nachtheile, besonders nach franz. Berichten. Eine starke Bewegung der Franzosen an der rechten Flanke der Alliirten, wodurch die freie Communikation mit Böhmen hätte gestört werden können, und die dadurch erzeugte Schwierigkeit in dem von allen Mitteln entblößten sächsischen Erzgebirge länger zu bestehen, machte diesen Rückzug nöthig.

Lippe. Eine Brigade unter dem franz. General Garnier wurde hier auf der Straße nach Triest von dem östreichschen General Grafen von Nugent angegriffen und geworfen. Dabei wurden 95 Gefangene gemacht, und 54 Görtzer streckten das Gewehr. Es sind bereits ganze Bataillone von den Szluiner-, Oguliner- und Banal-Regimentern bewaffnet zu den Oestreichern übergetreten, und in dem wiedereroberten Kroazien organisiren sich die Regimenter mit ausnehmender Schnelle.

29. August

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Plagwitz bei Löwenberg. Den Franzosen wurden hier abgenommen, als im Verfolg der Schlacht an der Katzbach: der Divis. General Püthaud, über 100 Offiziere, 3000 Gemeine, 16 Kanonen, 2 Adler und der ganze Artillerie-Park mit Munitionswagen und Equipagen.

Arbisau in Böhmen. Das russische Reserve-Corps von 8000 Mann, unter dem Gen. Ostermann-Tolstoi, wurde von 42,000 Franzosen angegriffen. Es vertheidigte sich den ganzen Tag und brachte Abends um 8 Uhr die Franzosen zum Weichen.

Klagenfurt. Hauptquartier des General-Feldzeugmeisters von Hiller. Villach wurde durch einige von den Franzosen gedungene Menschen an fünf Orten zugleich angezündet, wodurch die östreichischen Truppen genöthigt wurden, sich in die Vorstadt zu ziehen.

Danzig. In der Nacht vom 27. zum 28sten wurden den Belagerten unter beträchtlichem Verlust 2 Redouten bei Ohro und ein Wald bei Langefuhr abgenommen. Heute griff der General Rapp das Blokade-Corps an, und warf sich mit dem größten ungestüm auf den Posten von Pietzkendorf, wo er aber einen beträchtlichen Verlust erlitt, nemlich nach Aussage der Gefangenen, 40 Offiziere und 1200 todte und Verwundete; die Belagerer haben an Todten und Blessirten 383 M.

Paris. Der Moniteur von Heute hat noch immer nichts von dem Wiederanfange der Feindseligkeiten und von der östreichischen Kriegserklärung; eben so die anderen öffentlichen Blätter. Ein Schreiben des Herzogs von Bassano vom 24sten, ist jedoch bekannt gemacht, worin derselbe sagt: "Ich kann Ew. Durchlaucht (dem Fürsten Erzkanzler) die Actenstücke in Beziehung auf die Kriegserklärung von Oestreich noch nicht zusenden, denn unter den stets aufeinander folgenden Ereignissen, habe ich bis jetzt den Augenblick noch nicht gefunden, selbige dem Kaiser vor Augen zu legen." Zugleich schreibt der Minister Staatssekretair Darü an den Kriegsminister: "Diejenige unserer Armee, welche nach Brandenburg hin manöverirt, muß heute in Berlin eingerückt, jene des Fürsten Eckmühl aber, die mit dem dänischen Corps vereinigt ist, muß gegenwärtig nur auf einige Märsche von dieser Stadt entfernt seyn."

30. August

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Berlin. Vom 28sten bis heute wurden wieder als Kriegsgefangene eingebracht 2248 Mann und 46 Offiziere.

Buchholz. Hauptquartier des Kronprinzen von Schweden.

Kulm bei Töplitz. Die verbündete östreichisch-russisch- und preußische Armee schlug gänzlich das französische 42,000 Mann starke Armee-Corps des Generals Vandamme. Er selbst und die Generale Haxo, Guyot und Heimbrodt, so wie 7000 Mann wurden gleich auf der Stelle gefangen, und 66 Kanonen und eine Menge Pulverwagen erbeutet. Der Fürst Reuß, französischer General, blieb auf dem Schlachtfelde. Von dem ganzen Corps sind kaum 10,000 M. entkommen. Die Geschicklichkeit des Generals v. Kleist und der heldenmüthige Widerstand des Grafen Ostermann Tags vorher, haben viel zu diesem vollkommenen Siege beigetragen. Ein Bataillon schlesischer Landwehr, mit dem Feuern noch nicht recht vertraut, drehte in möglichster Schnelle die Bajonets ab, warf die ihm unbehülflichen Flinten weg, und stürzte sich mit gezücktem Bajonet auf den Feind, welcher durch die Neuheit dieses Manövers überrascht, sogleich entfloh.

Die Gefangennehmung des Gen:Vandame.

Krainburg. Die Oestreicher und Franzosen drangen zu gleicher Zeit in diese Stadt, schlugen sich bis zur einbrechenden Nacht in derselben herum, wo die Franzosen eiligst über die Save entflohen.

31. August

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Treuenbrietzen. Hauptquartier des Kronprinzen von Schweden.